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Castilleja

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Castilleja

Castilleja linariifolia

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae)
Gattung: Castilleja
Wissenschaftlicher Name
Castilleja
Mutis ex L.f.

Castilleja ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).[1][2] Diese Halbschmarotzer (= Halbparasiten oder Hemiparasiten) sind in der Neuen Welt verbreitet und wenige Arten kommen bis Nordasien vor. Englischsprachige Trivialnamen sind „Indian paintbrush“, „Paintbrush“, „Owl's-Clover“;[2] Castilleja-Arten sind bekannt dafür, dass sie mit ihren Blütenständen die Prärie rot einfärben können.

Beschreibung und Ökologie

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Habitus, Laubblätter und Blütenstände von Castilleja angustifolia
Wechselständiges, sitzendes, einfaches Laubblatt von Castilleja miniata
Illustration aus Aquatic and wetland plants of southwestern United States, 1972, Figur 706: a-i: Castilleja minor, j-o: Castilleja exilis
Blüten von Castilleja crista-galli im Detail
Fruchtstand mit asymmetrischer Kapselfrucht von Castilleja linariifolia
Blüten von Castilleja rhexiifolia im Detail

Vegetative Merkmale

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Bei den Castilleja-Arten handelt es sich um meist einjährige oder ausdauernde, selten zweijährige krautige Pflanzen, Halbsträucher sehr selten auch um Sträucher.[3][1][2] An unterirdischen Pflanzenteilen kommen Pfahlwurzeln, Faserwurzeln und Rhizome vor.[1]

Die wechselständigen Laubblätter sind sitzend.[2] Die Blattspreiten sind einfach bis geteilt.[2] Die Blattspreiten sind von der Form und der Größe her bei den einzelnen Arten sehr unterschiedlich. Auch über die Behaarung (Indument) lässt sich nichts Allgemeingültiges sagen. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.[2]

Generative Merkmale

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Charakteristisch für die Gattung Castilleja sind die endständigen, traubigen oder ährigen Blütenstände.[3] Die Blüten stehen einzeln über einem Tragblatt, das oft breiter als die oberen Laubblätter, oft gelappt und gefärbt ist.[2] Die Tragblätter sind bei Castilleja-Arten die Schauorgane, die das Erscheinungsbild des Blütenstandes bestimmen. Ihre Farbe, zumindest am sichtbaren vorderen Rand, ist meist leuchtend rot bis orangerot, aber auch gelbe oder cremefarbene Farbtöne oder grün kommen vor.[2]

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle.[2] Die meist ähnlich gefärbte Kelchröhre ist zwei- oder vierlappig, wobei im Letzteren Fall der obere und der untere Einschnitt meist deutlich tiefer sind, als die beiden seitlichen Einschnitte. Die Kronröhre überragt den Kelch meist nur wenig und ist oft eher gelblich gefärbt. Die Unterlippe ist kurz und dreilappig. Die Oberlippe ist relativ lang, schmal schnabelförmig und zweilappig. Vorne ist sie kahnförmig nach unten umgebogen und verschließt die Staubblätter in sich. Die vier Staubblätter stehen paarweise. Der Fruchtknoten ist oberständig. Der Griffel endet in einer einfachen oder zweilappigen Narbe.[2]

Die fachspaltigen (= lokuliziden) Kapselfrüchte sind ± asymmetrisch und enthalten viele Samen. Die relativ kleinen Samen sind kantig und ± braun.[2]

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 12.[1]

Castilleja affinis
Castilleja angustifolia
Castilleja applegatei
Castilleja arachnoidea
Castilleja coccinea
Castilleja foliolosa
Castilleja hispida
Castilleja indivisa
Castilleja integra
Castilleja integrifolia
Castilleja lanata
Castilleja lemmonii
Blütenstand mit Blüten von Castilleja linariifolia
Castilleja miniata
Castilleja nana
Castilleja parviflora
Castilleja rhexiifolia
Castilleja septentrionalis
Castilleja sessiliflora
Castilleja sulphurea

Alle Castilleja-Arten sind Halbschmarotzer,[1] die mit den Wurzeln[2] beispielsweise auf Süßgras-Arten parasitieren.

Die Bestäubung erfolgt meist durch Insekten und bei einigen Arten durch Vögel.

Standortansprüche

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Die meisten Castilleja-Arten gedeihen am besten auf offenen Standorte wie in Wiesen oder Steppen, an Waldrändern oder entlang von Straßen, und in deutlich kontinental geprägten Klimaten. Viele Arten tolerieren auch salzige Standorte.

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Castilleja wurde 1781 durch José Celestino Mutis in Carl von Linné dem Jüngeren: Supplementum Plantarum 47–48, 293 aufgestellt.[4] Der Gattungsname Castilleja ehrt den spanischen Arzt und Botaniker Domingo Castillejo (1744–1786).[5][1][2] Typusart ist Castilleja fissifolia L. f.[4] Synonyme für Castilleja Mutis ex L. f. sind: Clevelandia Greene, Euchroma Nutt., Gentrya Breedlove & Heckard, Oncorhynchus Lehm., Ophiocephalus Wiggins.[6][1]

Die Gattung Castilleja wurde traditionell der Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) zugerechnet, sie gehört nach Gensequenzanalysen zur Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).

Die meisten Arten kommen in Nordamerika bis Mexiko (119 Arten) vor und einige Arten gibt es in Zentral- und Südamerika.[1] Etwa zehn Arten findet man in Nordasien bis hin ins westliche Russland.

Die Gattung Castilleja enthält etwa 200[1], teilweise sehr variable und schwer voneinander abzugrenzende Arten, beispielsweise:

Naturhybriden (Auswahl):

  • Castilleja ×cognata Greene: Diese Hybride aus Castilleja septentrionalis × Castilleja linariifolia kommt in Colorado vor. Es liegen keine gesicherten Informationen vor.[1]
  • Castilleja ×porterae Cockerell: Diese Hybride aus Castilleja septentrionalis × Castilleja miniata kommt im südlichen Nevada vor. Es liegen keine gesicherten Informationen vor.[1]
  • In den Wallowa Mountains gibt es eine Hybride von Castilleja chrysantha mit Castilleja rhexiifolia, die als Castilleja wallowensis Pennell beschrieben wurde.[1]

Wegen seiner Auffälligkeit und Häufigkeit spielen die Pflanzen eine gewisse Rolle in den Legenden einiger Indianer.

Die Art Castilleja linariifolia ist eines der Symbole des US-Bundesstaats Wyoming.
Siehe auch → Liste der Staatsblumen der Bundesstaaten der Vereinigten Staaten.

Ein amerikanischer Preis für Kinderbücher trägt den Namen Indian Paintbrush Book Award[8].

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da db dc dd de df dg dh di dj dk dl dm dn do dp dq dr ds dt du dv dw dx dy dz ea eb ec ed J. Mark Egger, Peter F. Zika, Barbara L. Wilson, Richard E. Brainerd, Nick Otting: Castilleja Mutis ex Linnaeus f. - Betaversion textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee: Flora of North America North of Mexico, Volume 17, Oxford University Press, New York, Oxford, 2019.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw Chuang, Heckard: Datenblatt Castilleja - PAINTBRUSH, OWL'S-CLOVER bei JepsonEflora.
  3. a b c Deyuan Hong, Hanbi Yang, Cun-li Jin, Manfred A. Fischer, Noel H. Holmgren, Robert R. Mill: Scrophulariaceae.: Castilleja, S. 89, textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 18: Scrophulariaceae through Gesneriaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1998, ISBN 0-915279-55-X.
  4. a b Castilleja bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 9. Januar 2019.
  5. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. online.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Datenblatt Castilleja bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  7. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay Castilleja im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 6. Januar 2019.
  8. Indian Paintbrush Book Award Book Lists.
Commons: Castilleja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien