„Wilhelm Leibl“ – Versionsunterschied

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Wilhelm Leibl verließ früh die Schule und erhielt seine erste Ausbildung nach Abbruch einer Schlosserlehre bei [[Hermann Becker (Maler, 1817)|Hermann Becker]] in Köln. Ab 1864 studierte er an der [[Akademie der Bildenden Künste München|Königlichen Kunstakademie]] in München bei den Lehrern [[Hermann Anschütz]], [[Alexander Strähuber]], [[Arthur von Ramberg|Arthur Georg von Ramberg]] und 1868 bei [[Carl Theodor von Piloty]]. 1869 teilte er sich ein gemeinsames Atelier in München mit den Malern Theodor Alt, [[Rudolf Hirth du Frênes]] und [[Johann Sperl (Maler)|Johann Sperl]]. Das Hauptwerk dieser Frühzeit, das ''Bildnis der Frau Gedon'' (1868/69; München, Neue Pinakothek), brachte ihn in freundschaftlichen Kontakt mit [[Gustave Courbet]]. Der Franzose Courbet hatte mit seinen realistischen Bildern und ihrer egalitären Flächenstruktur sehr viel Aufmerksamkeit erregt. Leibl reiste 1870 zu einem kurzen Aufenthalt nach [[Paris]], wo er auch die Malerei [[Édouard Manet]]s kennenlernte.
Wilhelm Leibl verließ früh die Schule und erhielt seine erste Ausbildung nach Abbruch einer Schlosserlehre bei [[Hermann Becker (Maler, 1817)|Hermann Becker]] in Köln. Ab 1864 studierte er an der [[Akademie der Bildenden Künste München|Königlichen Kunstakademie]] in München bei den Lehrern [[Hermann Anschütz]], [[Alexander Strähuber]], [[Arthur von Ramberg|Arthur Georg von Ramberg]] und 1868 bei [[Carl Theodor von Piloty]]. 1869 teilte er sich ein gemeinsames Atelier in München mit den Malern Theodor Alt, [[Rudolf Hirth du Frênes]] und [[Johann Sperl (Maler)|Johann Sperl]]. Das Hauptwerk dieser Frühzeit, das ''Bildnis der Frau Gedon'' (1868/69; München, Neue Pinakothek), brachte ihn in freundschaftlichen Kontakt mit [[Gustave Courbet]]. Der Franzose Courbet hatte mit seinen realistischen Bildern und ihrer egalitären Flächenstruktur sehr viel Aufmerksamkeit erregt. Leibl reiste 1870 zu einem kurzen Aufenthalt nach [[Paris]], wo er auch die Malerei [[Édouard Manet]]s kennenlernte.


In [[München]] versammelte Leibl 1870 gleich gesinnte Maler, den ''[[Leibl-Kreis]]'', um sich ([[Wilhelm Trübner]], [[Carl Schuch]], [[Theodor Alt]], [[Karl Haider]], zeitweilig auch [[Hans Thoma]]). Seit 1873 zog sich Leibl vom Münchner Kunstbetrieb zurück und lebte mit dem Maler Johann Sperl in [[Berbling]] und [[Bad Aibling]] in [[Oberbayern]]. 1892 wurde Leibl vom Prinzregent [[Luitpold von Bayern]] zum königlichen Professor ernannt. 1895 erhielt er auf der [[Große Berliner Kunstausstellung|Großen Berliner Kunstausstellung]] eine große Goldmedaille. Er war schwer herzleidend mit Atembeschwerden, begab sich deshalb im Mai/Juni 1900 zur Kur nach [[Bad Nauheim]] und, als sich sein Leiden verschlimmerte, in eine [[Würzburg]]er Klinik, wo er mit Wassersucht starb.
In [[München]] versammelte Leibl 1870 gleich gesinnte Maler, den ''[[Leibl-Kreis]]'', um sich ([[Wilhelm Trübner]], [[Carl Schuch]], [[Theodor Alt]], [[Karl Haider]], zeitweilig auch [[Hans Thoma]]). Seit 1873 zog sich Leibl vom Münchner Kunstbetrieb zurück und lebte mit dem Maler Johann Sperl in [[Berbling]] und [[Bad Aibling]] in [[Oberbayern]]. 1892 wurde Leibl vom Prinzregent [[Luitpold von Bayern]] zum königlichen Professor ernannt. 1895 erhielt er auf der [[Große Berliner Kunstausstellung|Großen Berliner Kunstausstellung]] eine große Goldmedaille. Er war schwer herzleidend mit Atembeschwerden, begab sich deshalb im Mai/Juni 1900 zur Kur nach [[Bad Nauheim]] und, als sich sein Leiden verschlimmerte, in eine [[Würzburg]]er Klinik, wo er mit Wassersucht starb. wenn du denkst es geht nicht mehr dann löffle das Nutella leer.


== Zitate ==
== Zitate ==

Version vom 11. April 2018, 09:09 Uhr

Wilhelm Leibl als Achtzehnjähriger

Datei:Wilhelm Maria Leibl. Radierung, (1879)

Die drei Frauen in der Kirche (1881)

Wilhelm Maria Hubertus Leibl (* 23. Oktober 1844 in Köln; † 4. Dezember 1900 in Würzburg) war als Maler ein bedeutender Vertreter des Realismus in Deutschland.

Leben

Wilhelm Leibl war das fünfte von sechs Kindern des Kölner Domkapellmeisters Carl Leibl und dessen Ehefrau Maria Gertrud Lemper. Großeltern waren Karl Ferdinand Leibl und Maria Regina Theresia Wagner aus Landau und Dr. Jakob Lemper, Professor am Kölner Gymnasium Montanum, und Anna Catharina Franziska Blanck aus Köln.

Wilhelm Leibl verließ früh die Schule und erhielt seine erste Ausbildung nach Abbruch einer Schlosserlehre bei Hermann Becker in Köln. Ab 1864 studierte er an der Königlichen Kunstakademie in München bei den Lehrern Hermann Anschütz, Alexander Strähuber, Arthur Georg von Ramberg und 1868 bei Carl Theodor von Piloty. 1869 teilte er sich ein gemeinsames Atelier in München mit den Malern Theodor Alt, Rudolf Hirth du Frênes und Johann Sperl. Das Hauptwerk dieser Frühzeit, das Bildnis der Frau Gedon (1868/69; München, Neue Pinakothek), brachte ihn in freundschaftlichen Kontakt mit Gustave Courbet. Der Franzose Courbet hatte mit seinen realistischen Bildern und ihrer egalitären Flächenstruktur sehr viel Aufmerksamkeit erregt. Leibl reiste 1870 zu einem kurzen Aufenthalt nach Paris, wo er auch die Malerei Édouard Manets kennenlernte.

In München versammelte Leibl 1870 gleich gesinnte Maler, den Leibl-Kreis, um sich (Wilhelm Trübner, Carl Schuch, Theodor Alt, Karl Haider, zeitweilig auch Hans Thoma). Seit 1873 zog sich Leibl vom Münchner Kunstbetrieb zurück und lebte mit dem Maler Johann Sperl in Berbling und Bad Aibling in Oberbayern. 1892 wurde Leibl vom Prinzregent Luitpold von Bayern zum königlichen Professor ernannt. 1895 erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine große Goldmedaille. Er war schwer herzleidend mit Atembeschwerden, begab sich deshalb im Mai/Juni 1900 zur Kur nach Bad Nauheim und, als sich sein Leiden verschlimmerte, in eine Würzburger Klinik, wo er mit Wassersucht starb. wenn du denkst es geht nicht mehr dann löffle das Nutella leer.

Zitate

„Ich habe immer gearbeitet und in den dürftigsten Verhältnissen gelebt und den Ärger zu verbeißen gehabt, meine Ansichten misskannt und verachtet zu sehen“

Wilhelm Leibl: in einem Brief aus Berbling an seine Mutter[1]

„Zurück, ich muss sterben!“

Wilhelm Leibl: letzter Ruf am 4. Dezember 1900, gegen 20.30 Uhr, in Würzburg[1]

Gedenken

Grabstein für Wilhelm Leibl und Johann Sperl (Maler) auf dem Hauptfriedhof in Würzburg in Abteilung 1, Feld 2, Nummer 29.

Seine Büste fand Aufstellung in der Ruhmeshalle in München. 1931 wurde die Wilhelm-Leibl-Gasse in Wien-Hietzing nach ihm benannt.

Wilhelm Leibls Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof Würzburg in der I. Abteilung, 50 Meter südlich der Aussegnungshalle. Sein 1914 verstorbener Malerfreund Johannes Sperl wurde im selben Grab beigesetzt.[2]

Leistungen

Wilhelm Leibl ist der bedeutendste Maler des Realismus und eines reinmalerischen Stils in Deutschland. Seine Bilder aus dem ländlichen Raum Oberbayerns haben nichts von Idylle oder genrehafter Erzählfreude, sondern sind durch ungeschönte Darstellung der Menschen geprägt. Seine detailreiche Malerei näherte sich ab 1890 dem Impressionismus an, doch wahrte er stets die geschlossene Körperlichkeit seiner Gestalten. Leibl war in erster Linie Menschendarsteller.

Werke

Kopf eines Blinden
Das ungleiche Paar, 1876, Städelsches Kunstinstitut
Dachauerin mit Kind, 1874-75, Alte Nationalgalerie
  • Selbstbildnis als Achtzehnjähriger Niedersächsisches Landesmuseum Hannover 1862
  • Kopf eines Blinden, Lenbachhaus, um 1867–1869, Öl auf Leinwand
  • Frau Gedon (München, Neue Pinakothek), 1869, Öl auf Leinwand, 119,5 × 93,7 cm
  • Die junge Pariserin (Köln, Wallraf-Richartz-Museum), 1869, Öl auf Holz, 64,5 × 52,5 cm (Abb.)
  • Schlafender Savoyardenknabe (St. Petersburg, Eremitage), 1869, Öl auf Holz, 44 × 64 cm
  • Der Maler Paul von Szinyei-Merse (Budapest, Szépmüvészeti Múzeum), 1869, Öl auf Leinwand, 139,5 × 102 cm
  • Die alte Pariserin (Köln, Wallraf-Richartz-Museum), 1869-70, Öl auf Holz, 81,5 × 64,5 cm
  • Der Maler Sattler mit seiner Dogge (München, Neue Pinakothek), 1870, Öl auf Holz, 72,5 × 62 cm
  • Konzertstudie (Köln, Wallraf-Richartz-Museum), um 1870, Öl auf Holz, 44 × 40 cm
  • Johann Heinrich Pallenberg (Köln, Wallraf-Richartz-Museum), 1871, Öl auf Leinwand, 118 × 95,5 cm
  • Lina Kirchdorffer (München, Neue Pinakothek, Inv. Nr. 8446), 1871, Öl auf Leinwand, 111,5 × 83,2 cm
  • Dachauerin mit Kind (Berlin, Alte Nationalgalerie), 1874-75, Öl auf Holz, 86 × 68 cm
  • Zwei Dachauerinnen im Wirtshaus (Hamburg, Kunstmuseum), 1874-75
  • Der Maler Carl Schuch (München, Neue Pinakothek, Inv. Nr. 8620), 1876, Öl auf Leinwand, 58,6 × 50,5 cm
  • Bauernmädchen mit weißem Kopftuch (München, Neue Pinakothek), um 1876, Öl auf Holz, 21,5 × 17 cm
  • Das ungleiche Paar (Frankfurt, Städelsches Kunstinstitut), 1876-77, Öl auf Leinwand, 75,5 × 61,5 cm
  • Die Dorfpolitiker (Winterthur, Sammlung Oskar Reinhart), 1877, Öl auf Leinwand auf Holz, 76 × 97 cm
  • Rosina Fischler, Gräfin Treuberg (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 1497), 1877, Öl auf Holz, 88 × 66,8 cm
  • Der Spargroschen (Wuppertal, Von der Heydt-Museum), 1877, Öl auf Holz, 39 × 31 cm
  • Dr. med. Friedrich Rauert (Hamburger Kunsthalle), 1877, Tempera auf Leinwand, 50 × 40 cm
  • Rosine Fischler, Gräfin Treuberg (Hamburg, Kunsthalle), 1877-78, Öl auf Leinwand, 104,1 × 82,2 cm
  • Kopf eines Bauernmädchens (Dresden, Gemäldegalerie), 1879, Öl auf Holz, 31 × 24 cm
  • Mädchenkopf (Dachauerin), 1879. Alte Nationalgalerie Berlin, Öl auf Holz, 20 × 16 cm
  • Kopf eines Bauernmädchens (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 594), um 1880, Öl auf Holz, 30 × 27,5 cm
  • Mädchen mit der Nelke, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, um 1880, Öl auf Holz
  • Die drei Frauen in der Kirche (Hamburg, Kunsthalle), 1881, Öl auf Holz, 113 × 77 cm
  • Die Wildschützen (Berlin, Alte Nationalgalerie), 1882-86, Öl auf Leinwand, 55 × 42 cm
  • In der Bauernstube (München, Neue Pinakothek), 1890, Öl auf Holz, 37 × 38 cm
  • Der Tierarzt Dt. Reindl in der Laube (München, Städtische Galerie im Lenbachhaus), um 1890, Öl auf Holz, 26 × 19,5 cm
  • Julius Mayr (Schweinfurt, Museum Georg Schäfer), 1890
  • Auguste Mayr (verschollen), 1891
  • Leibl und Sperl auf der Hühnerjagd (München, Neue Pinakothek), 1890-95, Öl auf Leinwand, 40 × 58 cm
  • Der Zeitungsleser (Essen, Museum Folkwang), 1891, Öl auf Leinwand, 63 × 48,5 cm
  • Die Spinnerin (Leipzig, Museum der bildenden Künste), 1892, Öl auf Leinwand, 65 × 74 cm
  • Strickende Mädchen auf der Ofenbank (Dresden, Gemäldegalerie), um 1892-95, Öl auf Leinwand, 59 × 42 cm
  • Mädchen am Herd (Köln, Wallraf-Richartz-Museum), 1895, Öl auf Holz, 41 × 32 cm
  • Miesbacher Bäuerin (Wuppertal, Städtisches Museum), um 1896, Öl auf Holz, 37 × 29 cm
  • In Erwartung (Leipzig, Museum der bildenden Künste), 1898, Öl auf Holz, 35 × 26,5 cm
  • In der Küche (Köln, Wallraf-Richartz-Museum), 1898, Öl auf Leinwand, 84 × 64,5 cm
  • Mädchen am Fenster (Köln, Wallraf-Richartz-Museum), 1899, Öl auf Leinwand, 109 × 72 cm

Literatur

  • Götz Czymmek, Christian Lenz (Hrsg.): Wilhelm Leibl zum 150. Geburtstag. Ausstellungskatalog, Neue Pinakothek München, Wallraf-Richartz-Museum Köln. Edition Braus, Heidelberg 1994.
  • Marcus Dekiert, Roland Krischel (Hrsg.): Von Mensch zu Mensch - Wilhelm Leibl & August Sander. Hirmer, München 2013, ISBN 978-3-7774-2042-4.
  • Armin Jüngling, Klaus Müller-Brunke: Wilhelm Leibl – Bilderreise durch ein Leben. Mahnert-Lueg, München 1986, ISBN 3-922170-48-X.
  • Alfred Langer: Wilhelm Leibl (Maler und Werk). Verlag der Kunst, Dresden 1979
  • Julius Mayr: Wilhelm Leibl. Sein Leben und sein Schaffen. Cassirer, Berlin 1906; 2. Auflage 1914; 3. Auflage 1919; 4. Auflage Verlag F. Bruckmann, München 1935.
  • Michael Petzet (Hrsg.): Wilhelm Leibl und sein Kreis. Ausstellungskatalog. Lenbachhaus, München 1974.
  • Boris Röhrl: Wilhelm Leibl – Leben und Werk. (= Studien zur Kunstgeschichte, Bd. 85), Georg Olms, Hildesheim, Zürich 1994, ISBN 3-487-09965-9.
  • Boris Röhrl (Hrsg.): Briefe Wilhelm Leibl 1844–1900. Briefe mit historisch-kritischem Kommentar. Georg Olms, Hildesheim 1996, ISBN 3-487-10164-5.
  • Eberhard RuhmerLeibl, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 119–121 (Digitalisat).
  • Eberhard Ruhmer: Der Leibl-Kreis und die reine Malerei. Rosenheimer, Rosenheim 1994, ISBN 3-475-52455-4.
  • Klaus J. Schönmetzler: Wilhelm Leibl und seine Malerfreunde. 2. Auflage. Rosenheimer, Rosenheim 2014, ISBN 978-3-475-54225-1.
  • Beate Söntgen: Sehen ist alles – Wilhelm Leibl und die Wahrnehmung des Realismus. Wilhelm Fink, München, 2000, ISBN 3-7705-3433-6.
  • Emil Waldmann: Wilhelm Leibl. Verlag von E. A. Seemann, Leipzig 1921.
Commons: Wilhelm Leibl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Willi Dürrnagel: Wilhelm Leibl. In: Würzburger Anzeiger. September 2012, S. 3.
  2. Willi Dürrnagel: Wilhelm Leibl. In: Würzburger Anzeiger. September 2012, S. 1–3.