Wieland Gruppe

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Wieland-Werke AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1820
Sitz Ulm, Deutschland
Leitung
  • Erwin Mayr (CEO)
  • Fritz-Jürgen Heckmann (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl ca. 8.000
Umsatz 5,4 Mrd. EUR
Branche Metallverarbeitung
Website www.wieland.com
Stand: 31. Januar 2022

Die Wieland Gruppe ist ein Hersteller von Halbfabrikaten aus Kupfer und Kupferlegierungen. Die Unternehmensgruppe, mit der Wieland-Werke AG als oberste Gruppengesellschaft, organisiert sich in vier Unternehmensbereiche (Rolled Products, Extruded Products, Engineered Products und Thermal Solutions). Das Hauptquartier findet sich seit der Unternehmensgründung in Ulm, Fertigungsstätten liegen in Asien, Europa und den USA.

Geschichte

1820 übernahm Philipp Jakob Wieland die Kunst- und Glockengießerei seines Onkels in der Ulmer Rosengasse. Ab 1828 spezialisierte er sich auf die Fabrikation von Blechen und Drähten, um 1900 wurden dann auch Stangen, Rohre und Profile gefertigt. 1865 produzierte das Unternehmen im neuen Werk in Vöhringen, unter Nutzung der Wasserkraft der Iller.

1919 wurde aus der OHG die Wieland-Werke AG. Die Entwicklung neuer Techniken und Maschinen sowie der Kauf weiterer Werke folgten. 1945 war das Werk Ulm durch Bombenschäden größtenteils zerstört. Im Vöhringer Werk wurden einzelne Produktionsanlagen demontiert. Nach dem Wiederaufbau erweiterte das Unternehmen in den 1950er und 1960er Jahren seine Fertigungskapazitäten und baute eine weltweite Fertigungs- und Vertriebsorganisation auf. Heute besteht die Wieland Gruppe aus ca. 60 Gesellschaften (Produzierende Werke, Schneidcenter und Handelsunternehmen) in 40 Ländern.

Philipp Jakob Wieland gründete 1834 eine Fabrik-Krankenkasse, welche später als Wieland BKK firmierte (fusionierte 2022 mit der BKK VerbundPlus).[1] Seine Fürsorge galt auch den Familien und Angehörigen seiner Fabrikarbeiter. Er errichtete Arbeiterhäuser, die noch heute am Rande des Vöhringer Werkes existieren sowie „Hygienische Einrichtungen“, d. h. eigene Badeanstalten mit Wannen und Brausen. In Ulm wurde um 1900 eine Kinderkrippe eingerichtet, um der hohen Säuglingssterblichkeit entgegenzuwirken. Die Krippe befand sich unter dem Protektorat von Königin Charlotte, im Vorstand der Krippe war die Frau des Fabrikanten Max Wieland. 2022 errichtete die Wieland Gruppe zusammen mit der Stadt Ulm und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg die Kindertagesstätte Kupfernest am Standort in Ulm.[2]

Die Europäische Kommission hat nach der Fusionskontrolle am 6. Februar 2019 die geplante Übernahme der Walzproduktsparte des deutschen Kupferproduzenten Aurubis und des Gemeinschaftsunternehmens Schwermetall Halbzeugwerk durch Wieland untersagt.[3]

Im Juli 2019 übernahm die Wieland Gruppe den amerikanischen Hersteller und Händler von spezialisierten Nicht-Eisenprodukten Global Brass and Copper Holdings, Inc.

Wirtschaftsdaten

2014/15 2015/16 2016/17 2017/18[4] 2018/19* 2019/20 2020/21[5]
Umsatz (Mrd. €) 2.784 2.547 3.016 3.376 4.500 3.900 5.400
Mitarbeiter 6.780 6.658 6.631 6.680 8.993 ca. 8.000 ca. 8.000

*GJ 2018/2019 Pro forma Finanzwerte der Wieland Group inklusive Global Brass and Copper

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Wieland BKK. In: wieland-bkk.de. Abgerufen am 9. Februar 2016.
  2. Baubeginn der Wieland-Kita. Abgerufen am 24. September 2022.
  3. Fusionskontrolle: Kommission untersagt geplante Übernahme der Aurubis-Walzproduktsparte und des Gemeinschaftsunternehmens Schwermetall durch Wieland. In: europa.eu. 6. Februar 2019, abgerufen am 6. Februar 2019.
  4. Bundesanzeiger. Abgerufen am 31. Oktober 2019.
  5. Pressemitteilung des Unternehmens: „Wieland wächst weltweit“. Abgerufen am 19. Juni 2022.

Koordinaten: 48° 21′ 21,5″ N, 9° 56′ 40,7″ O