Trockenfallen

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Als Trockenfallen bezeichnet man in der Nautik das Phänomen, dass Sandbänke und flache Meeresböden vor der Küste bei Niedrigwasser über den momentanen Meeresspiegel zu liegen kommen und für einige Stunden austrocknen. Bei Springniedrigwasser können auch größere Gebiete trockenfallen, etwa in der Nähe von Flussmündungen.

Da Schiffe in trockenfallenden Gebieten leicht auf Grund laufen können, sind diese Gebiete auf den meisten Seekarten gelblich getönt. Außerdem bezieht sich das Kartennull (KK, der Höhenbezug von Seekarten) bei Gezeitenküsten meist auf das mittlere Springniedrigwasser, sodass die Tiefenlinien ebenfalls auf diese Gefahren hinweisen.

Für die Flora und Fauna bilden die trockenfallenden Gebiete ein spezielles Habitat.

Trockenfallen von Booten

Wenn ein Schiff oder Boot bei Hochwasser auf Grund läuft, fällt es bei Niedrigwasser trocken.

Absichtliches Trockenfallen wird u.a. für Reparaturen oder die Erneuerung des Anstrichs durchgeführt. Boote mit geringem Tiefgang, Katamarane und Plattbodenschiffe machen dabei nur selten Probleme. Manchmal wird die Technik auch in der Hydrografie bei flachgebauten Vermessungsschiffen angewandt.

Manche Nordsee-Skipper machen sich einen Sport daraus, dies absichtlich herbeizuführen, oder tun es für einige erholsame Stunden im trockengelaufenen Watt. Boote mit geringem Tiefgang (unter 1,30 m) und geeignetem Schwert (Kielschwert) oder mit flachem Boden (wie sie im Wattenmeer üblich sind) bleiben beim Trockenfallen aufrecht stehen und ermöglichen ein ganz normales Leben an Bord.

Mit viel Erfahrung kann man ein Boot sogar schräglegen - etwa fürs Erneuern des Anstrichs auf nur einer Seite - wenn man bei Einsetzen der Ebbe eine geeignete Fahrtrinne "im Trockenen" aufsucht.

Siehe auch