Sarira

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. März 2011 um 23:07 Uhr durch Bakulan (Diskussion | Beiträge) (Entstehung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sarira (skrt., tib. Ringsel) ist eine Bezeichnung für buddhistische Reliquien. Meist werden darunter kleine Perlen oder Kristall-ähnliche Kugeln verstanden, die nach buddhistischer Überlieferung nach dem Tod eines buddhistischen Meisters nach dessen Verbrennung in der Asche gefunden werden können. In verschiedenen buddhistischen Traditionen werden die Sariras verehrt, und ihnen auch besondere Kräfte zugeschrieben.

Entstehung

Behälter mit Reliquien Buddhas aus der Stupa Kanishka in Peshawar, Pakistan, mittlerweile in Mandalay, Burma

Wie die Sariras genau entstehen ist nicht bekannt. Mögliche Erklärungen für einen natürlichen Ursprung sind eine Kristallisation von Knochen beim Verbrennen[1] oder Überreste von Nierensteinen, Gallensteinen oder Harnsteinen.[2] Des weiteren kann es sich ebenso um die Überreste von kleineren Knochen oder absichtlich oder unabsichtlich entstandenen Artefakten etwa bei Grabbeigaben oder Zugaben der Kremierung handeln. Außerhalb des Buddhismus wird auf solche Konkretitionen nicht geachtet, weswegen Unterschiede in der Anzahl oder Gestalt von solchen Bildungen in verschiedenen Kulturen nicht nachgewiesen werden können.

Etymologie

Der Begriff Sarira oder "sharira" (शरीर) ist ein Lehnwort aus dem Sanskrit (Śarīra) und bedeutet ursprünglich "Körper", wurde aber in buddhistischen Sanskrit-Texten als Bezeichnung für "Reliquien" verwendet. Der Begriff "Ringsel" ist ein Lehnwort aus der tibetischen Sprache. Meist werden die Wörter Sarira und Ringsel als Synonyme verwendet. Die nach der Kremierung aufgefundenen Perlen oder Kugeln sind nur ein Teilaspekt des Begriffes. Es werden auch mumifizierte sterbliche Überreste von bedeutenden Geistlichen darunter verstanden, wie Asche und Überreste derselben nach der Kremierung allgemein. Im übertragenen Sinne wird im Mahayana Buddhismus die Essenz einer Lehre wie der zugehörigen Person darunter verstanden.

Literatur

  • Dan Martin: Pearls from Bones: Relics, Chortens, Tertons and the Signs of Saintly Death in Tibet, Numen, Volume 41, Number 3, 1994 , pp. 273-324(52). (Online)

Einzelnachweise

  1. Holden JL, Phakey PP, Clement JG: Scanning electron microscope observations of heat-treated human bone, Department of Physics, Monash University, Clayton, Victoria, Australia. (Zusammenfassung auf PubMed)
  2. Sariras: Ringsels and Mummies