Quelltext der Seite Paschinin I-21

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{{Infobox Flugzeug
|Typ                 = [[Jagdflugzeug]]
|Entwicklungsland    = {{SUN-1923}}
|Hersteller          = [[Sokol-Flugzeugfabrik|OKB-21]]
|Erstflug            = 11. Juli 1940
|Indienststellung    = nur Prototyp
|Produktionszeitraum =
|Stückzahl           = 3
}}

'''Paschinin I-21''' ({{ruS|Пашинин И-21}}) ist ein [[Sowjetunion|sowjetisches]] [[Jagdflugzeug]] der späten 1930er-Jahre. Es war der letztlich misslungene Versuch, die veraltete [[Polikarpow I-16]] abzulösen.

Die Paschinin I-21 entstand im Zuge des Modernisierungsprogrammes der [[Luftstreitkräfte der Sowjetunion|sowjetischen Luftstreitkräfte]] von 1938/1939, erreichte jedoch nicht die [[Serienreife]]. Das Kürzel „I“ steht für Istrebitel (Истребитель), dem russischen Wort für Jagdflugzeug. Das Flugzeug wurde im [[Experimental-Konstruktionsbüro|OKB]]-21 des [[Sokol-Flugzeugfabrik|Flugzeugwerkes in Gorki]] (heute [[Nischni Nowgorod]]) entwickelt. Die Bezeichnung I-21 rührt jedoch nicht von der Nummer in OKB-21 her, da die Nummern der sowjetischen Jägerprojekte fortlaufend vergeben wurden (I-1, I-2, I-3 usw.). Anfangs trug das Projekt zusätzlich den Buchstaben „P“ für den Konstrukteur Paschinin ('''IP-21''').

== Entwicklung ==
Der Konstrukteur [[Michail Michailowitsch Paschinin|Michail Paschinin]] ({{ruS|Михаил Михайлович Пашинин}}) entwarf die I-21 als freitragenden [[Tiefdecker]] in Holzbauweise mit leicht [[Pfeilung|gepfeilter]] Tragflügel-Außenkante. Die [[Pilotenkanzel|Pilotenkabine]] wurde relativ weit hinten angesetzt. Der Typ sollte einen [[V-Motor]] [[Klimow M-107|M-107]] mit 1.210&nbsp;kW erhalten und damit in 7.000&nbsp;m Höhe eine Geschwindigkeit von 680&nbsp;km/h erreichen. Mangels Verfügbarkeit musste aber auf einen schwächeren [[Klimow M-105|M-105P]] zurückgegriffen werden. Paschinin legte bei der Konstruktion Wert auf eine saubere aerodynamische Formgebung bei gleichzeitig einfacher Produktionsweise.

Die I-21 stellte eine grundlegende Modernisierung der veralteten Polikarpow I-16 dar, indem der [[Wasserkühlung|wassergekühlte]] Flugmotor M-105 eingebaut wurde. Deshalb konnten 60–70 % der Bauteile der I-16 für die I-21 verwendet werden. Paschinin verwendete für die Tragflächenenden ein symmetrisches momentfreies Profil ([[NACA-Profile|NACA-0012-0009]]; NACA-0012 an der [[Flügelwurzel]] und NACA-0009 an der Flügelspitze). Mit diesem Profil hielten die Tragflächen Geschwindigkeiten beim Sturzflug ([[Sturzkampfflugzeug]]) bis zu 950&nbsp;km/h aus. Zur Zeit der Entwicklung dieses Flugzeuges wurde die damals neue Forderung gestellt, beim Sturzflug hohe Geschwindigkeit zu erreichen und den Luftkampf nicht mehr auf spiralförmigen Flugbahnen zu führen.

Der Erstflug der I-21 erfolgte am 11.&nbsp;Juli 1940 mit dem Testpiloten P.&nbsp;U.&nbsp;Fokin. Im gleichen Monat begann die Flugerprobung mit Testpilot [[Pjotr Michailowitsch Stefanowski|Pjotr Stefanowski]]. Am 18.&nbsp;August 1940 wurde das Flugzeug bei der [[Luftparade der sowjetischen Streitkräfte in Tuschino]] vorgeführt und danach für die staatliche Erprobung übergeben, die im Dezember 1940 abgeschlossen war. Dabei wurde die unzureichende Stabilität und sehr hohe Landegeschwindigkeit kritisiert. Beim anschließend getesteten zweiten [[Prototyp (Technik)|Prototyp]], fertiggestellt im Oktober 1940, konnten die Stabilitätsmängel behoben werden. Im Januar 1941 entstand noch ein dritter Prototyp mit verkleinerter Tragflächenspannweite, der am 5.&nbsp;April 1941 erstmals flog.

Letztlich wurde jedoch entschieden, die I-21 nicht in Serie zu bauen, da die relativ hohe Landegeschwindigkeit von 165&nbsp;km/h und die daraus resultierenden langen Startbahnen einen Einsatz unter Frontbedingungen zumindest erschwert hätten. Zur Zeit des [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Überfalls des Deutschen Reichs auf die Sowjetunion]] befand sich zwar eine [[Nullserie|Vorserie]] von fünf Flugzeugen im Bau, die jedoch durch die Evakuierung des Werkes in den Osten des Landes nicht fertiggestellt wurde. Stattdessen waren die Parallelentwürfe [[Jakowlew Jak-1|Jak-1]] und [[Lawotschkin LaGG-1|LaGG-1]] / [[Lawotschkin LaGG-3|LaGG-3]] bereits in die Massenproduktion gegangen.

== Technische Daten ==
[[Datei:Paschinin I-21.svg|mini|Dreiseitenriss]]
{| class="wikitable"
|-
! Kenngröße
! Daten (2. Prototyp) || Daten (3. Prototyp)
|-
| Besatzung || colspan="2" style="text-align:center"| 1
|-
| Länge || 9,00 m || 8,73 m
|-
| Spannweite || 11,00 m || 9,43 m
|-
| Flügelfläche || 15,80 m² || ?
|-
| Flügelstreckung || 7,7 ||
|-
| Leermasse || ? || ?
|-
| Startmasse || 2.670 kg || ?
|-
| Antrieb || colspan="2" style="text-align:center"| ein flüssigkeitsgekühlter 12-Zylinder-[[V-Motor]] Klimow M-105P
|-
| Leistung || colspan="2" style="text-align:center"| {{kW2PS|770|-1}}
|-
| Höchstgeschwindigkeit || 488 km/h in Bodennähe<br />573 km/h in 5.000 m || 506 km/h in Bodennähe<br />580 km/h in 4.750 m
|-
| Gipfelhöhe || 10.600 m || ?
|-
| Reichweite || ? (2 h Flugdauer) || ?
|-
| Bewaffnung || colspan="2" style="text-align:center"| eine 23-mm-Kanone BT-23 in der Luftschraubenwelle<br />zwei 7,62-mm-MG [[SchKAS]] über dem Motor
|}

== Weblinks ==
* [http://www.aviastar.org/pictures/russia/pashinin_i-21.gif Zeichnung (Dreiseitenriss)]
* [http://www.airwar.ru/enc/fww2/i21.html Geschichte, Daten und Fotos] (russisch)

[[Kategorie:Jagdflugzeug (1940–1949)]]
[[Kategorie:Flugzeugtyp des Zweiten Weltkrieges (Sowjetunion)]]
[[Kategorie:Einmotoriges Flugzeug mit Kolbenmotor]]
[[Kategorie:Erstflug 1940]]
[[Kategorie:Nicht realisiertes Militärflugzeugprojekt (Sowjetunion)]]

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