Leo von Littrow

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Leo von Littrow (* 17. März 1856 in Triest; † 11. Mai 1925 in Abbazia, heute Opatija, Kroatien) war eine österreichische impressionistische Malerin.

Leben und Werk

Leo von Littrow wurde als Leontine Camilla von Littrow in Triest geboren und von klein auf stets Leo genannt. Als Angehörige einer altösterreichischen Familie verfügte sie über berühmte Vorfahren. Ihr Vater Heinrich von Littrow, ein legendärer Fregattenkapitän der österreichischen Marine, Kartograf, Dichter und Bühnenschriftsteller wirkte nachmals als Leiter der Handels- und Nautischen Akademie in Triest und als Königlich-Ungarischer Seeinspektor in Fiume (Rijeka). Ihre Mutter, Caroline Fanny Barry entstammte wie Leos Onkel Alfred Barry und Richard Barry einer wohlhabenden Bankiers- und Kaufmannsfamilie in Genua und Triest. Leos Großvater war der berühmte Kaiserliche Hof-Astronom Johann Joseph von Littrow, 1835 in erblichen Adelsstand versetzt. Einer ihrer Onkel, Karl Ludwig von Littrow, Nachfolger seines Vaters Joseph als Leiter der Wiener Universitätssternwarte und Rektor der Wiener Universität war mit der namhaften Frauenrechtlerin Auguste von Littrow verheiratet, Mitbegründerin des Wiener Frauenerwerbsvereines und Wohltäterin der Stadt, die in Wien einen berühmten Salon unterhielt. Befreundete Gäste wie Franz Grillparzer, Josef Danhauser, Marie von Ebner-Eschenbach, Ottilie von Goethe, Carl von Zumbusch verkehrten hier. Zum Entdecker von Leo von Littrows großem malerischen Talent wurde anlässlich ihrer Kindheits- und Jugendaufenthalte der Wiener Maler Hans Canon, ein weiterer Freund des kunstsinnigen Littrow-Kreises.

Leo von Littrow wuchs in Triest und Fiume (Rijeka) auf, und lebte bereits um 1887 in Abbazia (Opatija), dem damals mondänsten Meereskurort der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie, nach gelegentlichen Wiener Malstunden bei Hans Canon, ab etwa 1875 unter dem Einfluss des französischen Impressionismus durch den gleichfalls adeligen Pariser Maler Jean d’Alheim. Ein Schüler des Romantikers Alexandre Calamé. Nach ersten Erfolgen auf Ausstellungen in Wien, Bremen, München und London galt Leo von Littrow bereits um 1885 als international erfolgreiche Malerin des Meeres und der italienischen wie dalmatinischen Küstenlandschaft. Später wurden vor allem ihre Pergola- und Gartenansichten beliebt. Nach einer ersten gemeinsamen Reise nach Ragusa mit Olga Wisinger-Florian, entwickelte sich eine jahrzehntelange Freundschaft, die für die Entwicklung beider Künstlerinnen bedeutend war. Leo von Littrow entwickelte einen individualistischen lichtdurchfluteten und reinfarbigen Stil des Impressionismus.

Bereits vor der Jahrhundertwende galt Littrow als Österreichs wohl bekannteste Impressionistin des Südens. Sie verkaufte Bilder an gekrönte Häupter und bedeutende Sammler. In ihrem Atelier in Abbazia verkehrten berühmte Persönlichkeiten wie Ferdinand I. König von Bulgarien, Erzherzog Karl Stephan von Österreich oder Kronprinzessin Stephanie von Österreich, mit der sie zeitlebens korrespondierte und befreundet war. Zu Leo und auch Heinrich von Littrows engsten Freunden und Sammlern ihrer Bilder zählten der Industrielle und Miterfinder des Torpedos Robert Whitehead und dessen Tochter und Schwiegersohn Alice Gräfin von Hoyos und Georg von Hoyos, ein österreichisch-ungarischer Graf, dessen Vorfahren spanischer Herkunft bereits um 1522 mit Kaiser Ferdinand I. nach Österreich gekommen waren. Nach dem Niedergang der Österreichisch-Ungarischen Monarchie zu ende des Ersten Weltkrieges, mehrfachen politischen Umwälzungen und dem Aufgehen des Komitates Fiume in dem Königreich Kroatien sowie dem Aufkommen des Kroatischen Ustacha-Regimes starb Leo von Littrow 1925 in ihrem Heimatort Abbazia.

Bedeutung

Als anerkannte Malerin um 1880, mit Ausstellungserfolgen in Wien (1880), Bremen (1880) London (1886), Budapest (1884), München (1893) oder Chicago (1893, Kolumbische Weltausstellung) und vor allem durch großen Einzelausstellungen in London (1886, 1899, 1904, 1906) und Wien (1914) wurde Leo von Littrow bereits Mitte der 1880er-Jahre als einziger Frau ein ehrenhafter Auftrag der neu errichteten Museen des Wiener Hofes zuteil: Die Ausstattungsmalerei für die Hochparterresäle des Naturhistorischen Museums zeigt ihr Gemälde Küste von Ragusa. Littrows Werk ist heute in bedeutenden Museen Europas verwahrt, unter anderem im Wien Museum, in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien und dem Museo Revoltella di Trieste.

Als um 1880 anerkannte Malerin des Impressionismus, mit Ausstellungserfolgen in Wien (1880), London (1886), Bremen (1884), Budapest (1884, Salzburg, München oder Chicago (1893, Kolumbische Weltausstellung) und vor allem großen Einzelausstellungen in London (1886, 1904) wurde Leo von Littrow bereits Mitte der 1880er-Jahre als einziger Frau ein ehrenhafter Auftrag des Wiener Hofes zuteil: Die Ausstattungsmalerei für die Hochparterresäle des Naturhistorischen Museums zeigt ihr Gemälde Küste von Ragusa.anerkannte Malerin des Impressionismus, mit Ausstellungserfolgen in Bremen, Budapest, Salzburg, München oder Chicago (1893, Kolumbische Weltausstellung) und vor allem mit großen Einzelausstellungen in Wien (1910, 1914) London (1899, 1904) wurde Leo von Littrow bereits Mitte der 1880er-Jahre als einziger Frau ein ehrenhafter Auftrag des Wiener Hofes zuteil: Die Ausstattungsmalerei für die Hochparterresäle des Naturhistorischen Museums zeigt ihr Gemälde Küste von Ragusa. Ihr Werk ist heute in bedeutenden Museen Europas verwahrt, so dem Wien Museum, dem Museo Revoltella di Trieste oder dem