„Komposit-Bremssohle“ – Versionsunterschied

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An [[Schienenfahrzeug]]en verwendete [[Bremsklotz|Bremsklötze]] aus Komposit-Materialien werden als '''Komposit-Bremssohle''' (kurz auch als '''K-Sohle''') bezeichnet. Sie tragen bei Fahrzeugen mit auf die Radfahrfläche wirkenden Bremssohlen zu einem verminderten [[Rad-Schiene-Geräusch]] bei, indem sie – anders als bei den bis heute als Standardausrüstung verwendeten Grauguss-Bremssohlen – die Fahrflächen der Radsätze bei Bremsungen nicht aufrauen. Dies wird durch elastischere Materialien – meist eine Kombination aus Metallfasern und [[Kautschuk]]-[[Harz (Material)|Harz]]verbindungen sowie zusätzlichen Additiven – erreicht.<ref name="bammel">Katja Bammel: ''Leise rolle das Rad.'' In: Physik Journal 6 (2007) Nr. 11</ref> Die Ausrüstung mit K-Sohlen und die Anpassung der [[Bremse (Eisenbahn)|Bremsanlage]] an den gegenüber den Grauguss-Bremssohlen höheren Reibwert wird auch als ''Flüsterbremse'' bezeichnet.
An [[Schienenfahrzeug]]en verwendete [[Bremsklotz|Bremsklötze]] aus Komposit-Materialien werden als '''Komposit-Bremssohle''' (kurz auch als '''K-Sohle''') bezeichnet. Sie tragen bei Fahrzeugen mit auf die Radfahrfläche wirkenden Bremssohlen zu einem verminderten [[Rad-Schiene-Geräusch]] bei, indem sie – anders als bei den bis heute als Standardausrüstung verwendeten Grauguss-Bremssohlen – die Fahrflächen der Radsätze bei Bremsungen nicht aufrauen. Dies wird durch elastischere Materialien – meist eine Kombination aus Metallfasern und [[Kautschuk]]-[[Harz (Material)|Harz]]verbindungen sowie zusätzlichen Additiven – erreicht.<ref name="bammel">Katja Bammel: ''Leise rolle das Rad.'' In: Physik Journal 6 (2007) Nr. 11</ref> Die Ausrüstung mit K-Sohlen und die Anpassung der [[Bremse (Eisenbahn)|Bremsanlage]] an den gegenüber den Grauguss-Bremssohlen höheren Reibwert wird auch als ''Flüsterbremse'' bezeichnet.


An [[Güterwagen]] wirken die Bremsklötze in der Regel auf die Radlaufflächen, so dass die Summe der Rauheiten von Rad und Schiene im Bereich der Kontaktfläche höher ist als bei Fahrzeugen mit anderen Bremssystemen. Diese Summenrauheit der Kontaktfläche bestimmt den Pegel der die Fahrgeräusche dominierenden Rad-Schiene-Geräusche maßgeblich. Die [[Schallemission]]en nicht angetriebener Fahrzeuge können daher durch den Einsatz von K-Sohlen über den gesamten Geschwindigkeitsbereich verringert werden. Ergebnisse von Messungen über mehrere Jahre zum Vergleich zwischen Güterwagen mit K-Sohle und Güterwagen mit Grauguss-Bremssohlen sind bisher (2012) noch nicht publiziert.
An [[Güterwagen]] wirken die Bremsklötze in der Regel auf die Radlaufflächen, so dass die Summe der Rauheiten von Rad und Schiene im Bereich der Kontaktfläche höher ist als bei Fahrzeugen mit anderen Bremssystemen. Diese Summenrauheit der Kontaktfläche bestimmt den Pegel der die Fahrgeräusche dominierenden Rad-Schiene-Geräusche maßgeblich. Die [[Schallemission]]en nicht angetriebener Fahrzeuge werden daher durch den Einsatz von K-Sohlen über den gesamten Geschwindigkeitsbereich verringert.


Neue Güterwagen der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] werden seit 2001 standardmäßig mit Komposit-Bremssohlen ausgestattet.<ref name="bammel"/> Ende 2003 erteilte der [[Internationaler Eisenbahnverband|Internationale Eisenbahnverband]] die unbefristete Zulassung der K-Sohle im europäischen Schienengüterverkehr. Die in der Gemeinschaft Europäischer Bahnen (CER) zusammengeschlossenen europäischen Staatsbahnen verpflichteten sich, neue Wagen ausschließlich mit K-Sohlen zu beschaffen.<ref name="eri-2003-554">Meldung ''K-Bremse zugelassen''. In: [[Eisenbahn-Revue International]], Heft 12/2003, {{ISSN|1421-2811}}, S.&nbsp;554.</ref>
Neue Güterwagen der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] werden seit 2001 standardmäßig mit Komposit-Bremssohlen ausgestattet.<ref name="bammel"/> Ende 2003 erteilte der [[Internationaler Eisenbahnverband|Internationale Eisenbahnverband]] die unbefristete Zulassung der K-Sohle im europäischen Schienengüterverkehr. Die in der Gemeinschaft Europäischer Bahnen (CER) zusammengeschlossenen europäischen Staatsbahnen verpflichteten sich, neue Wagen ausschließlich mit K-Sohlen zu beschaffen.<ref name="eri-2003-554">Meldung ''K-Bremse zugelassen''. In: [[Eisenbahn-Revue International]], Heft 12/2003, {{ISSN|1421-2811}}, S.&nbsp;554.</ref>

Version vom 21. September 2012, 09:49 Uhr

An Schienenfahrzeugen verwendete Bremsklötze aus Komposit-Materialien werden als Komposit-Bremssohle (kurz auch als K-Sohle) bezeichnet. Sie tragen bei Fahrzeugen mit auf die Radfahrfläche wirkenden Bremssohlen zu einem verminderten Rad-Schiene-Geräusch bei, indem sie – anders als bei den bis heute als Standardausrüstung verwendeten Grauguss-Bremssohlen – die Fahrflächen der Radsätze bei Bremsungen nicht aufrauen. Dies wird durch elastischere Materialien – meist eine Kombination aus Metallfasern und Kautschuk-Harzverbindungen sowie zusätzlichen Additiven – erreicht.[1] Die Ausrüstung mit K-Sohlen und die Anpassung der Bremsanlage an den gegenüber den Grauguss-Bremssohlen höheren Reibwert wird auch als Flüsterbremse bezeichnet.

An Güterwagen wirken die Bremsklötze in der Regel auf die Radlaufflächen, so dass die Summe der Rauheiten von Rad und Schiene im Bereich der Kontaktfläche höher ist als bei Fahrzeugen mit anderen Bremssystemen. Diese Summenrauheit der Kontaktfläche bestimmt den Pegel der die Fahrgeräusche dominierenden Rad-Schiene-Geräusche maßgeblich. Die Schallemissionen nicht angetriebener Fahrzeuge werden daher durch den Einsatz von K-Sohlen über den gesamten Geschwindigkeitsbereich verringert.

Neue Güterwagen der Deutschen Bahn werden seit 2001 standardmäßig mit Komposit-Bremssohlen ausgestattet.[1] Ende 2003 erteilte der Internationale Eisenbahnverband die unbefristete Zulassung der K-Sohle im europäischen Schienengüterverkehr. Die in der Gemeinschaft Europäischer Bahnen (CER) zusammengeschlossenen europäischen Staatsbahnen verpflichteten sich, neue Wagen ausschließlich mit K-Sohlen zu beschaffen.[2]

Einzelnachweise

  1. a b Katja Bammel: Leise rolle das Rad. In: Physik Journal 6 (2007) Nr. 11
  2. Meldung K-Bremse zugelassen. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 12/2003, ISSN 1421-2811, S. 554.