Komposit-Bremssohle
An Schienenfahrzeugen verwendete Bremsklötze aus Komposit-Materialien werden als Komposit-Bremssohle (kurz auch als K-Sohle) bezeichnet. Sie tragen bei Fahrzeugen mit auf die Radfahrfläche wirkenden Bremssohlen zu einem verminderten Rad-Schiene-Geräusch bei, indem sie – anders als bei den bis heute als Standardausrüstung verwendeten Grauguss-Bremssohlen – die Fahrflächen der Radsätze bei Bremsungen nicht aufrauen. Dies wird durch elastischere Materialien – meist eine Kombination aus Metallfasern und Kautschuk-Harzverbindungen sowie zusätzlichen Additiven – erreicht.[1] Die Ausrüstung mit K-Sohlen und die Anpassung der Bremsanlage an den gegenüber den Grauguss-Bremssohlen höheren Reibwert wird auch als Flüsterbremse bezeichnet.
An Güterwagen wirken die Bremsklötze in der Regel auf die Radlaufflächen, so dass die Summe der Rauheiten von Rad und Schiene im Bereich der Kontaktfläche höher ist als bei Fahrzeugen mit anderen Bremssystemen. Diese Summenrauheit der Kontaktfläche bestimmt den Pegel der die Fahrgeräusche dominierenden Rad-Schiene-Geräusche maßgeblich. Die Schallemissionen nicht angetriebener Fahrzeuge können daher durch den Einsatz von K-Sohlen über den gesamten Geschwindigkeitsbereich verringert werden. Ergebnisse von Messungen über mehrere Jahre zum Vergleich zwischen Güterwagen mit K-Sohle und Güterwagen mit Grauguss-Bremssohlen sind bisher (2012) noch nicht publiziert.
Neue Güterwagen der Deutschen Bahn werden seit 2001 standardmäßig mit Komposit-Bremssohlen ausgestattet.[1] Ende 2003 erteilte der Internationale Eisenbahnverband die unbefristete Zulassung der K-Sohle im europäischen Schienengüterverkehr. Die in der Gemeinschaft Europäischer Bahnen (CER) zusammengeschlossenen europäischen Staatsbahnen verpflichteten sich, neue Wagen ausschließlich mit K-Sohlen zu beschaffen.[2]