Komposit-Bremssohle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. August 2015 um 15:32 Uhr durch Nenntmichruhigip (Diskussion | Beiträge) (Umformuliert: Geschwafel eines Politikers != "nicht dürfen"). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Komposit-Bremssohle (kurz auch K-Sohle) werden an Schienenfahrzeugen verwendete Bremsklötze aus Komposit-Materialien bezeichnet. Sie tragen bei Fahrzeugen, bei denen die Bremssohlen auf die Radfahrfläche wirken, zu einem verminderten Rad-Schiene-Geräusch bei, indem sie – anders als bei den bis heute als Standardausrüstung verwendeten Grauguss-Bremssohlen – die Fahrflächen der Radsätze bei Bremsungen nicht aufrauen. Dies wird durch elastischere Materialien erreicht, meist eine Kombination aus Metallfasern und Kautschuk-Harz-Verbindungen sowie zusätzlichen Additiven.[1] Die Ausrüstung mit K-Sohlen und die Anpassung der Bremsanlage an den höheren Reibwert gegenüber den Grauguss-Bremssohlen wird auch als Flüsterbremse bezeichnet.

An Güterwagen wirken die Bremsklötze in der Regel auf die Radlaufflächen, so dass die Summe der Rauheiten von Rad und Schiene im Bereich der Kontaktfläche höher ist als bei Fahrzeugen mit anderen Bremssystemen. Diese Summenrauheit der Kontaktfläche bestimmt den Pegel der die Fahrgeräusche dominierenden Rad-Schiene-Geräusche maßgeblich. Die Schallemissionen nicht angetriebener Fahrzeuge werden daher durch den Einsatz von K-Sohlen über den gesamten Geschwindigkeitsbereich verringert.

Neue Güterwagen der Deutschen Bahn werden seit 2001 standardmäßig mit Komposit-Bremssohlen ausgestattet.[1] Ende 2003 erteilte der Internationale Eisenbahnverband die unbefristete Zulassung der K-Sohle im europäischen Schienengüterverkehr. Die in der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen (CER) zusammengeschlossenen europäischen Staatsbahnen verpflichteten sich, neue Wagen ausschließlich mit K-Sohlen zu beschaffen.[2]

Bis zum Jahr 2020 sollen alle Wagen von DB Schenker mit K- oder LL-Bremssohlen ausgestattet sein.[3] Laut Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt werde ein Gesetz vorbereitet, dass ab diesem Zeitpunkt den Einsatz anderer Wagen verbieten soll.[4]

Einzelnachweise

  1. a b Katja Bammel: Leise rolle das Rad. In: Physik Journal 6 (2007) Nr. 11
  2. Meldung K-Bremse zugelassen. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 12/2003, ISSN 1421-2811, S. 554.
  3. Halbierung des Schienenverkehrslärms bis 2020. Auf leisen Sohlen. DB Schenker Rail AG, 28. Januar 2015, abgerufen am 23. August 2015.
  4. Bahn will schneller auf Flüsterbremsen umstellen. In: VerkehrsRundschau. Verlag Heinrich Vogel, Springer Fachmedien München, 3. März 2015, abgerufen am 23. August 2015.