Komnino

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Komnino
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Komnino (Polen)
Komnino (Polen)
Komnino
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Słupsk
Gmina: Smołdzino
Geographische Lage: 54° 36′ N, 17° 8′ OKoordinaten: 54° 36′ 30″ N, 17° 7′ 30″ O
Einwohner:

Komnino (deutsch Kuhnhof, slowinzisch Kʉ̀ɵ̯mńinɵ[1]) ist ein Dorf in der Landgemeinde Smołdzino im Powiat Słupski (Kreis Stolp) in der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

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Komnino liegt in Hinterpommern, etwa 19 Kilometer nordnordöstlich der Stadt Słupsk (Stolp), 8,5 Kilometer südwestlich des Kirchdorfs Smołdzino (Schmolsin) und 2,5 Kilometer südlich des Jezioro Gardno (Garder See).

Komnino (früher auch Kunhof oder Kundehof) war ehemals ein Rittergut. Im Jahr 1589 bestätigte der pommersche Herzog Johann Friedrich dem Johann Colrep den Besitz des Anwesens als Lehen. Später wurde es ein Lehen der Familie Bandemer. Im Zeitraum 1740–~1784 war Ernst Ludwig von Bandemer der Besitzer.[2] Um 1784 gab es in Kuhnhof einschließlich der auf der Feldmark des Anwesens gelegenen Holzwärterwohnung insgesamt drei Haushaltungen. Nach den Bandemers, die noch 1804 Kuhnhof besaßen, war Friedrich Ludwig Karl von Hanstein der Besitzer. Vor 1822 hatte das Dorf Kuhnhof 30 Einwohner[3]; vor 1868 hatte es 65 Einwohner[4]. Mitte des 19. Jahrhunderts war ein Kammerherr von Hanstein Gutseigentümer.[5] Ihm folgte im Besitz um 1855[6] der Hauptmann Adolf von Hanstein.[7] 1893 besaß das Gut Kuhnhof eine Frau von Hanstein. 1909 erwarb Georg Steifensand auf Schwuchow das Gut. Dessen Sohn Wilhelm Steifensand übernahm es 1913 und pachtete gleichzeitig das Gut Rotten und das Rittergut Stresow hinzu. 1920 gab er die Pachtung Rotten auf und kaufte von dessen Gut 600 Morgen an Kuhnhof angrenzendes Land hinzu. Mitte der 1920er Jahre war Jürgen-Werner von Bandemer-Gambin, auch Eigentümer auf Wendisch Buckow, Gutsbesitzer auf Kuhnhof. Er kam als Leutnant aus dem Ersten Weltkrieg, studierte dann Landwirtschaft. Landwirt wurde er in Kuhnhof.[8] Er lebte mit seiner Familie, seine Frau Jenny von Krosigk-Rathmannsdorf, in Kuhnhof. Beide Söhne das Ehepaars, Werner (1926–1944) und Bodo, wurden in Kuhnhof geboren.[9]

Ursula Steifensand-Buchenstein ist die letzte Eigentümerin vom Rittergut Kuhnhof, etwa 323 ha, Gutsverwalter ist Karl Sandkamp.[10] Bis 1945 war Kuhnhof ein Teil der Gemeinde Buchenstein (Wendisch Buckow) im Landkreis Stolp, Regierungsbezirk Köslin, der Provinz Pommern.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region der Gemeinde Buchenstein am 9. März 1945 von der Roten Armee besetzt. Ende März mussten alle Bewohner das Dorf auf Anordnung der sowjetischen Besatzung für einige Tage verlassen. Im September 1945 übernahmen Polen Häuser und Gehöfte; anschließend wurden die deutschen Dorfbewohner vertrieben.[11] Der Ortsteil Kuhndorf wurde in Komnino umbenannt.

Das Dorf Kuhnhof bildet heute ein Teil der Gmina Smołdzino (Landgemeinde Schmolsin) im Powiat Słupski (Stolper Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Die vor 1945 in Kuhnhof anwesende Dorfbevölkerung war evangelisch. Im Jahr 1925 gab es in Kuhnhof keinen Bewohner katholischer Konfession. Die Kirchengemeinde gehörte zum Kirchspiel Groß Garde.

Die Kinder von Kuhnhof besuchten die Schule in Buchenstein (Wendisch Buckow).

Commons: Komnino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eintrag im „Slowinzischen Wörterbuch“ von Friedrich Lorentz, bitte Scannummer 764 (links) wählen. Zum System der Slowinzisch-Lautschrift von Lorentz, vgl. „Slowinzische Grammatik“, S. 13–16 (scan 40–43), anschließend die Lautlehre.
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 976, Nr. 73.
  3. A. A. Mützell, Hrsg.: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des Preußischen Staats. Band 3, Halle 1822, S.42
  4. H. Rudolph: Vollständigstes geographisch-statistisch-topographisches Orts-Lexikon von Deutschland. Zürich 1868, Spalte 2381.
  5. K. Fr. Rauer (Hrsg.): Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preussischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adels. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 84 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. November 2021]).
  6. Robert Klempin, Gustav Kratz (Hrsg.): Matrikeln und Verzeichnisse der pommerschen Ritterschaft vom 14. bis in das 19. Jahrhundert. VII. Verzeichniß der am 1. Januar 1862 mit landtags- und kreistags-fähigen Rittergütern, Pommersche Ritterschaft am 1. Januar 1862. A. Bath in Commission, Berlin 1863, S. 654 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. November 2021]).
  7. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1901. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). Zweiter Jahrgang Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. Justus Perthes, Gotha 15. November 1900, S. 362–363 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. November 2021]).
  8. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Fortsetzung und Ergänzungen 1913-1929. Hrsg.: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. II von IV, Jürgen Werner v. Bandemer. Zögling-RA-No.: 1858. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1929, S. 102 (kit.edu [abgerufen am 2. November 2021]).
  9. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiher v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel/vor 1400 nobilitiert) 1960. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA von 1951 bis 2014. Band IV, Nr. 22. C. A. Starke Verlag, 1960, ISSN 0435-2408, S. 2–3 (d-nb.info [abgerufen am 2. November 2021]).
  10. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Niekammer. 9. Auflage. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 292–376 (d-nb.info [abgerufen am 2. November 2021]).
  11. Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 413 (Ortsbeschreibung Buchenstein; PDF)