Festung Hohenwerfen

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Festung Hohenwerfen
Die Festung Hohenwerfen von Osten

Die Festung Hohenwerfen von Osten

Staat Österreich
Ort Werfen
Entstehungszeit 1075 bis 1078
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 47° 29′ N, 13° 11′ OKoordinaten: 47° 28′ 57,8″ N, 13° 11′ 17,6″ O
Festung Hohenwerfen (Land Salzburg)
Festung Hohenwerfen (Land Salzburg)

Die Festung Hohenwerfen ist eine mittelalterliche Höhenburg in Werfen im Salzburger Land zwischen Tennen-, Hagengebirge und Hochkönig im Salzachtal.

Lage

Die Festung Hohenwerfen liegt inmitten der nördlichen Kalkalpen im Pongau und ist in ihrer Anlage mit der Festung Hohensalzburg vergleichbar, die in denselben Jahren erbaut wurde.

Die Burg thront, von Nord und Süd gut sichtbar, am nördlichen Ende des Marktes Werfen auf einem sich 113 m über die Salzach erhebenden Felskegel, dem Werfener Burgberg (697 m ü. A.). Er bildet mit dem Gesengköpfl (885 m ü. A.) einen natürlichen Pass (hierorts Werfener Bichel genannt), zwischen Gesengköpfl und Zetzenbergkogel (740 m ü. A.) bildet auch die Salzach ein Engtal. Dadurch ist der Pass der einzige Zugang zum Pass Lueg von Süden (dazwischen liegt noch der Tennecker Kessel) und so eine strategische Schlüsselstelle auf der uralten Alpentransversale entlang der Salzach südwärts, die Salzburg mit Graz und Südosteuropa ebenso verbindet wie mit Venedig und ganz Italien, wie auch dem Zugang Salzburgs zu seinen Gebirgsgauen, dem Innergebirg.

Geschichte

Ostsüdostansicht der Festung Hohenwerfen
Der Innenhof der Burg

Der Bau der Festung Hohenwerfen wurde in den Jahren 1075 bis 1078 von Erzbischof Gebhard von Salzburg (1060–1088) initiiert.

Die Burg wurde damals in einem schlichten Baustil errichtet, da man seinerzeit erst mit dem gemauerten Burgenbau begann. 100 Jahre nach den Kreuzzügen wurden dann Schießscharten, Wehrerker, Zwinger und Flankierungstürme dazu errichtet.

Die erste vollendete Burganlage entstand in den Jahren 1127 bis 1142. Danach stellten die Erzbischöfe Salzburgs die Bautätigkeit weitgehend ein.

Im Verlauf des Bauernkriegs wurde die Festung 1525 in Brand gesteckt und beschädigt. Bei der nachfolgenden Renovierung entstanden das erste Sperrbogengebäude, an dem sich die Portenwache befand, und eine kleine Bastei mit dem Wallerturm, sowie die Anlage eines gedeckten Ganges (Riemergang) und der Finsteren Stiege. Bis 1534 wurden an den Vorburgen bedeutende Verbesserungen vorgenommen, Anlass war die drohende Türkengefahr.

Als Erbauer dieser neuerrichteten Festung wird vor allem Erzbischof Johann Jakob Khuen von Belasy genannt, der die Burg mit Hilfe italienischer Baumeister renovieren ließ. Sie hatte fast schon den Charakter der heutigen Burg.

1898 erwarb Erzherzog Eugen das Anwesen und ließ es zu seinem Fürstensitz ausbauen. Hier befand sich auch seine große Kunst- und Waffensammlung.

Im Jahre 1931 brach ein Schwelbrand auf der Burg aus, der weite Teile des Osttraktes, des Südtraktes mit dem Kapellenturm und auch des Nordtraktes fast zur Gänze zerstörte. Es konnten Teile des Inventars und der Glockenturm mit der großen Glocke – dem Burgahnl – gerettet werden. Der Schaden war jedoch beträchtlich.

Die Festung wurde in der Folge zum Teil wieder repariert, doch musste Erzherzog Eugen die Burg 1938 an die nationalsozialistische Gauleitung verkaufen.

Während des Zweiten Weltkrieges befand sich eine Gauführerschule der NSDAP auf der Burg. Mit Ende des Weltkrieges ging die Burg in den Besitz des Landes Salzburg über. Die Burg wurde zunächst als Ausbildungszentrum für die Gendarmerie genutzt und ist seit 1987 für den Tourismus freigegeben.

Die Burg als Filmkulisse

Westansicht der Burg

Heutige Attraktionen

Das Burgahnl
  • Das Burgahnl, wie die 4412 kg schwere Glocke im Glockenturm der Festung Hohenwerfen auch genannt wird, wurde 1568 in Innsbruck von Hans Christoph Löffler gegossen. Bei hohen Feiertagen wird die Glocke noch heute geläutet.
  • ebenda auch ein Uhrwerk, ca. 1720/25, ursprünglich eine Spindeluhr, um 1900 zu einer Pendeluhr umgebaut, 1987/88 restauriert und seither in Betrieb
  • Waffenraum
  • Burgverlies
  • Ritterturnier, Ritteressen
  • Falknereimuseum und Flugshow

Literatur

  • Nicole Riegel: Die Bautätigkeit des Kardinals Matthäus Lang von Wellenburg (1468–1540), Münster (Westf.) 2009. ISBN 9783930454754
  • Fritz Hörmann: Hohenwerfen. Eine Festung im Land Salzburg. Museumsverein, Werfen o. J.
  • M. Mayr: Veste Hohenwerfen. Ein geschichtlicher Führer. Mit Fotografien u. Zeichn. v. A. Weber. Innsbruck: Wagner’sche Buchhandlung, 1903.
  • Patrick Schicht, Bollwerke Gottes. Der Burgenbau der Erzbischöfe von Salzburg Wien 2010, ISBN 978-3-85161-031-4
Commons: Burg Hohenwerfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sherlock Holmes - A Game of Shadows: Sirio Quintavalle - VFX Supervisor - Framestore. 7. Februar 2012, abgerufen am 16. Juni 2016.
  2. Abspann der 10. Folge der 1. Staffel
  3. Zombies tummeln sich auf der Burg Hohenwerfen. Salzburger Nachrichten, 4. Februar 2016, abgerufen am 4. Juni 2016.