Enga Province

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Enga
Flagge von Enga
Geographie
Staat: Papua-Neuguinea
Gewässer:
Inseln: (liegt auf Neuguinea)
Geographische Lage: 5° 25′ S, 143° 30′ OKoordinaten: 5° 25′ S, 143° 30′ O
Basisdaten
Fläche: 12.800 km²
Einwohner: 432.045
Bevölkerungsdichte: 34 Einw./km²
Hauptstadt: Wabag
Lagekarte
SalomonenAustralienIndonesienEnga ProvinceJiwaka ProvinceWestern Highlands ProvinceChimbu ProvinceHela ProvinceSouthern Highlands ProvinceEastern Highlands ProvincePort MoresbyWestern Province (Papua-Neuguinea)Sandaun ProvinceEast Sepik ProvinceMadang ProvinceMorobe ProvinceOro ProvinceCentral Province (Papua-Neuguinea)Gulf Province (Papua-Neuguinea)Milne Bay ProvinceBougainville (autonome Region)Manus ProvinceNew Ireland ProvinceWest New Britain ProvinceEast New Britain Province

Enga Province ist eine der 21 Provinzen von Papua-Neuguinea. Die westlichste der Hochlandprovinzen ist etwa 12.800 km² groß und zählt 432.045 Einwohner. Hauptstadt ist Wabag mit 5.041 Einwohnern im Jahr 2011. Die Nachbarprovinzen von Enga sind Western Highlands im Osten, East Sepik im Norden, Hela im Westen und Southern Highlands im Süden.

Geographie und Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Enga wurde 1973 von der Provinz Western Highlands abgespalten und ist seither eine eigenständige Provinz. Sie gehört zu den wirtschaftlich am wenigsten entwickelten Gebieten des Landes. Auch der Tourismus ist in Enga im Gegensatz zu den übrigen Hochlandprovinzen kaum präsent. Die Provinz gilt bis heute als nicht ungefährlich. Die Situation hatte sich seit 2006 stark verbessert, ein wirtschaftlicher Aufschwung war spürbar, 2023–2024 gab es jedoch wieder über 200 Tote durch Stammeskämpfe.

Hohe Berge und tiefe, durch Brandrodung geschädigte Täler mit reißenden Flüssen machen das Gebiet eher unwirtlich. Die auf 2000 Meter Höhe gelegene Hauptstadt Wabag ist durch eine neue, weitgehend gut ausgebaute Straße mit Mount Hagen in der Nachbarprovinz Western Highlands verbunden. Der Flugplatz Wapenamanda bietet täglich eine Verbindung mit Port Moresby an.

Die Bevölkerung ist für Papua-Neuguinea relativ homogen. Etwa 90 % der Einwohner gehören den namengebenden Enga an.

Zwischen 1990 und 2006 kam es zu über 340 Stammeskämpfen mit 3800 Toten. Es wurden Kompensationszahlungen im Wert von drei Millionen Kina bezahlt und etwa 60.000 Schweine getauscht. Durch erhöhte Bildung, den Ausbau der Straßen und andere staatliche Infrastruktur hatte sich die Situation ab 2006 massiv verbessert. Jedoch wurden bei Stammeskämpfen in 2023–2024 über 200 Menschen getötet.[1][2][3] Die neuerliche Eskalation lag vor allem an der illegalen Einfuhr von Schusswaffen, die eine neue Qualität in die Stammesfehden brachte.[3] Stammesangehörige sprachen von einem Mangel an Umsetzung des öffentlichen Rechts, welcher vermehrt zu Vergewaltigungen, Kidnapping und anderen Straftaten führen würden.[4]

Distrikte und LLGs

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gebirgslandschaft
Station des Entwicklungsministeriums

Die Provinz Enga ist in vier Distrikte unterteilt. Jeder Distrikt besteht aus einem oder mehreren „Gebieten auf lokaler Verwaltungsebene“, Local Level Government (LLG) Areas, die in Rural (ländliche) oder Urban (städtische) LLGs unterschieden werden.[5]

Distrikt Verwaltungszentrum Bezeichnung der LLG-Gebiete
Kandep Distrikt Kandep Kandep Rural
Tsak Rural
Wage Rural
Wapenamanda Rural
Kompiam Distrikt Kompiam Ambum Rural
Kompiam Rural
Wapi (Uangis) Rural
Lagaip-Porgera Distrikt Lagaip-Porgera Lagaip Rural
Maip-Mulitaka Rural
Paiela-Hewa Rural
Porgera Rural
Wabag Distrikt Wabag Maramuni Rural
Wabag Rural
Wabag Urban
  • Heiner Wesemann: Papua-Neuguinea. Niugini. Steinzeit-Kulturen auf dem Weg ins 20. Jahrhundert. Köln 1985.
  • Joachim Sterly: Gartenbau auf gemulchten Hügelbeeten im zentralen Hochland von Papua-Neuguinea. In: Anthropos, Bd. 92, H. 1–3 (1997), S. 191–198.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Irene Sarwindannigrum: Papua New Guinea Tribal War Kills 64 People. In: Kompas.id. 19. Februar 2024, abgerufen am 10. Mai 2024 (englisch).
  2. Rebecca Kuku: Papua New Guinea massacre: fears violence could spiral over tribal conflict. In: The Guardian. 20. Februar 2024, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 10. Mai 2024]).
  3. a b How the funnelling of high-powered weapons into Papua New Guinea is making tribal violence deadlier. In: ABC News. 19. Februar 2024 (net.au [abgerufen am 10. Mai 2024]).
  4. Bethanie Harriman: Papua New Guinea killings: what’s behind the outbreak in tribal fighting? In: The Guardian. 28. August 2023, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 10. Mai 2024]).
  5. National Statistical Office of Papua New Guinea