Eulenloch

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Als Eulenloch oder niederdeutsch U[h]lenflucht oder U[h]enlock bezeichnet man die bei alten Walmdachgebäuden, aber auch bei Satteldächern, häufig zu findende Giebelöffnung unterhalb des Firstes.[1][2] Weitere bekannte mundartliche Bezeichnungen sind Eulsloch (Wetterau)[3], Ihleloch (Baden-Württemberg), Ullenloch (Kassel) und Malejan (Niedersachsen).[4] Diese - für den Vogelflug eigentlich zu große - Giebelöffnung diente vor Einführung des Schornsteines als Rauchabzug (siehe Rauchhaus[5]). Namensgebend aber diente das Eulenloch als Flugloch für Vögel wie Schleiereulen (daher der Name) und Schwalben, die als Ungeziefer jagende Nutztiere im Haus willkommen waren.[2] Die bau- und funktionsgeschichtlichen Zusammenhänge sind bisher wenig erforscht, bis auf einige lokale Beispielsammlungen.[6]

Im Plattdeutschen steht Ulenflucht auch für die Dämmerung, also die Zeit, in der die Eulen fliegen.[7]

Uhlenflucht ist auch der Name eines Ortsteils der Gemeinde Hohenfelde (Amt Horst, Kreis Steinburg) in Schleswig-Holstein.

Commons: Eulenloch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ulenflucht. In: Duden. Abgerufen am 25. November 2013.
  2. a b Bauernhaus. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 2: Astilbe–Bismarck. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1905, S. 463–465 (zeno.org).
  3. Jacob und Wilhelm Grimm: Eulenloch. In: Deutsches Wörterbuch (DWB). Abgerufen am 1. August 2020.
  4. Firma Fuhrberger Zimmerei Betriebsgesellschaft mbH: Handwerkliche Begriffe in Mundart. In: www.fuhrberger.de. Abgerufen am 1. August 2020.
  5. Rauchhaus. In: Wikipedia. Abgerufen am 1. August 2020.
  6. Eckart Rüsch: Rauch & Eulen in Bonaforther Dächern: Die Uhlenlöcher. In: http://www.bonaforth.net. 2020, abgerufen am 1. August 2020.
  7. Reinhard Goltz: Ulenflucht. In: Die Welt. 11. Juni 2012, abgerufen am 25. November 2013.