„Eulenloch“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Foto Uhlenloch, Bonaforth (mit Ziffern f. Begriffe).jpg|mini|Eulenloch (im Giebel eines barocken Fachwerkhauses in [[Bonaforth]]) und Fachbegriffe. 1: Eulenloch; 2: Dachsparren; 3: Hahnenbalken; 4: Stirnbrett; 5: Dachdeckung; 6: Nur dieses Eulenloch weist eine baukonstruktive Merkwürdigkeit auf: Der Hahnenbalken hat oben ein zweites Holznagelloch ohne Funktion.]] |
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Als '''Eulenloch''' |
Als '''Eulenloch''', [[niederdeutsch]] ''U[h]lenflucht'' oder ''U[h]enlock'', bezeichnet man bei alten [[Satteldach|Satteldächern]], aber auch bei [[Walmdach]]gebäuden, eine Giebelöffnung unterhalb des [[Dachfirst|Firstes]].<ref name="Duden" /><ref name="Meyers-1905" /> |
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⚫ | Das Eulenloch, eine für den Einflug von Vögeln unnötig große Giebelöffnung, diente vor Einführung des [[Schornstein]]s als [[Rauch|Rauchabzug]] (siehe [[Rauchhaus]]). Den Namen erhielt das Eulenloch aber als Flugloch für Vögel wie [[Schleiereulen]] (daher der Name) und [[Schwalben]], die als Ungeziefer jagende Nutztiere im Haus willkommen waren.<ref name="Meyers-1905" /> Die bau- und funktionsgeschichtlichen Zusammenhänge sind bisher wenig erforscht, bis auf einige lokale Beispielsammlungen.<ref>{{Internetquelle |autor=Eckart Rüsch |url=http://www.bonaforth.net/index_htm_files/Rauch%20&%20Eulen.pdf |titel=Rauch & Eulen in Bonaforther Dächern: Die Uhlenlöcher |werk=bonaforth.net |hrsg= |datum=2020 |format=PDF |sprache=de |abruf=2020-08-01}}</ref> |
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Im [[Plattdeutsch]]en steht Ulenflucht auch für die [[Dämmerung]], also die Zeit, in der die Eulen fliegen.<ref name="Welt" /> |
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== Weitere Bezeichnungen == |
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Uhlenflucht ist auch der Name eines Ortsteils der Gemeinde [[Hohenfelde (Steinburg)|Hohenfelde]] ([[Amt Horst]], [[Kreis Steinburg]]) in [[Schleswig-Holstein]]. |
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[[Datei:Sattenhausen, Lk.GÖ, Bohlendamm 7, 2021.05.05. (1).jpg|mini|Ein Eulenloch in Zweitverwendung durch eine [[Tauben|Taube]] ([[Sattenhausen]], Landkreis Göttingen, Bohlendamm 7, Aufnahme 2021)]] |
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Weitere bekannte mundartliche Bezeichnungen sind ''Eulsloch'' (Wetterau),<ref>''eulenloch''. In: [[Jacob Grimm]], [[Wilhelm Grimm]]: Deutsches Wörterbuch, Lieferung 5, 1861, Bd. III (1862), Sp. 1195, Z. 9. ([https://www.dwds.de/wb/dwb/eulenloch Online auf dwds.de], abgerufen am 3. Januar 2024)</ref> ''Ihleloch'' (Baden-Württemberg), ''Ullenloch'' (Kassel) und ''Malejan'' (Niedersachsen).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fuhrberger.de/de/spezial/mundart.html |titel=Handwerkliche Begriffe in Mundart |hrsg=Fuhrberger Zimmerei Betriebsgesellschaft |datum= |sprache=de |abruf=2020-08-01}}</ref> Im [[Plattdeutsch]]en steht Ulenflucht auch für die [[Dämmerung]], also die Zeit, in der die Eulen fliegen.<ref name="Welt" /> Uhlenflucht ist auch der Name eines Ortsteils der Gemeinde [[Hohenfelde (Steinburg)|Hohenfelde]] in [[Schleswig-Holstein]]. |
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Schwarzwaelder Bauernhaus um 1900.jpg|[[Krüppelwalmdach]] mit Eulenloch |
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Uhlenloch.jpg|[[Reetdach]] mit Eulenloch neueren Datums |
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Otterndorf Eulenloch.jpg|Zwei runde Eulenlöcher in einem [[Fachwerkhaus]] in [[Otterndorf]] |
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Kapelle Bonaforth, 21.06.2020 (3).jpg|Eulenloch im Ostgiebel der evangelischen Kapelle aus dem 17. Jahrhundert in Bonaforth |
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* [[Hahnenbalken]] |
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== Weblinks == |
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== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 26. Juli 2024, 21:41 Uhr
Als Eulenloch, niederdeutsch U[h]lenflucht oder U[h]enlock, bezeichnet man bei alten Satteldächern, aber auch bei Walmdachgebäuden, eine Giebelöffnung unterhalb des Firstes.[1][2]
Das Eulenloch, eine für den Einflug von Vögeln unnötig große Giebelöffnung, diente vor Einführung des Schornsteins als Rauchabzug (siehe Rauchhaus). Den Namen erhielt das Eulenloch aber als Flugloch für Vögel wie Schleiereulen (daher der Name) und Schwalben, die als Ungeziefer jagende Nutztiere im Haus willkommen waren.[2] Die bau- und funktionsgeschichtlichen Zusammenhänge sind bisher wenig erforscht, bis auf einige lokale Beispielsammlungen.[3]
Weitere Bezeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weitere bekannte mundartliche Bezeichnungen sind Eulsloch (Wetterau),[4] Ihleloch (Baden-Württemberg), Ullenloch (Kassel) und Malejan (Niedersachsen).[5] Im Plattdeutschen steht Ulenflucht auch für die Dämmerung, also die Zeit, in der die Eulen fliegen.[6] Uhlenflucht ist auch der Name eines Ortsteils der Gemeinde Hohenfelde in Schleswig-Holstein.
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Krüppelwalmdach mit Eulenloch
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Reetdach mit Eulenloch neueren Datums
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Zwei runde Eulenlöcher in einem Fachwerkhaus in Otterndorf
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Eulenloch im Ostgiebel der evangelischen Kapelle aus dem 17. Jahrhundert in Bonaforth
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ulenflucht. In: Duden. Abgerufen am 25. November 2013.
- ↑ a b Bauernhaus. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 2: Astilbe–Bismarck. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1905, S. 463–465 (zeno.org).
- ↑ Eckart Rüsch: Rauch & Eulen in Bonaforther Dächern: Die Uhlenlöcher. (PDF) In: bonaforth.net. 2020, abgerufen am 1. August 2020.
- ↑ eulenloch. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Lieferung 5, 1861, Bd. III (1862), Sp. 1195, Z. 9. (Online auf dwds.de, abgerufen am 3. Januar 2024)
- ↑ Handwerkliche Begriffe in Mundart. Fuhrberger Zimmerei Betriebsgesellschaft, abgerufen am 1. August 2020.
- ↑ Reinhard Goltz: Ulenflucht. In: Die Welt. 11. Juni 2012 (welt.de).