Black Tot Day

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1916:Britische Marineangehörige erhalten ihre tägliche Rumreiten
1945: Marineangehörige erhalten eine extra Ration Rum, um den V-J-Day zu feiern.

Der Black Tot Day ist der 31. Juli 1970, der letzte Tag, an dem offiziell Rumrationen an Seeleute der britischen Royal Navy ausgegeben wurde. Es endete damit eine 325 Jahre lange Tradition.

Feierlichkeiten am 31. Juli 1970

Auf britischen Militärschiffen auf dem ganzen Globus trugen Seeleute schwarze Armbänder und nahmen an Trauerzeremonien teil. Zu den aufwändigsten Feiern gehörte die Feierlichkeiten auf der HMS Fife, einem Zerstörer, der zu der Zeit im Hafen von Pearl Harbor lag. Es war das Schiff, das sich am nächsten zur internationalen Datumsgrenze befand und daher das Schiff war, auf dem das letzte Mal Angehörigen der Royal Navy Rum als Teil ihrer Ration erhielten. Die Mannschaft versammelte sich auf Deck, tranken ihre Rationen, warfen dann die Gläser und anschließend das Rumfass über Bord. Der historische Moment wurde außerdem mit 21 Salut gefeiert.[1] Anwesend waren unter anderem Vertreter der hawaiianischen Presse, die unter anderem festhielten, dass anschließend ein Dudelsackspieler Trauerlieder anstimmte.

Geschichte

1655 wurde erstmals im Gebiet der Karibik Rum an britische Marine-Angehörige als offizieller Teil der Ration ausgegeben. Trinkwasser und Bier verdarben unter den klimatischen Bedingungen der Karibik schnell, spanische Weine und französischen Brandy waren gewöhnlich Teil der Bordverpflegung. Diese beiden Alkoholika waren jedoch in der Karibik schwer zu beschaffen. Rum war auf Grund des Zuckeranbaus in der Karibik nicht nur einfach zu beschaffen, sondern gewann auch noch durch die Lagerung in Holzfässern, in denen er an Bord aufbewahrt wurde. Darüber hinaus setzten sich die Plantagenbesitzer der britischen Karibik-Kolonien in Großbritannien für die Verwendung von Rum anstelle von anderen, meist importierten Spirituosen ein. 1779 wurde das Versorgungsamt der britischen Royal Navy offiziell damit beauftragt, den (überwiegend aus Frnnkreich stammenden) Brandy an Bord britischer Schiffe durch karibischen Rum zu ersetzen.[2]

Zu diesem Zeitpunkt war die Verteilung von Rum bereits seit langem üblich. 1740 wurde erstmals den Befehl erteilt, den Rum nur noch mit Wasser vermischt auszuteilen. Das übliche Verhältnis war dabei ein Teil Rum auf vier Teile Wasser und die Ration wurde auf zwei Austeilungen pro Tag festgelegt. Damit sollte sichergestellt werden, dass die Matrosen ihre Ration nicht auf einmal tranken und ihren Dienst alkoholisiert verrichteten. Auf Vernon Anweisung geht der Grog zurück, weltweit eines der typischen Seefahrergetränke. Der Name dieses Getränks soll auf Vernons Spitzname „Old Grog“ zurückgehen, da er meist einen warmen Umhang aus Grogram trug, einem groben Stoff aus Seide und Wolle.[3] Bereits im Jahre 1756 war die tägliche Verteilung von mit Wasser gestreckten Rum im britischen „Naval Code“ festgelegt.[4]

Literatur

  • Wayne Curtis: And a Bottle of Rum: A History of the New World in Ten Cocktails. gedruckt: Broadway Books, New York 2006, ISBN 0-307-51285-1/ E-Book: 1st edition, Crown Publishers, New York 2006, ISBN 1-4000-5167-3.

Einzelbelege

  1. W. Curtis: And a Bottle of Rum. New York 2006, Kapitel: Grog, Ebook-Position 856.
  2. W. Curtis: And a Bottle of Rum. New York 2006, Kapitel: Grog, Ebook-Position 775.
  3. W. Curtis: And a Bottle of Rum. New York 2006, Kapitel: Grog, Ebook-Position 811.
  4. W. Curtis: And a Bottle of Rum. New York 2006, Kapitel: Grog, Ebook-Position 820.