Quelltext der Seite Bern

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Infobox Ort in der Schweiz
| BILD = Bern luftaufnahme.png
| BESCHREIBUNG = Luftaufnahme der Berner Innenstadt, Juni 2005
| BILDPFAD_KARTE = Karte Gemeinde Bern 2023.png
| BILDPFAD_WAPPEN = Wappen Bern matt.svg
| REGION-ISO = CH-BE
| BEZIRK = [[Verwaltungskreis Bern-Mittelland|Bern-Mittelland]]
| IMAGEMAP = Verwaltungskreis Bern-Mittelland
| BFS = 0351
| PLZ = 3000–3030
| UN/LOCODE = CH BRN (inkl. [[Flughafen Bern-Belp|Flughafen Belp]])
| BREITENGRAD = 46.94798
| LÄNGENGRAD = 7.44743
| HÖHE = 542
| HÖHE-ANMERKUNG = Bahnhofsplatz
| ARBEITSLOSE = 1,7 % <small>(Juni 2022)</small><ref>Stadt Bern: [https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/03arberw/aktuell/t-03-03-510i.pdf/download Registrierte Arbeitslose und Stellensuchende 2022]</ref>
| STADTPRÄSIDENT = [[Alec von Graffenried]] ([[Grüne Freie Liste|GFL]])
| WEBSITE = [https://www.bern.ch/ www.bern.ch]
| GALERIE = 3
| GALERIEKARTE1 = Stadt Bern 2020.png
| GALERIEBEZ1 = Stadt Bern
| GALERIEKARTE2 = Karte Berner Quartiere.png
| GALERIEBEZ2 = Statistische Bezirke von Bern
| GALERIEKARTE3 = Karte Berner statistische Quartiere.png
| GALERIEBEZ3 = Gebräuchliche Quartiere von Bern
}}

Die Stadt '''Bern''' {{IPA|bɛrn|Tondatei=De-Bern.ogg}} ({{frS|'''Berne'''}} [{{IPA|bɛʁn}}], {{itS|Berna}} [{{IPA|ˈbɛrna}}], {{rmS|{{Audio|Roh-Berna.ogg|Berna}}}}, [[berndeutsch]] ''Bärn'' [{{IPA|b̥æːrn}}]) ist eine [[Politische Gemeinde|Einwohnergemeinde]] und [[Hauptort#Schweiz und Liechtenstein|Hauptort]] des [[Kanton Bern|gleichnamigen Kantons]]. Als «[[Hauptstadtfrage der Schweiz|Bundesstadt]]» nimmt sie für die [[Schweiz]] die Funktion der Hauptstadt wahr. Als Sitz der städtischen und grosser Teile der kantonalen sowie eidgenössischen Verwaltung ist Bern das grösste Zentrum öffentlicher Verwaltung des Landes.

Die 1191 gegründete [[Zähringer]]stadt ist mit ihren charakteristischen [[Bogengang (Architektur)|Lauben]] teilweise in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Seit 1218 [[Freie Reichsstadt]], trat Bern 1353 der [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossenschaft]] bei und entwickelte sich bis ins 16.&nbsp;Jahrhundert zum grössten [[Stadtstaat]] nördlich der Alpen. 1983 wurde die [[Berner Altstadt]] in die [[Liste des UNESCO-Welterbes in Europa#Schweiz|Liste des UNESCO-Welterbes]] aufgenommen.<ref>UNESCO World Heritage Centre: [https://whc.unesco.org/en/list/267 ''Old City of Berne.''] In: ''whc.unesco.org,'' abgerufen am 25. Juli 2016.</ref>

Die Stadt verfügt über eine [[Wohnbevölkerung|Gesamtbevölkerung]] von {{EWZ CH|CH-BE|0351}} Einwohnern (Stand {{EWD|CH-BE|TIMESTAMP}}). Nach [[Zürich]], [[Genf]], [[Basel]] und [[Lausanne]] sowie vor [[Winterthur]] gehört sie zu den einwohnerreichsten [[Liste Schweizer Gemeinden|Gemeinden der Schweiz]]. In der [[Agglomeration#Schweiz|Agglomeration]] Bern, zu der 70 Gemeinden gehören, beträgt die [[Wohnbevölkerung|ständige Wohnbevölkerung]] 422'706 Personen (Stand: 2021).<ref name="agglo">{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/01bev/01bev-xls/jahresdaten/t-01-01-050-standige-wohnbevolkerung-seit-ende.xlsx |titel=T 01.01.050 Ständige Wohnbevölkerung seit Ende 1990 |werk=bern.ch |hrsg=Agglomeration Bern/Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM Statistik Bern |datum=2022-09-26 |format=XLS; 211&nbsp;kB |abruf=2022-10-10 |kommentar=Angaben zu den Jahren 1990, 2000, 2010, 2020, 2021}}</ref><ref name="agglomap">[https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/00gruube/downloads/g-00-00-010.pdf ''G 00.00.010. Das Gebiet der Agglomeration Bern.''] (PDF; 95&nbsp;kB) In: ''bern.ch,'' 1. September 2020.</ref>

Seit Jahren wird Bern mit Zürich und Genf als eine der Städte mit den weltweit höchsten [[Lebenshaltungskosten]] gelistet.<ref name="Lebenshaltungskosten">[https://www.mercer.ch/newsroom/mercer-cost-of-living-ranking-2019.html Asiatische Städte sind die teuersten Standorte für ins Ausland endsandte Mitarbeiter] Mercer vom 26. Juni 2019.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=(dpa) |url=https://www.nzz.ch/panorama/zuerich-und-genf-gelten-jetzt-als-teuerste-staedte-der-welt-1.18494489 |titel=Zürich und Genf gelten jetzt als teuerste Städte der Welt |hrsg=[[Neue Zürcher Zeitung]] (NZZ) |datum=2015-03-03 |abruf=2015-06-17}}</ref>

Die Stadt Bern ist Zentrum der [[Verwaltungsregion Bern-Mittelland]] und der [[Regionalkonferenz Bern-Mittelland]] mit ihrer Teilkonferenz [[Wirtschaftsraum Bern]]. Seit längerem bestehen ausserdem Bestrebungen, die Stadt und die Agglomeration als [[Hauptstadtregion Schweiz]] noch deutlicher zu positionieren. Mitglieder dort sind die Kantone Bern, Freiburg, Wallis, Neuenburg und Solothurn sowie Städte, Gemeinden und Regionalorganisationen.

== Geographie ==
Die Stadt Bern liegt auf {{Höhe|542|CH}} im Schweizer [[Mittelland (Schweiz)|Mittelland]] beidseits der [[Aare]] zwischen dem [[Hausberg]] [[Gurten (Berg)|Gurten]] im Süden und dem [[Bantiger]] im Osten. Die Aare umfliesst die [[Berner Altstadt]] mit einer nach Osten ausgreifenden Schleife (Aareschlaufe). Sie ist im Bereich der Altstadt und nördlich davon mit einem schmalen Tal rund 30 bis 50 Meter tief in die Umgebung eingesenkt.

=== Topographie ===
[[Datei:Bern Untertorbrücke 05.jpg|mini|Untertorbrücke in Bern]]
[[Datei:CH Bern Kramgasse.jpg|mini|[[Kramgasse]] in Bern]]
[[Datei:Aareschlaufe Bern-East.svg|mini|Die Aareschlaufe]]
[[Datei:Aareschwelle und Altstadt mit Erlacherhof Bern.jpg|mini|Aare (Matteschwelle), darüber die Altstadt mit dem Erlacherhof]]

Topographisch befindet sich das Gemeindegebiet im Schweizer Mittelland und bedeckt eine Fläche von 51,60&nbsp;Quadratkilometern. Es dehnt sich in West-Ost-Richtung auf einer Länge von 15&nbsp;Kilometern aus, während sich die durchschnittliche Breite in Nord-Süd-Richtung auf rund vier Kilometer beläuft. Die alte [[Sternwarte]] (heute abgerissen und durch das Institut für exakte Wissenschaften ersetzt) bildet das historische Zentrum der [[Bundesamt für Landestopografie|Landesvermessung]] der [[Schweiz]] und trägt die [[Schweizer Landeskoordinaten]] 600'000/200'000.

Landschaftsbildender Faktor ist die Aare, die von Südosten in das Gebiet fliesst. Das knapp ausserhalb des Gemeindebodens noch breite Aaretal verengt sich zusehends und bildet ab Beginn der Flussschleife um die Altstadt eine schmale Talkerbe. Der [[Talboden]] liegt hier auf rund {{Höhe|500|CH}} Nach nur kurzem, geradem Lauf in nördlicher Richtung unterhalb des Altstadtbogens folgt das Flussbogensystem um das Plateau von Tiefenau und Felsenau. Etwa ab der Mündung des Flüsschens Worble unterhalb der Tiefenau markiert die Aare die nördliche Gemeindegrenze. Sie fliesst, noch immer in das umgebende Plateau eingeschnitten, westwärts weiter. Ihr Lauf verbreitert sich durch den Aufstau des [[Wohlensee]]s.

Östlich an die Aare schliesst ein Plateau an, das auf durchschnittlich {{Höhe|550|CH}} liegt. Es ist grossenteils besiedelt und verfügt über ausgedehnte Flächen sowohl gewerblicher als auch industrieller Nutzung, Sportanlagen ([[Stadion Wankdorf (2005)|Stadion Wankdorf]]) sowie Verkehrsflächen. Einzelne Anhöhen wie der Schärmenwald ({{Höhe|588|CH}}) und die Schosshalde ({{Höhe|590|CH}}) sind mit Wald bedeckt. Ganz im Osten reicht das Stadtgebiet bis an den Fuss des Ostermundigenberges. Auch der westlich der Aare gelegene Teil des Plateaus von Bern erreicht eine Höhe von rund {{Höhe|550|CH}} Nordwestlich an das Siedlungsgebiet schliesst der etwa 5&nbsp;Quadratkilometer grosse [[Bremgartenwald]] an. Er fällt im Norden mit einer Steilstufe zum Aaretal ab und wird durch mehrere kurze [[Erosion (Geologie)|Erosionstälchen]] untergliedert. Zwischen dem Stadtteil Bümpliz und der Vorortsgemeinde Köniz befindet sich der [[Könizbergwald]], ein bewaldeter Hügelrücken, mit {{Höhe|674|CH}} die höchste Erhebung des Gemeindeareals der Stadt.

Der lange westliche Zipfel des Gemeindegebietes ist ländlich geprägt. Das Gelände zeigt verschiedene Mulden, ehemals moorige Senken (zum Beispiel das Bottigenmoos) und Anhöhen, ist insgesamt aber nur schwach reliefiert. Es wird durch den [[Gäbelbach (Aare)|Gäbelbach]], dessen Tal im unteren Teil bis zu 80&nbsp;Meter in die Umgebung eingetieft ist, zur Aare entwässert. Neben kleineren Siedlungen gibt es hier ausgedehnte Acker- und Wiesenflächen, die nach Süden zum grossen Waldgebiet des Forstes (bis {{Höhe|660|CH}}) überleiten.

Von der Gesamtfläche der Stadt Bern wurden bei der Erhebung im Jahr 2006 44,2&nbsp;Prozent als Siedlungs-, Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsfläche, 33,5&nbsp;Prozent als Wald und Gehölze sowie 20,2&nbsp;Prozent als Landwirtschaftsfläche ausgewiesen. Die restlichen 2,1&nbsp;Prozent figurieren als [[unproduktive Fläche]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/regionen/regionalportraets/bern/stadt_bern/kennzahlen.html |titel=Kennzahlen |hrsg=Bundesamt für Statistik |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111116133731/http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/regionen/regionalportraets/bern/stadt_bern/kennzahlen.html |archiv-datum=2011-11-16 |abruf=2009-04-11}}</ref>

=== Geologie ===
[[Datei:Bern aerial view 2009.jpg|mini|Luftaufnahme Bern, Blick Richtung Südosten, Juli 2009]]

Geologisch liegt Bern im [[Molasse]]becken des Schweizer Mittellandes. Das Becken wurde im Lauf des [[Tertiär]]s mit dem Abtragungsschutt der entstehenden [[Alpen]] aufgefüllt, wobei sich die [[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimente]] in verschiedene Schichten unterteilen lassen.

Der Untergrund im Raum Bern besteht aus Sedimenten der Unteren Süsswassermolasse, die im [[Aquitanium]] in der Zeit vor etwa 23 bis 20 Millionen Jahren abgelagert wurden. Die sogenannten Gümmenen-Schichten enthalten relativ weiche [[Sandstein]]e unterschiedlicher [[Korngröße|Korngrösse]] mit dazwischengelagerten, oft rötlichen [[Mergel]]n. Diese Sedimente, deren [[Mächtigkeit (Geologie)|Mächtigkeit]] im Bereich von Bern auf rund 800&nbsp;Meter geschätzt wird, wurden von Flüssen aus den Alpen hierher transportiert. Grössere Ablagerungs- und Umschichtungsereignisse fanden insbesondere während Hochwassern und Überschwemmungen statt, was den raschen horizontalen und vertikalen Wechsel der einzelnen Schichten erklärt. Ganz im Süden des Gebietes sind die Gümmenen-Schichten durch die im [[Burdigalium]] vor 20 bis 16 Millionen Jahren abgelagerten Sense-Schichten aus Oberer Meeresmolasse überdeckt. Dieser feste, [[Bank (Petrologie)|gebankte]] Sandstein enthält [[Glaukonit]] und ist als Baustein in der Berner Altstadt weit verbreitet.

Die Oberflächenformen auf dem Stadtgebiet von Bern sind von eiszeitlichen Ablagerungen geprägt, die eine Mächtigkeit von wenigen Metern bis über 50 Meter erreichen. In den [[Eiszeitalter|Eiszeiten]] stiess der [[Aargletscher|Aaregletscher]] jeweils weit über Bern ins Mittelland vor und vereinigte sich hier mit dem [[Rhonegletscher]]. Während von den älteren Gletschervorstössen nur wenige Zeugen an der Oberfläche (insbesondere [[Alt- und Jungmoräne|Altmoränen]] im Aaretal) erhalten sind, bestehen die Plateaus beidseits des Aaretals im Bereich der Stadt Bern, der Bremgartenwald sowie das Gebiet des Forstes aus [[Schotter]]n. Diese wurden im Rahmen des Vorstosses und Rückzuges des [[würmeiszeit]]lichen Aaregletschers abgelagert, der seine maximale Ausdehnung etwa vor 20'000 Jahren erreicht hatte. Die Schotter zeigen im Gegensatz zur [[Nagelfluh]] nur schwach verfestigte Lagen von [[Kies]], die bis zu 20&nbsp;Zentimeter grosse Blöcke aus [[Flysch]]sandsteinen und [[Kieselgestein|Kieselkalk]] der [[Berner Alpen]] enthalten. Dazwischen sind sandige Schichten gelagert. In der Region Bern wird daher an zahlreichen Orten Kiesabbau betrieben. Überreste einer [[Endmoräne]], die beim letzten Rückzug des Aaregletschers entstand, dem sogenannten Bern-Stadium, bilden eine Reihe von Anhöhen, die vom [[Steinhölzli/Weissenbühl|Steinhölzli]] über den Veielihubel, die Falkenhöhe bei der Universität, den [[Rosengarten (Bern)|Rosengarten]] und den [[Schönberg-Ost|Schönberg]] bis zur [[Schosshalde]] reichen.<ref>[[Schweizerische Naturforschende Gesellschaft]]: ''[[Geologischer Atlas der Schweiz]] = Atlas géologique de la Suisse'' (1:25'000) 100 = <!--LK-->1166 Bern. Hrsg. von der Schweizerischen Geologischen Kommission. Kümmerli & Frey, Bern 2000, ISBN 3-906723-31-3.</ref>

=== Klima ===
Die Stadt befindet sich in der [[Gemäßigtes Klima|gemässigten Klimazone]] mit [[Laubwald|Laubwäldern]] ([[effektive Klimaklassifikation]] Cfb). Die einzelnen Jahreszeiten sind wie in der ganzen Schweiz nördlich der [[Alpen]] stark ausgeprägt. Mit rund 110&nbsp;mm pro Monat regnet es aufgrund der mehrheitlich [[Konvektion|konvektiven]] Niederschläge im Sommer ungefähr doppelt so viel wie im [[Winter]]; im Durchschnitt ist an 122 Tagen im Jahr mit mehr als einem Millimeter Niederschlag zu rechnen. Die Messstation des [[Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie|Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie]] (MeteoSchweiz) befindet sich im Vorort [[Zollikofen]], auf {{Höhe|553|CH}}, ca. 5&nbsp;km nördlich des Stadtzentrums ([[Luftlinie]]).

Die [[Jahresmitteltemperatur]] für die [[Normalperiode]] 1991–2020 beträgt 9,3&nbsp;°C, wobei im Januar mit 0,2&nbsp;°C die kältesten und im Juli mit 18,8&nbsp;°C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 99 [[Frosttag]]e und 19 [[Eistag]]e zu erwarten. [[Sommertag]]e gibt es im Jahresmittel rund 46, während normalerweise 9 [[Hitzetag]]e zu verzeichnen sind; in besonders heissen Sommern kann es um 37&nbsp;°C warm werden.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.meteosuisse.admin.ch/web/de/wetter/wetterereignisse/auf_der_alpensuedseite.html |text=''Auf der Alpensüdseite 41.5 Grad gemessen'' |wayback=20140110230700}}. In: ''MeteoSchweiz.'' 12. August 2003, abgerufen am 25. Juli 2016.</ref> Da die Messstation ausserhalb der Stadt liegt, können die Messwerte nicht direkt auf das [[Stadtklima]] übertragen werden. Ausgehend vom [[Sechster Sachstandsbericht des IPCC|IPCC]]-[[Repräsentativer Konzentrationspfad|Szenario ohne Klimaschutzmassnahmen (RCP 8.5)]], wird es in Zollikofen gegen Ende des Jahrhunderts acht bis zehn [[Tropennacht|Tropennächte]] geben. Modellierungen von «Urban Climate Bern» zeigen, dass dieser Wert in der Stadt Bern bei rund 30 bis 45 liegen könnte.<ref>{{Internetquelle |autor=Kaspar Meuli |url=https://www.uniaktuell.unibe.ch/2021/bern_braucht_rasch_loesungen_gegen_hitzewellen/index_ger.html |titel=Bern braucht rasch Lösungen gegen Hitzewellen |werk=unibe.ch |hrsg=Online-Magazin der Universität Bern |datum=2021-08-11 |abruf=2022-05-07}}</ref>

Mit im Durchschnitt 1797&nbsp;Stunden Sonnenschein pro Jahr hat die Stadtgemeinde im Vergleich zu anderen Messstationen im Mittelland der Deutschschweiz eine relativ hohe Besonnungsrate.
Der Höchstwert bei der Sonnenscheindauer des Monats Januar wurde 2020 mit 137,4&nbsp;Std. erreicht. Damit wurde der langjährige Rekord von 1949 mit 103,7&nbsp;Std. bei weitem gebrochen.<ref>{{Internetquelle |autor=Felix Blumer |url=https://www.srf.ch/meteo/meteo-stories/rekorde-im-januar-rekorde-bei-temperatur-und-sonnenscheindauer |titel=Rekorde im Januar – Rekorde bei Temperatur und Sonnenscheindauer |werk=[[Schweizer Radio und Fernsehen|srf.ch]] |datum=2020-02-01 |abruf=2020-02-04}}</ref>

Die mittlere Windgeschwindigkeit belief sich in der Messperiode von 1991 bis 2000 auf 1,6&nbsp;m/s, wobei Winde aus südwestlichen und nordöstlichen Richtungen ([[Bise]]) überwogen. Die höchsten mittleren Windgeschwindigkeiten werden bei Westwindlagen erreicht.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de/klima/klima_schweiz/tabellen.html |text=''Normwert-Tabellen 1961–1990'' |wayback=20090419222902}}. In: ''MeteoSchweiz,'' abgerufen am 25. Juli 2016.</ref>

{{Klimatabelle
| TABELLE = 
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 250
| QUELLE = MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/product/output/climate-data/climate-diagrams-normal-values-station-processing/BER/climsheet_BER_np9120_d.pdf |titel=Klimanormwerte Bern / Zollikofen. Normperiode 1991–2020 |werk=meteoschweiz.admin.ch |hrsg=Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz |format=PDF; 295&nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20220113130331/https://www.meteoschweiz.admin.ch/product/output/climate-data/climate-diagrams-normal-values-station-processing/BER/climsheet_BER_np9120_d.pdf |archiv-datum=2022-01-13 |abruf=2022-01-13}}</ref>
| Überschrift =
| Ort = Bern / Zollikofen
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan = 3.4
| hmfeb = 5.2
| hmmär = 10.3
| hmapr = 14.5
| hmmai = 18.6
| hmjun = 22.5
| hmjul = 24.6
| hmaug = 24.2
| hmsep = 19.4
| hmokt = 14.0
| hmnov = 7.7
| hmdez = 3.8
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = -2.9
| lmfeb = -2.8
| lmmär = 0.3
| lmapr = 3.4
| lmmai = 7.6
| lmjun = 11.3
| lmjul = 13.0
| lmaug = 12.9
| lmsep = 9.2
| lmokt = 5.5
| lmnov = 1.0
| lmdez = -2.1
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| avjan = 0.2
| avfeb = 1.1
| avmär = 5.2
| avapr = 9.0
| avmai = 13.2
| avjun = 16.9
| avjul = 18.8
| avaug = 18.4
| avsep = 14.1
| avokt = 9.5
| avnov = 4.2
| avdez = 0.9
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 60
| nbfeb = 56
| nbmär = 65
| nbapr = 78
| nbmai = 112
| nbjun = 102
| nbjul = 108
| nbaug = 112
| nbsep = 87
| nbokt = 87
| nbnov = 77
| nbdez = 79
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->
| shjan = 2.1
| shfeb = 3.3
| shmär = 4.9
| shapr = 6.0
| shmai = 6.4
| shjun = 7.4
| shjul = 7.9
| shaug = 7.4
| shsep = 5.8
| shokt = 3.8
| shnov = 2.2
| shdez = 1.7
<!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u.ä.) für den jeweiligen Monat in °C -->
| wtjan = 
| wtfeb = 
| wtmär = 
| wtapr = 
| wtmai = 
| wtjun = 
| wtjul = 
| wtaug = 
| wtsep = 
| wtokt = 
| wtnov = 
| wtdez =
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 9.5
| rdfeb = 8.7
| rdmär = 9.5
| rdapr = 9.6
| rdmai = 12.1
| rdjun = 11.4
| rdjul = 10.8
| rdaug = 11.0
| rdsep = 8.6
| rdokt = 10.4
| rdnov = 10.1
| rddez = 10.6
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % -->
| lfjan = 84
| lffeb = 79
| lfmär = 73
| lfapr = 70
| lfmai = 72
| lfjun = 72
| lfjul = 71
| lfaug = 73
| lfsep = 79
| lfokt = 84
| lfnov = 86
| lfdez = 86
}}

=== Stadtgliederung und Nachbargemeinden ===
[[Datei:Combino Kirchenfeldbrücke.jpg|mini|Kirchenfeldbrücke]]
{{Hauptartikel|Stadtgliederung der Stadt Bern}}

Das Stadtgebiet ist in sechs [[Ortsteil|Stadtteile]] gegliedert, die ihrerseits in insgesamt 32 [[Statistischer Bezirk|Statistische Bezirke]] unterteilt sind. Darunter gibt es noch die Ebene von 114 Gebräuchlichen Quartieren.

Den Kern des Siedlungsgebietes bildet die [[Berner Altstadt]], als Stadtteil [[Innere Stadt (Bern)|Innere Stadt]] genannt. Diese ist seit der napoleonischen Besetzung von 1798 in fünf mit Farbe bezeichnete Quartiere eingeteilt.<ref>Andreas Hauser und Peter Röllin unter Mitarb. von Berchtold Weber: ''INSA. [[Inventar der neueren Schweizer Architektur]], 1850–1920.'' Band 2: ''Städte. Basel. Bellinzona. Bern.'' Hrsg. von der [[Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte]]. Orell Füssli, Zürich/Bern 1968, ISBN 3-280-01716-5, S. 349, [[doi:10.5169/seals-3534#368]].</ref>
An die Innenstadt grenzen im Nordwesten und Norden der Stadtteil [[Länggasse-Felsenau]], im Norden [[Breitenrain-Lorraine]], im Osten und Südosten [[Kirchenfeld-Schosshalde]] sowie im Südwesten und Süden [[Mattenhof-Weissenbühl]]. Nur der Stadtteil [[Bümpliz-Oberbottigen]] liegt weiter im Westen.<ref>[https://map.bern.ch/stadtplan/?grundplan=stadtplan_farbig&koor=2597222,1198240&zoom=0&hl=0&layer=STN&subtheme=CatVerwaltung&cmod=statistics Interaktiver Stadtplan der Stadt Bern]</ref>

Die folgende Tabelle stellt die Stadtteile und Statistischen Bezirke von Bern gegenüber. Alle Einwohnerzahlen der [[Wohnbevölkerung]] innerhalb Berns werden von ''Statistik Stadt Bern'', der zuständigen Fachstelle, bereitgestellt. Sie enthalten alle in der Stadt Bern mittels [[Heimatschein]], Heimatausweis oder [[Ausländerausweis]] registrierten Personen (einschliesslich Nebenwohnsitz und nichtständige Wohnbevölkerung). Dieser Unterschied zu üblicherweise verwendeten Zahlen des [[Bundesamt für Statistik|BfS]] wird damit begründet, dass alle Personen für die Planung der Infrastruktur von Bern berücksichtigt werden müssen.<ref name="JahrbuchBern18">{{Webarchiv |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/publikationen/jahrbuch |text=''Jahrbücher. Jahrbuch 2018 (Berichtsjahr 2017).'' |wayback=20190827210748}} Statistik Stadt Bern (mit Definitionen, Bevölkerungszahlen).</ref>

{| class="wikitable sortable" style="text-align:right"
|-
! Stadtteil
! class="unsortable" style="text-align:left"| Statistische Bezirke
! Fläche<ref>[https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/02rauumw/02rauumw-xls/jahresdaten/t-02-02-010-flache-ende-2021-2013-statistische.xlsx ''T 02.02.010. Fläche Ende 2021. Stadtteile und Statistische Bezirke.''] (XLSX) In: ''bern.ch.'' Geoinformation Stadt Bern, Amtliche Vermessung, abgerufen am 10. Oktober 2022.</ref><br />(in&nbsp;[[Hektar|ha]])
! Ein-<br />wohner<ref name="bev">{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/publikationen/kurzberichte/bevoelkerung-und-soziales/bericht-wohnbevoelkerung.pdf |titel=Gesamte Wohnbevölkerung 2019 (Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung sowie Personen mit Nebenwohnsitz) |hrsg=Stadt Bern |datum=2020-03 |seiten=5 und 14 |format=PDF; 4,4&nbsp;MB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200326070624/https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/publikationen/kurzberichte/bevoelkerung-und-soziales/bericht-wohnbevoelkerung.pdf/@@download/file/Wohnbev%C3%B6lkerung%202019.pdf |archiv-datum=2020-03-26 |abruf=2020-03-29}}</ref>
! Ausländer-<br />anteil<ref name="bev" />
|-
|style="text-align:left" data-sort-value="1"| I [[Innere Stadt (Bern)|Innere Stadt]]
|style="text-align:left"|
[[Gelbes Quartier]]&nbsp;•
[[Grünes Quartier]]&nbsp;•
[[Rotes Quartier]]&nbsp;•
[[Matte (Bern)|Schwarzes Quartier (Matte)]]&nbsp;•
[[Weisses Quartier]]
| 84,2 || data-sort-value="4688"| 4'688
| 20,3 %
|-
|style="text-align:left" data-sort-value="2"| II [[Länggasse-Felsenau]]
|style="text-align:left"|
[[Engeried]]&nbsp;•
[[Felsenau (Bern)|Felsenau]]&nbsp;•
[[Länggasse]]&nbsp;•
[[Muesmatt]]&nbsp;•
[[Neufeld (Bern)|Neufeld]]&nbsp;•
[[Stadtbach (Berner Quartier)|Stadtbach]]
| 1133,7 || data-sort-value="19761"| 19'761
| 19,2 %
|-
|style="text-align:left" data-sort-value="3"| III [[Mattenhof-Weissenbühl]]
|style="text-align:left"|
[[Holligen]]&nbsp;•
[[Mattenhof]]&nbsp;•
[[Monbijou (Bern)|Monbijou]]&nbsp;•
[[Sandrain]]&nbsp;•
[[Weissenbühl]]&nbsp;•
[[Weissenstein (Bern)|Weissenstein]]
| 692,9 || data-sort-value="31350"| 31'350
| 23,1 %
|-
|style="text-align:left" data-sort-value="4"| IV [[Kirchenfeld-Schosshalde]]
|style="text-align:left"|
[[Beundenfeld]]&nbsp;•
[[Brunnadern (Bern)|Brunnadern]] &nbsp;•
[[Gryphenhübeli]]&nbsp;•
[[Kirchenfeld (Bern)|Kirchenfeld]]&nbsp;•
[[Murifeld]]&nbsp;•
[[Schosshalde]]
| 843,9 || data-sort-value="27130"| 27'130
| 20,7 %
|-
|style="text-align:left" data-sort-value="5"| V [[Breitenrain-Lorraine]]
|style="text-align:left"|
[[Altenberg (Bern)|Altenberg]]&nbsp;•
[[Breitenrain]]&nbsp;•
[[Breitfeld (Bern)|Breitfeld]]&nbsp;•
[[Lorraine (Bern)|Lorraine]]&nbsp;•
[[Spitalacker]]
| 384,2 || data-sort-value="25706"| 25'706
| 18,4 %
|-
|style="text-align:left" data-sort-value="6"| VI [[Bümpliz-Oberbottigen]]
|style="text-align:left"|
[[Bethlehem (Bern)|Bethlehem]]&nbsp;•
[[Bümpliz]]&nbsp;•
[[Oberbottigen]]&nbsp;•
[[Stöckacker]]
| 2022,9 || data-sort-value="34643"| 34'643
| 35,1 %
|-
|style="text-align:left" data-sort-value="7"| '''Bern Gesamt'''
|style="text-align:left"|
| 5161,9 || data-sort-value="143278"| 143'278
| 24,1 %
|}

Bern grenzt an elf Gemeinden: im Norden an [[Bremgarten bei Bern]], [[Kirchlindach]], [[Wohlen bei Bern]] und [[Zollikofen]], im Osten an [[Ittigen]], [[Muri bei Bern]] und [[Ostermundigen]], im Süden an [[Köniz]] und im Westen an [[Frauenkappelen]], [[Mühleberg]] und [[Neuenegg]].

[[Datei:Karte Berner Quartiere.png|mini|Statistische Bezirke von Bern und Nachbargemeinden]]
[[Datei:Karte Berner statistische Quartiere.png|mini|Gebräuchliche Quartiere von Bern und Nachbargemeinden]]

=== Agglomeration und geplante Fusionen ===
Die Einwohnerzahl der gesamten Agglomeration Bern, zu der 70 Gemeinden gehören, wird 2021 mit 422'706 Personen angegeben. Ohne die Stadt Bern sind es 288'416 Personen. Im sogenannten Agglomerationshauptkern (14 Gemeinden) leben 265'510 Personen, ohne die Stadt Bern 131'220 Personen, im Agglomerationsgürtel und Nebenkern 157'196 Personen. Die [[Regionalkonferenz Bern-Mittelland]] zählt 416'830 Personen, ohne Stadt Bern 282'540 Personen.<ref name="agglo" /><ref name="agglomap" /> Seit 1930 hat sich das Gebiet der Agglomeration mehrfach erweitert.<ref>[https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/00gruube/downloads/g-00-00-030.pdf/download Das Gebiet der Agglomeration Bern seit 1930.] In: ''bern.ch''.</ref> Der [[Verwaltungskreis Bern-Mittelland]] ist nicht wesentlich grösser.

Die Gemeinden [[Bolligen]], [[Bremgarten bei Bern]], [[Frauenkappelen]], [[Kehrsatz]] und [[Ostermundigen]] prüften im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ''Kooperation Bern'' die Chancen und Risiken einer Fusion mit Bern. Bolligen grenzt nicht an Bern, wäre dann über Ostermundigen mit Bern verbunden gewesen.<ref>[https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/kooperation-bern-sechs-gemeinden-planen-die-zukunft «Kooperation Bern»: Sechs Gemeinden planen die Zukunft.] Medienmitteilung Gemeinderat Bern. In: ''bern.ch,'' 1. März 2019.</ref> Bis auf Ostermundigen haben sich alle Gemeinden gegen Fusionsverhandlungen ausgesprochen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kooperationbern.ch/aktuelle-nachrichten/frauenkappelen-und-kehrsatz-wollen-keine-fusionsverhandlungen |titel=Frauenkappelen und Kehrsatz wollen keine Fusionsverhandlungen |werk=kooperationbern.ch |datum=2021-03-15 |abruf=2021-04-12}}</ref> Die [[Vernehmlassung]] zum Fusionsvertrag fand von Mitte Oktober bis Mitte Dezember 2022 statt, die Volksabstimmung wurde am 22. Oktober 2023 durchgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/aussenbeziehungen/projekte/kooperation-bern |titel=Kooperation Ostermundigen – Bern |hrsg=Stadt Bern |sprache=de |abruf=2023-07-04}}</ref> Während die Stimmberechtigten der Stadt Bern der Fusion mit rund 57 % zugestimmt haben, lehnte sie die Ostermundiger Stimmbevölkerung mit über 72 % ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/keine-chance-fuer-grossbern-fusion-geplatzt-ostermundigen-gibt-bern-einen-korb |titel=Keine Chance für Grossbern – Fusion geplatzt: Ostermundigen gibt Bern einen Korb |werk=SRF [[Schweizer Radio und Fernsehen]] |datum=2023-10-22 |sprache=de-CH |abruf=2023-10-23}}</ref> Das Fusionsprojekt ist somit gescheitert.

== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Bern}}

=== Name ===
[[Datei:Tschachtlan-Chronik, Berner Bärenjagd.jpg|mini|hochkant|[[Tschachtlanchronik]]: Herzog Berchtold V. von Zähringen erlegt den Bären vor der Stadt Bern]]

Der Name der Stadt Bern findet sich erstmals in einer [[Urkunde]] vom 1.&nbsp;Dezember 1208 belegt.<ref name="berner-namenbuch">''[[Ortsnamenbuch des Kantons Bern]].'' Band I.4. Hrsg. von Thomas Franz Schneider und Erich Blatter. Francke, Basel/Tübingen 2011, S.&nbsp;277–280.</ref>

Der Name wurde schon früh [[Volksetymologie|volksetymologisch]] auf den [[Bären]] bezogen, der seit dem 13. Jahrhundert auch das Wappentier Berns ist. In der [[Konrad Justinger|Justingerchronik]] wird eine Legende berichtet, nach der der Stadtgründer Herzog Berchtold V. von Zähringen beschlossen habe, die Stadt nach dem ersten in den umliegenden Wäldern erlegten Tier zu benennen. Dies soll ein Bär gewesen sein.<ref>Andrej Abplanalp: [https://blog.nationalmuseum.ch/2020/03/schweine-als-gluecksbringer/ ''Saumässiges Glück''] im Blog des [[Schweizerisches Nationalmuseum|Schweizerischen Nationalmuseums]] vom 4. März 2020.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Konrad Justinger|Conrad Justinger]] |url=https://biblio.unibe.ch/digibern/chronik_justinger.pdf |titel=Cronicka der Stadt Bern |werk=[[DigiBern]] |hrsg=[[Universität Bern]] |datum=2006-11-04<!--geändert: 2015-10-15--> |seiten=8 (= PDF-S. 53) |format=PDF; 31,9&nbsp;MB |sprache=[[mittelhochdeutsch]] |abruf=2016-05-06 |kommentar=''Nu wart des ersten ein ber gevangen, darumb wart die stat bern genempt''}}</ref>

Sprachgeschichtlich ist die Deutung des Ortsnamens umstritten. Die traditionelle Herleitung, die auch noch in neuster Zeit vertreten wird, ist die Erklärung als «Erinnerungs- und Programmname»: Das von den [[Zähringer]]n im Hochmittelalter gegründete Bern wäre demnach nach der norditalienischen Herrschaft [[Verona]], auf Deutsch ''Bern'' oder ''Welsch Bern'' benannt. Motiv wäre zum einen die «Erinnerung an die Verleihung der in Personalunion mit der [[Markgrafschaft Verona]] verbundenen Herzogswürde von Kärnten an den Stammvater der Zähringer, Berthold&nbsp;I., im Jahr 1061», wodurch die Familie «dukalen Status» erlangt hat. Zum andern wäre der Name eine «programmatische Verknüpfung mit der populären Heldengestalt [[Dietrich von Bern]]».<ref name="berner-namenbuch" /><ref name="niemeyer">Erich Blatter, Thomas Franz Schneider: ''Bern.'' In: [[Manfred Niemeyer]] (Hrsg.): ''Deutsches Ortsnamenbuch.'' De Gruyter, Berlin / Boston 2012, S.&nbsp;60&nbsp;f.</ref>

Eine andere, erst in jüngerer Zeit vorgeschlagene Herleitung geht von einem keltischen (gallischen) Toponym ''*berna'' «Kluft» oder «Schlitz» aus, wozu das [[Mittelirische Sprache|mittelirische]] Femininum ''bern, berna'' «Kluft» zu vergleichen ist. Diese Ortsbezeichnung könnte eine Flur oder einen Aareabschnitt bezeichnet haben. Der Ortsname Bern ginge in diesem Fall direkt auf diesen vorrömischen Namen zurück, oder aber die Zähringer bezogen diesen vorgefundenen Namen in ihre neu motivierte Namengebung ein.<ref name="niemeyer" /><ref name="kristol">{{Literatur |Autor=Andres Kristol |Hrsg={{lang|fr|Centre de dialectologie an der Universität Neuchâtel}} |Titel=[[Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen]] / {{lang|fr|Dictionnaire toponymique des communes suisses}} |Verlag=Huber / Edition Payot |Ort=Frauenfeld/Lausanne |Datum=2005 |ISBN=3-7193-1308-5 |Seiten=143}}</ref><ref name="berner-namenbuch" />

Eine dritte Erklärung hat das Wort ''brenodor'' zum Ausgang, das sich auf der in den 1980er Jahren auf der [[Engehalbinsel]] gefundenen [[Berner Zinktafel]] findet. Dieses ''brenodor'' wurde in jüngerer Zeit als ''*Brenno-durum'' gedeutet, was eine Zusammensetzung des gut bezeugten gallischen Personennamens oder Titels ''[[Brennus (4. Jahrhundert v. Chr.)|Brennos]]'' und dem Suffix ''[[-durum]]'' für «Stadt» wäre. Dieses ''*Brenno-durum'' hätte demnach ursprünglich eine vorrömische Siedlung an der Aare unterhalb der heutigen Stadt bezeichnet, deren Name sekundär auf die viel jüngere Stadt Bern übertragen worden wäre.<ref name="kristol" /> Gegen diese Rückführung auf ein ''*Brenno-durum'' sprechen freilich «lautliche Gründe ebenso wie fehlende Siedlungskontinuität».<ref name="berner-namenbuch" /><ref name="niemeyer" /> Zudem ist die Echtheit der Berner Zinktafel umstritten.<!-- laut WP-Artikel, wo ohne Quelle -->

Nach der Stadt Bern wurden mehrere Ortschaften in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten von Amerika]] benannt. Am bekanntesten ist die 1710 vom Berner [[Patriziat (Alte Eidgenossenschaft)|Patrizier]] [[Christoph von Graffenried]] gegründete Hafenstadt [[New Bern]] in [[North Carolina]], in der die [[Pepsi]]-Cola erfunden wurde. Daneben gibt es in den [[Bundesstaat der Vereinigten Staaten|Staaten]] [[Idaho]]: [[Bern (Idaho)]], [[Kalifornien]]: [[Bern (Kalifornien)]], [[Kansas]]: [[Bern (Kansas)]], [[Pennsylvania]]: [[Berne (Pennsylvania)]] und [[Wisconsin]]: [[Bern (City)]] je eine Ortschaft mit dem Namen ''Bern'' – in der amerikanischen Fernsehserie [[Jericho – Der Anschlag|«Jericho»]] ''New Bern, Kansas'' – in [[Indiana]] und [[New York (Bundesstaat)|New York]] jeweils ''Berne'' geschrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.newbern.com/new-bern-history.html |titel=History |hrsg=Website von New Bern, North Carolina |sprache=en |abruf=2024-07-02}} – {{Internetquelle |url=http://skyways.lib.ks.us/towns/Bern/history.html |titel=History |hrsg=Website von Bern, Kansas |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121013005714/http://skyways.lib.ks.us/towns/Bern/history.html |archiv-datum=2012-10-13 |abruf=2016-05-06}} – {{Internetquelle |url=https://bernein.com/our-community/#berne-history |titel=History of Berne |hrsg=Website von Berne, Indiana |sprache=en |abruf=2024-07-02}}</ref>

=== Gründung und Mittelalter ===
[[Datei:Tschachtlan Bern.jpg|mini|hochkant|links|Aus der Tschachtlanchronik: Gründung der Stadt]]
[[Datei:Karte Stadtstaat Bern Wachstum.png|mini|Wachstum des Territoriums der Stadt Bern bis 1798]]

Das Gebiet der Stadt Bern war spätestens seit der [[Latènezeit]] besiedelt. Die älteste nachgewiesene Siedlung war eine wahrscheinlich seit der zweiten Hälfte des 2.&nbsp;Jahrhunderts v.&nbsp;Chr. befestigte [[Kelten|keltische]] Siedlung auf der [[Engehalbinsel]].<ref>{{HLS|209|Bern (Gemeinde). 1.1 – Vorrömische Zeit|Autor=Anne-Marie Dubler, Hans Grütter |Datum=2011-08-17 |Abruf=2016-07-27}}</ref> In [[Römisches Reich|römischer Zeit]] bestand auf der Engehalbinsel ein gallo-römischer [[Vicus]], der zwischen 165 und 211 n.&nbsp;Chr. aufgegeben wurde.<ref>{{HLS|209|Bern (Gemeinde). 1.2 – Römische Zeit|Autor=Anne-Marie Dubler, Hans Grütter |Datum=2011-08-17 |Abruf=2016-07-27}}</ref>

Für das [[Frühmittelalter]] sind zahlreiche Gräberfelder nachgewiesen, so in Bümpliz, wo eine [[Mauritius (Heiliger)|Mauritiuskirche]] aus dem 7.&nbsp;bis 9.&nbsp;Jahrhundert steht und ein Königshof aus der Zeit des [[hochburgund]]ischen Königreichs mit einer hölzernen Wehranlage.<ref>{{HLS|209|Bern (Gemeinde). 1.3 – Frühmittelalter|Autor=Anne-Marie Dubler, Hans Grütter |Datum=2011-08-17 |Abruf=2016-07-27}}</ref>

Ende des 12. Jahrhunderts erfolgte die Gründung der heutigen Stadt Bern durch [[Berthold V. (Zähringen)|Herzog Berchtold V.]] von [[Zähringer|Zähringen]]. Die [[Cronica de Berno]] gibt als Gründungsjahr 1191 an.<ref>{{Literatur |Hrsg=Gottlieb Studer im Auftrag der allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz |Titel=Die Berner-Chronik des [[Konrad Justinger|Conrad Justinger]] |TitelErg=Nebst vier Beilagen: {{lang|la|1) [[Cronica de Berno]] 2) Conflictus Laupensis}} 3) Die anonyme Stadtchronik oder der Königshofen-Justinger 4) {{lang|la|Anonymus Friburgensis}} |Verlag=K. J. Wyss |Ort=Bern |Datum=1871 |Seiten=295 (= PDF-S. 339) |Sprache=gmh |Kommentar=Digitale Ausgabe [Faksimile]. In: ''DigiBern.'' Universität Bern, 4. November 2006 | unibe.ch] |Format=PDF |KBytes=31878 |Abruf=2016-05-06 |OCLC=504489879}}</ref> Nach dem Aussterben der Zähringer wurde Bern laut der [[Goldene Handfeste|Goldenen Handfeste]] 1218 eine Freie [[Reichsstadt]]. König [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf I. von Habsburg]] bestätigte 1274 Berns [[Reichsfreiheit]] und legte der Stadt eine Reichssteuer auf, zu der nach der Niederlage an der [[Schlacht bei der Schosshalde|Schosshalde]] 1289 noch eine Busse hinzukam. Als Schutz gegen die [[Kyburg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Kyburg]], die die Zähringer beerbt hatten, wählte Bern die Schirmherrschaft [[Haus Savoyen|Savoyens]]. Mit dem Sieg gegen die durch Kauf an [[Habsburg]] gelangte Stadt Freiburg bei «[[Schlacht am Dornbühl|Dornbühl]]» 1298 setzte Berns Territorialpolitik ein.

Im Jahr 1339 errangen die Berner im [[Laupenkrieg]] dank der Unterstützung der Eidgenossen einen wichtigen Sieg gegen die umliegenden Adelshäuser und legten damit den Grundstein für den Aufstieg zum Stadtstaat. Das bereits seit 1323 bestehende und 1341 erneuerte Bündnis mit den Innerschweizer [[Waldstätte]]n wurde 1353 nochmals bestätigt. Das Bündnisgeflecht mit Zürich, Luzern und den Waldstätten mündete in die [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossenschaft]].<ref name="Historisches Lexikon der Schweiz 2.1.">{{HLS|209|Bern (Gemeinde). 2 – Vom Hochmittelalter bis zum Ende des Ancien Régime 2.1 – Die Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung|Autor=Urs Martin Zahnd |Datum=2011-08-17 |Abruf=2016-07-27}}</ref> Die Teilnahme an den [[Burgunderkriege]]n 1474 bis 1477 brachten Bern erste Landgewinne im [[Kanton Waadt]]. Seit dem 15.&nbsp;Jahrhundert verstand sich die Stadt Bern als Staat.

=== 16. bis 18. Jahrhundert ===
[[Datei:Wolf-Dietrich-Klebeband Städtebilder G 100 III.jpg|mini|Die älteste Ansicht der Stadt Bern, Holzschnitt von 1549]]
[[Datei:MerianBern.jpg|mini|Bern um 1638, [[Matthäus Merian|Merian]]-Stich,<br />links im Bild die [[Schanzen (Bern)|Schanzen]]]]

Im Februar 1528 setzte sich die von der Stadt unterstützte [[Reformation]] unter [[Berchtold Haller]] in Bern durch. Mit der Eroberung der Waadt im Jahr 1536 wurde Bern der grösste [[Stadtstaat]] nördlich der Alpen.<ref>{{Literatur |Autor=Dietrich W. H. Schwarz |Hrsg=Antiquarische Gesellschaft in Zürich |Titel=Die Städte der Schweiz im 15. Jahrhundert |Sammelwerk=Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich |Band=60 |Datum=1993 |ISSN=0304-4327 |Seiten=227–244 |Fundstelle=hier S. 230 |Kommentar=abgerufen am 3. Februar 2021; Erstveröffentlichung 1974 |DOI=10.5169/seals-378993}}</ref> 1648 erhielt Bern im [[Westfälischer Frieden|Westfälischen Frieden]] die volle staatliche Souveränität und löste sich endgültig vom [[Heiliges Römisches Reich|Reich]]. Trotz des Macht- und Gebietszuwachses blieb die mittelalterliche [[Oligarchie|oligarchische]] Regierungsform des [[Ancien Régime]] bis Ende des 18.&nbsp;Jahrhunderts bestehen: Der Grosse Rat hatte als höchste Entscheidungsinstanz stets zwischen 200 und 299 Mitglieder. Der Kreis der effektiv regierenden Geschlechter, des eigentlichen [[Patriziat (Bern)|Patriziates]], verkleinerte sich im Verlauf des 18. Jahrhunderts drastisch. Mitglieder des Grossen Rates bildeten den Kleinen Rat, die eigentliche Regierung. An der Spitze stand der regierende [[Schultheiss von Bern|Schultheiss]].<ref>{{Literatur |Autor=Dario Gamboni, Georg Germann, François de Capitani, Kunstmuseum Bern, Bernisches Historisches Museum, Council of Europe |Hrsg=Dario Gamboni und Georg Germann, unter Mitwirkung von François de Capitani |Titel=Zeichen der Freiheit. Das Bild der Republik in der Kunst des 16. bis 20. Jahrhunderts |Verlag=Verlag Stämpfli & Cie AG |Ort=Bern |Datum=1991 |ISBN=3-7272-9185-0 |Kommentar=Bernisches Historisches Museum, Kunstmuseum Bern, 1. Juni bis 15. September 1991 / 21. Europäische Kunstausstellung des Europarates}}</ref>

Politisch gärte es im 18.&nbsp;Jahrhundert in der [[Stadt und Republik Bern]]. 1723 kam es in der Waadt zur Revolte von [[Jean Daniel Abraham Davel|Major Davel]] gegen die Berner Herrschaft. Am 27.&nbsp;Januar 1798 marschierten französische Truppen ins Berner Waadtland ein und drangen in der Folge immer weiter in die Schweiz vor. Bern musste sich, nachdem die Regierung bereits kapituliert hatte, trotz heftigem Widerstand nach der [[Schlacht am Grauholz]] Anfang März geschlagen geben.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Fankhauser |url=https://www.bezg.ch/img/publikation/98_3/fankhauser.pdf |titel=«…da sich viele einbilden, es seie nun unter dem Titel Freiheit alles zu tun erlaubt». Der Kanton Bern unter der Trikolore 1798–1803 |werk=Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde |datum=1998 |seiten=119–133 |format=PDF; 70&nbsp;kB |abruf=2015-05-06 |kommentar=Jg. 60 (1998), H. 3}}</ref> Ausserdem verlor Bern die vorher abhängigen Gebiete Waadtland und [[Kanton Aargau|Aargau]] sowie zeitweise das [[Berner Oberland]].

Von Mai 1802 bis März 1803 war Bern die Hauptstadt der [[Helvetische Republik|Helvetischen Republik]]. Zuvor waren Aarau (bis September 1798) und Luzern (bis Mai 1799) Hauptstädte gewesen.<ref>{{HLS|9797|Helvetische Republik|Autor=Andreas Fankhauser |Datum=2011-08-17 |Abruf=2016-07-27}}</ref>

=== 19. Jahrhundert ===
Im Jahr 1815 erhielt Bern im Zuge der [[Restauration (Schweiz)|Restauration]] den Status eines [[Vorort (Geschichte)|Vorortes]] und diente im Zweijahresrhythmus wechselnd als Regierungssitz des [[Staatenbund]]es. Am 14.&nbsp;Januar 1831, im Zuge der [[Regeneration (Schweiz)|Regeneration]], dankte die Patrizierregierung ab und machte den Weg zu Wahlen im Kanton frei. Mit der Verfassung von 1831 wurde der Vorrang der Stadt Bern, die Kantonshauptort wurde, im Kanton aufgehoben. 1832 wurde neben der Bürgergemeinde neu die Einwohnergemeinde, in der alle ansässigen Bürger mit einem Mindestvermögen stimmberechtigt waren, geschaffen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/2007-10-jubilaeumeinwohergemeinde |titel=Jubiläum 175 Jahre Stadt Bern als Einwohnergemeinde |hrsg=Stadtkanzlei Bern |datum=2007-10-18 |abruf=2016-05-06}}</ref>
Am 5.&nbsp;September 1832 erklärte die Kantonsregierung die Verfassung der Stadt Bern für aufgehoben und den Stadtrat für abgesetzt. Auch in der neuen Einwohnergemeinde behielten Patriziat und Burger allerdings die Mehrheit.<ref name="Junker, Bd. II">Beat Junker: {{Webarchiv |url=http://www.hvbe.ch/gkb/ii/eins.html |text=Erster Teil: ''Regeneration'' |wayback=20070710195535}}. In: ''Geschichte des Kantons Bern seit 1798.'' Band II: ''Die Entstehung des demokratischen Volksstaates 1831–1880.'' Hrsg. von Historischer Verein des Kantons Bern. 1990, Online-Fassung: Oktober 1997, abgerufen am 27. Juli 2016 ([https://biblio.unibe.ch/digibern/gesch_kant_bern_seit_1798_bd_02_enstehung_des_demokratischen_volkstaates.pdf PDF; 1,9&nbsp;MB]. In: [https://www.digibern.ch/katalog/geschichte-des-kantons-bern-seit-1798 ''DigiBern. Berner Kultur und Geschichte im Internet'']).</ref>
In den folgenden Jahrzehnten blieb die Stadt Bern konservativ regiert und stand damit im Gegensatz zum freisinnigen Kanton.<ref>{{Literatur |Autor=Emil Erne |Hrsg=Robert Barth |Titel=Stadtpolitik zwischen Patriziat und Frauenmehrheit |TitelErg=Der Aufbau der Gemeindeorganisation und die Kämpfe um die politische Macht |Sammelwerk=Bern – die Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert |Auflage=2., unveränd. |Verlag=Stämpfli |Ort=Bern |Datum=2003 |ISBN=3-7272-1271-3 |Seiten=109–168 |Fundstelle=hier S. 111–120}}</ref>
Erst 1886 wurde die konservative Mehrheit in Stadtparlament und -regierung durch eine freisinnige abgelöst.<ref>{{Literatur |Autor=Emil Erne |Hrsg=Robert Barth |Titel=Stadtpolitik zwischen Patriziat und Frauenmehrheit |TitelErg=Der Aufbau der Gemeindeorganisation und die Kämpfe um die politische Macht |Sammelwerk=Bern – die Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert |Auflage=2., unveränd. Auflage |Verlag=Stämpfli |Ort=Bern |Datum=2003 |ISBN=3-7272-1271-3 |Seiten=109–168 |Fundstelle=hier S. 120}}</ref> 1887 wurde die [[Gemeindeversammlung]] abgeschafft und stattdessen die Urnenwahl und -abstimmung eingeführt. Die Arbeiterschaft Berns hatte sich seit Gründung der sogenannten [[Erste Internationale|Ersten Internationale]] von 1864 in verschiedenen Vereinen organisiert, die ''Sozialdemokratische Partei Berns'' wurde 1877 gegründet. Die Zeitung ''[[Berner Tagwacht]]'', die bis 1997 weiterbestand, wurde 1893 gegründet, im Jahr des [[Käfigturmkrawall]]s, eines Arbeiteraufstands, der mit Hilfe eidgenössischer Truppen niedergeschlagen wurde. Im Mai 1895 führte die Stadt Bern als eine der ersten Gemeinden der Schweiz den [[Proporz]] für die Gemeindewahlen ein. Im gleichen Jahr wurde [[Gustav Müller (Politiker, 1860)|Gustav Müller]] als erster [[Sozialdemokratie|Sozialdemokrat]] in den Gemeinderat gewählt; 1899 sassen bereits zwei Vertreter der Sozialdemokraten in der Berner Regierung.<ref name="Junker, Bd. III">Beat Junker: {{Webarchiv |url=http://www.hvbe.ch/gkb/iii/kap1.html |text=IV. Kapitel: ''Die Anfänge der Arbeiterbewegung im Kanton Bern'' |wayback=20070402062859}}. In: ''Geschichte des Kantons Bern seit 1798.'' Band III: ''Tradition und Aufbruch 1881–1995.'' Erster Teil: ''Zaghafter Wandel am Ende des 19. Jahrhunderts.'' Hrsg. von Historischer Verein des Kantons Bern. 1996, Online-Fassung: Juli 1997, abgerufen am 27. Juli 2016 ([https://biblio.unibe.ch/digibern/gesch_kant_bern_seit_1798_bd_03_tradition_und_aufbruch.pdf PDF; 1,5&nbsp;MB]. In: [https://www.digibern.ch/katalog/geschichte-des-kantons-bern-seit-1798 ''DigiBern. Berner Kultur und Geschichte im Internet'']).</ref>
Am 25. April 1843 brannten zum ersten Mal [[Gaslaterne]]n in den Berner Gassen.<ref>Andrej Abplanalp: [https://blog.nationalmuseum.ch/2018/04/die-berner-gaslampen/ ''Als die Berner Gas gaben''] Im Blog des [[Schweizerisches Nationalmuseum|Schweizerischen Nationalmuseums]] vom 25. April 2018</ref>

=== Bern als Bundesstadt ===
[[Datei:Bern, Federal Palace, 1857.jpg|mini|Das erste [[Bundeshaus (Bern)|Bundesrathaus]] von 1857, heute Bundeshaus West]]

Den Widerständen bei der [[Hauptstadtfrage der Schweiz]] gegen eine zentrale Hauptstadt wurde dadurch Rechnung getragen, dass statt einer Hauptstadt lediglich eine [[Hauptstadtfrage der Schweiz|Bundesstadt]] als Sitz von Bundesregierung, Bundesversammlung und Bundesverwaltung gewählt werden sollte. Die Wahl der [[Bundesversammlung (Schweiz)|Bundesversammlung]] fiel auf Bern.<ref>{{HLS|10102|Autor=[[Georg Kreis]] |Datum=2015-03-20 |Abruf=2016-07-27}}</ref> National-, Stände- und Bundesrat tagten in drei verschiedenen Gebäuden in der Stadt, bevor das erste sogenannte [[Bundeshaus (Bern)|Bundesrathaus]] 1857 eingeweiht wurde.

Als Bundesstadt wurde Bern attraktiv für internationale Organisationen. Im Jahr 1868 wurde Bern Sitz der drei Jahre vorher in Paris gegründeten Internationalen Telegraphenunion (seit 1934 [[Internationale Fernmeldeunion]] [ITU]).<ref>Seit 1948 Teilorganisation der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (UNO) mit Sitz in Genf.</ref> Am 9.&nbsp;Oktober 1874 wurde in Bern der Allgemeine Postverein von 22 Staaten gegründet, 1878 wurde er in [[Weltpostverein]] umbenannt und 1947 eine [[UN-Spezialorganisation|Sonderorganisation der Vereinten Nationen]], der Hauptsitz blieb in Bern. Die Verhandlungen zur Vereinheitlichung der technischen Mindestvoraussetzungen für den internationalen Eisenbahnverkehr wurden von 1882 bis 1886 in Bern geführt, der ''[[Technische Einheit im Eisenbahnwesen]]'' genannte Staatsvertrag, der 1887 in Kraft trat, enthält unter anderem eine Bestimmung, die als [[Berner Raum]] bezeichnet wird. 1886 wurde die [[Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst]] in Bern unterzeichnet; 1893 entstand daraus das Internationale Büro für geistiges Eigentum mit Sitz in Bern,<ref>Seit 1960 Sitz in Genf.</ref> die Vorgängerorganisation der [[Weltorganisation für geistiges Eigentum|World Intellectual Property Organization (WIPO)]]. Auch die [[Internationale Friedensliga|Ligue internationale de la Paix]] und die [[Interparlamentarische Union]], die mit [[Friedensnobelpreis]]en geehrt wurden, hatten ihren Sitz in Bern.

=== 20. und 21. Jahrhundert ===
[[Datei:ETH-BIB-Bern-Altstadt-Inlandflüge-LBS MH01-002203.tif|mini|Luftbild von 1919]]

1914 fand die [[Schweizerische Landesausstellung 1914|Schweizerische Landesausstellung]] in Bern statt, die von rund 3,2&nbsp;Millionen Personen besucht wurde und mit einem Einnahmenüberschuss von fast 35'000&nbsp;Franken abschloss, trotz dem gleichzeitig im Gange befindlichen [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]].

1918 wurde die [[Kunsthalle Bern|Kunsthalle]] mit einem Überblick über das Berner Kunstschaffen eröffnet. Im bereits seit 1879 bestehenden [[Kunstmuseum Bern|Kunstmuseum]] waren schon 1910 Arbeiten von [[Paul Klee]] ausgestellt worden.<ref>Michael Baumgartner, Josef Helfenstein: {{Webarchiv |url=http://www.paulkleezentrum.ch/ww/de/pub/web_root/act/wissenschaftliches_archiv/werkphasen/das_fr_hwerk_1899_1910.cfm |text=''Paul Klee: Das Frühwerk 1899–1910'' |wayback=20080616121059}}. Hrsg. von Zentrum Paul Klee. 2005, abgerufen am 27. Juli 2016.</ref>

Mit der Eingemeindung von [[Bümpliz]] wurde 1919 das bisher einzige Mal in der Geschichte Berns das Gemeindegebiet erweitert.<ref name="HLS_3.1" /> Nachdem die Sozialdemokraten am Ende des Ersten Weltkriegs kurzzeitig die absolute Mehrheit in Stadt- und Gemeinderat erlangt hatten, bestand während des 20. Jahrhunderts meist eine knappe bürgerliche Mehrheit.

Ab 1920 amtieren sieben vollamtliche Gemeinderäte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/zu-gast-in-bern/bern-stellt-sich-vor/stadtgeschichte |titel=Stadtgeschichte |sprache=de |abruf=2023-05-08}}</ref> 2005 wird die Zahl auf fünf verkleinert.

Seit 1968 sind Frauen in der Gemeinde Bern stimm- und wahlberechtigt, 1988 wurde das Stimm- und Wahlrechtsalter von 20 auf 18&nbsp;Jahre gesenkt.<ref name="HLS_3.1">{{HLS|209|Bern (Gemeinde). 3 – Das 19. und 20. Jahrhundert. 3.1 – Politisches System und Politik|Autor=Beat Junker |Datum=2011-08-17 |Abruf=2016-07-27}}</ref>

Eine kulturelle Blütezeit erlebte Bern in den 1960er-Jahren. In den Klein- und Kellertheatern wurden Stücke zeitgenössischer Autoren aufgeführt, die Mundart wurde mit [[Kurt Marti]] und den Berner Chansons der [[Berner Troubadours]], Berner Trouvères und [[Mani Matter]] neu belebt. Die Berner Rockband [[Span (schweizerische Band)|Span]] startete einen neuen Schweizer Mundartrock. Unter [[Harald Szeemann]] wurde die Kunsthalle zu einem Ausstellungsforum der [[Avantgarde]], so erhielt der Künstler [[Christo und Jeanne-Claude|Christo]] 1968 anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Kunsthalle erstmals Gelegenheit, ein Gebäude zu verpacken.<ref>{{Internetquelle |url=https://christojeanneclaude.net/projects/wrapped-kunsthalle#.Vyyqu-Ru0cE |titel=Von Christo verpackte Kunsthalle Bern, Switzerland 1967–68 |werk=christojeanneclaude.net |abruf=2009-09-09}}</ref>

Als Ergebnis der [[68er-Bewegung|1968er Jugendbewegung]] wurden die Gaskessel des stillgelegten Gaswerkes als [[Gaskessel (Jugendzentrum)|Jugendzentrum Gaskessel]] umgenutzt. Die [[Jugendunruhen in der Schweiz|1980er Jugendunruhen]] führten in Bern zur Umnutzung der zentral gelegenen Reitschule, die schon nach ihrer Eröffnung 1897 ein gesellschaftliches Zentrum Berns gewesen war, als alternatives [[Kulturzentrum Reithalle]] und zur Einrichtung der [[Dampfzentrale Bern|Dampfzentrale]] als weiteres Kulturzentrum. Auch das aus der Hausbesetzerszene hervorgegangene alternative Wohnprojekt [[Zaffaraya]] besteht weiter.<ref>{{Internetquelle |autor=David Böhner, Michael Fankhauser |url=http://av-produktionen.ch/80/chrono/bern.html |titel=Die Achtziger Bewegung. Chronologie der Ereignisse. Bern |werk=av-produktionen.ch |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190707230023/http://www.av-produktionen.ch/80/chrono/bern.html |archiv-datum=2019-07-07 |abruf=2009-09-09 |kommentar=unter Verwendung der Quelle: David Böhner, Michael Fankhauser: ''Was bisher geschah.'' In: [Organisation] Hansdampf (Hrsg.): ''Reithalle Bern. Autonomie und Kultur im Zentrum.'' Rotpunktverlag, Bern/Zürich 1998, ISBN 3-85869-149-6}}</ref>

Bei den Gemeindewahlen von 1992 gewann das Wahlbündnis «RotGrünMitte» (RGM) erstmals die Mehrheit in Stadt- und Gemeinderat<ref>{{Literatur |Autor=Emil Erne |Hrsg=Robert Barth |Titel=Stadtpolitik zwischen Patriziat und Frauenmehrheit |TitelErg=Der Aufbau der Gemeindeorganisation und die Kämpfe um die politische Macht |Sammelwerk=Bern – die Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert |Auflage=2., unveränd. |Verlag=Stämpfli |Ort=Bern |Datum=2003 |ISBN=3-7272-1271-3 |Seiten=109–168 |Fundstelle=hier S. 156}}</ref> – diese linksgrüne Mehrheit hat sich seither kontinuierlich verfestigt. Ansonsten wurde der Beginn des 21.&nbsp;Jahrhunderts geprägt durch die Erneuerung des [[Bahnhof Bern|Berner Bahnhofs]], die schweren [[Ausschreitungen in Bern 2007|Ausschreitungen]] anlässlich eines Umzugs der national-konservativen [[Schweizerische Volkspartei|SVP]] in der Innenstadt im Oktober 2007 sowie die [[Fussball-Europameisterschaft 2008]]. 2017 war Bern einer von zehn Schweizer Orten, die von der [[Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa]] das Etikett «[[Reformationsstadt Europas]]» verliehen bekommen haben.<ref name="Hehli_Tour">Simon Hehli: ''Tour de Suisse der Reformation.'' In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'' 4. November 2016, S.&nbsp;15.</ref>

== Bevölkerung ==
=== Bevölkerungsentwicklung ===
{{Siehe auch|Stadtteile_der_Stadt_Bern#Tabellarische_%C3%9Cbersicht_der_sechs_Stadtteile_und_der_32_statistischen_Bezirke_(%22Quartiere%22)|titel1='''Kennzahlen zur Bevölkerung für die Stadtteile und Statistischen Bezirke'''}}
[[Datei:Bevölkerungsentwicklung der Stadt Bern.svg|mini|Bevölkerungsentwicklung<br />1750 bis 2014]]
Die Stadt Bern verdankt ihr Wachstum in erster Linie der Zuwanderung vom Land.

Zur Gründungszeit Ende des 12. Jahrhunderts zählte die Stadt etwa 500 Einwohner, 100&nbsp;Jahre später waren es vermutlich bereits 3000. In den folgenden Jahrhunderten nahm die Bevölkerung trotz der grassierenden Pest stetig zu und war zur Mitte des 15.&nbsp;Jahrhunderts auf 5000 angewachsen. Nach einem Rückgang in der zweiten Hälfte des 15.&nbsp;Jahrhunderts wuchs die Bevölkerungszahl in den nachfolgenden Jahrhunderten kontinuierlich weiter.<ref name="Historisches Lexikon der Schweiz 2.1." /> Im Jahr 1764, als die erste Bevölkerungszählung erfolgte, waren es 11'000, um 1800 vermutlich bereits 12'000 und 1850 schon beinahe 30'000 Einwohner, ohne dass die Stadt sich wesentlich vergrössert oder ihr Äusseres grundlegend verändert hätte.<ref>{{Literatur |Hrsg=Anne-Marie Biland |Titel=Bern im Wandel. Die Stadt in alten Fotografien |Verlag=Grafino Verlag |Ort=Bern |Datum=1985 |ISBN=3-7280-5379-1 |Kommentar=Vorwort von François de Capitani}}</ref>

In der zweiten Hälfte des 19.&nbsp;Jahrhunderts verdoppelte sich die Einwohnerzahl und überschritt 1920 die 100'000-Marke. Das Bevölkerungswachstum dauerte bis in die 1960er Jahre weiter an, erreichte mit über 165'000 Einwohnern 1963 seinen vorläufigen Höhepunkt und entwickelte sich danach rückläufig.<ref>{{HLS |209 |Bern (Gemeinde). 3 – Das 19. und 20. Jahrhundert. 3.2 – Wirtschaft und Gesellschaft |Autor=Bruno Fritzsche |Datum=2011-08-17 |Abruf=2016-07-27}}</ref>

Nach einer längeren Periode mit zum Teil grossen Wegzugsüberschüssen haben sich ab dem Jahr 2000 bei den Personen wieder Wanderungsgewinne ergeben. Weiterhin negativ ist der Wanderungssaldo der Familien. In die Stadt verlegen vorwiegend jüngere Einzelpersonen (Ausbildung, Arbeit) ihren Wohnsitz. Viele von ihnen heiraten später und ziehen als Familien ins Umland der Stadt Bern. Die Zahl der Zu- und Wegzüge von Personen fällt seit Mitte der 1970er Jahre deutlich tiefer aus als in den vorangegangenen Jahren. Früher schlugen bei den Wanderungsbewegungen Ein- resp. Ausreisen der Saisonarbeitskräfte stark zu Buche.

Ende Dezember 2019 betrug die Bevölkerungszahl 143'278, was gegenüber 2018 einer Zunahme von 0,6 % entsprach. 75,9 % waren Schweizer und 24,1 % Ausländer.<ref name="bevstruktur 2019">{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/01bev/aktuell/t-01-01-510i.pdf/download |titel=Bevölkerungsstruktur Ende 2019 |hrsg=Statistik Stadt Bern |datum=2020-01-29 |format=PDF; 95&nbsp;kB |abruf=2020-11-30}}</ref><ref name="herkunft 2019">{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/01bev/jahresdaten/t-01-04-040-bevolkerungsbestand-nach-geschlecht.pdf/download |titel=Bevölkerungsbestand nach Geschlecht und Heimat Ende 2019 |hrsg=Statistik Stadt Bern |datum=2020-09-01 |format=PDF; 63,9&nbsp;kB |abruf=2020-11-30}}</ref>

=== Bevölkerungszusammensetzung ===
{| class="wikitable zebra float-right"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Nationalität !! Anteil<br /><small>31. Dezember 2019</small><ref name="bevstruktur 2019" />
|-
| {{CHE|#}} [[Schweiz]]||style="text-align:right;"| 68,2 %
|-
| {{DEU|#}} [[Deutschland]]||style="text-align:right;"| 5,9 %
|-
| {{ITA|#}} [[Italien]]||style="text-align:right;"| 3,8 %
|-
| {{ESP|#}} [[Spanien]]||style="text-align:right;"| 1,8 %
|-
| {{PRT|#}} [[Portugal]]||style="text-align:right;"| 1,4 %
|-
| {{MKD|#}} [[Nordmazedonien]]||style="text-align:right;"| 1,1 %
|-
| {{KOS|#}} [[Kosovo]]||style="text-align:right;"| 1,1 %
|-
| {{TUR|#}} [[Türkei]]||style="text-align:right;"| 1,1 %
|-
| {{FRA|#}} [[Frankreich]]||style="text-align:right;"| 0,8 %
|-
| {{ERI|#}} [[Eritrea]]||style="text-align:right;"| 0,8 %
|-
| {{LKA|#}} [[Sri Lanka]]||style="text-align:right;"| 0,7 %
|-
| {{SRB|#}} [[Serbien]]||style="text-align:right;"| 0,6 %
|-
| {{CHN|#}} [[Volksrepublik China|China]]||style="text-align:right;"| 0,6 %
|-
| {{AUT|#}} [[Österreich]]||style="text-align:right;"| 0,6 %
|-
| übrige||style="text-align:right;"| 11,3 %
|}
[[Datei:Alterspyramide Stadt Bern.svg|mini|Alterspyramide der Bevölkerung (2007)]]

109'242 (76,3&nbsp;Prozent) der Einwohner der Stadt Bern waren Ende 2021 Schweizer Staatsbürger, 33'912 (23,6&nbsp;Prozent) sind ausländische Staatsbürger. Die grössten Ausländergruppen stammen aus [[Deutschland]] (6300 Personen), [[Italien]] (4005), [[Spanien]] (1849), [[Portugal]] (1378), [[Nordmazedonien]] (1193), dem [[Kosovo]] (1170) und der [[Türkei]] (1116).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/01bev/aktuell/t-01-01-510i.pdf/download |titel=Bevölkerungsstruktur Ende 2021 |werk=bern.ch |datum=2022-01-25 |format=PDF; 105&nbsp;kB |abruf=2022-04-10}}</ref>

Bern hat einen Frauenüberschuss; 52&nbsp;Prozent (74'509) sind Frauen, 48&nbsp;Prozent (68'645) Männer, aber es gibt markante Unterschiede zwischen der schweizerischen und der ausländischen Wohnbevölkerung. Auf 100 Schweizerinnen kommen rund 87 Schweizer, auf 100 Ausländerinnen jedoch rund 110 Ausländer.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/01bev/01bev-xls/jahresdaten/t-01-07-010-wohnbevolkerung-nach-altersgruppe.xlsx |titel=T 01.07.010 Wohnbevölkerung nach Altersgruppe, Heimat und Geschlecht Ende 2021 |hrsg=Statistik Stadt Bern |datum=2022-09-26 |format=XLSX; 249&nbsp;kB |abruf=2022-10-10}}</ref>

Das Durchschnittsalter der Berner Bevölkerung ist in den 2000er Jahren gesunken, es betrug 2008 41&nbsp;Jahre und neun Monate. Bei den Schweizern sind die Männer jünger als die Frauen, 2008 im Durchschnitt 1616&nbsp;Tage mit abnehmender Tendenz, während es bei der ausländischen Wohnbevölkerung umgekehrt ist. Die Männer sind älter als die Frauen, 2008 um 477&nbsp;Tage, und bei beiden steigt das Durchschnittsalter. Es betrug 2008 bei den Männern 36,05 und bei den Frauen 34,75&nbsp;Jahre.

Die Zahl der [[Familienstand|Ledigen]] an der Gesamtbevölkerung hat 2015 auf 53,2&nbsp;Prozent der Frauen und 57,1&nbsp;Prozent der Männer zugenommen. Die Zahl der [[Familienstand|Verheirateten]] beträgt noch 29,5&nbsp;Prozent der Frauen und 33,6&nbsp;Prozent der Männer. [[Familienstand|Geschieden]] sind 8,5&nbsp;Prozent der Gesamtbevölkerung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/publikationen/jahrbuch/alle-jahrbuecher/2x/jahrbuch-2015i.pdf |titel=Statistisches Jahrbuch der Stadt Bern. Berichtsjahr 2015 |hrsg=Stadt Bern, Präsidialdirektion, Abteilung Aussenbeziehungen und Statistik (Austa) |datum=2016-11-01 |seiten=22 |format=PDF; 4,5&nbsp;MB |abruf=2017-01-17}}</ref>

=== Bürgerrecht ===
Die Stadt Bern ist eine zweiteilige [[Bürgergemeinde]]. Neben der 1832 geschaffenen [[Politische Gemeinde|Einwohnergemeinde]] existiert die [[Burgergemeinde Bern]] mit 13 [[Gesellschaften und Zünfte der Stadt Bern|Gesellschaften und Zünften]] als öffentlich-rechtliche [[Personalgemeinde]] mit 18'266 Mitgliedern per Ende 2015.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.bgbern.ch/burgergemeinde/wissenswertes/zahlen-fakten |text=''Zahlen & Fakten.'' |wayback=20160506145212}} In: ''bgbern.ch,'' abgerufen am 27. Juli 2016.</ref>

=== Sprachen ===
Die Amts- und Schriftsprache in der Stadt Bern ist [[Deutsche Sprache|Deutsch]]. In der eidgenössischen Volkszählung von 2000 gaben gut 81&nbsp;Prozent der Berner Wohnbevölkerung Deutsch als Hauptsprache an, je knapp vier Prozent [[Französische Sprache|Französisch]] und [[Italienische Sprache|Italienisch]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bern.ch/leben_in_bern/stadt/statistik/volkszaehlung/bevoelkerung/vz5130 |text=''Wohnbevölkerung nach Hauptsprache und Statistischen Stadtteilen/Bezirken'' |wayback=20121130101110}}. In: ''bern.ch,'' abgerufen am 27. Juli 2016 (PDF; 22&nbsp;kB).</ref>
Eine im Jahr 2020 durchgeführte Erhebung des Bundesamtes für Statistik zu den Hauptsprachen in der Stadt Bern zeigte folgende Resultate: 82,1 % der Bevölkerung ab 15 Jahren bezeichnen Deutsch, 7,9 % [[Englische Sprache|Englisch]], 6,7 % Französisch und 4,7 % Italienisch als ihre Hauptsprache.<ref>{{Internetquelle |url=https://dam-api.bfs.admin.ch/hub/api/dam/assets/20964031/master |titel=Hauptsprachen nach grossen Städten, 2020 |hrsg=Bundesamt für Statistik (BFS) |datum=2022 |format=[[Microsoft Excel|XLSX]]; 195&nbsp;kB |abruf=2022-05-18 |kommentar=Die Befragten konnten mehrere Hauptsprachen nennen}}</ref>

Die gesprochene Umgangssprache ist [[Berndeutsch]], ein [[hochalemannisch]]er [[Dialekt]]. Die Stadtberner Mundart weist eine in anderen Schweizer Städten kaum mehr zu beobachtende soziale Gliederung auf, die heute aber auch weniger ausgeprägt ist als noch Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts. Eines der auffallendsten Merkmale der «gehobenen» Stadtberner Mundart ist das Fehlen des [[Vokalizität|vokalisierten]] «L»: So heisst etwa die Milch «Milch» und nicht «Miuch», ich wollte «i ha welle» und nicht «i ha wöue». Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich die Sprache des [[Patriziat (Bern)|bernischen Patriziats]] aus, die sich aber immer mehr verlieren. Eine zusätzliche Eigenheit des Berndeutschen ist die Übernahme einiger Wörter aus dem früheren Unterschichtsquartier [[Mattequartier|Matte]], das mit dem [[Mattenenglisch]] über eine konstruierte [[Geheimsprache]] verfügte, die heute noch folkloristisch gepflegt wird. Die häufig verwendeten Worte «jiu/ieu» für «ja» oder «Giel/Gieu» für «Bub/Knabe» entstammen dem Matteberndeutschen.<ref>[[Beat Siebenhaar]], Fredy Stäheli: [https://home.uni-leipzig.de/siebenh/subfolder/Stadtberndeutsch/docs/Sozschichten.html ''Stadtberndeutsch Sprachschichten einst und jetzt. Soziale Schichten und ihre Mundart in Bern.''] In: Dies.: ''Stadtberndeutsch – Sprachporträts aus der Stadt Bern.'' Phonogrammarchiv der Universität Zürich (= ''Schweizer Dialekte in Text und Ton.'' 5.1). Medienkombination (Buch und 2&nbsp;CDs). Licorne Verlag, Bern/Langnau/Murten 2000, ISBN 3-85654-823-8, eingeschränkte Buchvorschau in: [https://home.uni-leipzig.de/siebenh/subfolder/Stadtberndeutsch/Stadtberndeutsch.html ''uni-leipzig.de,''] abgerufen am 27. Juli 2016.</ref>

=== Religionsgemeinschaften und Konfessionen ===
Zwischen 1999 und 2009 hat die evangelisch-reformierte Kirche ihre Mehrheit verloren: Waren 1999 52 % der Gesamtbevölkerung der Stadt Bern Mitglied dieser Kirche, waren es 2009 noch 44 %<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bern.ch/leben_in_bern/stadt/statistik/publikationen/jahrbuch/downloads/jahrbuch09i.pdf/@@download/file/jahrbuch09i.pdf |titel=Wohnbevölkerung nach Konfession und Heimat 2000, 2008, 2009 der Stadt Bern |werk=Statistisches Jahrbuch der Stadt Bern, Berichtsjahr 2009 |hrsg=Stadt Bern Statistikdienste |datum=2010-12-17 |seiten=23 |format=PDF; 6,8&nbsp;MB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140110233922/http://www.bern.ch/leben_in_bern/stadt/statistik/publikationen/jahrbuch/downloads/jahrbuch09i.pdf/@@download/file/jahrbuch09i.pdf |archiv-datum=2014-01-10 |abruf=2014-01-10}}</ref>, 2013 noch 39,8 %<ref name="Religion_2013" /> und 2023 noch 30,6 %.<ref>[https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/01bev/jahresdaten/t-01-09-030-wohnbevolkerung-nach-konfession-und.pdf/@@download/file/T%252001.09.030%2520Wohnbev%C3%B6lkerung%2520nach%2520Konfession%2520und%2520Heimat%2520Ende%25202022%2520und%25202023.pdf Wohnbevölkerung nach Konfession und Heimat 2022 und 2023.]</ref>  Auch die Anzahl der Katholiken hat abgenommen: von 27 % in 1999 auf 17,2 % in 2023.<ref>[https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/01bev/jahresdaten/t-01-09-030-wohnbevolkerung-nach-konfession-und.pdf/@@download/file/T%252001.09.030%2520Wohnbev%C3%B6lkerung%2520nach%2520Konfession%2520und%2520Heimat%2520Ende%25202022%2520und%25202023.pdf Wohnbevölkerung nach Konfession und Heimat 2022 und 2023.]</ref><ref name="Religion_2013">{{Internetquelle |url=http://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/01bev/jahresdaten-bevoelkerungsbestand-einwohnerdatenbank-der-stadt-bern/t-01-1-210-wohnbevolkerung-nach-konfession-und.pdf/download |titel=Wohnbevölkerung nach Konfession und Heimat 2013 und 2014 |hrsg=Statistik Stadt Bern |datum=2015-11-09 |format=PDF; 39&nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160802200525/http://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/01bev/jahresdaten-bevoelkerungsbestand-einwohnerdatenbank-der-stadt-bern/t-01-1-210-wohnbevolkerung-nach-konfession-und.pdf/@@download/file/T%2001.1.210%20Wohnbev%C3%B6lkerung%20nach%20Konfession%20und%20Heimat%202013%20und%202014.pdf |archiv-datum=2016-08-02 |abruf=2015-11-21}}</ref> Seitdem nimmt die Dominanz der beiden grossen Landeskirchen noch weiter ab. In den fünf grössten Städten der Schweiz, darunter auch Bern, bilden die Konfessionslosen unter der Bevölkerung die grösste Gruppe im Vergleich zu den einzelnen Konfessionsgruppen (Stand 2020).<ref>[https://kirchenstatistik.spi-sg.ch/religionslandschaft-schweiz/ ''Die Veränderung der Religionslandschaft in der Schweiz – Religiöse Vielfalt und zunehmende Konfessionslosigkeit.''] Schweizerisches Pastoralsoziologisches Institut SPI, abgerufen am 18. Mai 2022.</ref>

{| class="wikitable"
|+ Stadtberner Bevölkerung nach staatlich anerkannter Religion/Konfession{{FN|(a)}}<br />am 31. Dezember 2021<ref name="religion_2021">[https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/01bev/jahresdaten/t-01-09-030-wohnbevolkerung-nach-konfession-und.pdf ''Stadt Bern Wohnbevölkerung nach Konfession und Heimat.''] (PDF; 62&nbsp;kB) In: ''bern.ch,'' abgerufen am 2. April 2022</ref>
! style="text-align:left"| [[Religion]]/[[Konfession]] !! [[Schweizer]] !! andere Nationalität !! Gesamtbevölkerung || Veränderung<br />zu 2020 in %
|-
| [[Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn|evangelisch-reformiert]] ||style="text-align:right"| 41,7 % ||style="text-align:right"| 5,4 % ||style="text-align:right"| 33,1 % ||style="text-align:right"| −2,6
|-
| [[Römisch-katholische Kirche in der Schweiz|römisch-katholisch]] ||style="text-align:right"| 16,7 % ||style="text-align:right"|25,1 % ||style="text-align:right"| 18,7 % ||style="text-align:right"| −2,6
|-
| [[Christkatholische Kirche der Schweiz|christkatholisch]] ||style="text-align:right"| 0,4 % ||style="text-align:right"| 0,7 % ||style="text-align:right"| 0,5 % ||style="text-align:right"| +4,5
|-
| [[Judentum in der Schweiz|israelitisch]] ||style="text-align:right"| 0,2 % ||style="text-align:right"| 0,1 % ||style="text-align:right"| 0,2 % ||style="text-align:right"| −4,0
|-
| ohne Angabe{{FN|(b)}}{{FN|(c)}}||style="text-align:right"| 41,0 % ||style="text-align:right"| 68,7 % ||style="text-align:right"| 47,6 % ||style="text-align:right"| +2,8
|}
{{FNBox|
  {{FNZ|(a)|Im Kanton Bern sind drei [[Landeskirche]]n (evangelisch-reformierte, römisch-katholische und christkatholische Kirche) sowie die israelitische Gemeinde öffentlich-rechtlich anerkannt. Nur Mitglieder dieser Religionsgemeinschaften werden (auch aufgrund der [[Kirchensteuer (Schweiz)#Bern|Kirchensteuer]]) amtlich erfasst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bkra.dij.be.ch/de/start/themen/staat-und-religion/beziehungen-zu-religionsgemeinschaften-im-kanton-bern-1.html |titel=Beziehungen zu Religionsgemeinschaften: Öffentlich-rechtlich anerkannte Religionsgemeinschaften |hrsg=Kanton Bern |datum=2022 |abruf=2022-05-16}}</ref>
 {{FNZ|(b)|Zu den nicht öffentlich-rechtlich anerkannten Religionsgemeinschaften in der Stadt Bern führte das [[Bundesamt für Statistik]] im Jahr 2020 eine [[Erhebung (Empirie)|Erhebung]] durch: Gemäss der Erhebung von 2020 sind 4,6 % der ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren Mitglied einer weiteren christlichen Glaubensgemeinschaft (beispielsweise einer [[Orthodoxe Kirchen|christlich-orthodoxen]] oder [[Freikirche]]), 5,7 % sind [[Islam in der Schweiz|muslimischen Glaubens]] und 2,0 % gehören anderen Religionsgemeinschaften an (darunter [[Buddhismus in der Schweiz|Buddhisten]] und [[Hinduismus|Hindus]]).<ref name="Relig_Städte_2020">{{Internetquelle |url=https://www.bfs.admin.ch/bfsstatic/dam/assets/20944910/master |titel=Religionszugehörigkeit nach grossen Städten, 2020 |hrsg=Bundesamt für Statistik (BFS) |datum=2022 |format=[[Microsoft Excel|XLSX]] |abruf=2022-05-16}}</ref>}}}}
 {{FNZ|(c)|Personen von nicht staatlich anerkannten Kirchen, Konfessionslose sowie Personen mit [[Elektronischer Datenaustausch|EDA]]-Ausweis (keine Angabe zur Konfession).<ref name="religion_2021" />}}}}

==== Christentum ====
[[Datei:Heiliggeistkirche Bern 2.jpg|mini|hochkant|Die evangelisch-reformierte Heiliggeistkirche in Bern]]

Die Stadt Bern ist seit ihrer Gründung christlich geprägt. Bereits Ende des 12.&nbsp;Jahrhunderts wurde eine Kirche errichtet, die sich wie ihr seit 1255 als Stadtkirche [[Vinzenz von Valencia|St. Vinzenz]] belegter Nachfolgebau an der gleichen Stelle befand, an der das heutige spätgotische [[Berner Münster|Münster]] steht.

===== Reformation =====
Nachdem sich in Bern 1528 mit der [[Berner Disputation]] die Reformation durchgesetzt hatte und 1532 eine Kirchenordnung erlassen worden war, bildete die Stadt eine einzige reformierte Kirchgemeinde mit dem Münster als Pfarrkirche, die 1720 in fünf&nbsp;– heute zwölf&nbsp;– reformierte Kirchgemeinden aufgeteilt wurde. Die französischsprachigen Protestanten hatten mit der [[Französische Kirche (Bern)|Französischen Kirche]], der Kirche des früheren [[Dominikaner]]klosters, der ältesten erhaltenen Kirche Berns, seit 1623 ihre eigene Kirche. Bern ist einer der zehn Schweizer Orte, die 2017 von der [[Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa]] das Etikett «[[Reformationsstadt Europas]]» verliehen bekommen haben.<ref name="Hehli_Tour" />

===== Katholizismus =====
Die seit der Reformation zunächst nicht mehr vertretene römisch-katholische Kirche unterhält seit 1799 wieder eine Kirchgemeinde in der Stadt, aber erst 1853 gestattete die Berner Regierung den katholischen Einwohnern den Bau einer eigenen Kirche. Die 1858 bis 1864 neben dem Rathaus erbaute katholische Kirche [[St. Peter und Paul (Bern)|St. Peter und Paul]] wurde jedoch nach der Abspaltung der [[Christkatholische Kirche der Schweiz|Alt- oder Christkatholiken]] von der römisch-katholischen Kirche nach dem [[Erstes Vatikanisches Konzil|Ersten Vatikanischen Konzil]] 1876 christkatholisch und Sitz des christkatholischen Bischofs. Sie zählt rund 300 Mitglieder.

Die älteste römisch-katholische Kirche der Stadt Bern ist die 1899 nach dreijähriger Bauzeit eingeweihte [[Dreifaltigkeitskirche (Bern)|Dreifaltigkeitskirche]].

1963 entstand die italienische Diasporakirche [[Madonna degli Emigrati]].

===== Orthodoxie =====
Die christlich-orthodoxe Glaubensgemeinschaft zählt laut Volkszählung des Jahres 2000 weniger als 2000 Personen.

===== Weitere =====
Das im Jahr 1831 in Bern gegründete [[Evangelisches Gemeinschaftswerk|Evangelische Gemeinschaftswerk]], damals ''Evangelische Gesellschaft'', zählt zu den grössten freikirchlichen Gemeinden. 1834 wurde in Bern die erste, heute weltweit verbreitete [[Freie Evangelische Gemeinden in der Schweiz|Freie Evangelische Gemeinde]] gegründet. Zur lokalen Sektion der [[Schweizerische Evangelische Allianz|Evangelischen Allianz]] gehören 33 Kirchgemeinden und evangelische Vereine.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.each.ch/ea-bern.html |titel=Schweizerische Evangelische Allianz – Sektion Bern |werk=each.ch |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130612070645/http://www.each.ch/ea-bern.html |archiv-datum=2013-06-12 |abruf=2012-02-28}}</ref>

Im Weiteren gibt es die [[Siebenten-Tags-Adventisten]] und zwei Gemeinden der [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolischen Kirche]].

==== Judentum ====
[[Datei:SchillingRudolf-1-.jpg|mini|Mord an Rudolf von Bern, [[Berner Schilling|Berner Chronik]] von [[Diebold Schilling der Ältere|Diebold Schilling d.&nbsp;Ä.]]]]

[[Juden]] sind in Bern 1259 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1294 wurden sie des [[Ritualmord]]es an einem Kind, das tot aufgefunden worden war und als [[Rudolf von Bern]] bekannt wurde, bezichtigt. Obwohl die [[Obrigkeit]] nicht an eine Schuld der Juden glaubte, fasste sie den Beschluss, die Aufgebrachtheit der Bevölkerung zu nutzen und die Juden aus der Stadt zu vertreiben, um sich ihrer Schulden bei den jüdischen Geldgebern zu entledigen. Juden dürften sich jedoch schon bald danach wieder in Bern angesiedelt haben. Während der Zeit der [[Große Pest#Judenpogrome zur Zeit des Schwarzen Todes|grossen Pest]] Mitte des 14.&nbsp;Jahrhunderts wurden sie erneut verfolgt und vertrieben. In der Justingerchronik werden die Juden stark verunglimpft, kurz danach wurden sie 1427 auf Beschluss von [[Schultheiß|Schultheiss]] und Rat der Stadt Bern «für ewig» aus der Stadt verbannt.<ref>{{Literatur |Autor=Emil Dreifuss |Titel=Juden in Bern. Ein Gang durch das Jahrhundert |TitelErg=Im Anhang: Judentum, was ist das eigentlich? |Verlag=Verlag Verbandsdruckerei, Betadruck Bern |Ort=Bern |Datum=1983 |ISBN=3-7280-5359-7 |Kapitel=Kap.: ''Verachtet, aber unentbehrlich'' |Seiten=10–15 |Fundstelle=hier S. 15 |Sprache=de-CH |Kommentar=PDF-S. 16 | |url=http://israelforum.ch/gallery/1/BuchJudenInBern.pdf |text=israelforum.ch |wayback=20190506065420 |()=[]}} |Format=PDF |KBytes=1620 |Abruf=2024-07-27}}</ref> Die auf [[Karl Howald]] zurückgehende Theorie, der Mitte des 16.&nbsp;Jahrhunderts errichtete [[Kindlifresserbrunnen]] erinnere an den angeblichen Ritualmord und stelle einen Kinder verschlingenden Juden dar, gilt als überholt.
Seit 1848 gibt es in Bern wieder eine [[Jüdische Gemeinde Bern|jüdische Gemeinde]]. Eine erste [[Synagoge]] bestand seit 1856 in der heutigen Genfergasse, der [[Jüdischer Friedhof Bern|jüdische Friedhof]] wurde 1871 angelegt, 1906 wurde die im sogenannten [[Maurischer Stil|maurischen Stil]] erbaute [[Synagoge Bern|Synagoge]] im Monbijouquartier eingeweiht. 1996 wurde die jüdische Gemeinde Berns öffentlich-rechtlich anerkannt. Sie zählt rund 300 Mitglieder.

==== Islam ====
Seit 1979 besteht in Bern ein [[Islamisches Zentrum Bern|islamisches Zentrum]]. Die Berner [[Muslim]]e sind seit 2005 im Dachverband der [[Islam in der Schweiz|islamischen Zentren]] und [[Moscheeverein]]e des Kantons Bern [[Umma]] zusammengeschlossen. Gemäss Volkszählung des Jahres 2000 leben rund 5000 Muslime in Bern, also ungefähr 4&nbsp;Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Jahr 2020 waren rund 6&nbsp;Prozent der Bevölkerung Muslime.<ref name="Relig_Städte_2020" />

==== Hinduismus ====
Die [[Hinduismus|hinduistischen]] Vereinigungen der Stadt Bern zählen knapp 1500 Mitglieder. 1994 wurde der grösste Tempel der Schweiz in Bern-Bethlehem eröffnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://videoportal.sf.tv/video?id=cac2acda-7839-4ca0-b604-cb76895995bf&did=d-aa196580-bf1f-4bfc-a020-88df9096f0f4&referrer=http%3A%2F%2Fwww.sf.tv%2Fsfwissen%2Fdossier.php%3Fdocid%3D11895%26navpath%3Dkul |titel=Tamil-Hindu-Tempel in Bern-Bethlehem |werk=videoportal.sf.tv |hrsg=SRF Wissen |datum=1994-07-16 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131012020703/http://www.srf.ch/player/video?id=cac2acda-7839-4ca0-b604-cb76895995bf&did=d-aa196580-bf1f-4bfc-a020-88df9096f0f4&referrer=http%253A%252F%252Fwww.sf.tv%252Fsfwissen%252Fdossier.php%253Fdocid%253D11895%2526navpath%253Dkul |archiv-datum=2013-10-12 |abruf=2018-08-30 |kommentar=Begleittext; das Video nicht mehr verfügbar}}</ref> In [[Zollikofen]] bei Bern befindet sich ein [[Sathya Sai Baba|Sathya-Sai-Baba]]-Zentrum.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.religionenschweiz.ch/hinduismus.html |text=''Hinduismus in der Schweiz'' |wayback=20150710180337}} In: ''religionenschweiz.ch,'' abgerufen am 26. Dezember 2009.</ref>

== Politik ==
Ein Artikel der NZZ bezeichnete 2019 Bern als «die linkeste Grossstadt der Schweiz». Grund dafür sei der soziostrukturelle Wandel, wobei es einen Unterschied zwischen Stadt und Agglomeration gäbe. Nachdem sich Schweizer Grossstädte Anfang der 1990er Jahre zu sozialen Brennpunkten entwickelt hätten, habe ein vermehrter Zuzug von gut ausgebildeten, wohlhabenden und jungen Menschen die Negativspirale durchbrochen, die Städte seien als Wohnorte wieder attraktiv.<ref>Michael Surber, Marie-José Kolly, Joana Kelén: [https://www.nzz.ch/schweiz/politische-landschaft-schweiz-staedte-driften-nach-links-ld.1480635 ''Bern ist die linkeste Grossstadt der Schweiz. Ihre Entwicklung ist exemplarisch für ein Land, das sich entzweit.''] In: ''[[NZZ]].'' 3. Juni 2019, abgerufen am 27. Juli 2024.</ref>

=== Gemeinderat ===
[[Datei:Erlacherhof Hauptfront Bern.jpg|mini|Der [[Erlacherhof]], Sitz der Stadtberner Regierung]]

Der [[Gemeinderat (Bern)|Gemeinderat der Stadt Bern]] umfasst fünf Mitglieder, die alle vier Jahre von den [[Stimmrecht|Stimmberechtigten]] der Gemeinde Bern [[Wahl|gewählt]] werden. Der Berner Gemeinderat wird im Unterschied zu anderen Schweizer Exekutiven nach dem [[Verhältniswahl|Proporzprinzip]] gewählt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.thomas-goettin.ch/fileadmin/goettin/pdf/Vorstoss_Majorz.pdf |titel=Motion Reto Nause (CVP): Exekutivmitglieder sollen das Vertrauen der Bevölkerungsmehrheit geniessen: Majorzwahlen einführen |hrsg=Gemeinderat von Bern |datum=2008-03-31 |format=PDF; 87&nbsp;kB |abruf=2009-03-15}}</ref> Die letzte Wahl fand am 29.&nbsp;November 2020 statt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/marieke-kruit-neu-im-gemeinderat-bisherige-bestaetigt |titel=Marieke Kruit neu im Gemeinderat – Bisherige bestätigt |hrsg=Stadt Bern |datum=2020-11-29 |abruf=2020-11-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/abstimmung-29-november-2020/wahlen-stadt-bern-rot-gruen-verteidigt-alle-vier-sitze-in-der-berner-stadtregierung |titel=Rot-Grün verteidigt alle vier Sitze in der Berner Stadtregierung |hrsg=SRF |datum=2020-11-27 |abruf=2020-11-29}}</ref> und die nächste Wahl wird am 24.&nbsp;November 2024 stattfinden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/abstimmungen-und-wahlen/wahlen/gemeindewahlen-2024 |titel=Kandidierende Gemeinderat (Exekutive) 2024 |hrsg=Stadt Bern |abruf=2024-11-04}}</ref>

Der Gemeinderat trifft sich wöchentlich zur Sitzung im [[Erlacherhof]]. Jedes Mitglied leitet eine der fünf Direktionen der Stadt. Der Stadtpräsident leitet die Sitzungen des Gemeinderats.

''Die historische Zusammensetzung des Berner Gemeinderates findet sich im Artikel [[Gemeinderat (Bern)]].''

{| class="wikitable"
|+ Zusammensetzung des Gemeinderats, Legislatur 2021–2024<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/politik-und-verwaltung/gemeinderat/mitglieder-des-gemeinderats-der-stadt-bern |titel=Mitglieder des Gemeinderats |hrsg=Stadt Bern |abruf=2021-04-01}}</ref>
|-
! Name !! seit !! Partei !! Direktion
|-
| [[Alec von Graffenried]] || 2017 || [[Grüne Freie Liste|GFL]] || Stadtpräsident, Präsidialdirektion
|-
| [[Reto Nause]] || 2009 || [[Die Mitte]] || Vize-Stadtpräsident, Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie
|-
| [[Franziska Teuscher]] || 2013 || [[Grünes Bündnis (Bern)|GB]] || Direktion für Bildung, Soziales und Sport
|-
| [[Marieke Kruit]] || 2021 || [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]] || Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün
|-
| [[Michael Aebersold]] || 2017 || [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]] || Direktion für Finanzen, Personal und Informatik
|}

==== Stadtpräsidium ====
''Die Auflistung der Stadtpräsidenten von Bern ab 1832 findet sich im Artikel [[Liste der Stadtpräsidenten von Bern]].''

Ein Mitglied des Gemeinderats wird von den Stimmberechtigten in direkter Wahl zum [[Gemeindepräsident|Stadtpräsidenten]] gewählt. Dieser steht der Präsidialdirektion vor und leitet die Sitzungen des Gemeinderats. Zudem vertritt er die Stadt nach aussen.<ref name="gemeinderat">{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/politik-und-verwaltung/gemeinderat |titel=Gemeinderat |hrsg=Stadt Bern |datum=2009-01-28 |abruf=2009-03-15}}</ref> Seit 2017 ist [[Alec von Graffenried]] von der [[Grüne Freie Liste|GFL]] Berner Stadtpräsident.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/politik-und-verwaltung/gemeinderat/mitglieder-des-gemeinderats-der-stadt-bern/alec-von-graffenried |titel=Alec von Graffenried |hrsg=Stadt Bern |abruf=2017-01-16}}</ref>

=== Stadtrat ===
{{Sitzverteilung
| Beschriftung = Sitze
| Land = CH
| float = right
 |1=PdA|2=AL|3=GaP|4=GB/JA|5=SPS/JUSO|6=GFL|7=EVP|8=glp/jglp|9=Mitte |10=FDP/jf|11=SVP
|12=| PdA = 1
| AL = 3
| GB/JA = 13
| SPS/JUSO = 23
| GFL= 7
| EVP = 2
| glp/jglp = 11
| Mitte = 4
| SVP= 7
| GFL Link=[[Grüne Freie Liste|GFL]]
| GFL Farbe= 39A642
| GB/JA Farbe= {{Wahldiagramm/Partei|GPS|dunkel|CH}}
| GB/JA Link=[[Grünes Bündnis (Bern)|GB]]/[[Junge Alternative JA!|JA!]]
| SPS/JUSO Farbe= {{Wahldiagramm/Partei|SPS|dunkel|CH}}
| SPS/JUSO Link= [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SPS]]/[[JungsozialistInnen Schweiz|JUSO]]
| glp/jglp Farbe= {{Wahldiagramm/Partei|glp|dunkel|CH}}
| glp/jglp Link=[[Grünliberale Partei|glp]]/jglp
|GaP Farbe=509F25|GaP Link=[[Grün alternative Partei|GaP]]|GaP=1|FDP/jf Farbe={{Wahldiagramm/Partei|FDP|dunkel|CH}}|FDP/jf Link=[[FDP.Die Liberalen|FDP]]/[[Jungfreisinnige Schweiz|jf]]|FDP/jf=8}}
Die [[Legislative]], der [[Gemeindeparlament|Stadtrat]], hat 80 Abgeordnete, die wie der Gemeinderat alle vier Jahre, letztmals im November 2020,<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/gemeindewahlen-2020-stadtrat-neu-bestellt-1 |titel=Gemeindewahlen 2020: Stadtrat neu bestellt |hrsg=Stadt Bern |abruf=2020-11-29}}</ref> im Proporzverfahren gewählt werden. In der laufenden [[Legislaturperiode]] sind 16 verschiedene Listen im Stadtrat vertreten. Linke und Mitte-links-Parteien bilden zusammen eine klare Mehrheit.

Die stärkste Partei sind mit 21 Sitzen die [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|Sozialdemokraten]], darauf folgen das linke [[Grünes Bündnis (Bern)|Grüne Bündnis]] mit zehn und die [[Grünliberale Partei|Grünliberalen]] mit neun Sitzen. [[Schweizerische Volkspartei|SVP]], [[FDP.Die Liberalen|FDP]] und [[Grüne Freie Liste]] (GFL) haben je sieben Sitze, [[Die Mitte]] vier (je zwei von der [[Bürgerlich-Demokratische Partei|BDP]] und der CVP). Die [[Junge Alternative JA!]] und die [[Alternative Linke]] verfügen je über drei Sitze, [[Evangelische Volkspartei|EVP]], [[JungsozialistInnen Schweiz|JUSO]] und die [[Junge Grünliberale Schweiz|Jungen Grünliberalen]] je über zwei. Mit je einer Person vertreten sind die radikal-grüne [[Grün alternative Partei]], die kommunistische [[Partei der Arbeit der Schweiz|Partei der Arbeit]] und die [[Jungfreisinnige Schweiz|Jungfreisinnigen]]. Die nebenstehende Grafik zeigt die Sitzverteilung des Stadtrates nach der Wahl vom 29. November 2020. Gewählt wurden 55 Frauen und 25 Männer; somit ergibt sich ein rekordhoher Frauenanteil von 68,75 %.<ref name=":0" /> Dieser Anteil ist mit Stand vom März 2024 auf knapp 54 % geschrumpft.<ref>{{Internetquelle |autor=Ladina Triaca |url=https://www.nzz.ch/schweiz/viele-ruecktritte-zahlreiche-frauen-verlassen-das-berner-stadtparlament-ld.1821368 |titel=Viele Rücktritte: Zahlreiche Frauen verlassen das Berner Stadtparlament |werk=nzz.ch |datum=2024-03-09 |abruf=2024-03-09}}</ref>

Der Stadtrat tagt im Berner Rathaus, jeweils jeden zweiten Donnerstagabend. Die Sitzungen sind öffentlich.

''Wahlergebnisse der Stadtratswahlen seit 1888 finden sich im Artikel [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Bern]]''

=== Nationale Wahlen ===
Die Wähleranteile der Parteien anlässlich der [[Schweizer Parlamentswahlen 2023|Nationalratswahlen 2023]] betrugen:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bewas.sites.be.ch/2023/2023-10-22/NATIONALRATSWAHL/resultatGemeinde-351-de.html |titel=Nationalratswahl vom 22. Oktober 2023 |titelerg=Resultate der Gemeinde Bern |abruf=2023-11-02}}</ref>
{| class="wikitable"
! style="width:50px;"| [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]] ||style="width:50px;"| [[Grüne Schweiz|Grüne]] ||style="width:50px;"| [[Grünliberale Partei|glp]] ||style="width:50px;"| [[Schweizerische Volkspartei|SVP]] ||style="width:50px;"| [[FDP.Die Liberalen|FDP]] ||style="width:50px;"| [[Die Mitte|Mitte]] ||style="width:50px;"| [[Junge Alternative JA!|JA!]] ||style="width:50px;"| [[Evangelische Volkspartei|EVP]] ||style="width:50px;"| [[Piratenpartei Schweiz|Piraten]] ||style="width:50px;"| [[Eidgenössisch-Demokratische Union|EDU]] ||style="width:50px;"| sonstige
|- style="text-align:center"
| 37,6 % || 18,8 % || 13,7 % || 9,1 % || 6,4 % || 5,8 % || 2,9 % || 2,2 % || 1,0 % || 0,9 % || 1,6 %
|}

=== Städtepartnerschaften ===
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten verzichtet die Stadt Bern auf Städtepartnerschaften. Eine Ausnahme bildete die befristete Städtepartnerschaft, die Bern anlässlich der [[Fußball-Europameisterschaft 2008|Fussball-Europameisterschaft 2008]] mit [[Salzburg]] und den drei Schweizer Austragungsorten Basel, Genf und Zürich eingegangen war. In seiner Antwort auf eine Interpellation der SP-Fraktion im Stadtrat hält der Gemeinderat im Oktober 2008 fest, dass «die Stadt Bern [bisher] bewusst auf eine Städtepartnerschaft verzichtet [hat]. Diese Haltung wurde vom Gemeinderat erstmals 1979 in Zusammenhang mit einem Postulat […], das Städtepartnerschaften für Bern vorschlug, ausformuliert. Der Gemeinderat hat seitdem an dieser Strategie festgehalten und alle Anfragen für Städtepartnerschaften abgelehnt. Die Stadt Bern pflegt aktiv Beziehungen zu verschiedensten Städten. Diese Beziehungen sind meist organisationsbezogen […] oder themen- beziehungsweise projektspezifisch […]. Der Gemeinderat ist bereit zu prüfen, ob zusätzlich eine oder mehrere Städtepartnerschaften eingegangen werden sollen.»<ref>{{Internetquelle |url=https://ris.bern.ch/Sitzungen.aspx/termine/2008/08.000236/file |titel=Interpellation Fraktion SP/JUSO (Andreas Flückiger/Markus Lüthi, SP): Das orange Wunder von Bern: Diese Freundschaft muss gepflegt werden! Was können wir tun? |hrsg=Gemeinderat der Stadt Bern |datum=2008-10-22 |format=PDF; 99&nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121130053840/http://www.bern.ch/stadtrat/sitzungen/termine/2008/08.000236/file |archiv-datum=2012-11-30 |abruf=2009-02-24 |zitat=Bisher hat die Stadt Bern bewusst auf eine Städtepartnerschaft verzichtet.}}</ref>

Ausserdem gehört Bern zu den [[Thun#Zähringerstädte|''Zähringerstädten'']].

=== Wappen ===
{{Hauptartikel|Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Bern}}
[[Datei:Wappen Bern matt.svg|mini|hochkant|Wappen des Kantons und der Stadt Bern]]
Der [[Bär (Wappentier)|Bär]] als [[Wappentier]] Berns ist bereits für das 13.&nbsp;Jahrhundert belegt. Das erste Wappen Berns soll gemäss Justingerchronik einen schwarzen, nach [[heraldisch rechts]] aufwärts schreitenden Bären auf [[Tingierung#Metalle|silbernem]] Hintergrund gezeigt haben. Die Änderung zum heutigen Wappen dürfte bereits Ende des 13.&nbsp;Jahrhunderts erfolgt sein.<ref>[[Pascal Ladner]]: ''Siegel und Heraldik.'' In: Rainer C. Schwinges u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Berns mutige Zeit. Das 13. und 14. Jahrhundert neu entdeckt'' (= ''Berner Zeiten.'' Band [1]). Schulverlag blmv, Bern 2003, ISBN 3-292-00030-0; Stämpfli, Bern 2003, ISBN 3-7272-1272-1, S. 244 f.</ref>

Bei der Trennung von Stadt und Kanton Bern 1831 wurde das Berner Wappen sowohl das Wappen des Kantons wie der Stadt Bern; seit 1944 ist es das Wappen des Amtsbezirks Bern. Die [[Blasonierung]] lautet: «In [[Rot#Heraldik|Rot]] ein [[Tingierung#Metalle|goldener]] [[Balken (Heraldik)|Rechtsschrägbalken]], belegt mit einem schreitenden [[Schwarz#Heraldik|schwarzen]] Bären mit roten [[Bewehrung (Heraldik)|Krallen]].»<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sta.be.ch/belex/d/1/105_33.html |titel=Beschluss des Regierungsrates betreffend Bereinigung der Amtsbezirkswappen vom 31. Oktober 1944 (Fassung vom 6. Dezember 1978) |hrsg=Regierungsrat des Kantons Bern |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131006070847/http://www.sta.be.ch/belex/d/1/105_33.html |archiv-datum=2013-10-06 |abruf=2009-09-09}}</ref>

Wappen und verbale Marke «Stadt Bern» bilden zusammen die Stadtmarke. Für alle Dienststellen der Stadtverwaltung gilt: Das Stadtwappen tritt nie alleine auf. Es wird immer zusammen mit der Wortmarke «Stadt Bern» eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/politik-und-verwaltung/stadtverwaltung/informationsdienst/corporate-design |titel=Corporate Design |hrsg=Stadt Bern |datum=2016-05-06 |abruf=2016-05-06 |kommentar=mit Links zu PDF-Dateien mit Logos}}</ref>

Das Berner Wappen ist ebenfalls das Wappen der Stadt [[New Bern]] in North Carolina. Ein Unterschied besteht allerdings darin, dass in der Version von New Bern der rote Bärenpenis fehlt.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft ===
Die Stadt Bern ist das Zentrum der Wirtschaftsregion [[Verwaltungskreis Bern-Mittelland|Bern-Mittelland]], die mit rund 350'000 Einwohnern und 298'923 Beschäftigten etwa einen Drittel des Kantons Bern umfasst.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.vol.be.ch/vol/de/index/wirtschaft/wirtschaftspolitik.assetref/dam/documents/VOL/BECO/de/Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/Lagebericht/beco-wirtschaft-lagebericht.pdf |text=''beco Berner Wirtschaft: „Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Situation im Kanton Bern Mai 2015“.'' |format=PDF; 2,6&nbsp;MB |wayback=20160802200647}} In: ''vol.be.ch,'' 30. September 2015.</ref> Zusammen mit den Zentren Lausanne und Genf gehört die Stadt Bern zur ''Greater Geneva Berne area''.<ref>[https://www.ggba-switzerland.ch/ Website] der ''Greater Geneva Berne area,'' abgerufen am 25. Juli 2016.</ref> Am 13. Februar 2017 wurde die Stadt Bern offiziell als [[Fair-Trade-Stadt|Fair Trade Town]] ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/politik-und-verwaltung/stadtverwaltung/prd/wirtschaftsamt/fair-trade-town-bern |titel=«Fair Trade Town» Bern |werk=bern.ch |abruf=2019-03-06}}</ref>

Gemäss Betriebszählung von 2008 existieren in der Stadt Bern 8605 Arbeitsstätten mit 152'560 Beschäftigten, 81'087&nbsp;Männer, 71'473&nbsp;Frauen. Die Arbeitslosenquote betrug 2007 3,5&nbsp;Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geo.apps.be.ch/de/geodaten/suche-nach-geodaten.html?view=sheet&preview=search_list&catalog=geocatalog&type=complete&guid=8a46940d-ad6c-4fdf-966d-ef5dd979cc8f |titel=Eidgenössische Betriebszählung |titelerg=2008 |werk=Kanton BernZur Startseite Geoportal des Kantons Bern |datum=2008-09-30 |sprache=de-CH |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201027182130/http://www.geo.apps.be.ch/de/geodaten/suche-nach-geodaten.html?view=sheet&preview=search_list&catalog=geocatalog&type=complete&guid=8a46940d-ad6c-4fdf-966d-ef5dd979cc8f |archiv-datum=2020-10-27 |abruf=2022-05-16}}</ref> Seit 2011 wird die «Statistik der Unternehmensstruktur» (STATENT) erhoben.

2015 wurden 14'344 Arbeitsstätten mit 184'891 Beschäftigen gezählt, was 140'924 Vollzeitäquivalenten entspricht. 91,6 % sind im 3. Sektor (Dienstleistungen) tätig, 8,2 % im Sektor 2 (Industrie und Gewerbe) und im 1. Sektor (Land-/Forstwirtschaft und Fischerei) nur 0,2 %. Der Frauenanteil bei den Beschäftigten liegt bei 49,2 %.<ref>[https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_sta/abloesung-der-betriebszaehlung-durch-statistik-der-unternehmensstruktur Ablösung der Betriebszählung durch Statistik der Unternehmensstruktur] bern.ch vom 12. Juni 2018.</ref> 2018 wurden in der Stadt Bern rund 14'620 Arbeitsstätten mit insgesamt 188'250 Beschäftigten bzw. 142'110 Vollzeitäquivalenten gezählt. Jede achte beschäftigte Person arbeitete entweder für die öffentliche Verwaltung, die Verteidigung oder die Sozialversicherung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_sta/statistik-der-unternehmensstruktur-2018-vor-covid-19 |titel=Statistik der Unternehmensstruktur 2018 – vor COVID-19 |werk=bern.ch |datum=2020-12-01 |abruf=2020-12-01}}</ref>

{{Anker|Arbeitslose}}Im Jahr 2017 wurden Zahlen bis zur Ebene der Statistischen Bezirke veröffentlicht. Die Arbeitslosenquote für die Stadt Bern betrug 2,7 %, die der Statistischen Bezirke bewegt sich zwischen 0,5 % und 4,3 %. Der Arbeitslosenanteil wurde anhand der registrierten Arbeitslosen Ende 2016 in Prozent der wirtschaftlichen Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15- bis 64-Jährige) ermittelt und ist nicht mit der durch das [[Staatssekretariat für Wirtschaft|SECO]] ermittelten Arbeitslosenquote zu verwechseln.<ref>[https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/03arberw/jahresdaten/t-03-03-130-arbeitslose-nach-geschlecht-sowie.pdf/download ''Arbeitslose nach Geschlecht sowie Heimat bzw. Erwerbsstatus Ende 2016.''] (PDF; 65&nbsp;kB) Statistik Bern, abgerufen am 22. Januar 2023.</ref>

Fast die Hälfte des [[Bruttoinlandprodukt]]es des Kantons Bern von 90'409 Millionen Franken stammt 2018 aus der Agglomeration Bern (38'480 Millionen Franken). Pro Einwohner wurden 146'600 Franken BIP in der Agglomeration erwirtschaftet (Kanton: 77'900 Franken, Schweiz: 81'000 Franken). Das Jahreswachstum von 1,5 % über die letzten 10 Jahre entspricht dem der Schweiz insgesamt.<ref name="JahrbuchBern18" />

Die Stadt Bern ist nicht nur Sitz der städtischen und kantonalen, sondern als Bundesstadt auch der eidgenössischen Verwaltung und damit das grösste Verwaltungszentrum der Schweiz. Zudem haben die Bundesbetriebe [[Die Schweizerische Post|Post]], die [[Schweizerische Bundesbahnen|Schweizerischen Bundesbahnen]]<ref>{{Internetquelle |url=https://company.sbb.ch/de/meta/legallines/adressen-sbb-konzern.html |titel=Adressen SBB Konzern |werk=sbb.ch |abruf=2024-07-02}}</ref> sowie die [[BLS AG|Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn BLS]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bls.ch/ |titel=BLS – besser unterwegs |werk=bls.ch |abruf=2009-06-18}}</ref> ihren Hauptsitz in Bern. Hinzu kommen nationale Organisationen wie zum Beispiel [[Swissmedic]], das schweizerische Heilmittelinstitut, die diplomatischen Vertretungen und der Weltpostverein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.upu.int/en/Contact-us |titel=Contact us |abruf=2024-07-02}}</ref>

Nach der öffentlichen Verwaltung weist im tertiären Sektor das Gesundheits- und Sozialwesen am meisten Beschäftigte auf. Im zweiten Sektor steht das Baugewerbe an erster Stelle, darauf folgt das [[Drucktechnik|Druck-]] und [[Verlag]]swesen.

Zu den wichtigsten [[Wirtschaftszweig]]en von Bern zählen ferner der [[Energiemarkt]] (die [[BKW Energie]] AG ist alleinige Betreiberin des in [[Stilllegung kerntechnischer Anlagen|Stilllegung]] befindlichen [[Kernkraftwerk Mühleberg|Kernkraftwerks Mühleberg]]), die [[Textilindustrie]], der [[Maschinenbau]], die [[Elektrotechnik]], früher die [[Telekommunikation]] mit der [[Ascom]], in der die [[Hasler Bern]] aufgegangen ist, sowie die Produktion von [[Präzisionsinstrument]]en und [[Messgerät]]en. Auch die chemische Industrie ist in Bern vertreten mit der – aus dem vom Schweizerischen Roten Kreuz in Bern 1949 errichteten Zentrallaboratorium Blutspendedienst entstandenen – [[CSL Behring]], der aus dem Schweizerischen Serum- & Impfinstitut Bern (Berna) hervorgegangenen, seit 2006 zur holländischen Crucell gehörenden [[Berna Biotech]] und der [[Galenica]].

Bern ist zudem bekannt als Herstellungsort der Schokolade [[Toblerone]], die von der [[Chocolat Tobler]] AG neben anderen Schokoladeprodukten von 1908 bis 1984 im Länggassquartier hergestellt worden war. Von der Tobler AG ist nur die Toblerone übrig geblieben, die von [[Mondelēz International]] in [[Bern-Brünnen]] mit einer Belegschaft von rund 220 Personen produziert und zum grössten Teil exportiert wird.<ref>[https://www.20min.ch/story/zu-besuch-in-der-toblerone-fabrik-424010534810 Sophie Reinhard: Zu Besuch in der Toblerone-Fabrik] 20inuten vom 8. Oktober 2013</ref> Die ehemalige Toblerfabrik in der Länggasse beherbergt seit 1993 die «Unitobler», einen Teil der [[Universität Bern]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.unibe.ch/unipress/heft108.html |titel=Schoggitobler –&nbsp;Unitobler&nbsp;– Uni |werk=UNIPRESS, Heft 108 |hrsg=Universität Bern |datum=2001-04 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090929030646/http://www.unibe.ch/unipress/heft108.html |archiv-datum=2009-09-29 |abruf=2009-06-19}}</ref>

Ebenfalls ein Unternehmen aus der Stadt Bern ist die [[Wander AG]], die seit 1904 das Getränk [[Ovomaltine]]&nbsp;– im englischen Sprachraum ''Ovaltine'' genannt&nbsp;– herstellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ovomaltine.ch/ueber-ovomaltine/ovomaltine-geschichte |titel=Ovomaltine Geschichte: Pionier seit 1904 {{!}} Ovomaltine.ch |sprache=de |abruf=2024-07-02}}</ref> Seit 2002 ist die Wander AG eine Tochtergesellschaft des britischen Nahrungsmittelkonzerns [[Associated British Foods]] und hat ihren Sitz in [[Neuenegg]].

Der Bankensektor ist neben den Filialen der Grossbanken mit einigen lokalen Banken vertreten; die 1834 gegründete [[Berner Kantonalbank]] war die erste Kantonalbank der Eidgenossenschaft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bekb.ch/de/die-bekb/portraet/geschichte |titel=Unsere Firmengeschichte |sprache=de |abruf=2024-07-02}}</ref> In Bern befindet sich die staatliche Münzprägeanstalt, in der alle Schweizer Münzen geprägt werden.

==== Tourismus ====
{| class="wikitable float-right zebra" style="text-align:right"
|+ Übernachtungen in Hotelbetrieben<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/katost/10tou/jahresdaten/t-10-02-080-gasteankunfte-ubernachtungen.pdf/download |titel=Gästeankünfte, Übernachtungen, Hotelleriebetriebe und Bettenauslastung seit 1895 Stadt Bern |hrsg=Statistik Stadt Bern |format=PDF; 111&nbsp;kB |abruf=2023-03-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/publikationen/aktuellmm/2023/23-03-mm-tourismus-2022.pdf |titel=Hotellerie erreicht Vorpandemiewerte |hrsg=Statistik Stadt Bern |datum=2023-03-02 |format=PDF; 36&nbsp;kB |abruf=2023-03-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/publikationen/2021-2025/download-2021-2025/2024-02-22-tourismus-2023-mm.pdf |titel=Stadtberner Hotellerie: erstmals über eine Million Logiernächte |hrsg=Statistik Stadt Bern |datum=2024-02-22 |format=PDF; 149&nbsp;kB |abruf=2024-02-22}}</ref>
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr !! Übernachtungen !! Auslandsgäste
|-
| 2010 || 711'835 || 52 %
|-
| 2011 || 727'407 || 51 %
|-
| 2012 || 724'786 || 52 %
|-
| 2013 || 748'204 || 52 %
|-
| 2014 || 754'916 || 55 %
|-
| 2015 || 747'888 || 57 %
|-
| 2016 || 741'822 || 55 %
|-
| 2017 || 748'614 || 56 %
|-
| 2018 || 827'888 || 57 %
|-
| 2019 || 824'130 || 58 %
|-
| 2020 || 352'445 || 37 %
|-
| 2021 || 506'398 || 36 %
|-
| 2022 || 814'755 || 50 %
|-
| 2023 || 1'035'996 || 54 %
|}

Bern ist eines der meistbesuchten Zentren des nationalen und internationalen [[Städtetourismus]]. Laut einem Bericht des ''BAK Basel Economics'', einer [[Basel|Basler]] Arbeitsgruppe für [[Konjunktur]]forschung, aus dem Jahr 2008 liegt Bern im Vergleich 43 internationaler Städtedestinationen unter den besten zehn.<ref>{{Internetquelle |url=http://files.gadmin.ch/17834 |titel=Bern ist top! |hrsg=Bern Tourismus |datum=2009-02-20 |format=PDF; 30&nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130812054125/http://files.gadmin.ch/17834 |archiv-datum=2013-08-12 |abruf=2009-03-14}}</ref>

Bern gehört zudem gemäss dem Städteranking der Unternehmensberatung [[Mercer (Unternehmensberatung)|Mercer]] zu den zehn Städten mit der höchsten [[Lebensqualität]] weltweit.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mercer.ch/summary.htm?siteLanguage=1000&idContent=1345300 |titel=Mercer-Studie zur Lebensqualität 2009 |hrsg=[[Mercer (Unternehmensberatung)|Mercer]] |datum=2009-04-28 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111125125749/http://www.mercer.ch/summary.htm?siteLanguage=1000&idContent=1345300 |archiv-datum=2011-11-25 |abruf=2009-08-10}}</ref>

Im Jahr 2007 wurden 665'104 Übernachtungen in Hotelbetrieben verzeichnet. Ausländische Gäste machten etwa 59&nbsp;Prozent der Übernachtungen aus. An erster Stelle standen Gäste aus [[Deutschland]] mit rund 30&nbsp;Prozent der Übernachtungen ausländischer Besucher, danach folgten Gäste aus den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] mit 9&nbsp;Prozent, dem [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] und [[Italien]] mit je 6&nbsp;Prozent und [[Frankreich]] mit 5&nbsp;Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bern.ch/leben_in_bern/stadt/statistik/wirtschaft/tourismus/3230TourAnk2007 |titel=Ankünfte und Übernachtungen in Hotelbetrieben 2008, 2007, 2006 und 2005 |hrsg=Statistikdienste der Stadt Bern |datum=2008-08-11 |format=PDF; 13&nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090307212834/http://www.bern.ch/leben_in_bern/stadt/statistik/wirtschaft/tourismus/3230TourAnk2007 |archiv-datum=2009-03-07 |abruf=2009-03-14}}</ref> Die durchschnittliche Bettenbesetzung in den Jahren 2006 bis 2008 betrug 56&nbsp;Prozent der vorhandenen Betten. Die meisten Gäste werden in den Monaten Juni bis August gezählt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bern.ch/leben_in_bern/stadt/statistik/wirtschaft/tourismus/3232TourAnknachMonaten |titel=Tourismus nach Monaten |hrsg=Statistikdienste der Stadt Bern |datum=2009-02-18 |format=PDF; 24&nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090307212840/http://www.bern.ch/leben_in_bern/stadt/statistik/wirtschaft/tourismus/3232TourAnknachMonaten |archiv-datum=2009-03-07 |abruf=2009-03-14}}</ref> Der Einbruch ab 2020 bei den Übernachtungen ist auf die [[COVID-19-Pandemie|Covid-19-Pandemie]] zurückzuführen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/publikationen/aktuellmm/2021/21-03-mm-tourismus-2020.pdf |titel=Hotellerie verzeichnet wegen Corona einen Einbruch der Logiernächte |hrsg=Statistik Stadt Bern |datum=2021-03-05 |format=PDF; 37&nbsp;kB |abruf=2023-03-02}}</ref>

Die Stadt Bern ist mit 44 Prozent an dem [[Tourismusmarketing]]unternehmen ''Bern Welcome'' beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/bern-welcome-darlehen-gemeinderat-beantragt-genehmi-gung |titel=Bern Welcome-Darlehen: Gemeinderat beantragt Genehmigung |werk=bern.ch |datum=2022-05-19 |abruf=2022-05-19}}</ref>

==== Medien ====
Bern hat zwei Tageszeitungen, die ''[[Berner Zeitung]]'' und den ''[[Der Bund|Bund]]'', sowie das einmal wöchentlich erscheinende Gratisblatt ''[[Bärnerbär]]''.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bern.ch/online/links/44 |text=''Medien'' |wayback=20050111230256}}. In: ''bern.ch''.</ref> Bemerkenswert ist, dass beide Tageszeitungen zur zürcherischen [[TX Group]] gehören, bis Ende 2016 auch der ''Bärnerbär''. 2022 hat das Onlinemedium ''[[Hauptstadt (Onlinemedium)|Hauptstadt]]'' den Betrieb aufgenommen. [[Amtliche Bekanntmachung]]en der Stadt Bern werden seit Ende 2023 ausschliesslich elektronisch auf der Plattform «epublication» veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Reichenau |url=https://journal-b.ch/artikel/das-ist-der-neue-anzeiger-region-bern/ |titel=Das ist der neue Anzeiger Region Bern |werk=journal-b.ch |datum=2023-12-05 |abruf=2024-05-26}}</ref> Zuvor war das amtliche Publikationsorgan der Stadt und Region Bern der ''Anzeiger Region Bern'', der [[Anzeigenblatt|Anzeiger]] des inzwischen aufgelösten Gemeindeverbands Anzeiger Region Bern,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bluewin.ch/de/newsregional/bern/anzeiger-region-bern-erscheint-nur-noch-bis-ende-2023-1534384.html |titel=Anzeiger Region Bern erscheint nur noch bis Ende 2023 |werk=bluewin.ch |datum=2022-12-16 |abruf=2022-12-16}}</ref> wobei es dort bereits 2020 zu einem [[Management-Buy-out]] kam.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derbund.ch/koeniz-will-den-anzeiger-nicht-mehr-864385533800 |titel=Medienplatz Bern – Köniz will den Anzeiger nicht mehr |werk=derbund.ch |datum=2020-12-03 |abruf=2020-12-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Alexandra Elia |url=https://www.bernerzeitung.ch/die-tage-des-anzeigers-sind-gezaehlt-803393435596 |titel=Amtliches nur noch digital: Die Tage des Anzeigers sind gezählt |werk=bernerzeitung.ch |datum=2022-12-10 |abruf=2022-12-11}}</ref>

In Bern befindet sich zudem eines der vier Hauptstudios von [[Schweizer Radio und Fernsehen]]. Im Studio Bern werden die wichtigsten Radio-Informationssendungen wie die stündlichen Nachrichten und die täglichen Sendungen «Heute Morgen», «[[Rendez-vous (Radiosendung)|Rendez-vous]]», «[[Tagesgespräch (SRF)|Tagesgespräch]]», «[[Echo der Zeit]]» und «Info&nbsp;3» und auch alle Sportsendungen hergestellt, ebenso wie die wöchentlichen Hintergrundsendungen «Samstagsrundschau», «International», «Trend» und die Sondersendungen zum Beispiel zu Abstimmungen und Wahlen. Ausserdem wird hier das Regionaljournal für die Region Bern-[[Kanton Freiburg|Freiburg]]-[[Kanton Wallis|Wallis]] produziert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/unternehmen/standorte/studio-bern/mitten-in-der-bundesstadt-studio-bern |titel=Studios von Schweizer Radio DRS |werk=srf.ch |abruf=2014-06-12}}</ref>

Im Weiteren existieren drei private regionale Radiosender, [[Energy Bern]], [[Radio Bern 1]] und [[Radio RaBe]], sowie der Regionalfernsehsender [[TeleBärn]].

Seinen Hauptsitz in der Stadt Bern hat auch das Webradio [[Radio Blind Power]], das von blinden, sehbehinderten und sehenden Jugendlichen produziert und betrieben wird und sich für die Integration von blinden und sehbehinderten Menschen einsetzt.

=== Verkehr ===
Die Berner Straßen haben flächendeckend seit 1882 einen Namen. Dabei wurden die Straßennamen nicht anhand eines Verzeichnisses festgelegt, sondern man trug die betreffenden Namen in einen amtlichen Stadtplan ein; bereits seit dem 18. Jahrhundert waren gleichzeitige Angaben auf Deutsch und auf Französisch üblich, wobei man sich bei der Übersetzung entweder an den bereits bestehenden allgemeinen Sprachgebrauch hielt, etwa ''Grand’ rue'' für die [[Kramgasse (Bern)|Kramgasse]], oder man fertigte eine wörtliche Übersetzung an, z.&nbsp;B. ''Rue de spectacle'' zu [[Schauplatzgasse]].<ref>Berchtold Weber: ''Strassen und ihre Namen am Beispiel der Stadt Bern.'' Stämpfli, Bern 1990, ISBN 3-7272-9850-2, S. 17</ref>
Nach der Eingemeindung von Bümpliz 1919 mussten dort zahlreiche Strassen mit einem neuen Namen versehen werden.

==== Öffentlicher Verkehr ====
[[Datei:HBBern 7756.jpg|mini|Hauptbahnhof Bern]]
[[Datei:Karte der S-Bahn Bern.svg|mini|Streckennetz der [[S-Bahn Bern]]]]
[[Datei:Volvo 7700 G CNG von BernMobil.jpg|mini|Mit Erdgas betriebener Bus in der Altstadt]]
[[Datei:SVB04wiki.jpg|mini|Tram der Baureihe [[Siemens Combino]] von Bernmobil]]
Der [[Bahnhof Bern|Berner Hauptbahnhof]] ist ein bedeutender Eisenbahn- und Busknotenpunkt. Er erzielte nach Angaben aus dem Jahr 2008 mit über 150'000 Bahnreisenden pro Tag die schweizweit zweithöchste Benutzerfrequenz, übertroffen nur vom [[Zürich Hauptbahnhof|Zürcher Hauptbahnhof]].<ref name="Spielräume">{{Internetquelle |url=http://www.zukunftbahnhofbern.ch/assets/files/Leporello.pdf |titel=Spielräume und Lichtblicke – Ein neuer Tiefbahnhof für Bern |werk=zukunftbahnhofbern.ch |hrsg=Zukunft Bahnhof Bern |datum=2008-11 |seiten=2 |format=PDF; 1,4&nbsp;MB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090624150628/http://www.zukunftbahnhofbern.ch/assets/files/Leporello.pdf |archiv-datum=2009-06-24 |abruf=2009-02-26}}</ref> Auf zwölf normalspurigen Hauptgeleisen (Geleise 1–10, 12 und 13) werden die Züge aus der gesamten Schweiz und viele internationale Züge wie [[EuroCity]] und [[Intercity-Express|ICE]] abgefertigt; angeschlossen als Kopfbahnhof ist der [[Regionalverkehr Bern–Solothurn|RBS]]-Tiefbahnhof mit vier meterspurigen Geleisen (Geleise 21–24).
Ausser dem Hauptbahnhof gibt es auf Berner Gemeindegebiet mehrere kleine, zum Teil alte Bahnhöfe, die als Haltestellen der S-Bahn dienen: Felsenau (RBS), Tiefenau (RBS), Wankdorf, Europaplatz (SBB und [[Gürbetal-Bern-Schwarzenburg-Bahn|GBS]]), Stöckacker, [[Bümpliz]] Nord, Bümpliz Süd, [[Bern-Brünnen]] (direkt neben dem [[Westside (Bern)|Westside]]-Einkaufszentrum), Riedbach und [[Weissenbühl]].

Die [[S-Bahn Bern]] verbindet die Stadt durch 13 Linien mit Thun, dem [[Emmental]], Biel, Solothurn, Neuenburg, Freiburg und [[Schwarzenburg BE|Schwarzenburg]] und der weiteren Agglomeration.<ref name="Spielräume" /> Die S-Bahn wird von der BLS AG und dem [[Regionalverkehr Bern–Solothurn]] (RBS) betrieben. Letzterer betreibt auch die [[Bahnstrecke Bern–Worb Dorf]].

Sowohl die [[Gurtenbahn]] von Wabern auf den Gurten wie die [[Marzilibahn]], die als rentabelste Kleinbahn der Schweiz gilt, sind privat, ebenso der [[Mattelift]], im Volksmund auch als Senkeltram bekannt.

Das städtische Verkehrsnetz von [[Bernmobil]] verbindet das Stadtzentrum mit den Aussenbezirken und den [[Vorort]]en. Es umfasst die fünf Linien der [[Strassenbahn Bern|Strassenbahn]], die drei Linien des [[Trolleybus Bern]] sowie fünfzehn Autobuslinien. Der zentrumsnahe Verkehr wird dabei überwiegend von Bernmobil abgewickelt. Der Busverkehr in die weitere Agglomeration wird von [[Postauto]]linien und vom RBS abgedeckt.

Im Norden von Bern gibt es zwei privat betriebene Personenfähren über die Aare von und zur Engehalbinsel: die [[Fähre Reichenbach–Engehalbinsel]],<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zollikofen.ch/dl.php/de/20050311162707/F%E4hre+Reichenbach.pdf |titel=Fähre Reichenbach |werk=zollikofen.ch |format=PDF; 102&nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090624150628/http://www.zollikofen.ch/dl.php/de/20180830142258/F%E4hre+Reichenbach.pdf |archiv-datum=2009-06-24 |abruf=2009-03-20}}</ref> die über die Gemeindegrenze nach Unter[[zollikofen]] führt, und die [[Fähre Zehendermätteli–Bremgarten]] in [[Bremgarten bei Bern|Bremgarten]]. Die [[Fähre Bodenacker]] bei der [[Elfenau-Park|Elfenau]] liegt bereits nicht mehr auf dem Gebiet der Stadt Bern, sondern überquert die Aare bei der [[Gürbe]]mündung von [[Muri bei Bern|Muri]] nach [[Kehrsatz]], wird von der Stadt jedoch mitfinanziert, gleich wie die Fähre Reichenbach und die Fähre Zehendermätteli–Bremgarten.<ref>{{Webarchiv |url=http://bern.ch/mediencenter/aktuell_ptk_sta/2007/09/ferner38 |text=''Kurznachrichten des Gemeinderats.'' |archive-is=20120701172308}} In: ''bern.ch,'' 19. September 2007.</ref>

Das öffentliche Veloverleihsystem in der Stadt Bern wurde 2018 eingeführt und wird von [[Publibike]] betrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/rechtsstreit-um-berner-veloverleihsystem-ist-beendet/story/19386670 |titel=Bahn frei für den Veloverleih |werk=[[Berner Zeitung|bernerzeitung.ch]] |datum=2018-04-10 |abruf=2019-03-28}}</ref> Zudem wurde im November 2020 die Bewilligung an die zwei [[E-Scooter-Verleihsystem]]e Tier und Voi erteilt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/bewilligung-fuer-zwei-e-trottinett-verleiher-in-der-stadt-bern |titel=Bewilligung für zwei E-Trottinett-Verleiher in der Stadt Bern |hrsg=Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün |datum=2020-11-25 |abruf=2020-11-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.derbund.ch/zwei-e-trottinett-verleiher-erhalten-eine-bewilligung-468759332104 |titel=Mobilität in der Stadt Bern – Zwei E-Trottinett-Verleiher erhalten eine Bewilligung |werk=[[Der Bund|derbund.ch]] |datum=2020-11-25 |abruf=2020-11-25}}</ref>

==== Veloverkehr ====
{{Hauptartikel|Velofahren in Bern}}

Der [[Fahrrad|Veloverkehr]] in Bern hatte 2015 einen Anteil von 15 % an der [[Modal Split|Verkehrsmittelwahl]],<ref name="MZM_BM">{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/mobilitat-und-verkehr/gesamtverkehr/basisdaten-und-erhebungen/ftw-simplelayout-filelistingblock-2/20180315-mobilitat-in-der-region-bern-mittelland.pdf/@@download/file/20180315_Mobilit%C3%A4t%20in%20der%20Region%20Bern-Mittelland%20-%20Mikrozensus%202015.pdf |titel=Mobilität in der Region Bern-Mittelland Mikrozensus 2015 zum Verkehrsverhalten |hrsg=Stadt Bern Verkehrsplanung und Regionalkonferenz Bern Mittelland RKBM |datum=2018-03-15 |seiten=45 |format=PDF; 1,6&nbsp;MB |abruf=2020-09-10}}</ref> gemessen als Anteil der Wege als Hauptverkehrsmittel. Die Stadt plant die Schaffung eines sternförmigen Netzes an Velohauptrouten, welche das Stadtzentrum mit der Agglomeration verbinden. Die Velohauptrouten werden entlang von Hauptverkehrsachsen geführt, werden wenn möglich baulich von der Autofahrbahn abgetrennt und, gegenüber normalen Velostreifen, mit einer höheren Minimalbreite von 1,80 Metern und einer höheren angestrebten Breite von 2,50 Metern realisiert. Stand 2020 sind die beiden Hauptrouten Bern–Wankdorf und Bern–Köniz realisiert, weiter wurden Etappen der Hauptroute Bern–Ostermundigen umgesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/velohauptstadt/infrastruktur/velohauptrouten |titel=Velohauptrouten |werk=Stadt Bern |abruf=2020-09-10}}</ref>

==== Strassenverkehr ====
Die Stadt Bern besitzt seit den 1970er Jahren eine Autobahnumfahrung, die den innerstädtischen Autoverkehr entlastet und Anschlüsse an alle wichtigen Schweizer Autobahnen hat. Die [[Autobahn 1 (Schweiz)|A1]] verbindet Bern mit Genf und Zürich, die [[Autobahn 12 (Schweiz)|A12]] mit [[Freiburg im Üechtland|Freiburg]] und Lausanne und die [[Autobahn 6 (Schweiz)|A6]] mit [[Biel/Bienne|Biel]] und [[Thun]]. Auf [[Stadtautobahn]]en sind zwischen 60 und 100&nbsp;km/h, in der Stadt Bern maximal 80&nbsp;km/h erlaubt. Bern ist Knotenpunkt der [[Hauptstrasse]]n [[Hauptstrasse 1|1]], [[Hauptstrasse 6|6]], [[Hauptstrasse 10|10]] und [[Hauptstrasse 12|12]].

Zwischen Oktober 2022 und März 2023 wurde in der Region Bern Nord ein neues [[Verkehrsmanagement]]system in Betrieb genommen,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kantonsstrassen-projekte.bvd.be.ch/de/start/region-berner-mittelland/verkehrsmanagement-region-bern-nord.html |titel=Verkehrsmanagement Region Bern Nord |hrsg=Tiefbauamt des Kantons Bern |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20220928162522/https://www.kantonsstrassen-projekte.bvd.be.ch/de/start/region-berner-mittelland/verkehrsmanagement-region-bern-nord.html |archiv-datum=2022-09-28 |abruf=2022-09-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.derbund.ch/erstes-ampelsystem-gegen-staus-nimmt-betrieb-auf-513124547774 |titel=Bei Urtenen-Schönbühl: Erstes Ampelsystem gegen Staus nimmt Betrieb auf |werk=derbund.ch |datum=2022-10-03 |abruf=2022-10-03}}</ref> weitere sollen folgen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bernerzeitung.ch/bewaehrtes-verkehrsmanagement-neues-ampelsystem-entlastet-zentren-in-der-region-bern-nord-232689589038 |titel=Bewährtes Verkehrsmanagement: Neues Ampelsystem entlastet Zentren in der Region Bern Nord |werk=bernerzeitung.ch |datum=2023-11-20 |abruf=2024-04-02}}</ref> Neben zahlreichen [[Tempo-30-Zone]]n in den Quartieren wird vermehrt auch auf den Hauptstrassen die [[zulässige Höchstgeschwindigkeit]] auf 30&nbsp;km/h bzw. 20&nbsp;km/h reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Simon Preisig |url=https://www.derbund.ch/bern/stadt/in-bern-gilt-bald-generell-30/story/29412810 |titel=In Bern gilt bald «generell 30» |werk=derbund.ch |hrsg=Der Bund |datum=2018-06-02 |abruf=2019-02-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Markus Ehinger |url=https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/aerger-ueber-tempo-20-am-viktoriaplatz/story/20198782 |titel=Ärger über Tempo 20 am Viktoriaplatz |werk=bernerzeitung.ch |hrsg=Berner Zeitung |datum=2019-01-28 |abruf=2019-02-02}}</ref> Bis 2025{{Zukunft|2025}} wird Tempo 30 auf den meisten städtischen Strassen eingeführt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.20min.ch/story/bern-verteuert-parkplaetze-und-fuehrt-tempo-30-ein-933817380001 |titel=Bern verteuert Parkplätze und führt Tempo 30 ein |werk=20min.ch |datum=2019-05-27 |abruf=2019-05-28}}</ref> und die Hälfte der rund 17'000 öffentlichen Autoparkplätze aufgehoben sowie die bestehenden verteuert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/klimaschutz-in-bern-parkplaetze-weg-fuers-klima |titel=Klimaschutz in Bern – Parkplätze weg – fürs Klima |werk=srf.ch |datum=2019-05-28 |abruf=2019-05-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bluewin.ch/de/newsregional/bern/berner-stadtrat-erhoeht-parkiergebuehren-referendum-in-sicht-1427268.html |titel=Berner Stadtrat erhöht Parkiergebühren – Referendum in Sicht |werk=bluewin.ch |datum=2022-10-20 |abruf=2022-10-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/klimaschutz-in-bern-parkplaetze-weg-fuers-klima |titel=Abstimmungen Stadt Bern – Kein Coup für Bürgerliche: Stadt Bern kann Parkgebühren erhöhen |werk=srf.ch |datum=2023-06-18 |abruf=2023-09-05}}</ref> Mit Stand vom Oktober 2024 gab es aber noch immer 15'880 Parkplätze.<ref>{{Internetquelle |autor=Bernhard Ott |url=https://www.derbund.ch/verkehrspolitik-bern-schritt-fuer-schritt-zur-autoarmen-stadt-162617510787 |titel=Verkehrspolitik Bern: Schritt für Schritt zur autoarmen Stadt |werk=derbund.ch |datum=2024-10-28 |abruf=2024-10-28}}</ref> Auch die Gassen in der unteren Altstadt sollen vom [[Ruhender Verkehr|ruhenden Verkehr]] entlastet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/entlastung-der-unteren-altstadtgassen-rueckt-naeher |titel=Entlastung der Unteren Altstadtgassen rückt näher |werk=bern.ch |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-22}}</ref> Bisher wurden in der Stadt Bern bereits rund 150 kleine und neun grossflächige [[Begegnungszone]]n eingerichtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/wylerquartier-erhaelt-grossflaechige-begegnungszone |titel=Wylerquartier erhält grossflächige Begegnungszone |werk=bern.ch |datum=2024-03-21 |abruf=2024-03-21}}</ref> Daneben gibt es zwei [[Fahrradstraße|Velostrassen]], welche zuerst als Pilotprojekt vom [[Bundesamt für Strassen]] errichtet wurden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/sechs-neue-velostrassen-geplant |titel=Sechs neue Velostrassen geplant |werk=bern.ch |datum=2021-10-18 |abruf=2021-10-24}}</ref> Zudem finden seit 2014 in der Regel jährlich [[Autofreier Tag|autofreie Sonntage]] auf einzelnen Strassenabschnitten statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/umwelt-natur-und-energie/nachhaltigkeit/autofreier-sonntag |titel=Autofreier Sonntag |werk=bern.ch |abruf=2022-07-25}}</ref> Im Oktober 2022 hat der Gemeinderat Einsprache gegen den [[Autobahn 1 (Schweiz)#Region Bern|Ausbau der Autobahn im Grauholz]] erhoben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/stadt-bern-erhebt-einsprache-gegen-spurausbau-grauholz |titel=Stadt Bern erhebt Einsprache gegen Spurausbau Grauholz |werk=bern.ch |datum=2022-10-20 |abruf=2022-10-21}}</ref> Ein autofreier Bahnhofplatz wurde bisher zweimal an der Urne verworfen, zuletzt mit 51 Prozent Nein-Stimmen im Jahr 2009 allerdings nur noch ganz knapp. Ein «autoarmer Bahnhofplatz» sei weiterhin das Ziel des Gemeinderats.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derbund.ch/keine-autos-mehr-im-zentrum-autofreier-berner-bahnhofplatz-erhaelt-support-525659580769 |titel=Keine Autos mehr im Zentrum?: Autofreier Berner Bahnhofplatz erhält Support |werk=derbund.ch |datum=2023-11-07 |abruf=2023-11-07}}</ref> 2024 wurde ein Pilotprojekt für einen [[Superblock (Stadtplanung)|Superblock]] im Quartier [[Murifeld]] angekündigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/testlauf-fuer-ersten-berner-superblock-im-murifeld |titel=Testlauf für ersten Berner Superblock im Murifeld |werk=bern.ch |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-03}}</ref>

==== Flugverkehr ====
[[Datei:Bern Airport Overview.jpg|mini|Flughafen Bern-Belp]]
{{Hauptartikel|Flughafen Bern-Belp}}

Der 1929 eröffnete [[Flughafen Bern-Belp]] liegt weniger als zehn Kilometer südöstlich vom Stadtzentrum Berns in der Gemeinde [[Belp]]. Er ist mit dem Bus Linie 160 vom Bahnhof Belp oder mit dem Auto von der [[Autobahn 6 (Schweiz)|A6]] erreichbar.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.bernairport.ch/de/reisende/anreise/oeffentlicher-verkehr |text=''Anreise mit den ÖV zum Bern Airport.'' |wayback=20230726212752}} In: ''bernairport.ch''.</ref>

Der [[Lufttransportdienst des Bundes]], welcher der [[Schweizer Luftwaffe|Luftwaffe]] untersteht, ist in Bern-Belp stationiert.<ref>[https://www.staatskalender.admin.ch/organization/20012362 ''Lufttransportdienst des Bundes Bern.''] In: ''admin.ch,'' abgerufen am 30. Juni 2024.</ref> Er unterhält eine Flotte von Flugzeugen und Helikoptern für den Bundesrat und das [[Bundesamt für Zivilluftfahrt]].

Linienverkehr findet seit dem Konkurs im Sommer 2018 der in Bern ansässigen Fluggesellschaft [[SkyWork Airlines]] nicht mehr statt. Air Engiadina (später umbenannt in Swisswings) hatte von 1992 bis zu deren Konkurs 2002 Bern bedient. Die [[Swiss]] hatte sich 2003 zurückgezogen. Mehrere kleine Fluggesellschaften gaben kürzere Gastspiele.

=== Öffentliche Versorgung ===
[[Datei:Wankdorfsolardach.JPG|mini|Wankdorfstadion, Solardach]]

Bevor die erste Kehrichtverbrennungsanlage der Stadt Bern im Jahr 1954 in Betrieb ging, wurde der Kehricht ab 1914 vom [[Fischermätteli]] aus per Bahn nach [[Gampelen]] transportiert, wo er von den Häftlingen der [[Anstalten Witzwil]] sortiert wurde, um daraus Kompost, Tierfutter und Brennbares für die Erzeugung von Dampf zu gewinnen. Heute wird die Energie- und Wasserversorgung sowie die Kehrichtverwertung von [[Energie Wasser Bern]] (EWB), einem öffentlich-rechtlichen Unternehmen in Besitz der Stadt Bern, wahrgenommen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ewb.ch/de/ueber-uns/organisation/corporate-governance.html |titel=CorporateGovernance/Organisation |hrsg=Energie Wasser Bern ewb |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090605071441/http://www.ewb.ch/de/ueber-uns/organisation/corporate-governance.html |archiv-datum=2009-06-05 |abruf=2009-06-29}}</ref>

EWB versorgt die Stadt als Partnerin der [[Wasserverbund Region Bern]] AG über ein 388&nbsp;Kilometer langes Versorgungsnetz mit rund 14&nbsp;Millionen Kubikmetern [[Trinkwasser]]. Das Wasser stammt zu 81,4&nbsp;Prozent aus [[Grundwasser]] und zu 18,6&nbsp;Prozent von Quellen aus dem [[Emmental]], dem [[Aaretal]], aus [[Kiesen]] und aus [[Schwarzenburg BE|Schwarzenburg]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ewb.ch/de/ueber-uns/zahlen-fakten/wasser.html |titel=Wasser (Zahlen & Fakten) |hrsg=Energie Wasser Bern ewb |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090420155934/http://www.ewb.ch/de/ueber-uns/zahlen-fakten/wasser.html |archiv-datum=2009-04-20 |abruf=2009-06-29}}</ref>

Das Abwasser wird in der [[ARA Region Bern]] geklärt, bevor es in die Aare fliesst. Im Jahr 1967 wurde gleich oberhalb der [[Neubrügg]] die städtische [[Abwasserreinigungsanlage]] (ARA) Bern-Neubrück in Betrieb genommen; die heutige ''ara region bern ag''.<ref name="ara">{{Internetquelle |url=https://www.arabern.ch/de/ueber-uns/die-unternehmung/was-wir-machen |titel=Was wir machen |werk=arabern.ch |abruf=2022-04-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://be.chregister.ch/cr-portal/auszug/auszug.xhtml?uid=CHE-108.395.607 |titel=ara region bern ag |hrsg=Handelsregisteramt des Kantons Bern |abruf=2022-04-18}}</ref> An die ARA angeschlossen sind neben Bern die neun weiteren Aktionärsgemeinden [[Allmendingen bei Bern|Allmendingen]], [[Bremgarten bei Bern]], [[Frauenkappelen]], [[Kehrsatz]], [[Kirchlindach]], [[Meikirch]], Gemeindebetriebe [[Muri bei Bern|Muri]] und ein Teil von [[Köniz]] und [[Wald BE|Wald]]. Auch die Abwässer des Gemeindeverbandes ARA Region [[Belp]] sowie der [[Energie Wasser Bern#Tätigkeitsgebiet|Energiezentrale Forsthaus]] und [[CSL Behring]] werden hier gereinigt. Inzwischen wird auch [[Biomethan]] produziert. In Zukunft soll eine [[vierte Reinigungsstufe]] zur Elimination von organischen [[Spurenstoff]]en gebaut werden.<ref name="ara" />

Die beiden Wasserkraftwerke [[Kraftwerk Felsenau|Felsenau]] und [[Kraftwerk Matte|Matte]], die Energiezentrale Forsthaus und weitere kleinere Produktionsanlagen erzeugen vor Ort einen Teil der Elektrizität, die in der Stadt Bern verbraucht wird. Im Übrigen wird die Elektrizitätsversorgung der Stadt Bern über zwei 220-kV-Zuleitungen sichergestellt. 84&nbsp;Prozent des Energieverbrauchs der Stadt werden durch [[Erdöl]], [[Erdgas]] und [[Uran]] gedeckt (Stand 2009).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bern.ch/leben_in_bern/sicherheit/umweltschutz/energie |titel=Energie. Global denken – lokal handeln |hrsg=Stadt Bern |datum=2009-02-24 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090421022412/http://www.bern.ch/leben_in_bern/sicherheit/umweltschutz/energie |archiv-datum=2009-04-21 |abruf=2009-02-26}}</ref> Die BKW Energie betreibt auf dem Dach des 2005 eröffneten [[Stadion Wankdorf (2005)|Stadions Wankdorf]] das weltweit grösste in ein Stadion integrierte Solarkraftwerk.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bkw-fmb.ch/de/unternehmen/unternehmen/facts_figures/Geschichte.html |titel=BKW FMB Energie AG – Geschichte |hrsg=BKW FMB Energie AG |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090630034156/http://www.bkw-fmb.ch/de/unternehmen/unternehmen/facts_figures/Geschichte.html |archiv-datum=2009-06-30 |abruf=2009-02-26}}</ref>

[[Datei:Bernkraftwerp.jpg|mini|[[Mattenschwelle]] und [[Kraftwerk Matte|Wasserkraftwerk Matte]]]]
Die [[Mattenschwelle]] leitet ca. 40&nbsp;m<sup>3</sup>/s Wasser aus der Aare in das Wasserkraftwerk ''Matte'', das eine elektrische Leistung von 1,1&nbsp;MW erzeugt.

Der Trägerverein «Energiestadt» hat die Stadt Bern bereits 1998 mit dem gleichnamigen [[Prädikat (Qualität)|Label]], dem Leistungsausweis für eine konsequente und zukunftsorientierte Energiepolitik, ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bern.ch/leben_in_bern/sicherheit/umweltschutz/energie/energie/ |titel=Energiestadt Bern. Was ist Energiestadt? |hrsg=Stadt Bern |datum=2008-10-21 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20101223041900/http://www.bern.ch/leben_in_bern/sicherheit/umweltschutz/energie/energie/ |archiv-datum=2010-12-23 |abruf=2009-02-26}}</ref> Seit 2010 ist die Stadt Bern zudem mit dem [[European Energy Award]] Gold prämiert, dem höchsten Zertifikat für nachhaltige Klimapolitik, das auf europäischer Ebene vergeben wird.<ref>[https://www.bern.ch/themen/umwelt-natur-und-energie/energie/energiestadt-bern ''Energiestadt Bern.''] In: ''bern.ch,'' abgerufen am 26. Juni 2017.</ref>

Es gibt seit über 200 Jahren sowohl freiwillige Feuerwehren (die Milizfeuerwehren Nachtwache<ref>[https://www.bern.ch/politik-und-verwaltung/stadtverwaltung/sue/schutz-und-rettung-bern/feuerwehr-der-stadt-bern/milizfeuerwehr/nachtwache ''Nachtwache.''] In: ''bern.ch,'' abgerufen am 16. Mai 2022.</ref> und Brandcorps<ref>[https://www.bern.ch/politik-und-verwaltung/stadtverwaltung/sue/schutz-und-rettung-bern/feuerwehr-der-stadt-bern/milizfeuerwehr/brandcorps ''Branccorps.''] In: ''bern.ch,'' abgerufen am 16. Mai 2022.</ref>) und seit über 100 Jahren eine [[Feuerwehr Bern|Berufsfeuerwehr in Bern]]. Bern kann auf die [[Pflichtfeuerwehr#Schweiz|Feuerwehrpflicht bzw. die Feuerwehrersatzabgabepflicht]] verzichten.<ref>[https://www.bern.ch/politik-und-verwaltung/stadtverwaltung/sue/schutz-und-rettung-bern/feuerwehr-der-stadt-bern/milizfeuerwehr ''Milizfeuerwehr.''] In: ''bern.ch,'' abgerufen am 16. Mai 2022.</ref> Seit 1. Januar 2020 bilden die Berufsfeuerwehr, beide Milizfeuerwehren (Freiwillige Feuerwehr), die Sanitätspolizei Bern, die Zivilschutzorganisation Bern plus und das Katastrophenmanagement die neue Abteilung Schutz und Rettung Bern mit insgesamt 300 Berufs- und 1'000 Milizeinsatzkräften.<ref>Olaf Preuschoff: [https://www.feuerwehrmagazin.de/nachrichten/news/feuerwehr-schutz-und-rettung-bern-95950 ''Schutz und Rettung Bern nimmt den Dienst auf. Feuerwehr und Rettung fusionieren.''] In: ''Feuerwehr-Magazin.'' 21. Januar 2020, abgerufen am 16. Mai 2022.</ref>

=== Bildung und Forschung ===
==== Schulsystem ====
Die [[Volksschule#Schweiz|Volksschulen]] in der Stadt Bern werden von Stadt und Kanton Bern gemeinsam getragen. Die Aufsicht über die [[Kindergarten|Kindergärten]] und Schulen haben die Schulinspektorate, beauftragt durch die Erziehungsdirektion des Kantons Bern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/bildung/schule |titel=Volksschule in der Stadt Bern |hrsg=Stadt Bern |datum=2019 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190827210750/https://www.bern.ch/themen/bildung/schule |archiv-datum=2019-08-27 |abruf=2019-08-27}}</ref> Die Schulen sind in sechs Schulkreise aufgeteilt.

[[Datei:Gymnasium Neufeld.jpg|mini|Gymnasium Neufeld]]

Der Besuch eines Kindergartens ist in der Stadt Bern seit 2013 obligatorisch und dauert zwei Jahre.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bern.ch/mediencenter/aktuell_ptk_sta/2012-12-stichtag |titel=Zweijähriger Kindergarten ab 2013 obligatorisch. Neuer Stichtag für Eintritt in den Kindergarten |hrsg=Stadt Bern |datum=2012-12 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140427025055/http://www.bern.ch/mediencenter/aktuell_ptk_sta/2012-12-stichtag |archiv-datum=2014-04-27 |abruf=2013-09-27 |kommentar=Medienmitteilung}}</ref>

Die [[Dauer der Schulzeit|obligatorische Schulzeit]] beträgt neun Jahre. Sechs davon sind [[Primarschule]], drei Jahre [[Sekundarstufe&nbsp;I]], die in Real- und Sekundarschule aufgeteilt ist und für die es drei verschiedene Modelle gibt. Vom dritten Schuljahr an wird [[Französischunterricht|Französisch]] als erste [[Fremdsprachenunterricht|Fremdsprache]] unterrichtet, ab dem fünften Schuljahr lernen die Schüler [[Englische Sprache|Englisch]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bern.ch/leben_in_bern/bildung/volksschule |titel=Volksschule |hrsg=Stadt Bern |datum=2011-01-21 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110316052337/http://www.bern.ch/leben_in_bern/bildung/volksschule |archiv-datum=2011-03-16 |abruf=2013-09-27}}</ref> Für Kinder mit Lernschwierigkeiten bestehen verschiedene Klein- und Sonderklassen. Neben den öffentlichen Schulen bestehen in Bern mehrere private, zum Teil staatlich subventionierte Schulen.

Der Übertritt in die Mittelschule oder [[Sekundarstufe&nbsp;II]] erfolgt nach dem achten oder neunten Schuljahr. Das [[Gymnasium]] dauert vier Jahre und wird mit der [[Maturität]] abgeschlossen. Es gibt in Bern zwei öffentliche [[Gymnasium|Gymnasien]], das [[Gymnasium Kirchenfeld]] und das [[Gymnasium Neufeld]], sowie das private Freie Gymnasium und drei weitere private Schulen, die Gymnasialklassen führen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.erz.be.ch/site/index/schule-lehre-studium/sls-mittelschule/sls-mittelschule-gymnasien.htm |titel=Gymnasien im Kanton Bern |hrsg=Erziehungsdirektion des Kantons Bern |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100131184059/http://www.erz.be.ch/site/index/schule-lehre-studium/sls-mittelschule/sls-mittelschule-gymnasien.htm |archiv-datum=2010-01-31 |abruf=2016-01-20}}</ref>

==== Hochschulen und Forschung ====
[[Datei:University of Bern.JPG|mini|Hauptgebäude der Universität]]

Die 1834 gegründete, kantonale [[Universität Bern]] ist mit rund 18'500 Studierenden (Herbstsemester 2019) die viertgrösste universitäre [[Hochschule]] der Schweiz<ref>[https://www.unibe.ch/universitaet/portraet/zahlen__und__fakten/studierende/index_ger.html ''Zahlen und Fakten.''] In: ''unibe.ch''.</ref><ref>{{Literatur |Autor=Barbara Kunz, Stéphane Cappelli |Hrsg=Bundesamt für Statistik |Titel=Studierende an den universitären Hochschulen 2007/08 |Sammelwerk=Statistik der Schweiz. Fachbereich 15, Bildung und Wissenschaft |Ort=Neuchâtel |Datum=2008 |ISBN=978-3-303-15458-8 |Seiten=11 | |url=http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.Document.110319.pdf |text=bfs.admin.ch |wayback=20090624150623}} |Format=PDF |KBytes=1300 |Abruf=2009-03-14}}</ref> und bietet als klassische [[Volluniversität]] in acht [[Fakultät (Hochschule)|Fakultäten]] ein grosses Angebot von Studiengängen an. Zudem besitzt Bern eine [[Universitätsklinikum|Universitätsklinik]], das [[Inselspital]]. Ebenfalls von der Universität Bern betrieben wird der [[Botanischer Garten Bern|Botanische Garten Bern]]. Die [[Zentralbibliothek Bern|Universitätsbibliothek]] in der Altstadt hat einen Bestand von über zwei Millionen Büchern und Medien.

International bekannt wurde die Universität Bern unter anderem
* durch die erste [[Habilitation]] einer Frau 1898, der Philosophin [[Anna Tumarkin]], Europas erster Professorin, die das Recht hatte, Doktoranden und Habilitanden zu prüfen und im Senat der Universität Einsitz zu nehmen;
* durch [[Emil Theodor Kocher]], Dozent an der Medizinischen Fakultät der Universität Bern, der 1909 als erster Chirurg den Nobelpreis für Medizin erhielt;
* und durch [[Walter Benjamin]], der an der Berner Universität 1919 über den «Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik» promovierte.

In der Stadt Bern befinden sich mehrere Departemente der dezentralen staatlichen [[Berner Fachhochschule]], an der rund 5000 Personen studieren;<ref>{{Literatur |Autor=Reto Weber, Stéphane Cappelli |Hrsg=Bundesamt für Statistik |Titel=Studierende an den Fachhochschulen 2007/08 |Sammelwerk=Statistik der Schweiz. Fachbereich 15, Bildung und Wissenschaft |Ort=Neuchâtel |Datum=2008 |ISBN=978-3-303-15457-1 |Seiten=11 | |url=http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.Document.110466.pdf |text=bfs.admin.ch |wayback=20090624150631}} |Format=PDF |KBytes=2000 |Abruf=2009-03-14}}</ref> so die Fachbereiche Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit, Soziale Arbeit und die [[Hochschule der Künste Bern]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bfh.ch/index.php?nav=468 |titel=Departemente |werk=bfh.ch |hrsg=Berner Fachhochschule |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090119212007/http://www.bfh.ch/index.php?nav=468 |archiv-datum=2009-01-19 |abruf=2009-03-14}}</ref>

Der Universität angegliedert ist die [[Pädagogische Hochschule Bern|Pädagogische Hochschule]], weitere Berufsschulen sind die [[Swiss Jazz School]], die grösste Berufsschule der Schweiz, die [[Gewerblich Industrielle Berufsschule Bern|Gewerblich Industrielle Berufsschule]], und die [[Stiftung Wirtschaftsinformatikschule Schweiz WISS|Wirtschaftsinformatikschule Schweiz]].

Seit 2002 besteht der Verein zur akademischen Förderung [[Swissuni – Universitäre Weiterbildung Schweiz]].
{{Siehe auch|Schweizer Bildungssystem|Berner Bildungszentrum Pflege}}

== Kultur ==
{{Siehe auch|Liste der Kulturgüter in Bern}}

=== Kinos ===
In Bern befinden sich zahlreiche Kinos. Neben kommerziell agierenden Häusern gibt es diverse Programmkinos. Das Kino Rex zeigt monatliche Retrospektiven zu internationalen Persönlichkeiten und Premieren von sogenannten Independentproduktionen. In der Altstadt kann man das Kellerkino finden, das mit dem Kino Rex kooperiert und die dort gezeigten Premieren später in das Programm nimmt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rexbern.ch/ |titel=Kino Rex Bern |werk=rexbern.ch |sprache=de-DE |abruf=2020-05-05}}</ref> Das [[Lichtspiel / Kinemathek]] verbindet eine Art Museum mit einem Kino und einer [[Kinemathek]].

Mit knapp 33'000 Besuchern war das US-amerikanische Survival-Abenteuer «The Revenant» in der Stadt Bern der grösste Kinoerfolg des Jahres 2016. Beinahe 28'000 Besucher lockte der zweiterfolgreichste Animationsfilm «The Secret Life of Pets» in die Berner Kinosäle. «Zootropolis» (auch «Zootopia», «Zoomania»), ein Animationsfilm aus dem Hause Disney, war der drittmeist besuchte Film in den Berner Kinos.<ref>''Statistisches Jahrbuch 2016.'' Statistik Stadt Bern, S. 242 ([https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/publikationen/jahrbuch/alle-jahrbuecher/2x/jahrbuch-2016i.pdf/download bern.ch] [PDF; 4,8&nbsp;MB]).</ref>

=== Museen und Galerien ===
[[Datei:Berna, museo di storia 03.JPG|mini|Historisches Museum]]

Bern hat viele Museen, die sich auf die ganze Stadt verteilen. Im Zentrum an der [[Hodlerstrasse (Bern)|Hodlerstrasse]] befindet sich das 1879 eröffnete [[Kunstmuseum Bern|Kunstmuseum]], das Werke aus acht Jahrhunderten beherbergt. In unmittelbarer Nähe befindet sich der «[[Progr]]», das erste Gymnasium und spätere [[Progymnasium]] Berns, das heute als Ausstellungs- und Veranstaltungsort dient.

[[Datei:Zentrum Paul Klee Bern 17.JPG|mini|Zentrum Paul Klee, Architekt: Renzo Piano]]

Im Kirchenfeld beim [[Helvetiaplatz (Bern)|Helvetiaplatz]] liegen das ursprünglich als [[Schweizerisches Landesmuseum|Landesmuseum]] geplante [[Historisches Museum Bern|Historische Museum]], das neben seiner Sammlung auch Wechselausstellungen zeigt und 2005 das [[Albert Einstein|Einstein]] Museum eingerichtet hat,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bhm.ch/de/ausstellungen/einstein-museum/ |titel=Einstein Museum |hrsg=Bernisches Historisches Museum, Bern |abruf=2016-04-06}}</ref> das [[Schweizerisches Alpines Museum|Schweizerische Alpine Museum]] und die [[Kunsthalle Bern|Kunsthalle]], die mehrere der Gegenwartskunst gewidmete Einzel- und Gruppenausstellungen pro Jahr zeigt. Nicht weit davon entfernt sind das [[Museum für Kommunikation Bern|Museum für Kommunikation]] und das der Burgergemeinde gehörende [[Naturhistorisches Museum Bern|Naturhistorische Museum]] mit seiner [[Diorama|Dioramenschau]].

Weit ausserhalb der Innenstadt an der Autobahn A6 befindet sich das im Juni 2005 eröffnete, von [[Renzo Piano]] entworfene [[Zentrum Paul Klee]], das mit rund 4000 Werken des mit Bern eng verbundenen [[Malerei|Malers]] [[Paul Klee]] eines der grössten [[Künstlermuseum|Künstlermuseen]] bildet.

Die zahlreichen [[Galerie (Kunst)|Kunstgalerien]] befinden sich mehrheitlich in der Altstadt. Mit der [[Galerie Kornfeld Auktionen|Galerie Kornfeld]] hat Bern ein [[Auktion]]shaus für schweizerische und internationale Kunst.

Ebenfalls in der Altstadt, an der Kramgasse 49, befindet sich das [[Einsteinhaus Bern|Einsteinhaus]]. In der Wohnung im zweiten Stock, die Albert Einstein und seine erste Frau [[Mileva Marić]] von 1903 bis 1905, dem [[annus mirabilis]], bewohnten, wurde ein Museum eingerichtet.

=== Theater ===
[[Datei:Stadttheater Bern.jpg|mini|Stadttheater Bern]]

Das [[Stadttheater Bern]] ist ein vom Kanton, von der Stadt und den umliegenden Gemeinden subventioniertes [[Ensemble (Theater)|Ensembletheater]], das Aufführungen in allen drei Sparten, [[Schauspiel]], [[Musiktheater]] und [[Ballett]], bietet. Seit 2007 hat das Theater am Kornhausplatz eine zweite Spielstätte in einer stillgelegten Fabrik, in den Vidmarhallen in Bern-Liebefeld.

[[Das Theater an der Effingerstrasse]] ist ein Kammerspieltheater, das jährlich etwa 200 Aufführungen zeigt. Im ehemaligen [[Schlachthof]] befindet sich seit 1998 das [[Schlachthaus Theater Bern]], ein mit öffentlichen Geldern subventioniertes Gastspieltheater für die freie Theaterszene der Schweiz.<ref>{{Internetquelle |url=https://schlachthaus.ch/ueber-uns/profil-&-programmation |titel=Profil & Programmation |abruf=2024-07-02}}</ref><ref>{{Theaterlexikon|Schlachthaus Theater, Bern BE|3|1607|Autor=Eveline Gfeller}}</ref> Die ehemalige [[Dampfzentrale Bern|Dampfzentrale]] im Marzili ist ein Kulturzentrum für zeitgenössischen Tanz und zeitgenössische Musik.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dampfzentrale.ch/ueber-uns/leitbild/ |titel=Leitbild des Vereins Dampfzentrale Bern |werk=Dampfzentrale Bern |sprache=de-DE |abruf=2024-07-02}}</ref> Auch die [[Kulturzentrum Reithalle|Reitschule]] hat ein Theater, das Theater Tojo.

In der Altstadt befinden sich mehrere Klein- und Kellertheater, darunter das [[Berner Puppentheater]], und mit dem [[Theater am Käfigturm]] hat Bern auch ein [[Boulevardtheater]].

=== Musik ===
Das 1877 gegründete [[Berner Symphonieorchester]] ist das Stadtorchester von Bern. Dem Orchester, das sowohl als Symphonieorchester im [[Kultur Casino Bern|Kultur Casino]] wie auch als Opernorchester im Stadttheater auftritt, gehören rund 100 Musiker an. Kleiner ist das [[Berner Kammerorchester]], das sich der älteren und neueren klassischen Musik annimmt und an verschiedenen Aufführungsorten in der Stadt auftritt. Die aus 14 ausgebildeten Solisten bestehende [[Camerata Bern]] gehört zu den führenden Kammerorchestern Europas; das seit 1981 bestehende Berner Quintett [[I Salonisti]] hat mit seinem Auftritt als Bordorchester im Film ''[[Titanic (1997)|Titanic]]'' Weltberühmtheit erlangt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/1240550023956/einstein-armstrong-und-mark-streit |titel=Einstein, Armstrong und Mark Streit |werk=[[Der Standard]] |datum=2009-04-28 |abruf=2017-06-03}}</ref>

Der [[Jazz]] ist in Bern gut vertreten. Im Hotel Innere Enge befindet sich der [[Jazzclub]] «Marians Jazzroom», die «Mahogany Hall» existiert schon seit 1968, der Verein [[BeJazz]] hat seit 2007 in den Vidmarhallen ein Clublokal.

Bern ist bekannt für seinen [[Mundartrock]], der auf die berndeutschen Chansons der 1960er-Jahre (u.&nbsp;a. von [[Mani Matter]]) zurückgeht. Bekannte Berner Rockmusiker und [[Band (Musik)|Bands]] sind bzw. waren [[Polo Hofer]], [[Patent Ochsner]], [[Span (schweizerische Band)|Span]], [[Gölä]], [[Stephan Eicher]] und [[Züri West]]. Auch der Liedermacher [[Roland Zoss]] ist dieser Szene zuzuordnen.

Zudem gibt es in der Stadt Bern eine grosse Anzahl [[Chor (Musik)|Chöre]] mit verschiedenen [[Repertoire]]s von volkstümlich bis klassisch; weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist zum Beispiel der [[Berner Kammerchor]] oder die [[Berner Kantorei]].<ref>{{Internetquelle |url=http://chorberatungen.ch/chore_in_bern.html |titel=Chöre in Bern |hrsg=Chorberatungen Schneider + Guy |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090925040532/http://chorberatungen.ch/chore_in_bern.html |archiv-datum=2009-09-25 |abruf=2016-01-21}}</ref>

=== Kulturzentren ===
Die Stadt Bern verfügt unter anderem über das alternative [[Kulturzentrum Reithalle]], die [[Dampfzentrale Bern]] (Kulturzentrum für zeitgenössischen Tanz und Musik), das [[Progr]] Kulturzentrum und das Jugendzentrum [[Gaskessel (Jugendzentrum)|Gaskessel]].

=== Tierpark ===
In Bern gibt es seit 1936 den [[Tierpark Bern|Tierpark Dählhölzli]] mit der Aussenstelle BärenPark am Bärengraben, wo in einem grossen Aussengelände gegenwärtig drei Braunbären als Berner Wappentiere leben.<ref>[https://www.tierpark-bern.ch/tierpark-bern/baerenpark/baeren/ Bären im BärenPark.] In: ''tierpark-bern.ch,'' abgerufen am 3. Februar 2021.</ref>

=== Festivals ===
[[Datei:Gurtenfestival Tag.jpg|mini|Hauptbühne des Gurtenfestivals]]

Das bekannteste [[Festival]] ist das [[Gurtenfestival]], das seit 1977 auf dem [[Gurten (Berg)|Gurten]] stattfindet. Das Festival, bei dem internationale Musikstars auftreten, wird von Zehntausenden besucht und zählt zu den grössten der Schweiz.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2009/03/18/Kultur/Oasis-auf-dem-Berner-Hausberg |titel=Gurtenfestival |werk=tagesschau.sf.tv |offline=1 |archiv-url=https://archive.is/20120714190850/http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2009/03/18/Kultur/Oasis-auf-dem-Berner-Hausberg |archiv-datum=2012-07-14 |abruf=2009-03-20}}</ref>

Ebenfalls im Sommer gibt es das [[Buskers Bern Strassenmusik-Festival|Strassenmusikfestival Buskers]] und ein Gratis-Outdoor-Festival von BeJazz in der Altstadt. Im Herbst werden das [[Shnit Kurzfilmfestival|Internationale Kurzfilmfestival shnit (shnit International Shortfilmfestival)]], im Spätherbst das [[Lesbe|lesbisch]]-[[schwul]]e Filmfestival «Queersicht» sowie alternierend mit dem Musikfestival die Biennale Bern veranstaltet. Im Winter organisiert der Verein BeJazz ein Jazzfestival. Im Frühling finden das [[Internationales Jazzfestival Bern|Internationale Jazzfestival Bern]], das schweizerische [[Theaterfestival]] für zeitgenössisches Theater «[[Aua wir leben]]», alle zwei Jahre das [[Musikfestival Bern]] sowie das [[SonOhr Hörfestival]] statt.

Das aus dem Umfeld des Magazins [[Reportagen (Magazin)|Reportagen]] heraus entstandene Reportagen Festival fand 2019 zum ersten Mal statt.<ref>« Dem umtriebigen Team um Chefredaktor Daniel Puntas Bernet vom veranstaltenden Magazin ''Reportagen'' ist ein richtiger Coup gelungen, Kompliment! Für einmal hat sich unsere Branche von der positiven und optimistischen Seite gezeigt », hiess es in der NZZ vom 4. September 2019.</ref> Eine Fortführung der als alljährlich konzipierten international besetzten Veranstaltung wurde zunächst pandemiebedingt vertagt.

=== Volksfeste ===
Jährlich am vierten Montag im November findet in Bern der «[[Berner Zibelemärit|Zibelemärit]]» statt; auf diesem Markt werden traditionell vor allem Zwiebeln verkauft, rund 30 Tonnen an über 600 Marktständen.<ref name="encarta">{{Literatur |Autor=Jörg Theilacker |Titel=Bern |Sammelwerk=Microsoft Encarta 2007 |Datum=}}<!--schwer nachprüfbar; nicht in WorldCat--></ref> Durch Besucher, die schon früh am Morgen anreisen, und eine ausgelassene Stimmung durch Konfetti und Plastik-Hämmerchen, mit denen die Kinder den Erwachsenen auf den Kopf schlagen, erhält der Zibelemärit den Charakter eines Volksfestes. Der Zibelemärit zählt zu den ältesten Jahrmärkten der Schweiz<ref name="encarta" /> und ist der grösste Markt in Bern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/freizeit-und-sport/markte/zibelemaerit |titel=Zibelemärit (Zwiebelmarkt) |hrsg=Stadt Bern |abruf=2016-02-08}}</ref>

Seit 1957 findet jeweils an einem Mittwoch nach den [[Eisheilige]]n der Berner «Granium-Märit» ([[Pelargonien|Geranium]]-Markt) statt.<ref name="Granium-Märit_Geschichte">{{Internetquelle |url=https://www.bernergraniummaerit.ch/geschichte/ |titel=Berner Geranium Märit – die Anfänge |werk=bernergraniummaerit.ch |hrsg=Verein Bärner Granium-Märit |abruf=2018-08-30}}</ref> Im Jahr 1982 wurden insgesamt 19'949 Geranien verkauft. 1984 wurde die Stadt Bern vom europäischen Wettbewerb [[Entente Florale Europe]] zur «schönsten Blumenstadt Europas» gewählt. Seit 1997 wird am Berner Geranium-Markt im Rahmen des Wettbewerbs «Bern in Blumen» ein «Geraniumkönig» gewählt.<ref name="Granium-Märit_Geschichte" />

Zu den weiteren Märkten in Bern zählen unter anderem der «Bäremärit» (Bärenmarkt), der Gemüse-, Früchte- und Blumenmarkt, der jeden Dienstag und Samstag unter anderem auf dem Bundesplatz stattfindet, und der Weihnachtsmarkt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/freizeit-und-sport/markte |titel=Märkte in Bern |hrsg=Stadt Bern |abruf=2016-02-08}}</ref>

Seit 1982 findet im Frühjahr in der Berner Altstadt mit über 50'000 Besuchern<ref>{{Internetquelle |url=http://g26.ch/berninfo_fasnacht.html |titel=Bern – Bärner Fasnacht |werk=g26.ch |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111009222536/http://g26.ch/berninfo_fasnacht.html |archiv-datum=2011-10-09 |abruf=2009-03-20}}</ref> die drittgrösste [[Karneval, Fastnacht und Fasching|Fasnacht]] der Schweiz statt. Der Berner Fasnachtsauftakt beginnt am 11.&nbsp;November um 11:11&nbsp;Uhr auf dem Bärenplatz. Zu diesem Zeitpunkt wird der Berner «Fasnachtsbär» für seine Winterruhe in den [[Käfigturm]] eingeschlossen. Dieser Anlass wird von verschiedenen [[Guggenmusik]]en aus der Stadt Bern und Umgebung begleitet. Ungefähr drei Monate später, am Donnerstag nach dem [[Aschermittwoch]], wird die [[Bärner Fasnacht]] beim Käfigturm mit der Bärenbefreiung und der anschliessenden «Ychüblete» (Eintrommeln) eröffnet. Dabei wird der Fasnachtsbär geweckt und aus seinem Käfig befreit.

Von 1996 bis 2005 fand jeweils am [[Bundesfeiertag]] das [[Aareleuchten]]-Fest statt, das vom Schweizer Hilfswerk [[Swissaid]] organisiert wurde. Nach dem Vorbild von [[Hinduismus|hinduistischen]] und [[Buddhismus|buddhistischen]] Licht- und Wasserfesten wurden am späteren Abend im Mattequartier Lichtschiffchen in die Aare gesetzt, die in einer Lichterkette aareabwärts zogen. Nachdem Swissaid diesen Anlass im Jahr 2005 zum letzten Mal durchführte, findet nun jährlich am 1.&nbsp;August auf dem Waisenhausplatz ein «Lichtermeer zu Lande» statt, das von [[Procap]], der grössten Schweizer Selbsthilfeorganisation von Menschen mit Behinderung, organisiert wird.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bern.ch/mediencenter/aktuell_ptk_sta/2008/07/augustfeier |titel=1. August-Feier mit Feuerwerk und Lichtermeer |hrsg=Stadt Bern |datum=2008-07-18 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130801180133/http://www.bern.ch/mediencenter/aktuell_ptk_sta/2008/07/augustfeier |archiv-datum=2013-08-01 |abruf=2009-03-22}}</ref> Bis ins Jahr 2019 wurde das 1. August-Feuerwerk der Stadt Bern auf dem [[Gurten (Berg)|Gurten]] gezündet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.thunertagblatt.ch/region/bern/auch-im-klimajahr-2019-gibts-ein-feuerwerk/story/13964713 |titel=Auch im Klimajahr 2019 gibts ein Feuerwerk |werk=[[Thuner Tagblatt|thunertagblatt.ch]] |datum=2019-06-19 |abruf=2019-06-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/gemeinderat-verzichtet-auf-1-august-feuerwerk |titel=Gemeinderat verzichtet auf 1. August-Feuerwerk |hrsg=Gemeinderat der Stadt Bern |datum=2020-04-02 |abruf=2020-04-02}}</ref>

Jeweils im September findet mitten in Bern auf dem Bundesplatz die «Sichlete» statt. Dieser seit 1999 durchgeführte Anlass ist eine Art [[Erntedankfest]] mit [[Almabtrieb|Alpabzug]] und Tierschau, das der städtischen Bevölkerung das Leben der Landleute näherbringen soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lid.ch/medien/agronews/detail/news/10-jahre-sichlete-auf-dem-bundesplatz/ |titel=10 Jahre Sichlete auf dem Bundesplatz |hrsg=Landwirtschaftlicher Informationsdienst |datum=2008-09-09 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160506145236/https://www.lid.ch/medien/agronews/detail/news/10-jahre-sichlete-auf-dem-bundesplatz/ |archiv-datum=2016-05-06 |abruf=2016-05-06}}</ref>

[[Datei:Bern Panorama von Rosengarten 20211007.jpg|mini|[[Berner Altstadt|Altstadt von Bern]]]]
[[Datei:Kramgasse mit Zähringerbrunnen und Zytgloggeturm in Bern (2014).jpg|mini|Zähringerbrunnen und Zytglogge]]

=== Sehenswürdigkeiten ===
{{Siehe auch|Liste von Sehenswürdigkeiten der Stadt Bern}}

Die Hauptsehenswürdigkeit Berns ist die [[Berner Altstadt|Altstadt]], die seit 1983 [[UNESCO-Welterbe|UNESCO-Weltkulturerbe]] ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/zu-gast-in-bern/sehenswurdigkeiten/unesco-weltkulturerbe |titel=UNESCO Weltkulturerbe |abruf=2024-07-02}}</ref> Die UNESCO hat die Aufnahme Berns in die Liste des Welterbes damit begründet, dass Bern ungeachtet der Änderungen, die die Stadt seit ihrer Gründung im 12.&nbsp;Jahrhundert erfahren hat, «ein positives Beispiel dafür darstellt, wie eine Stadt ihre mittelalterliche Struktur beibehalten und sich den zunehmend komplexeren Funktionen, die sie zu erfüllen hat, insbesondere den Aufgaben einer Hauptstadt eines modernen Staates, anpassen kann.»<ref>{{Internetquelle |url=https://whc.unesco.org/en/list/267/ |titel=Old City of Berne |abruf=2024-07-02}}</ref>

Der Altstadtcharakter ist im Bereich unterhalb der [[Zytglogge]] am besten erhalten; oberhalb sind nur noch wenige Bauten vorhanden, die älter als 150&nbsp;Jahre alt sind. Die Altstadt ist geprägt durch ihre Sandsteingebäude mit ihren [[Bogengang (Architektur)|Lauben]], die sich über eine Länge von gut sechs Kilometern erstrecken und eine der längsten gedeckten Einkaufsstrassen Europas bilden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tourismusbuero.ch/bern.html |titel=Bern |titelerg=Bern: Die gesamte Altstadt als Einkaufskulisse |hrsg=Tourismusbüro Bern |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090416053943/http://www.tourismusbuero.ch/bern.html |archiv-datum=2009-04-16 |abruf=2009-03-15}}</ref> Ein barockes Kleinod ist das [[Rathaus zum Äusseren Stand]]. An der Junkernstrasse steht das Wohnhaus Béatrice von Wattenwyl<ref>Monica Bilfinger, Martin Fröhlich: ''La maison Béatrice von Wattenwyl à Berne'' (= ''Schweizerische Kunstführer.'' Nr. 681, Serie 69). Hrsg. von Schweizerisches Bundesamt für Bauten und Logistik. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. GSK, Bern 2000, ISBN 3-85782-681-9.</ref> und die ehemalige Eidgenössische Landestopographie mit der Adresse Hallwylstrasse 4.<ref>Monica Bilfinger, Thomas Klöti, Martin Rickenbacher: ''Die ehemalige Eidgenössische Landestopographie – Hallwylstrasse 4, Bern (1903–1941)'' (= ''Schweizerische Kunstführer.'' Nr. 913, Serie 92). Hrsg. von Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK in Zusammenarbeit mit Bau- und Eidgenössisches Finanzdepartement EFD. GSK, Bern 2012, ISBN 978-3-03797-066-9.</ref>

[[Datei:Kindlifresser(brunnen) in Bern.jpg|mini|links|Kindlifresser(brunnen) vorm Kornhaus]]
In der Stadt Bern sind über 100 Brunnen zu besichtigen. Typisch sind die elf [[Berner Brunnen|Figurenbrunnen]] aus dem 16.&nbsp;Jahrhundert, die sich auf den regelmässig angeordneten Gassen befinden. Der [[Stadtbach (Aare)|Stadtbach]], früher eine offene Kanalisation, verbindet auch gegenwärtig unter- und oberirdisch die Brunnen miteinander. Im Keller der Staatskanzlei befindet sich der Lenbrunnen, die älteste Zisterne von Bern. Auf dem [[Waisenhausplatz (Bern)|Waisenhausplatz]] steht seit 1983 der von [[Meret Oppenheim]] gestaltete [[Oppenheimbrunnen]].

An der Stelle, wo vermutlich bereits vor der Stadtgründung die [[Burg Nydegg]] stand, befindet sich der Nydegghof mit der gotischen, mehrmals umgebauten [[Nydeggkirche]], dem [[Zähringerdenkmal]] und Überresten der Burg. Der Nydeggstalden wurde nach dem Stadtbrand von 1405 errichtet; im Innern zahlreicher Häuser hat sich bis ins Spätmittelalter zurückgehende Bausubstanz erhalten, die bei einigen Häusern auch noch aussen sichtbar ist.

[[Datei:Bundeshaus Bern 2009, Flooffy.jpg|mini|Bundeshaus und [[Bundesplatz (Bern)|Bundesplatz]] nach der Neugestaltung]]
[[Datei:Baerenpark Bern 01 09.jpg|mini|Bärenpark]]

An der Flanke der Altstadt auf Höhe des [[Käfigturm]]s befindet sich der [[Bundesplatz (Bern)|Bundesplatz]] mit den [[Bundeshaus (Bern)|Bundeshäusern]] und dem Parlamentsgebäude, dem Hauptsitz der [[Berner Kantonalbank]] in einem als Gesellschaftshaus erbauten Neurenaissancebau, der neubarocken [[Schweizerische Nationalbank|Schweizerischen Nationalbank]], die neue Bollwerkpost<ref>Martin Fröhlich: ''Die Bollwerkpost in Bern'' (= ''Schweizerische Kunstführer.'' Nr. 671, Serie 68). Hrsg. von Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK in Zusammenarbeit mit der Swisscom Immobilien AG Bern. GSK, Bern 2000, ISBN 3-85782-671-1.</ref> und der Spar- und Leihkasse, heute Valiant Bank. Dem Bundeshaus vorgelagert ist die Bundesterrasse und die noch als ehemalige Befestigungsanlage erkennbare [[Schanzen (Bern)#Kleine Schanze|Kleine Schanze]].

Die [[Untertorbrücke]], eine der ältesten spätmittelalterlichen Brücken der Schweiz, verbindet die Stadt mit der sogenannten [[Untertorturm|Felsenburg]], einem zu Wohnungen umgebauten Wehrturm aus dem 13.&nbsp;Jahrhundert. Auf dem Läuferplatz steht der [[Läuferbrunnen]].

Der Rathausplatz mit dem [[Vennerbrunnen (Bern)|Vennerbrunnen]] wird vom spätgotischen nach dem Stadtbrand zwischen 1406 und 1417 neu erbauten [[Berner Rathaus|Rathaus]] beherrscht. In unmittelbarer Nachbarschaft steht die neugotische christkatholische Kirche [[St. Peter und Paul (Bern)|St.-Peter-und-Paul]] aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert.

Der Münsterplatz wird dominiert durch das spätgotische [[Berner Münster|Münster]], das nach der Grundsteinlegung im frühen 15.&nbsp;Jahrhundert erst im späten 19.&nbsp;Jahrhundert mit den Turmaufbauten vollendet werden konnte. Sowohl das Stiftsgebäude des Chorherrenstifts wie das [[Tscharnerhaus (Münsterplatz 12)|Tscharnerhaus]] wurden von [[Albrecht Stürler]] geplant. Auch der Mosesbrunnen stammt aus dem 18.&nbsp;Jahrhundert.

Das übrige Stadtgebiet Berns wurde grösstenteils ab dem 19.&nbsp;Jahrhundert besiedelt. Die neueren Quartiere sind mit der Altstadt durch Hochbrücken verbunden.

Am Ende der [[Nydeggbrücke]] befindet sich der Bärengraben. Hier wurden von 1858 bis 2009 Bären gehalten, die Symboltiere Berns. Ein neuer, grösserer [[Bärenpark Bern|Bärenpark]] wurde im Oktober 2009 eröffnet. Oberhalb liegt der [[Rosengarten Bern|Rosengarten]] mit hervorragender Sicht auf die Altstadt. Erwähnenswert ist zudem die Kirche [[Bruder Klaus (Bern)|Bruder Klaus]]<ref>Bernhard Furrer: ''Die Kirche Bruder Klaus in Bern'' (= ''Schweizerische Kunstführer.'' Nr. 678, Serie 68). Hrsg. von Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK in Zusammenarbeit mit der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Bruder Klaus, Bern. GSK, Bern 2003, ISBN 3-85782-678-9.</ref> an der Segantinistrasse.

== Sport ==
=== Sportstätten ===
[[Datei:Stadedesuisse3.jpg|mini|Das Wankdorfstadion von aussen]]

In Bern stand über 50 Jahre das [[Stadion Wankdorf (1925)|Stadion Wankdorf]]. Es wurde nach dem Berner Quartier benannt, in dem es sich befand. Gebaut wurde es 1920, nachdem der alte Spitalacker-Platz bezüglich der Tribüne zu klein war. Damals passten in das Wankdorf gerade einmal etwa 11'000 Personen. Im Laufe der Jahre wurde das Stadion immer wieder ausgebaut; so bot es zu Spitzenzeiten mehr als 60'000 Plätze. Das alte Wankdorf war über die Landesgrenzen hinaus bekannt, vor allem durch das sogenannte [[Wunder von Bern]]. Damals wurde im Wankdorf das Finale der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1954|Fussball-Weltmeisterschaft 1954]] ausgetragen, das [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Deutschland]] gegen die favorisierten [[Ungarische Fußballnationalmannschaft|Ungarn]] für sich entscheiden konnte. Dieser Sieg wird gelegentlich «Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland» genannt. Das Stadion blieb fast 50&nbsp;Jahre bestehen, einzig die Kapazität wurde wieder verringert. Im Jahr 2001 wurde das alte Wankdorf gesprengt und als ''[[Stadion Wankdorf (1925)|Stade de Suisse]]'' neu aufgebaut, das seit 2020 ebenfalls den traditionsreichen Namen trägt. Es bietet Platz für 31'783 Zuschauer und ist somit das zweitgrösste Fussballstadion der Schweiz. Der Bau kostete rund 350&nbsp;Millionen Franken.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wankdorfstadion.ch/index.php?MTHID=7&PAGE=topic.php |titel=Zahlen und Fakten zum Stade de Suisse |werk=wankdorfstadion.ch – Die inoffizielle Wankdorfwebsite |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161118121644/http://www.wankdorfstadion.ch/index.php?MTHID=7&PAGE=topic.php |archiv-datum=2016-11-18 |abruf=2016-07-28}}</ref>

Die [[PostFinance-Arena]] ist mit derzeit 17'031 Plätzen die grösste Eissporthalle der Schweiz und eine der grössten in ganz Europa. Sie wurde im Jahre 1967 gebaut und 1969 überdacht. Besonders charakteristisch ist ihre riesige Stehplatzrampe mit einer Kapazität von 10'331 Plätzen&nbsp;– die weltweit grösste in einem Eishockeystadion.

Die Stadt Bern hat mehrere Hallen- und Freibäder. Das älteste Hallenbad befand sich in der Innenstadt beim Hirschengraben. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und stellte den Betrieb Mitte 2023 wegen erheblichen baulichen Mängeln auf unbestimmte Zeit ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derbund.ch/muubeeri-bad-soll-voruebergehend-zur-boulderhalle-werden-964799364620 |titel=Zwischennutzung am Hirschengraben: «Muubeeri»-Bad soll vorübergehend zur Boulderhalle werden |werk=derbund.ch |datum=2022-12-22 |abruf=2022-12-22}}</ref> Als dreijährige Zwischennutzung wurde eine [[Bouldern|Boulderhalle]] eingerichtet.<ref>{{Internetquelle |autor=Jana Kehl |url=https://www.derbund.ch/boulderboom-in-bern-jetzt-heisst-es-im-muubeeri-klettern-statt-schwimmen-348744313942 |titel=Boulderboom in Bern: Jetzt heisst es im Muubeeri klettern statt schwimmen |werk=derbund.ch |datum=2024-01-19 |abruf=2024-01-20}}</ref> Das bekannteste Freibad ist das [[Marzilibad]] an der Aare, ein weiteres Aareflussbad ist in der Lorraine.<ref>[https://www.badi-info.ch/be/marzili.html ''Marzilibad – Freibad und Aare-Flussbad.''] In: ''badi-info.ch,'' abgerufen am 28. Juli 2016.</ref> Beliebt sind das Bad [[Weyermannshaus]] und das Wellenbad [[Ka-We-De]], die im Winter zur [[Eisbahn]] werden. Im Gegensatz zu den meisten andern Schweizer Städten sind die Freibäder mit öffentlich-rechtlicher Trägerschaft in der Stadt Bern bis auf wenige Ausnahmen kostenlos.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bern.ch/themen/freizeit-und-sport/sport/sportanlagen-fuer-in-den-in-und-outdoor-sport?searchterm=Sportanlagen |titel=Sportanlagen in der Stadt Bern |hrsg=Stadt Bern |abruf=2016-05-06}}</ref>

=== Sportvereine ===
[[Datei:BSC Young Boys Logo.svg|150px|rechts|Logo von Young Boys Bern]]

Der Fussballclub [[BSC Young Boys]] spielt in der [[Super League (Schweiz)|Super League]], der höchsten schweizerischen Liga. Er wurde sechzehnmal [[Schweizer Meister (Fussball)|Schweizer Meister]], zuletzt 2023 und 8-mal [[Schweizer Cup (Fussball, Männer)|Schweizer-Cup]]-Sieger, zuletzt 2023. Die U21 der Young Boys spielt in der 1. Liga. Der etwas ältere Stadtclub und Traditionsverein [[FC Bern]] war Anfang des letzten Jahrhunderts erfolgreich.
[[Datei:Logo SC Bern.svg|150px|rechts|Logo des SC Bern]]
Der Stadtberner Eishockeyclub [[SC Bern]] spielt in der höchsten Eishockeyliga der Schweiz, der [[National League (Eishockey)|National League]], und ist seit 1959 sechzehnmal Schweizer Meister geworden, zuletzt in der Saison [[National League (Eishockey) 2018/19|2018/19]]. Europaweit hat der SCB bei Heimspielen den höchsten Zuschauerdurchschnitt.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Grosser Erfolg auch im sportlichen Misserfolg |Sammelwerk=[[Aargauer Zeitung]] |Verlag=[[AZ Medien Gruppe]] |Datum=2005-08-25}}</ref>

Der [[BSV Bern Muri]] wurde 1951 als ''TV Oberseminar'' gegründet und ist heute einer der grössten Handballclubs der Schweiz. Er wurde dreimal Meister in der [[Nationalliga A (Handball)|Nationalliga A]], das letzte Mal im Jahr 1985. Aktuell spielt der Verein in der höchsten nationalen Spielklasse.<ref>{{Internetquelle |autor=<!-- Beleg?! Patrice Hitz --> |url=http://www.bsvbernmuri.ch/ueber-uns/geschichte |titel=Geschichte. Chronologie und Bilder |werk=bsvbernmuri.ch |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160121115312/http://www.bsvbernmuri.ch/ueber-uns/geschichte |archiv-datum=2016-01-21 |abruf=2016-01-21}}</ref>

Der [[ST Bern|Stadtturnverein Bern]] wurde 1873 gegründet und gehört mit rund 2000 Mitgliedern zu den grössten Turnvereinen der Schweiz. Bekannt ist der STB vor allem durch seinen Mitgliedsverein STBern Leichtathletik. Der STBern Leichtathletik ist der grösste und einer der erfolgreichsten Leichtathletik-Vereine der Schweiz. In weniger beachteten Sportarten haben insbesondere der American-Football-Verein [[Bern Grizzlies]] und der Baseball- und Softball-Verein [[Bern Cardinals]] einige internationale Erfolge aufzuweisen. Die [[Rolling Thunder Bern]] sind 7-maliger Schweizer Meister im [[Elektrorollstuhl-Hockey|Powerchair-Hockey]]. Sie spielen seit der Gründung der [[Nationalliga A (Elektrorollstuhl-Hockey)|Nationalliga]] 2013 ununterbrochen in der obersten Liga.

=== Sportveranstaltungen ===
Bern war einer von sechs Spielorten der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1954|Fussball-Weltmeisterschaft 1954]] und einer von acht Spielorten der [[Fußball-Europameisterschaft 2008|Fussball-Europameisterschaft 2008]].<ref>{{Internetquelle |autor=Raphael Weber |url=http://www.wankdorfstadion.ch/wm54.html |titel=Fussball-WM 1954 |werk=wankdorfstadion.ch |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181130132415/http://www.wankdorfstadion.ch/wm54.html |archiv-datum=2018-11-30 |abruf=2009-05-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.sound-and-more.ch/euro2008/stadien.php |titel=Fussball-Europameisterschaft 2008 |werk=sound-and-more.ch |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081212014321/http://www.sound-and-more.ch/euro2008/stadien.php |archiv-datum=2008-12-12 |abruf=2009-03-20}}</ref> Weiterhin war Bern Spielort der [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1971|Eishockey-Weltmeisterschaften 1971]], [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1990|1990]] und [[Eishockey-Weltmeisterschaft 2009|2009]] und wurde zum Austragungsort der [[Eiskunstlauf-Europameisterschaften]] 2011 erkoren.<ref name="Eishockey">{{Internetquelle |url=http://www.swiss-icehockey.ch/SIH/events/de/wm2009_austragung.php |titel=2009 IIHF Weltmeisterschaft Schweiz – Bern wird Hauptaustragungsort |hrsg=Swiss Ice Hockey |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090828223937/http://www.swiss-icehockey.ch/SIH/events/de/wm2009_austragung.php |archiv-datum=2009-08-28 |abruf=2009-05-22}}</ref><ref name="Eiskunstlauf">{{Internetquelle |autor=Si/hgt |url=http://www.blick.ch/sport/eiskunstlauf-em-2011-in-bern-93854 |titel=Eiskunstlauf-EM 2011 in Bern |werk=blick.ch |datum=2008-06-23 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120112140936/http://www.blick.ch/sport/eiskunstlauf-em-2011-in-bern-93854 |archiv-datum=2012-01-12 |abruf=2009-03-20}}</ref>

Jährlich findet in Bern mit dem [[Grand Prix von Bern]] der grösste [[Breitensport]]-Anlass der Schweiz statt. An dieser Laufveranstaltung nehmen regelmässig über 25'000 Läufer aus dem In- und Ausland teil. Die Originalstrecke verläuft teilweise durch die historische Altstadt und der Aare entlang.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gpbern.ch/de/home |titel=Homepage |hrsg=Grand-Prix von Bern |abruf=2021-02-03}}</ref>

Der ebenfalls in Bern stattfindende [[Schweizer Frauenlauf]] steht nur Frauen offen und ist mit knapp 13'000 Teilnehmerinnen der grösste Frauenlauf in Europa und der grösste Frauensportanlass in der Schweiz. Der 5-Kilometer-Hauptlauf lockt als Teil des [[Post-Cup]]s auch Eliteläuferinnen an. Seit 2005 gibt es zusätzlich eine 10-Kilometer-Strecke. Ausserdem gibt es eine 15-Kilometer-Strecke für [[Walking]] und [[Nordic Walking]]. Der Frauenlauf führt seit 2005 durch die Berner Innenstadt und endet auf dem [[Bundesplatz (Bern)|Bundesplatz]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.smit.ch/de/navpage-EventsSMIT-EventsBernSMIT-33991.html |titel=Schweizer Frauenlauf |hrsg=Schweizer Mittelland Tourismus |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110321153954/http://www.smit.ch/de/navpage-EventsSMIT-EventsBernSMIT-33991.html |archiv-datum=2011-03-21 |abruf=2009-02-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.frauenlauf.ch/index.php?id=facts |titel=Facts and Figures (Schweizer Frauenlauf Bern) |werk=markusryffels.ch |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090301201008/http://www.frauenlauf.ch/index.php?id=facts |archiv-datum=2009-03-01 |abruf=2009-02-27}}</ref>

Das «Bern Open» ist heute das bestbesetzte [[Curling]]-Turnier Europas und zählt im internationalen Curling als eines der bedeutendsten Turniere ausserhalb der Curling-Hochburg Kanada.
[[Datei:Circuit Bremgartenosm.png|mini|Rundstrecke im Bremgartenwald]]
Im Bremgartenwald lag die [[Bremgarten-Rundstrecke]], auf der von 1931 bis 1955 Motorsportveranstaltungen stattfanden.

Im [[Weissenbühl]] wurden 2009 und 2011 die Beachvolleyball Amateur Schweizermeisterschaften ausgetragen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.juniorbeach.ch/inc/res/turnierdokumente/1ce06068edc47e3777d453cf26be986b/Infoblatt_B-SM_09.pdf |titel=Beachvolleyball Amateur Schweizermeisterschaft im Weissenbühl 2009 |werk=juniorbeach.ch |datum=2009-08-29 |format=PDF; 237&nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131006164646/http://www.juniorbeach.ch/inc/res/turnierdokumente/1ce06068edc47e3777d453cf26be986b/Infoblatt_B-SM_09.pdf |abruf=2009-08-29}}</ref>

Der [[Bern E-Prix]] war ein [[Automobilsport|Automobilrennen]] der [[FIA-Formel-E-Meisterschaft]] und wurde am 22. Juni 2019 im Rahmen der [[FIA-Formel-E-Meisterschaft 2018/19]] ausgetragen.<ref>{{Internetquelle |autor=Markus Ehinger |url=https://www.bernerzeitung.ch/mit-250-km-h-den-aargauerstalden-runter-403293715930 |titel=Mit 250&nbsp;km/h den Aargauerstalden runter |werk=[[Berner Zeitung|bernerzeitung.ch]] |datum=2018-10-15 |abruf=2018-12-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bernerzeitung.ch/keine-hilfe-fuer-geprellte-gewerbler-von-der-stadt-890077861466 |titel=Nach Formel-E-Debakel in Bern – Keine Hilfe für geprellte Gewerbler von der Stadt |werk=bernerzeitung.ch |datum=2020-02-27 |abruf=2020-02-27}}</ref>

Ende Juli 2023 finden in der gesamten Stadt die [[EuroGames]] Bern, ein queerer Multisport-Anlass, statt. Ab dem 1. August startet die [[Kletterweltmeisterschaft]] 2023.

== Persönlichkeiten ==
In der Stadt geborene Persönlichkeiten werden in der ''[[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bern]]'' aufgeführt, Biographien von Menschen mit deutlichem Bezug zu Bern werden in der [[:Kategorie:Person (Bern)|Kategorie ''Person (Bern)'']] gesammelt.

Folgende vier Personen haben die [[Ehrenbürgerschaft]] erhalten: [[Livia Klee-Meyer]], [[Maurice Edmond Müller]], [[Martha Müller-Lüthi]], [[Eberhard W. Kornfeld]] und [[Hansjörg Wyss]].<ref>{{Internetquelle |autor=Simone Klemenz |url=https://www.bernerzeitung.ch/bern-milliardaer-hansjoerg-wyss-wird-ehrenbuerger-693617967983 |titel=Bern: Milliardär Hansjörg Wyss wird Ehrenbürger |werk=bernerzeitung.ch |datum=2024-04-11 |abruf=2024-04-12}}</ref>

== Siehe auch ==
{{Portal|Bern|suffix=Übersicht zu Wikipedia-Inhalten über Bern}}
{{Dateikat}}
* [[Stadtteile der Stadt Bern]]
* [[Liste der Kulturgüter in Bern]]
* [[Liste von Sehenswürdigkeiten der Stadt Bern]]
* [[Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Bern]]
* [[Burgergemeinde Bern]]
* [[Liste der Aarebrücken#Stadt Bern|Liste der Aarebrücken, Abschnitt «Stadt Bern»]]

== Literatur ==
* Armand Baeriswyl: ''Stadt, Vorstadt und Stadterweiterung im Mittelalter. Archäologische und historische Studien zum Wachstum der drei Zähringerstädte Burgdorf, Bern und Freiburg im Breisgau'' (= ''Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters.'' Band 30). Schweizerischer Burgenverein, Basel 2003, ISBN 3-908182-14-X (zugl.: Zürich, Univ., Diss., 2001).
* {{Literatur
   |Autor=Emil Erne
   |Hrsg=Robert Barth
   |Titel=Stadtpolitik zwischen Patriziat und Frauenmehrheit. Der Aufbau der Gemeindeorganisation und die Kämpfe um die politische Macht
   |Sammelwerk=Bern – die Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert
   |Auflage=2., unveränd. Auflage
   |Verlag=Stämpfli
   |Ort=Bern
   |Datum=2003
   |ISBN=3-7272-1271-3
   |Seiten=109–168}}
* [[Die Kunstdenkmäler der Schweiz]]. Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Stadt Bern:
** [[Paul Hofer (Kunsthistoriker)|Paul Hofer]], Georges Herzog: ''Die Stadt Bern. Band III. Die Staatsbauten der Stadt Bern (Rathaus, Kornhäuser, Zeughäuser, Stift usw.)'' (= ''Kunstdenkmäler der Schweiz.'' Band 19). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Birkhäuser, Basel 1947, {{OCLC|884607561}}.
*** Paul Hofer: ''Die Staatsbauten der Stadt Bern'' (= ''Kunstdenkmäler des Kantons Bern.'' Band 3; ''Kunstdenkmäler der Schweiz.'' Band 19). Unveränd. Nachdruck mit Nachträgen von Georges Herzog. 1982, ISBN 3-7643-1391-9.
*** ''Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Band III. Die Stadt Bern. Nachträge zu Band 3.'' Birkhäuser, Basel 1982, {{OCLC|917628879}}.
** Paul Hofer: ''Die Stadt Bern'' (= ''Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern.'' Band 1: ''Stadtbild, Wehrbauten, Stadttore, Anlagen, Denkmäler, Brücken, Stadtbrunnen, Spitäler, Waisenhäuser.'' Band 2: ''Gesellschaftshäuser und Wohnbauten;'' = ''Die Kunstdenkmäler der Schweiz.'' Band 28, Band 40). 2 Bände. Birkhäuser, Basel 1952–1959, {{OCLC|611792171}}.
** Paul Hofer, Luc Mojon: ''Die Kirchen der Stadt Bern. Antonierkirche, Französische Kirche, Heiliggeistkirche und Nydeggkirche'' (= ''Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern.'' Band 5; ''Die Kunstdenkmäler der Schweiz.'' Band 58). Birkhäuser, Basel 1969, {{OCLC|61843273}}.
** Luc Mojon: ''Das Berner Münster'' (= ''Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern.'' Band 4; ''Die Kunstdenkmäler der Schweiz.'' Band 44). Birkhäuser, Basel 1960, {{OCLC|46284900}}.
* [[Richard Feller]]: ''Geschichte Berns.'' 4 Bände. 4., korr. Auflage. Lang, Bern 1974, {{OCLC|2968839}}.
* [[Bernhard Furrer]]: ''The Town of Berne'' (= ''Schweizerische Kunstführer.'' Nr. 553/555; Ser. 56). Hrsg. von [[Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte]] GSK. GSK, Bern 1994, ISBN 3-85782-553-7.
* Fridolin Limbach: ''Die schöne Stadt Bern. Die bewegte Geschichte der alten «Märit»- oder «Meritgasse», der heutigen Gerechtigkeits- und Kramgasse und der alten Zähringerstadt Bern. Handdrucke, Zeichnungen, Bau- und Hausgeschichten, Chroniken, alte Drucke, Berner Mandate, Regierungserlasse und Karten.'' 2. Auflage. Benteli, Bern 1988, ISBN 3-7165-0273-1 (Einleitung von Hans Strahm).
* Historischer Verein des Kantons Bern: ''Festschrift zum 800-Jahr-Jubiläum der Stadt Bern 1191–1991.'' In: ''Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde.'' Band 53, 1991, S. 3–98 ([https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=zgh-001%3A1991%3A53%3A%3A3#6 Digitalisat] bei [[E-Periodica]]).
* [[Christian Lüthi]], Bernhard Meier (Hrsg.): ''Bern – eine Stadt bricht auf. Schauplätze und Geschichten der Berner Stadtentwicklung zwischen 1798 und 1998.'' Haupt, Bern/Stuttgart/Wien 1998, ISBN 3-258-05721-4.
* Rainer C. Schwinges u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Berns mutige Zeit. Das 13. und 14. Jahrhundert neu entdeckt'' (= ''Berner Zeiten.'' Band [1]). Schulverlag blmv, Bern 2003, ISBN 3-292-00030-0; Stämpfli, Bern 2003, ISBN 3-7272-1272-1.
* [[Hans Strahm (Bibliothekar)|Hans Strahm]]: ''Geschichte der Stadt und Landschaft Bern.'' Francke, Bern 1971, {{DNB|997277920}}.
* {{InvSchweizArch |GanzerArtikel=Bern}}
* {{HLS|209|Bern (Gemeinde)|Autor=[[Anne-Marie Dubler]], Hans Grütter, Urs Martin Zahnd, Beat Junker, Bruno Fritzsche, Alfred Kuert |Datum=2016-11-10}}
* ''Verzeichnis sämtlicher Burger<!-- sic! --> der Stadt Bern; aus amtlichen Quellen bearbeitet.'' Stämpfli, Bern 1853–1914, {{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-448942}}.
* Franz A. Roedelberger: ''Bern-Buch.'' Buchverlag Verbandsdruckerei AG, Bern 1953, {{OCLC|742740921}}.
* [[Valerius Anshelm]]: ''Berner-Chronik, von Anfang der Stadt Bern bis 1526.'' 6 Bände.

== Weblinks ==
{{Schwesterprojekte |commonscat=Bern |wikt=Bern |s=Bern |v= |q=Bern |n= |b= |d=Q70 |voy=Bern}}
* [https://www.bern.ch/ Offizielle Webpräsenz der Stadt Bern]
* {{ISOS|0499|Bern|Abruf=|Sprache=}}
* {{ethorama|2tPGqTJ8uIrLi80bTG5Y}}
* Berchtold Weber: [https://www.digibern.ch/katalog/historisch-topographisches-lexikon-der-stadt-bern ''Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern.''] In: ''[[DigiBern]]'' ([https://biblio.unibe.ch/digibern/hist_topo_lexikon_stadt_bern.pdf unibe.ch] [PDF; 8,4&nbsp;MB])
* [https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/publikationen/jahrbuch Statistische Jahrbücher der Stadt Bern] (Sämtliche Bände bis ins Jahr 1930 stehen als PDF unter [https://www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/bern-in-zahlen/publikationen/jahrbuch/alle-jahrbuecher ''Alle Jahrbücher''] zur Verfügung.)
* {{Webarchiv |url=http://www.sfa-laboratory.ch/index.php/cities/view/205 |text=Bern – Prototype Communes |wayback=20201030141828}} auf ''sfa-laboratory.ch''
* [https://www.bern360.ch/ Interaktives 360°-Gigapixel-Panoramafoto, das die Stadt Bern aus der Vogelperspektive zeigt] (als HTML oder mit Flash-Player)

== Einzelnachweise ==
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