Olsa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Oktober 2024 um 13:33 Uhr durch Herzi Pinki (Diskussion | Beiträge) (region iso fix, siehe ISO 3166-2:PL).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Olsa
(polnisch Olza, tschechisch Olše)
Olsa als Grenzfluss zwischen Polen und Tschechien,
flussaufwärts: links Cieszyn, rechts Český Těšín

Olsa als Grenzfluss zwischen Polen und Tschechien,
flussaufwärts: links Cieszyn, rechts Český Těšín

Daten
Lage Woiwodschaft Schlesien, Polen
Mährisch-Schlesischer Kraj, Tschechien
Flusssystem Oder
Abfluss über Oder → Stettiner Haff
Quelle bei Istebna in den Schlesischen Beskiden unterhalb der Gańczorka und Karolówka
Quellhöhe 880 m n.p.m.
Mündung bei Olza an der polnisch-tschechischen Grenze in die OderKoordinaten: 49° 56′ 57″ N, 18° 19′ 58″ O
49° 56′ 57″ N, 18° 19′ 58″ O
Mündungshöhe 193 m n.p.m.
Höhenunterschied 687 m
Sohlgefälle 6,9 ‰
Länge 99 km oder 86,2 km
Abfluss MQ
HHQ
10 m³/s
7 m³/s
Linke Nebenflüsse Lomná, Jasení, Kopytná, Tyra, Ropičanka, Stonávka, Karvinský potok, Lutyňka
Rechte Nebenflüsse Hluchová, Piotrówka/Petrůvka
Mittelstädte Třinec, Cieszyn, Český Těšín, Karviná, Bohumín
Kleinstädte Jablunkov

Die Olsa (polnisch Olza, tschechisch Olše) ist ein rechter Nebenfluss der Oder in Polen und Tschechien. Die Gegend entlang der Olsa ist ein Zentrum des Steinkohlenbergbaus und der Industrie.

1290 wird das Gewässer als Olzam erstmals schriftlich erwähnt. Möglicherweise leitet sich der Name von der indogermanischen Wurzel *ol- mit der Bedeutung „fließen, strömen“ ab.[1]

Die Olsa (Olše) in Bukovec (Bukowetz)

Der Fluss lag jahrhundertelang mitten im Herzogtum Teschen in Österreichisch-Schlesien. Nach 1918 wurde das Gebiet entlang des Flusses zwischen Polen und Tschechen aufgeteilt, da man sich nicht über die Zugehörigkeit einigen konnte.

Die Grenzziehung an der Olsa war ein Ergebnis des Ersten Weltkriegs und des Zusammenbruches der k.u.k. Monarchie im Jahre 1918. Weil sowohl Polen als auch die Tschechoslowakei das gesamte Olsagebiet und auch das Hultschiner Ländchen beanspruchten, kam es 1919 zum Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkrieg. Auch nach der Beilegung des Konfliktes schwelte dieser verdeckt weiter, so dass Polen seine Ansprüche 1938 sofort nach dem Münchner Abkommen durchsetzte. Nach der deutschen Besetzung Polens im Jahre 1939 wurde das gesamte Olsa-Gebiet Teil des Deutschen Reiches. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Grenzverlauf entsprechend den Festlegungen von 1918 wiederhergestellt, 1958 wurde ein Grenzvertrag abgeschlossen.

Karte, mit polnischer Beschriftung

Die Olsa entspringt drei Kilometer südwestlich des Widderberges (Baranowa Góra) und der Quelle der Weichsel am Fuße der Schlesischen Beskiden in Polen. Sie fließt in westliche Richtung am Dorf Istebna vorbei und bildet die natürliche Grenze zwischen den Schlesischen Beskiden und dem Jablunkauer Bergland. Nach etwa 12 km auf polnischem Gebiet geht ihr Lauf hinter Jasnowice, nahe dem Dreiländereck zwischen Tschechien, Polen und der Slowakei, auf tschechischem Gebiet weiter.

Hier bildet das Flusstal die Jablunkauer Furche (Jablunkovská brázda). An der Olsa liegt die Stadt Jablunkov (Jablunkau), wo die Lomná einmündet. Am Flusslauf, der nach Nordwest und Nord geht, liegen Třinec (Trzynietz) und Teschen (polnisch Cieszyn, tschechisch Český Těšín). Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges teilt der Fluss diese Stadt mit kurzzeitigen Unterbrechungen. Die Olsa stellt nun bis zum Ende ihres Laufs unweit von Bohumín (Oderberg) die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien dar, lediglich um die Stadt Karviná (Karwin) fließt sie ausschließlich auf tschechischem Gebiet. Nach 83 km mündet die Olsa bei dem Dorf Olza (Olsau) in die Oder.

Commons: Olza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 391 f., „Olsa“ (Auszug in der Google-Buchsuche).