Moskowskije Wedomosti
Moskowskije Wedomosti (russisch Московские Ведомости; deutsch „Moskauer Nachrichten“) war eine russische Zeitung, die von 1756 bis 1917 in Moskau erschien.
Die Zeitung wurde als erstes nicht-staatliches Blatt 1756 von der Moskauer Universität gegründet. Bis 1842 erschien sie zweimal pro Woche, darauf dreimal wöchentlich, und ab 1859 schließlich täglich. Bis 1909 unterstand die Zeitung der Moskauer Universität.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts galt die Moskowskije Wedomosti als wichtigste Zeitung Russlands. Ursprünglich enthielt sie eine Mischung aus Berichten sowohl über Innen- als auch Außenpolitik, Artikel über Literatur, Kunst, Wissenschaft u. a.
Ab 1863 wurde die Zeitung unter der Redaktion von Michail Nikoforowitsch Katkow und P. M. Leontjew herausgegeben und erhielt den stark konservativen Charakter, unter dem sie später bekannt war. Sie fungierte als Organ des reaktionären Adels und der Geistlichkeit, vertrat die Interessen der Autokratie und später sogar der Schwarzhunderter, einer paramilitärischen Gruppe, die Juden und andere Minderheiten terrorisierte.
Ab 1905 war die Moskowskije Wedomosti hauptsächlich Zeitung der monarchistischen Partei Russlands, und so wurde die Redaktion nach der Oktoberrevolution (27. Oktoberjul. / 9. November 1917greg.) geschlossen.