Maserati 200S
Der Maserati 200S, auch Maserati 200 Sport, war ein Sportwagen-Prototyp, der 1955 bei Maserati entwickelt wurde.
Entwicklungsgeschichte und Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon 1953 begann bei Maserati die Entwicklung eines 4-Zylinder-Reihenmotors. Es gab zwei äußerlich gleiche Varianten, die sich durch Hubraum und Bohrung-Hub-Verhältnis unterschieden. Die 1,5-Liter-Variante kam im 150S zum Einsatz, die mit 2 Litern Hubraum im 200S.
Für die 200S hatte Maserati keine eigenes Fahrwerks- und Karosseriekonzept. Der erste 200S war ein umgebauter A6GCS, dessen Sechszylinder- durch den 2-Liter-4-Zylinder-Motor ersetzt wurde. Der Einbau einer De-Dion-Hinterachse wurde verworfen. Da die Fahreigenschaften des Wagens nach den ersten Testfahrten nicht zufriedenstellten, wurden die folgenden Fahrzeuge auf 150S-Fahrgestellen aufgebaut. Die ersten vier Fahrgestelle entstanden bei Maserati, weitere fertigte Gilco Design. Die Spider-Karosserien kamen von Fantuzzi und Fiandri e Malagoli. 1957 folgte auf den 200S der 200SI.
Renngeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Renndebüt gab der 200S beim Großen Preis von Imola 1955, am Steuer saß Franco Bordoni-Bisleri. Bordoni konnte das Rennen, das sein Teamkollege Cesare Perdisa auf einem Maserati A6GCS gewann, wegen eines technischen Defekts nicht beenden.[1] Die erste Zielankunft gab es beim Großen Preis von Venezuela 1955 mit dem sechsten Gesamtrang von Luigi Villoresi und Roberto Mieres (das Rennen gewann Juan Manuel Fangio im Werks-Maserati 300S).[2]
Den ersten Sieg feierte im Frühjahr 1956 Giuseppe Musso bei der Trofeo Vigorelli.[3] Es folgte der Erfolg von Maserati-Testfahrer Luigi Bellucci beim Gran Premio di Napoli[4] und der zweite Gesamtrang von Perdisa und Stirling Moss beim 1000-km-Rennen von Monza hinter dem Werks-Ferrari 500TR Touring von Peter Collins und Mike Hawthorn.
Die 200S haben eine lange Rennhistorie. Zwischen 1955 und 1966 gab es 277 Renneinsätze mit 19 Gesamt- und 31 Klassensiegen. Der letzte Einsatz war der Start von Pietro Termini bei der Coppa Cittá di Enna 1966, die der Italiener als Gesamtzehnter beendete.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maurizio Tabucchi: Maserati, Alle Grand Prix-, Sport- und GT-Fahrzeuge von 1926 bis heute. Heel, Königswinter 2004, ISBN 3-89880-211-6
- Anthony Pritchard: Maserati. Die Renngeschichte. 1. Auflage. Delius Klasing, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7688-2513-9.