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Eleutherai (Ἐλευθεραί). 1) Attischer (ursprünglich boiotischer) Grenzort und Castell, am südlichen Abhange des Kithairon, wenig oberhalb des heutigen Weilers Kasa gelegen, wo die Passstrasse von Dryos Kephalai zur Höhe des Gebirges aufzusteigen beginnt. Von der Ortschaft (Paus. I 38, 8ff.) mit ihrem berühmten Dionysoskulte, den Peisistratos nach Athen verpflanzte, haben sich nur schwache Spuren an der rechten Wegesseite von Kasa aufwärts erhalten. Um so beachtenswerter sind die Reste der stattlichen, türmebewehrten Festung (heute ‚Gyftókastro‘ d. i. ‚Zigeunerburg‘), welche sich mehr als 100 m oberhalb der Talsohle (504 m ü. d. M.) ungefähr in der Ausdehnung der athenischen Akropolis erhebt (beste Aufnahme in Erbkams Ztschr. f. Bauwesen XXIX [1879] Bl. 44). Diese Anlage kann kaum aus früherer als makedonischer Zeit stammen, während im Inneren die polygonalen Reste eines turmartigen Castells von 19 zu 10 m Ausdehnung wohl dem 6. Jhdt. angehören werden. E. ist spätestens in peisistrateischer Zeit zu Attika gekommen, aber niemals unter selbständigem Namen eingemeindet worden. Noch Lykios, der Sohn des aus E. stammenden Bildhauers Myron, heißt (Athen. IX 486 D) τὸ γένος Βοιώτιος ἐξ Ἐλευθερῶν. – Letzte ausführlichere Beschreibungen, Geschichtliches und Literaturangaben: Frazer Pausanias descr. of Greece II 575ff. Milchhöfer Text. z. d. Kart. v. Att. IX 36ff.