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ADB:Schirach, Adam Gottlob

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Artikel „Schirach, Adam Gottlob“ von Georg Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 307, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schirach,_Adam_Gottlob&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 21:41 Uhr UTC)
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Schirach: Adam Gottlob S., Lausitzer Pfarrer des 18. Jahrhunderts, der sich durch die Förderung der wendischen Litteratur und Unterstützung gemeinnütziger Bestrebungen verdient gemacht hat. Geboren 1724 in Nostitz bei Löbau als Sohn des dortigen Pfarrers, besuchte er von 1737 an die Fürstenschule zu Meißen, studirte in Leipzig Theologie und war einige Jahre Hauslehrer. 1748 wurde er Pfarrer in Kleinbautzen bei Bautzen, wo er bis zu seinem Tode im J. 1773 blieb. Die Muße seines kleinen Amtes benutzte er zu schriftstellerischen Arbeiten, die seinen Namen weit über die Grenzen der engeren Heimath hinaus bekannt machten. Bereits 1749 gab er im Vereine mit mehreren Amtsgenossen Luther’s Hauspostille in wendischer Uebersetzung heraus; ihr folgte zwei Jahre später das wendische Gesangbuch, mit hundert neuen Liedern und einer Vorrede vermehrt, und 1770 im Zusammenhange mit der neuen Oberlausitzer Schulordnung das wendische Schulbüchlein. Auch übersetzte er Schriften von Löscher und Christian Weise ins Wendische und veröffentlichte eine Reihe asketischer Schriften. Die fruchtbarste Thätigkeit aber entwickelte er auf dem Gebiete der Bienenpflege. 1761 trat er mit seiner ersten Abhandlung in dieser Richtung hervor; 1766 wurde er ständiger Secretär der neugegründeten und später vom Kurfürsten privilegirten Bienengesellschaft und stand als solcher mit zahlreichen Koryphäen der Wissenschaft, wie angesehenen Gesellschaften in Verbindung. Seine Aufsätze in den „Abhandlungen und Erfahrungen der Oberlausitzer Bienengesellschaft“, deren Herausgeber er von 1766–71 war, zeugen von seiner feinen Beobachtung wie reichen praktischen Erfahrung. Eine Reihe ehrenvoller Auszeichnungen wurden den selbstlosen Bestrebungen des bescheidenen Mannes zu Teil. Sein Bild befindet sich vor seiner „Melitto-theologia.“

A. H. Kreyßig, Album der evangelisch-lutherischen Geistlichen im Königreich Sachsen. S. 232. Dresden 1883. – G. F. Otto, Lexikon der Oberlausitzischen Schriftsteller und Künstler III, 144–150 (Görlitz 1803), wo seine zahlreichen Schriften aufgezählt werden (vgl. dazu auch den Supplementband s. v.)J. G. Meusel, Lexikon der vom Jahre 1750–1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller XII, 174–178 (Leipzig 1812). – Leipziger Intelligenzblatt 1763, S. 215–219; 1766, S. 130, 141 ff., 279 ff. u. ö.