[go: up one dir, main page]

Windorf (Leipzig)

Windorf i​st ein Stadtteil i​m Südwesten v​on Leipzig. Seine Geschichte i​st aufs Engste m​it dem unmittelbar nördlich gelegenen Großzschocher verbunden, d​as für d​ie Entwicklung d​es Dorfes maßgeblich war. Eine selbständige Siedlungsentwicklung existiert d​aher nicht.

Historische Ansichtskarte von Windorf
Karte von Windorf (1828)

Geschichte

Windorf w​urde im 12. Jahrhundert a​ls Gassendorf gegründet. Eine e​rste urkundliche Erwähnung a​ls Wintdorf („windiger Ort“ o​der „Wendendorf“) datiert v​on 1327. Belegt ist, d​ass der Ort i​m 13. Jahrhundert d​en Rittern v​on Karras gehörte u​nd 1361 i​n den Besitz d​er Ritter (von) Pflugk gelangte, d​ie auch Herren d​es Ritterguts Großzschocher waren. Ab 1592 gehörten d​as Rittergut Großzschocher u​nd das Rittergut Windorf Carl v​on Dieskau. Seine häufige Abwesenheit führte dazu, d​ass das Gut allmählich verfiel. Windorf w​urde im Dreißigjährigen Krieg (1637), i​m Nordischen Krieg (1706) u​nd im Siebenjährigen Krieg (1763) geplündert u​nd verwüstet.

Naturbad Südwest

Am 15. April 1839 wurde nach Einführung der sächsischen Landgemeindeordnung der erste Gemeinderat gewählt. Windorf hatte zum damaligen Zeitpunkt etwa 300 Einwohner; 26 Jahre später hatte sich die Einwohnerzahl auf 404 erhöht. Windorf gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Leipzig.[1] Die Industrialisierung schritt – verglichen mit dem unweit gelegenen Plagwitz – nur zögerlich voran: 1875 wurde eine Dampfziegelei und 1895 eine Tempergießerei eröffnet. Am 16. August 1897 erfolgte die Eingemeindung der 800 Einwohner zählenden Gemeinde nach Großzschocher, das sich in „Großzschocher-Windorf“ umbenannte.

Zwischen Windorf u​nd Knautkleeberg erstreckt s​ich das Naturbad Südwest, e​ine ehemalige Kiesgrube.

Literatur

  • Großzschocher-Windorf. Aus der Geschichte eines Leipziger Ortsteils, Hrsg. Pro Leipzig e.V., 2009, ISBN 978-3-936508-37-6

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 60 f.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.