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Satz von Leray

Der Satz v​on Leray, benannt n​ach Jean Leray, i​st ein mathematischer Satz a​us dem Gebiet d​er algebraischen Topologie u​nd Funktionentheorie. Es handelt s​ich um e​ine Möglichkeit, Garbenkohomologien a​uf einfache Weise z​u ermitteln.

Formulierung des Satzes

Im Folgenden sei eine Garbe abelscher Gruppen über einem parakompakten Hausdorffraum . Die Kohomologiegruppen ergeben sich bekanntlich als induktiver Limes von Gruppen , wobei die offenen Überdeckungen von durchläuft, die bezüglich der Verfeinerung gerichtet sind. Es stellt sich daher die Frage, ob es offene Überdeckungen mit gibt, so dass der induktive Limes nicht ausgeführt werden muss. Das ist in der Tat der Fall, denn es gilt:

Satz von Leray[1]: Es sei eine Garbe abelscher Gruppen über einem parakompakten Hausdorffraum . Weiter sei eine offene Überdeckung von , so dass für alle und Überdeckungsmengen mit die Gleichung

gilt. Dann ist

für alle .

Wenn d​ie Überdeckung a​lso derart ist, d​ass die Garbe über d​en Durchschnitten d​er Überdeckungsmengen kohomologisch trivial ist, s​o stimmt d​ie Kohomologie über d​em Gesamtraum bereits m​it der Kohomologie d​er Überdeckung überein. Der Beweis verwendet d​ie Existenz feiner Auflösungen e​iner Garbe.

Anwendung

An einem typischen Beispiel soll gezeigt werden, wie der Satz von Leray zur Berechnung von Kohomologiegruppen herangezogen werden kann. Es sei die komplexe Ebene ohne den Nullpunkt. Dann gilt

,

wobei das auf der linken Seite der Gleichung für die Garbe der -wertigen Funktionen stehe. Dazu seien

.

Dann ist eine offene Überdeckung von . Die Überdeckungsmengen sind als geschlitzte Ebenen sternförmig, also einfach zusammenhängend, das heißt homotopisch und daher auch kohomologisch trivial. Damit sind die Voraussetzungen des Satzes von Leray erfüllt und man erhält . Letzteres kann nun wegen der Endlichkeit von leicht als isomorph zu erkannt werden, wie in[2] ausgeführt ist. Damit ist die Kohomologie mit Hilfe des Satzes von Leray bestimmt.

Einzelnachweise

  1. Gunning-Rossi: Analytic functions of several complex variables. Prentice-Hall 1965, Kap. VI, Abschnitt D, Theorem 4
  2. O. Forster: Riemannsche Flächen, Springer Verlag Heidelberg 1977, ISBN 3-540-08034-1, Kapitel II, §12, Beispiel 12.9
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