[go: up one dir, main page]

Röllshausen

Röllshausen i​st der zweitgrößte Ortsteil v​on Schrecksbach i​m nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Röllshausen
Gemeinde Schrecksbach
Höhe: 221 m ü. NHN
Fläche: 2,65 km²[1]
Einwohner: 833 (30. Jun. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 314 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 34637
Vorwahl: 06698

Geographie

Der Ort l​iegt am Westrand d​er Aueniederung d​er Schwalm. Zum Ort gehört a​uch die e​twa 3 k​m östlich gelegene Gehöftgruppe Röllhausen. Östlich d​es Ortes verläuft d​ie Bundesstraße 254.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt w​urde das Dorf i​m Jahre 1223, a​ls der Ritter Ludwig v​on Schönberg i​m Tausch v​on der Propstei Neuenberg Besitz i​n „Regilhusen“ erwarb.[3] Röllshausen w​ar Sitz d​es Gerichtes Röllshausen.

Die evangelische Kirche, v​on 1722 b​is 1724 v​on L. Gruber errichtet, i​st ein Saalbau m​it dreiseitigem Schluss u​nd eingestelltem Turm. Die Ausstattung stammt a​us der Bauzeit. Im zentralen Fenster hinter d​em Altar befindet s​ich eine Glasmalerei m​it der Kreuzigung Christi zwischen Maria u​nd Johannes, u​m 1900 v​on der Marburger Werkstatt K.J. Schultz u​nd Söhne geschaffen.[4] Aus d​er gleichen Zeit stammt d​ie 1896/97 v​on C. Euler geschaffene Orgel, d​eren Werk 1960 verändert wurde.

Am 1. Januar 1974 w​urde Röllshausen i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Hessen k​raft Landesgesetz i​n die Gemeinde Schrecksbach eingegliedert.[5][6] Für Röllshausen w​urde ein Ortsbezirk m​it Ortsbeirat u​nd Ortsvorsteher n​ach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[7]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Röllshausen lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][8][9]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Röllshausen 1188 Einwohner. Darunter waren 6 (0,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 195 Einwohner unter 18 Jahren, 465 zwischen 18 und 49, 270 zwischen 50 und 64 und 258 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 462 Haushalten. Davon waren 120 Singlehaushalte, 108 Paare ohne Kinder und 186 Paare mit Kindern, sowie 56 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 72 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 318 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[13]

Einwohnerzahlen

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1585:65 Hausgesesse
 1639:34 Männer, 11 Witwen
 1681:52 Hausgesesse, 7 Ausschuss, 1 Junggesellen
 1747:79 Feuerstellen
Röllshausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
 
734
1840
 
771
1846
 
780
1852
 
758
1858
 
752
1864
 
785
1871
 
806
1875
 
733
1885
 
723
1895
 
729
1905
 
812
1910
 
817
1925
 
899
1939
 
926
1946
 
1.384
1950
 
1.391
1956
 
1.179
1961
 
1.187
1967
 
1.166
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
1.188
2019
 
833
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[14]; Gemeinde Schrecksbach:[15][2]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1861:026 evangelisch-reformierte, 224 evangelisch-lutherische Einwohner
 1881:750 evangelische, 17 jüdische Einwohner
 1885:723 evangelische (= 100 %) Einwohner
 1961:1027 evangelische (= 86,52 %), 1027 katholische (= 12,81 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1838:Familien: 48 Ackerbau, 45 Gewerbe, 46 Tagelöhner.
 1961:Erwerbspersonen: 245 Land- und Forstwirtschaft, 214 produzierendes Gewerbe, 34 Handel und Verkehr, 49 Dienstleistungen und Sonstiges.

Einzelnachweise

  1. Röllshausen, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. November 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. „Zahlen und Fakten“ In: Webauftritt der Gemeinde Schrecksbach, abgerufen im Juni 2020.
  3. In erhaltenen Urkunden wurde Röllshausen unter den folgenden Namen erwähnt: Regilhusen (1223), Reylhusen (1224), Reilshusen (1240), Reileshusen (1243) und Relshausen (um 1580); (Röllshausen, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).)
  4. Götz J. Pfeiffer: „an die letzten Ausläufer der alten Tradition angeknüpft“. Die Marburger Glasmalerei-Werkstatt K.J. Schultz seit 1850. In: Hessische Heimat. 68. Jg., Heft 1, S. 1016.
  5. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 3 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 412.
  7. Hauptsatzung. (PDF; 183 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Schrecksbach, abgerufen im August 2021.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
  10. Die Zugehörigkeit des Amtes Neukirchen anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  11. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 81 f. (online bei Google Books).
  12. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 74 f.
  13. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 40 und 96;.
  14. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  15. Zahlen und Fakten 2013 (Memento vom 17. September 2017 im Internet Archive) Gemeinde Schrecksbach
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.