Lefkada
Lefkada (griechisch Λευκάδα [lɛfˈkaða] (f. sg.), älter auch Lefkas Λευκάς, altgriechisch Λευκάς Leukás, deutsch ‚die Weiße‘, italienisch Santa Maura) ist eine griechische Insel im Ionischen Meer, die über eine bewegliche Schwimmbrücke im Kanal von Levkas mit dem Festland verbunden ist. Zusammen mit der Inselgruppe der Tilevoides bildet sie den Regionalbezirk Lefkada. Etwa 10 km südlich liegen die Inseln Kefalonia und Ithaka.
Lefkada | ||
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Gewässer | Ionisches Meer | |
Inselgruppe | Ionische Inseln | |
Geographische Lage | 38° 43′ N, 20° 39′ O | |
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Länge | 35 km | |
Breite | 15 km | |
Fläche | 353,121 km² | |
Höchste Erhebung | Stavrotas 1158 m | |
Einwohner | 22.652 (2011) 64 Einw./km² | |
Hauptort | Lefkada | |
Die Insel hat eine Fläche von 354,121 km²[1] bei einer maximalen Länge von 35 km und einer Breite von bis zu 15 km und etwa 23.000 Einwohner. Höchste Erhebung ist der Berg Elati oder Stavrota mit 1158 Metern.
Geschichte
Lefkada liegt westlich gegenüber der griechischen Festlandsküste und nördlich der Insel Kefalonia im Ionischen Meer. Die Insel war schon in prähistorischer Zeit besiedelt. Die ältesten archäologischen Funde sind rund 110.000 Jahre alte Steinwerkzeuge der Neandertaler.[2]
Im Mittelalter war Lefkada zunächst ein Flottenstützpunkt und gehörte zum byzantinischen Reich. Der italienische Name Santa Maura leitet sich vom mittelalterlichen Kastell desselben Namens der gleichnamigen Inselhauptstadt Lefkada ab, das hier von der italienischen Herrscherfamilie Tocco errichtet wurde. Lefkada gehörte von 1185 bis 1479 zur Pfalzgrafschaft Kefalonia und Zakynthos. Die Türken hielten die Insel, als einzige der Ionischen Inseln, längere Zeit besetzt und zwar von 1479 bis 1502 und von 1504 bis 1684 und nochmals kurzzeitig von 1715 bis 1716 während des Venezianisch-Österreichischen Türkenkriegs. Die Insel wurde durch eine Gegenoffensive von Feldmarschall Johann Matthias von der Schulenburg, der kurz zuvor die türkische Belagerung von Korfu aufgehoben hatte, 1716 für die Republik Venedig zurückerobert, die es seit 1684 und endlich bis 1797 in Besitz hatte. Anschließend gehörte die Insel zu der Republik der Ionischen Inseln. 1864 wurde Lefkada mit dem Königreich Griechenland vereinigt.
Eine erste moderne Beschreibung der Insel lieferte Erzherzog Ludwig Salvator.
Tourismus
Auf Lefkada gibt es keinen Massentourismus vom Muster Kretas oder der Balearischen Inseln. An der Ostküste sind die Städte Lefkada, direkt an der Brücke zum Festland gelegen, und Nydri (auch Nidri), etwa auf halber Höhe, die aktivsten Touristenzentren. An der Westküste sind die beiden Strände Porto Katsiki und Kathisma ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem auch bei der einheimischen Bevölkerung. Trotz des Tourismus haben viele Orte noch ihren ursprünglichen Charakter behalten, vor allem die Dörfer in den Bergen.
Sport
Bekannt ist die Insel Lefkada vor allem für Windsurfing, da in der Bucht um Vassiliki einer der besten Surfplätze Europas zu finden ist. Lefkada, sowie auch die anderen Ionischen Inseln, sind auch Ziel vieler Yachturlauber und Ausgangspunkt für Segeltörns im südionischen Meer. In der Stadt Lefkada befindet sich eine große ausgebaute Marina.
Persönlichkeiten
- Die antike griechische Lyrikerin Sappho (um 600 v. Chr.) soll sich einer späten Sage zufolge aus Liebeskummer (vgl. Phaon) von einem der weißen Felsen von Leukas ins Meer gestürzt haben. Dieser Leukadische Felsen spielt auch in anderen Mythen und pseudohistorisch-romanhaften Überlieferungen eine Rolle. In der Frühzeit sollen an diesem Kap Leukatas (mit einem Apollon-Heiligtum) Verbrecher als Sühneopfer zu Tode gestürzt worden sein (Strabon 10,2,9).
- Lelex (König von Leukas)
- Timonides von Leukas
- Frederick Temple (1821–1902), Erzbischof von Canterbury, wurde hier geboren.
- Aristotelis Valaoritis (1824–1879), Schriftsteller und Politiker, wurde hier geboren und starb hier.
- Lafcadio Hearn (1850–1904), Schriftsteller irisch-griechischer Abstammung, der das westliche Japanbild des frühen 20. Jahrhunderts prägte, wurde hier geboren.
- Wilhelm Dörpfeld (1853–1940), Bauforscher, Architekt und Archäologe, starb hier.
- Apostolos Kaklamanis (* 1936), Politiker, wurde hier geboren.
- Agnes Baltsa (* 1944), Mezzosopranistin und Kammersängerin, wurde hier geboren.
- Effy Vayena (* 1972), Bioethikerin und Hochschullehrerin in Zürich, wurde hier geboren.
- Korina Politi (* 1995), Leichtathletin
Galerie
- Ansicht der Stadt Lefkada
- Die Schwimmende Brücke - Die Verbindung zum Festland
- Porto Katsiki
- Strand von Kalamitsi
- Festung Santa Maura
- St. Maura Manesson Mallet
- Dorf Kalamos
- Traditionelle Männertracht Lefkada
Partnerstadt
- Leucate, Frankreich
Weblinks
Einzelnachweise
- Ελληνική Στατιστική Αρχή [ΕΛΣΤΑΤ] (Hrsg.): Στατιστική Επετηρίδα της Ελλάδος (Statistical Yearbook of Greece) 2009 & 2010. Piräus 2011, S. 47.
- George Ferentinos et al.: Early seafaring activity in the southern Ionian Islands, Mediterranean Sea. In: Journal of Archaeological Science, online-Vorabveröffentlichung vom 10. Februar 2012, doi:10.1016/j.jas.2012.01.032