Fatubessi (Hatulia)
Fatubessi (Fatubesse, Fatu Besi) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Hatulia B (Gemeinde Ermera).
Fatubessi | |||
Daten | |||
Fläche | 34,95 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 4.754 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | Armando de Carvalho (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Assulau Hautete | 277 | ||
Lebumeo | 849 | ||
Matanoba | 485 | ||
Peregrinação | 1725 | ||
Sabsoi | 793 | ||
São Francisco | 625 | ||
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Geographie
Fatubessi | ||
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Orte | Position[2] | Höhe |
Abat | 8° 44′ S, 125° 18′ O | 841 m |
Assulau | 8° 46′ S, 125° 19′ O | 1002 m |
Betorema | 8° 46′ S, 125° 20′ O | 1254 m |
Bono | 8° 46′ S, 125° 18′ O | ? |
Buburia | 8° 44′ S, 125° 18′ O | 1026 m |
Lebumeo | 8° 45′ S, 125° 18′ O | 906 m |
Matanoba | 8° 44′ S, 125° 19′ O | 1278 m |
Maukali | 8° 45′ S, 125° 20′ O | 1278 m |
Nacahun | 8° 45′ S, 125° 20′ O | 1220 m |
Oeleo | 8° 44′ S, 125° 19′ O | 1171 m |
Railete | 8° 45′ S, 125° 21′ O | 1282 m |
São Francisco | 8° 45′ S, 125° 20′ O | 1269 m |
Sabsoi | 8° 45′ S, 125° 19′ O | 1104 m |
Urtali | 8° 45′ S, 125° 19′ O | 1220 m |
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Fatubessi eine Fläche von 35,53 km².[3] Nun sind es 34,95 km².[1] Der Suco liegt im Südwesten des Verwaltungsamts Hatulia B. Nördlich liegen die Sucos Mau-Ubo und Urahou und östlich der Suco Fatubolo. Im Süden und Westen befindet sich das Verwaltungsamt Hatulia mit den Sucos Manusae, Ailelo und Aculau. Die Südgrenze bildet der Fluss Eahora, den südlichen Teil der Westgrenze der Gamerama und die Nordwestspitze von Fatubessi wird eingerahmt von den Flüssen Guradi und Acolaco. Die Flüsse gehören alle zum System des Lóis.[4]
Zwischen Guradi und Acolaco liegen die Orte Abat und Buburia, im Norden die Dörfer Oeleo und Matanoba (Matanova), im Osten Railete und Betorema, im Süden Assulau (Asulau) und Bono (Boro), im Westen Lebumeo und Sabsoi (Sapso) und im Zentrum die nah beieinander liegenden Siedlungen Maukali, São Francisco, Urtali und Nacahun. Dieses Siedlungsansammlung wird als Verwaltungszentrum des Sucos teilweise auch als Fatubessi bezeichnet. Hier befinden sich eine Vorschule, eine Grundschule (Escola Primaria No. 206),[5] ein provisorischer Hubschrauberlandeplatz und eine medizinische Station.[6] Größere Straßen, die den Suco mit der Außenwelt verbinden fehlen, weswegen die Wahlurnen für die Parlamentswahlen in Osttimor 2007 mit Pferden und Trägern zum Wahllokal in der Grundschule gebracht und wieder abgeholt werden mussten.[5]
Im Suco befinden sich die sechs Aldeias Assulau Hautete, Lebumeo, Matanoba, Peregrinação, Sabsoi und São Francisco.[7]
Einwohner
Im Suco leben 4754 Einwohner (2015), davon sind 2440 Männer und 2314 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 136,0 Einwohner/km². Im Suco gibt es 756 Haushalte.[1] Fast 99 % der Einwohner geben Tetum Prasa als ihre Muttersprache an. Kleine Minderheiten sprechen Habun oder Mambai.[8]
Geschichte
Unterhalb der auf einem Hügel stehenden Kapelle Santuário de Nossa Senhora Peregrina im Ort Fatubessi steht ein Denkmal für den portugiesischen Gouverneur José Celestino da Silva (1894–1908), der in Fatubessi die Kaffeeplantagen der Sociedade Agrícola Pátria e Trabalho (SAPT) gründete. Zur Fazenda gehörten auch die Kapelle und die anderen wichtigen Gebäude des Ortes. Die Kapelle wurde im Auftrag der Nachkommen des Gouverneurs, die weiterhin große Anteile an der SAPT hielten, in wenigen Monaten errichtet und am 13. Oktober 1939 vom Priester Francisco Madeira geweiht. Die Kapelle hat eine Fläche von 12,20 Quadratmeter, der Portikus misst vier Meter.[9] Auch die Säule mit der Bronzebüste Silvas wurde im Januar 1940 von der Familie Silvas errichtet. Während der indonesischen Besatzung (1975–1999) wurde die Büste gestohlen und nach Westtimor verschleppt. Erst als die Bevölkerung sich bei Mário Viegas Carrascalão beschwerte, wurde die Büste nach Fatubessi zurückgebracht.
1976 erreichten die indonesischen Invasoren auch die Region. In Fatubessi befand sich eine Widerstandsbasis (base de apoio ) gegen die Indonesier, die von 1976 bis 1978 bestand. Sie war das Hauptquartier für den Sector Fronteira Norte. Als der Angriff auf Fatubessi durch das indonesische Bataillon 611 begann, sollte die Bevölkerung in zwei Richtungen evakuiert werden. Einmal nach Südwesten zum Berg Taroman, zum anderen nach Südosten in Richtung Beco und dann weiter zum Berg Ucecai im gleichnamigen Suco (Verwaltungsamt Zumalai). Die erste Gruppe wurde vom indonesischen Militär im Verwaltungsamt Ermera aufgegriffen und in Fatubessi interniert. Die zweite Gruppe überquerte beim Ort Beco den Fluss Loumea und erreichte das Tiefland im Süden von Zumalai. Doch im Januar 1978 gerieten sie unter Beschuss der Indonesier am Fluss Mola. Wer in der Widerstandsbasis gefangen genommen wurde, kam in ein Transit Camp in Fatubessi, wo akuter Nahrungsmittelmangel herrschte. Der Hungertod war alltäglich.[10]
Während der Unruhen von 1999 operierten zwischen dem 27. Januar und September in der Region die pro-indonesischen Milizen Darah Merah, Aitarak und Pancasila zusammen mit dem indonesischen Militär gegen Befürworter der Unabhängigkeit Osttimors. Zwischen dem 10. und 14. Mai wurden Fatubessi und andere Sucos der Region überfallen.[10]
- Das Innere der Kapelle (1939)
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Olegario António da Silva zum Chefe de Suco gewählt[11] und 2009 bestätigt.[12] 2016 gewann Armando de Carvalho.[13]
Persönlichkeiten
- Gilman Exposto dos Santos (1957–2019), Politiker
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Fatubessi (tetum; PDF; 8,5 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Fatubessi (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Hatulia (tetum)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 584 kB)
- Jornal da República: Diploma Ministerial n.° 16/2017, mit Korrekturen vom 9. Mai 2017, abgerufen am 12. März 2019.
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Fatubessi (tetum; PDF; 8,5 MB)
- Boletim Eclesiástico da Diocese de Macau, Nr. 430, Januar 1940, S. 418
- „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.