Fuiloro
Fuiloro (Fwiloro) ist ein osttimoresischer Ort und Suco im Verwaltungsamt Lospalos (Gemeinde Lautém).
Fuiloro | |||
Daten | |||
Fläche | 102,20 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 16.701 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | Victor Dias Quintas (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
30 de Agosto | 1125 | ||
Bemoris | 2762 | ||
Central | 2133 | ||
Ira'ara | 1168 | ||
Kuluhun | 1836 | ||
Lereloho | 1196 | ||
Lospala | 2553 | ||
Nakroman | 1284 | ||
Tchauluturo | 479 | ||
Titilari | 670 | ||
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Ortsname
Foho bedeutet in der lokalen Sprache Fataluku „Gras“, loru „Ebene“, so dass die Bedeutung des Ortsnamens in etwa „Grasebene“ ist.[2] 1936 wurde Fuiloro von den Portugiesen in Vila de Aviz (Vila de Avis) umbenannt. Doch der Name setzte sich nicht durch und einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte man zum alten Namen zurück.[3][4]
Der Ort
Der Ort liegt auf einer Meereshöhe von 328 m und ist Teil des Siedlungszentrums der Gemeindehauptstadt Lospalos. Dessen Zentrum liegt etwa 1,5 km weiter südlich.
Die Salesianer Don Boscos haben eine Mission in Fuiloro. Dazu gehören Schulen für alle Altersstufen (unter anderem das Don Bosco College), ein Mädcheninternat (120 Schülerinnen), ein Waisenhaus und eine Landwirtschaftsschule (Don Bosco Agricultural School). Der ehemalige Premierminister und Landwirtschaftsminister Osttimors Estanislau da Silva ging bei den Salesianern zwischen 1961 und 1965 in die Grundschule. 2002 wurden in der Mission als Entwicklungshilfeprojekt von den australischen Kiwanis Club of Brighton Rinder zur Milchproduktion angesiedelt.[5][6][7]
Der Suco
Fuiloro | ||
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Orte | Position[8] | Höhe |
Kuluhun | 8° 30′ S, 127° 0′ O | ? |
Bauro | 8° 30′ S, 126° 59′ O | 328 m |
Cartini | 8° 32′ S, 127° 2′ O | 360 m |
Cartini 1 | 8° 30′ S, 126° 59′ O | 319 m |
Cartini 2 | 8° 30′ S, 126° 59′ O | 328 m |
Central | 8° 31′ S, 127° 0′ O | 355 m |
Chaiuacha Baru | 8° 32′ S, 126° 59′ O | 364 m |
Chomoco | 8° 33′ S, 127° 0′ O | 377 m |
Fuiloro | 8° 33′ S, 127° 2′ O | 328 m |
Ira'ara | 8° 33′ S, 127° 2′ O | 337 m |
Kampung Peternakan | 8° 31′ S, 127° 1′ O | 354 m |
Kuluhun | 8° 32′ S, 127° 0′ O | ? |
Larinaca | 8° 30′ S, 126° 58′ O | 289 m |
Laucepo Baru | 8° 30′ S, 126° 59′ O | 312 m |
Laucepo Lama | 8° 31′ S, 126° 59′ O | 320 m |
Lereloho | 8° 34′ S, 126° 59′ O | 348 m |
Lospalos | 8° 31′ S, 127° 0′ O | 340 m |
Motolari | 8° 31′ S, 127° 0′ O | 328 m |
Natura | 8° 32′ S, 127° 0′ O | 355 m |
Paitalo | 8° 33′ S, 127° 1′ O | 355 m |
Pato | 8° 30′ S, 127° 0′ O | ? |
Puaperehula | 8° 34′ S, 127° 2′ O | 331 m |
Sawarica | 8° 31′ S, 126° 59′ O | 340 m |
Setiara | 8° 29′ S, 126° 59′ O | 311 m |
Sidodadi | 8° 31′ S, 127° 0′ O | 346 m |
Titilari | 8° 30′ S, 126° 59′ O | 319 m |
Triaula | 8° 27′ S, 127° 0′ O | ? |
Der Suco bildet das geographische und administrative Zentrum des Verwaltungsamts Lospalos und der Gemeinde Lautém. Hier leben 16.701 Menschen (2015), davon sind 8.197 Männer und 8.504 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 163,4 Einwohner/km². Im Suco gibt es 2.710 Haushalte.[1] Die meisten Einwohner sprechen die Nationalsprache Fataluku. In Sawarica und Natura lebt eine größere Gruppe von Makalero.[9] Fast 65 % der Einwohner geben Fataluku als ihre Muttersprache an. 16 % sprechen Makasae, 11 % Tetum Prasa, 3 % Sa’ane, 2,5 % Makalero, Minderheiten Tetum Terik.[10]
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Fuiloro eine Fläche von 104,77 km².[11] Nun sind es 102,20 km².[1] Der Norden des Sucos liegt auf der auffälligsten Hochebene Osttimors, dem Fuiloro-Plateau (Planalto de Fuiloro). Sie ist von Bergen umrahmt. Richtung Süden fällt das Plateau, aufgrund seiner großen Fläche unmerklich, von einer Höhe von 700 m auf 500 m ab. Ursprünglich war das Plateau die Lagune eines urzeitlichen Atolls.
Im Nordwesten grenzt Fuiloro an den Suco Raça, im Nordosten an Bauro, im Südosten an Muapitine, im Süden an Lore II und im Westen an Souro und Home. In direkter Nachbarschaft zueinander bilden mehrere Orte ein dichtes Siedlungsnetz, das so mit Lospalos die drittgrößte Stadt Osttimors bildet. Daher wird der Suco als urban klassifiziert. Diese sind (von Nord nach Süd) Setiara, Cartini 1 (Kartini 1), Cartini 2 (Kartini 2), 30 de Agosto, Laucepo Baru, Larinaca (Larinacha), Pato, Fuiloro, Kampung Peternakan (Kampungpeternakan), Laucepo Lama, Sidodadi, Sawarica, Motolari, Ira'ara (Irara, Ilara), Lospalos, Central (Sentral), Cartini (Kartini), Natura, Chaiuacha Baru (Chaihuacha Baru) und Kuluhun. Die enge Besiedlung reicht auch über die Grenzen des Sucos nach Westen weiter. Im Norden liegen mit Titilari, Tchauluturo (Tchaulutu, Chauluturu) und Bauro (an der Grenze zum gleichnamigen Suco) drei weitere größere Siedlungen. Diese und auch das kleinere Triaula liegen an der Überlandstraße nach Com an der Nordküste Timors. Nach Westen führt die Überlandstraße Richtung Leuro und dann weiter nach Süden nach Iliomar. Weitere kleine Orte befinden sich an der Südgrenze von Fuiloro: Chomoco, Puaperehula (Puaperchula), Paitalo und Lereloho. Zwei kleine Seen liegen am Ostrand des Siedlungszentrums.[12]
In Fuiloro befinden sich die zehn Aldeias 30 de Agosto, Bemoris, Central, Ira'ara, Kuluhun, Lereloho, Lospala, Nakroman, Tchauluturo und Titilari.[13]
Insgesamt gibt es im Siedlungszentrum Lospalos zwei Vorschulen, sechs Grundschulen, zwei vorbereitende Schulen für die Sekundärstufe und eine Sekundärschule. Außerdem gibt es hier ein kommunales Gesundheitszentrum und einen ausgebauten Hubschrauberlandeplatz. Auch Titilari und Bauro verfügen über je eine Grundschule. Daneben hat Bauro eine Sekundärschule und einen Hubschrauberlandeplatz für Notfälle.[14]
Geschichte
In Fuiloro lag früher eine portugiesische Festung. Während des Zweiten Weltkriegs betrieben die japanischen Streitkräfte ab 1942 in der Nähe des Dorfes das Abisu Flugfeld für schwere Bomber mit zwei Landestreifen (2500' × 250' und 2000' × 100'). Damit konnte Japan seine Luftüberwachung bis Australien ausdehnen. Fuiloro war daher während der Schlacht um Timor so oft Ziel von australischen Bombenangriffen, dass die Australier die Flüge dorthin bald „Milk Run“ nannten.
Während der indonesischen Besatzungszeit hatten in Fuiloro drei Kompanien des Bataillons 745 der Streitkräfte Indonesiens (TNI) ihren Stützpunkt mit 120 Soldaten und ihren Familien. Es war die erste Einheit der TNI, die aus Osttimoresen bestand. Die beiden anderen Kompanien waren in der Nähe stationiert. Neun Tage nach dem Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor am 30. August 1999 begannen Soldaten des Bataillons Jagd auf Befürworter der Unabhängigkeit zu machen. 13 Morde sind dokumentiert. Am 25. September 1999 wurden zwei Nonnen und drei Seminaristen aus Fuiloro, zusammen mit acht weiteren Menschen von einer pro-indonesischen Miliz an einer Straßensperre nahe Lautém ermordet.[15]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Victor Dias Quintas zum Chefe de Suco gewählt[16] und 2009 und 2016 in seinem Amt bestätigt.[17][18]
Persönlichkeiten
- Faustino dos Santos (1957–2020), aus Ira'ara, osttimoresischer Freiheitskämpfer und Politiker
- Afonso Sávio (1946–1979), aus Ira'ara, osttimoresischer Freiheitskämpfer
- Cirilo Cristóvão (1966–2019), Chef des Nationalen Nachrichtendienstes und Verteidigungsminister
- Maria Anabela Sávio (* 1974), Politikerin
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Fuiloro (tetum; PDF; 8,6 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Fuiloro (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Lospalos (tetum)
- Diagramm der Niederschläge in Fuiloro
- Bericht von ETAN über den Mord an zwölf Menschen
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Juliette Huber: Linguistic archaeology in Timor (Memento vom 26. Januar 2017 im Internet Archive), abgerufen am 26. Januar 2017.
- Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7 (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive), abgerufen am 28. September 2014.
- João Soares: Novo Atlas Escolar Português, 5. aktualisierte Auflage, Lisboa 1954
- Bericht von ETAN über das Kiwanis-Projekt
- Milk for East Timor (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)
- The Timor-Leste Dairy Project (Memento vom 20. November 2008 im Internet Archive)
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Juliette Huber: A grammar of Makalero - A Papuan language of East Timor, LOT Utrecht 2011
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Fuiloro (tetum; PDF; 8,6 MB)
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 389 kB)
- Das Bataillon 745
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.