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wortgleich

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

wortgleich (Deutsch)

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Positiv Komparativ Superlativ
wortgleich
Alle weiteren Formen: Flexion:wortgleich

Worttrennung:

wort·gleich, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈvɔʁtˌɡlaɪ̯ç]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild wortgleich (Info)

Bedeutungen:

[1] die gleichen/identischen Wörter benutzend, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt gebraucht worden waren

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Substantiv Wort und dem Adjektiv gleich

Sinnverwandte Wörter:

[1] wortwörtlich, wörtlich
[1] Wort für Wort
[1] abgekupfert, abgeschrieben, kopiert, plagiiert

Beispiele:

[1] […] „Eine Ausarbeitung der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages findet sich auf 15 Seiten fast wortgleich in der Dissertation wieder.“[1]
[1] „Das Verwaltungsgericht Karlsruhe befand im März 2013, dass Koch-Mehrin den Titel zu Recht verloren habe, weil sie in ihrer Doktorarbeit teils mehrseitige Passagen samt Fußnoten aus fremden Texten nahezu wortgleich übernommen habe, ohne dies kenntlich zu machen.“[2]
[1] „Ein Vergleich der Texte ergibt deutliche Parallelen. Die Magisterarbeit ist nahezu vollständig in die Dissertation integriert. Kapitel sind etwas verlängert worden, Fußnoten aus der alten Arbeit tauchen jetzt wortgleich im Haupttext auf. Nur wenige Passagen sind komplett neu.“[3]
[1] „Derzeit müssen in Italien alle Gesetze wortgleich von beiden Kammern beschlossen werden, bevor sie in Kraft treten können.“[4]
[1] [Russischer Krieg gegen die Ukraine:] „Der französische Präsident formulierte es nach seinem jüngsten Telefonat mit Wladimir Putin fast wortgleich wie am Freitag der NATO-Generalsekretär in Brüssel: »Es wird noch schlimmer.«“[5]
[1] [Über Jens Stoltenberg:] „Fast wortgleich betonte der Neue mindestens zwei Mal in seiner ersten Pressekonferenz, dass ihm an guten Beziehungen zu Moskau gelegen sei.“[6]
[1] „Kontrolliert werden die Ausgangsbeschränkungen freilich von der Polizei – „engmaschig“, wie Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) wortgleich 2020 und 2021 betonte.“[7]
[1] [Olympische Spiele 2021 in Tokio:] „Kurz vor Beginn der Spiele sprach ich mit zwei Reiseleitern, die mir fast wortgleich antworteten: »Die Olympischen Spiele hätten wegen der Pandemie abgesagt werden müssen«, waren sie sich einig.“[8]
[1] [Lieferung von Coronaimpfstoff:] „»Die Verzögerungen kosten Leben«, schrieben Jüri Ratas (Estland), Krisjanis Karins (Lettland) und Ingrida Simonyte (Litauen) wortgleich auf Twitter.“[9]
[1] „Auf Anfrage teilen die Professoren Bargende, Beidl und Rottengruber fast wortgleich mit, dass die Kurz-Studie als "persönliche Expertise" verfasst worden sei und "in keinem formalen Zusammenhang" mit dem Institut beziehunsweise der Universität stehe und auch "keinerlei Ressourcen dieser Institutionen" eingesetzt wurden.“[10]
[1] „Online-Dienste wie Facebook können gezwungen werden, bei einer rechtswidrigen Beleidigung nach weiteren wortgleichen oder ähnlichen Äusserungen zu suchen und diese zu löschen.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv/Gradpartikel: absolut / beinahe / fast / komplett / nahezu / praktisch / teilweise wortgleich
[1] mit Verb: sich wortgleich äußern, etwas wortgleich formulieren / schreiben / wiederholen / übernehmen, jemand antwortet wortgleich
[1] mit Substantiv: wortgleiche Antwort / Äußerung / Erklärung / Formulierung / Passage / Rede / Sätze, wortgleicher Absatz / Antrag

Wortbildungen:

Wortgleichheit

Übersetzungen

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[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wortgleich
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalwortgleich
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „wortgleich
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „wortgleich
[1] Duden online „wortgleich
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „wortgleich“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Plagiatsaffäre: Guttenberg verzichtet dauerhaft auf Doktortitel. In: sueddeutsche.de. 22. Februar 2011, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 8. Juli 2022).
  2. Entzug wegen Plagiat – FDP-Politikerin Koch-Mehrin muss auf Doktortitel verzichten. In: Der Tagesspiegel Online. 7. Februar 2014 (URL, abgerufen am 8. Juli 2022).
  3. Klaus Scheffer: Die eigene Magisterarbeit kopiert?. In: Deutschlandradio. 19. September 2013 (URL, abgerufen am 8. Juli 2022).
  4. Italien – Renzi kündigt Rücktritt an. In: Deutschlandradio. 4. Dezember 2016 (URL, abgerufen am 8. Juli 2022).
  5. Barbara Wesel: Putins Krieg gegen die Ukraine – Meinung: Zuschauen beim Krieg in der Ukraine ist bitter. In: Deutsche Welle. 5. März 2022 (URL, abgerufen am 8. Juli 2022).
  6. Kai Küstner: Neuer Nato-Chef – Stoltenberg setzt deutliches Signal Richtung Moskau. In: Deutschlandradio. 6. Oktober 2014 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Informationen am Morgen, URL, abgerufen am 8. Juli 2022).
  7. Caecilia Smekal: Pandemie – Und täglich grüßt das Murmeltier. news.orf.at, ORF Online und Teletext GmbH & Co KG, Wien, Österreich, 19. November 2021, abgerufen am 8. Juli 2022.
  8. Oliver Moody: Olympische Spiele – Mein Tokio 2020: Medaille mit zwei Seiten. In: Deutsche Welle. 8. August 2021 (URL, abgerufen am 8. Juli 2022).
  9. Coronavirus – AstraZeneca liefert weniger Corona-Impfstoff als geplant. In: Deutsche Welle. 22. Januar 2021 (URL, abgerufen am 8. Juli 2022).
  10. Arne Meyer-Fünffinger, Verena Nierle, Josef Streule: Software- oder Hardware-Updates? – Studie zu Diesel-Nachrüstung: Enge Verbindungen von Autoren und Autoindustrie. In: Bayerischer Rundfunk. 14. Juni 2018 (URL, abgerufen am 8. Juli 2022).
  11. EuGH-Urteil zu Online-Diensten - Facebook kann zur Suche nach Beleidigungen gezwungen werden. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 3. Oktober 2019 (URL, abgerufen am 8. Juli 2022).