schweifen
Erscheinungsbild
schweifen (Deutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | schweife | ||
du | schweifst | |||
er, sie, es | schweift | |||
Präteritum | ich | schweifte | ||
Konjunktiv II | ich | schweifte | ||
Imperativ | Singular | schweif! schweife! | ||
Plural | schweift! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geschweift | sein, haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:schweifen
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Worttrennung:
- schwei·fen, Präteritum: schweif·te, Partizip II: ge·schweift
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] mit Hilfsverb sein, gehoben: sich ohne festes Ziel in einem Bereich bewegen
- [2] mit Hilfsverb haben, fachsprachlich: etwas biegen, in eine gebogene Form bringen
Herkunft:
- Von mittelhochdeutsch sweifen, althochdeutsch sweifan (schwingen, in Drehung versetzen, bogenförmig gehen), ursprünglich biegen, drehen, schwingen.[1] Das DWDS übersetzt althochdeutsch sweifan mit kämpfen (8. Jahrhundert).[2] Auch altsächsisch farswēpan (vertreiben), altenglisch swāpan (fegen, schwingend bewegen), englisch (schwach) to swoop (niederstoßen, sich stürzen von Vögeln), altnordisch sveipa (werfen, umhüllen). Schweifen führt mit dem Substantiv Schweif sowie mit mittelniederdeutsch mittelniederländisch swēpe, niederländisch zweep, altenglisch swipu, swipe, altnordisch svipa (Peitsche), gotisch midjasweipains (Überflutung, Sintflut (eigentlich ‘Fegung der Mitte’)) und vielleicht mit awestisch xšvaēwayat̰. aštrā- (der die Peitsche kreisen lässt, schwingt), xšviwra- (flink) auf indoeuropäisch *su̯eib-, eine Labialerweiterung der Wurzel indoeuropäisch *su̯ē̌(i)- (biegen, drehen, schwingen).
- Das starke Verb fällt in frühneuhochdeutscher Zeit mit dem zugehörigen schwachen Verb althochdeutsch sweifen (umstürzen) (8. Jahrhundert), mittelhochdeutsch sweifen (schwingen) zusammen und gibt die starke Flexion auf.[2]
Synonyme:
Sinnverwandte Wörter:
- [1] schlendern, treiben, wandern, ziehen; gehoben wandeln
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] Wir schweifen durch einen Ort.
- [1] „Anders als diese Völker, die in der Regel raubend und verwüstend durchs Land geschweift waren, wollten sich die Langobarden hier dauerhaft niederlassen.“[3]
- [1] Sie lässt den Blick schweifen.
- [2] Wenn man das Metall schweift, biegt man es nicht nur, man dehnt es auch bei der Bearbeitung.
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten]- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schweifen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „schweifen“
- [1] The Free Dictionary „schweifen“
- [1, 2] Duden online „schweifen“
Quellen:
- ↑ Duden online „schweifen“
- ↑ 2,0 2,1 Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schweifen“
- ↑ Norbert F. Pötzl: Lockruf des Südens. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 220-235, Zitat Seite 220.