beiten
Erscheinungsbild
beiten (Frühneuhochdeutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | beite | ||
du | beitest | |||
er, sie, es | beitet | |||
Präteritum | ich | bitt | ||
Konjunktiv II | ich | bitte | ||
Imperativ | Singular | beit! beite! | ||
Plural | beitet! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gebitten | haben | |||
Keine weiteren Formen
|
Anmerkung:
- Es handelt sich bei dem Verb um ein im Hochdeutschen völlig veraltetes Wort, das sich auch nicht mehr bei Luther in der Bibelübersetzung finden lässt. Ursprünglich war es ein starkes Verb, danach gab es wohl andere Konjugationen. Auch die Konjugation in verschiedenen Dialekten ist unklar.[1][2]
Worttrennung:
- bei·ten, Präteritum: bitt, Partizip II: ge·bit·ten
Aussprache:
- IPA: [ˈbaɪ̯tən], [ˈbaɪ̯tn]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- [1] intransitiv, veraltet, in einigen oberdeutschen Dialekten erhalten: warten, erwarten, harren, zögern
Herkunft:
- von mittelhochdeutsch bîten, althochdeutsch bītan, indogermanisch *bhei̯dh- "schonen, sparen"; vergleiche gotisch beidan, angelsächs. bidan; verwandt mit dem englischen bide (veraltet), schwedisch bida, dänisch bide, aksl. bediti "zwingen, nötigen";[3]
Synonyme:
Gegenwörter:
- [1] handeln
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] „Bait e weng“[5]
- [1] „Er spricht, er hab uwer lange genuch gebeitet.“[6]
- [1] „Lang beiten ist nicht queiten - Lange geborgt ist nicht geschenkt. Ueber das uns seit dem 17. Jahrhundert im Hochdeutschen verlorengegangene Wort, das durch warten, harren, verziehen vertreten aber nicht ersetzt ist.“[7]
- [1] Im Teutsch-schwedischen Lexikon von 1749 steht als Übersetzung: ›biden litet‹ - beitet eine Weile[8]
Übersetzungen
[Bearbeiten]- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „beiten“
- [1] Der Weg zur deutschen Nationalsprache, Band 2, Mirra Moiseevna Gukhman
Quellen:
- ↑ Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „beiten“
- ↑ Adelung bei Zeno.org
- ↑ Albert L. Lloyd, Otto Springer, Rosemarie Lühr "Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Volume 2", Göttingen/Zürich, 1998, Seite 127/128
- ↑ Kurze Uebersicht der sprachlichen und literarischen Denkmäler des deutschen Volkes, Joh. Georg Beilhack. Abgerufen am 28. März 2017.
- ↑ Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch. Stuttgart/Tübingen 1827, Seite 215 .
- ↑ Bibl. der gesammten deutschen National-Literatur, Deutsche Predigten des XIII.-XIV. Jhs.. Quedlinburg/Leipzig 1838, Seite 126 .
- ↑ Wander bei Zeno.org. Abgerufen am 28. März 2017.
- ↑ Teutsch-schwedisches und Schwedisch-Teutsches Lexikon, 1749. Abgerufen am 28. März 2017.