[go: up one dir, main page]

Zum Inhalt springen

Wurt

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ die Wurt die Wurten
Genitiv der Wurt der Wurten
Dativ der Wurt den Wurten
Akkusativ die Wurt die Wurten

Worttrennung:

Wurt, Plural: Wur·ten

Aussprache:

IPA: [vʊʁt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wurt (Info)
Reime: -ʊʁt

Bedeutungen:

[1] aufgeworfener Erdhügel als Bauplatz zum Schutz vor Hochwasser und Sturmfluten

Herkunft:

aus dem Niedersächsischen, mittelniederdeutsch: wurt, wort, wurde, worde, wörde in der allgemeinen Bedeutung „Hofstätte“, altsächsisch: uurð, uurth = Boden, von germanisch: *wurþi-, *wurþa-, *wurþō mit ähnlicher Bedeutung.[1]
Zugrunde liegt idg. *wer-, erweitert *wer-t: „drehen, wenden, sich abscheiden, abtrennen“, vgl. lat. vertere, nhd. werden.[1][2]
Als Abstraktbildung zu *wer-t bezeichnete das gemeingermanische Wort ursprünglich eine Absonderung und Ausscheidung des errungenen Sondereigentums vom Gemeineigentum bzw. vom gemeinen Grund und Boden. Nicht verwandt hiermit ist hochdeutsch: Werder, oberdeutsch Wörd, Wörth (< althochdeutsch warid, werid „Flussinsel“).[1]
Das Synonym Warf(t), ndd. werf, leitet sich dagegen ab von germanisch *hwerb-a- „sich wenden“.[3]

Synonyme:

[1] Warf, Warft, Wurte, in Ortsnamen: -worth, -wöhrde, -wöhrden, -wörden, -warden

Oberbegriffe:

[1] Siedlungshügel

Unterbegriffe:

[1] Dorfwurt, Einzelwurt

Beispiele:

[1] Die Kirche steht auf einer Wurt.

Wortbildungen:

Wursten, Wurtenbau, Wurtenforschung, Wurtensiedlung, Wurtfriese

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] Wikipedia-Artikel „Warft
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wurt
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWurt

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Heyne, M. (1899): Das deutsche Wohnungswesen. Von den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum 16. Jahrhundert, Bremen 2012.
  2. Pokorny, J: Indogermanisches Etymologisches Wörterbuch, Bd. 1, München 1959.
  3. Kluge, F.: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache /Kluge. Bearb. von Elmar Seebold, 24. Auflage, Berlin 2002.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Wurst, Wut