Leberkäse
Erscheinungsbild
Leberkäse (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Leberkäse | —
|
Genitiv | des Leberkäses | —
|
Dativ | dem Leberkäse | —
|
Akkusativ | den Leberkäse | —
|
Nebenformen:
Worttrennung:
- Le·ber·kä·se, kein Plural
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Gastronomie: eine Art gebackene Fleischpastete aus (fein) durchgedrehtem Rind- und Schweinefleisch und Gewürzen, die in Scheiben geschnitten warm oder kalt gegessen wird
- [2] österreichisch umgangssprachlich: Unfug, Unsinn
Herkunft:
- Der erste Wortbestandteil rührt von der Form her, da es in einer (Brot)-Laibform gebackenes, gekestes Fleischbrät darstellt. Gekest kommt vom bairischen Wort Kes=Eiswasser[1] oder evtl. von der käsigen Konsistenz des Bräts. Dass die Fleischmischung ursprünglich auch Leber enthielt, ist ein moderner Mythos und ist im Verbreitungsgebiet des Wortes "Leberkas" komplett ungebräuchlich.;
- Das Wort Fleischkäse ist ursprünglich schweizerischen Ursprungs. Der zweite Wortbestandteil Käse stammt hier von der Form (ähnlich wie ein Käselaib)[2].
Synonyme:
Oberbegriffe:
Beispiele:
- [1] Zur Brotzeit gibt es heute warmen Leberkäse mit süßem Senf.
- [1] „Laut Anklage begann alles mit ein paar Ohrfeigen, dann jedoch rastete der Angeklagte aus: Einmal drückte er ihr einen ofenheißen Leberkäse in[s] Gesicht, nur weil Petra B. Brezen ‚ohne Salz‘ gekauft hatte.“[3]
- [1] „Eigentlich, dachte ich, ist Leberkäse riechen und Leberkäse essen ein und dasselbe.“[4]
- [2] Diese ganze Sternendeuterei, das ist doch alles Leberkäse!
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Leberkäse mit Spiegelei, Leberkäse mit Kartoffelsalat, abgebräunter Leberkäse, warmer Leberkäse
Übersetzungen
[Bearbeiten] [2] österreichisch umgangssprachlich: Unfug, Unsinn
- [1] Wikipedia-Artikel „Leberkäse“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Leberkäse“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Leberkäse“
- [1] The Free Dictionary „Leberkäse“
- [1, 2] Jakob Ebner: Duden, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04984-4 „Leberkäse“, Seite 229
Quellen:
- ↑ Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch. Zweyter Theil, J.G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen 1828 (Google Books) „Kes“, Seite 1300 ISBN 3-486-52602-2
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 „Leberkäse“, Seite 563
- ↑ Wortschatz-Lexikon Uni Leipzig, Quelle: sueddeutsche.de vom 21.10.2005
- ↑ Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 191.