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Finger

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ der Finger die Finger
Genitiv des Fingers der Finger
Dativ dem Finger den Fingern
Akkusativ den Finger die Finger
[1] Finger an einer Hand
[4] Finger am Flughafen Vancouver

Worttrennung:

Fin·ger, Plural: Fin·ger

Aussprache:

IPA: [ˈfɪŋɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Finger (Info), Lautsprecherbild Finger (Info)
Reime: -ɪŋɐ

Bedeutungen:

[1] Anatomie: ein bewegliches Glied der Hand höherer Primaten
[2] Informatik, Internet: ein Internetprotokoll
[3] Messwesen: eine alte Längeneinheit
[4] Flugwesen, Luftfahrt: eine Fluggastbrücke

Herkunft:

althochdeutsch und altsächsisch: fingar, mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch und niederländisch: vinger, mittelniederländisch vingher, englisch und schwedisch: finger, altnordisch: fingr, gotisch: figgrs; entweder abgeleitet von germanisch *fengra, zurückgehend auf das indoeuropäische Zahlwort *pénkʷe „fünf“, oder germanisch *fanhan „fassen, ergreifen“ mit einem Ansatz indoeuropäisch *penkro-. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1] Medizin: digitus; umgangssprachlich: Griffel, Daddeln (Plural)
[3] Fingerbreit

Gegenwörter:

[1] Zeh, Zehe

Verkleinerungsformen:

Fingerchen, Fingerlein

Oberbegriffe:

[1] Körperteil

Unterbegriffe:

[1] Anatomie: Daumen, kleiner Finger, Mittelfinger, Ringfinger, Zeigefinger
[1] nach Funktion, Verwendung, Aussehen: Ringfinger, Stinkefinger; Wurstfinger/Würstelfinger, Zeigefinger
[1] übertragen: Langfinger

Beispiele:

[1] Wie viele Finger sind das?
[1] „Der Freikletterer bewegt sich in steiler Wand: Er verzichtet auch bei höchsten Schwierigkeitsgraden auf technische Hilfsmittel und setzt sich mit seiner reinen Körperlichkeit, der Kraft und Geschmeidigkeit seiner Muskeln, der Haltefähigkeit seiner Finger und Zehen, dem natürlichen Fels, seinen glatten Wänden, gefurchten Rillen, sperrigen Überhängen aus.“[2]
[1] „Ich sah den Ring an seinem Finger, dachte aber, auf eine Party zu gehen sei unverfänglicher als in einer Hotellobby zu sitzen.“[3]
[1] „Die zartgliedrigen, braunen Finger hielten eine geöffnete Packung mit Keksen.“[4]
[1] „Jürgen Loose sitzt mit gesenktem Kopf da, die Hände mit verschränkten Fingern auf seine Aufzeichnungen gelegt.“[5]
[2]
[3]
[4]

Redewendungen:

das sagt mir mein kleiner Finger
den Finger auf die Wunde legen
die Finger im Spiel haben
die Finger in etwas haben
die Finger von etwas lassen
die Finger von jemandem lassen
durch die Finger schauen
es juckt jemandem in den Fingern
etwas mit spitzen Fingern anfassen
Finger weg!
jemandem auf die Finger klopfen
jemandem durch die Finger schlüpfen
jemanden in die Finger bekommen
jemanden um den kleinen Finger wickeln
keinen Finger rühren
lange Finger machen
mit dem Finger auf jemanden zeigen
nur mit dem Finger schnippen müssen
schlimmer Finger (englisch bad finger)
sich alle zehn Finger abschlecken können
sich die Finger abarbeiten
sich die Finger schmutzig machen
sich etwas aus den Fingern saugen
sich in den Finger schneiden
zwischen den Fingern zerrinnen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: kleiner Finger, nikotingelbe Finger (Lautsprecherbild Audio (Info))
[1] mit Verb: sich den/die Finger brechen

Wortbildungen:

fingern
fingerbreit, fingerdick, fingerfertig, fingerlang, fingrig
Fingerabdruck, Fingeralphabet, Fingerbeere, Fingerfarbe, Fingerfertigkeit, Fingergelenk, Fingerglied, Fingerhandschuh, Fingerhut, Fingerkuppe, Fingernagel, Fingerpresse, Fingerring, Fingersatz, Fingerspitze, Fingerspitzengefühl, Fingertrockenhaube, Fingerübung, Fingerzeig, Zwölffingerdarm

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1–3] Wikipedia-Artikel „Finger (Begriffsklärung)
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Finger
[1] Goethe-Wörterbuch „Finger
[1, 3, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Finger
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFinger
[1] The Free Dictionary „Finger

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 344.
  2. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 64-65.
  3. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 277.
  4. Wilfried Seitz: Ülker Bisküvi. In: Ruth Finckh, Manfred Kirchner und andere (Herausgeber): Augen Blicke. Eine Sammlung von Texten aus der Schreibwerkstatt der Universität des Dritten Lebensalters Göttingen. BoD Books on Demand, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7504-1653-6, Seite 21–26, Zitat Seite 21f.
  5. Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 142.
Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Finger
(Finger)
die Finger
(Finger)
die Fingers die Finger
Genitiv des Finger
des Fingers
Fingers
der Finger
(Finger)
der Fingers der Finger
Dativ dem Finger
(Finger)
der Finger
(Finger)
den Fingers den Finger
Akkusativ den Finger
(Finger)
die Finger
(Finger)
die Fingers die Finger
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Finger“ – für männliche Einzelpersonen, die „Finger“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Finger“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Finger“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Fin·ger

Aussprache:

IPA: [ˈfɪŋɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Finger (Info), Lautsprecherbild Finger (Info)
Reime: -ɪŋɐ

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger, amerikanischer Nachname, Familienname; in Deutschland etwa 2950-mal und in Österreich etwa knapp 60-mal vorkommend

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Bill Finger, Christian Finger, Edi Finger, Edi Finger junior, Gottfried Finger, Hedwig Finger, Jakob Finger, Jeff Finger, Josef Finger, Peter Finger, Ursula Finger

Beispiele:

[1] Herr Finger baut sich ein Häuschen an der Spree.
[1] Die Fingers haben eine Trip-Hop-Band gegründet.
[1] Der Finger erzählt öfters Witze, für welche die Finger sich schämt.

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] „Finger“ bei Geogen Deutschland 3.2 Online. Bei Geogen Deutschland v4: „Finger“
[1] Wikipedia-Artikel „Finger (Begriffsklärung)
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFinger

Quellen:


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Binger, Dinger, Fänger, Finder, Ringer, Singer, Wikinger