Creme
Erscheinungsbild
Creme (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, f
[Bearbeiten]Singular | Plural 1 | Plural 2 | |
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Nominativ | die Creme | die Cremes | die Cremen |
Genitiv | der Creme | der Cremes | der Cremen |
Dativ | der Creme | den Cremes | den Cremen |
Akkusativ | die Creme | die Cremes | die Cremen |
Alternative Schreibweisen:
Nicht mehr gültige Schreibweisen:
Worttrennung:
- Creme, Plural 1: Cremes, österreichisch und schweizerisch: Plural 2: Cre·men
Aussprache:
- IPA: [kʁeːm], auch: [kʁeːmə], schweizerisch: [kʁɛːm]
- Hörbeispiele: Creme (Info), auch: —, schweizerisch: Creme (Info)
- Reime: -eːm, -ɛːm, -eːmə
Bedeutungen:
- [1] Kosmetik, Pharmazie: meist fetthaltige Substanz zur äußerlichen Pflege der Haut
- [2] Kochkunst: häufig süße Speise, die ihre charakteristische Konsistenz zum Beispiel durch aufgeschlagene Sahne, Butter oder Eier erhält
- [3] selten: milchige, fetthaltige Flüssigkeit zum Weißen von Kaffee
- [4] bildungssprachlich: Gruppe von Leuten, die als die ranghöchsten Vertreter auf einem bestimmten Gebiet gelten
Herkunft:
- Das französische Wort crème → fr wurde in seinen verschiedenen Bedeutungen zu verschiedenen Zeiten ins Deutsche übernommen: seit Anfang des 18. Jahrhunderts als Süßspeise, im 19. Jahrhundert zur Bezeichnung der gesellschaftlichen Oberschicht und zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Salbe.[1] Das Wort geht über die altfranzösischen Wörter craime → fro und cresme → fro vielleicht[2] auf eine Vermischung des gallischen crama → cel/krama → cel (‚Sahne‘) und des kirchenlateinischen chrisma → la (‚Ölung, Salbung‘) zurück.[3][4] Letzteres ist dem altgriechischen χρῖσμα (chrisma☆) → grc „aufgestrichene/eingeriebene wohlriechende Salbe“[5] entlehnt, das sich zusammen mit dem älteren χρῖμα (chrima☆) → grc „eingeriebene Salbe“[6] von χρίειν (chriein☆) → grc „salben“[7] ableitet.[8] Da ein schlüssig herzuleitendes außergriechisches Pendant zu χρίω fehlt, ist eine indogermanische Wurzel unsicher, wird aber dennoch vermutet.[9][10]
Synonyme:
- [1] Salbe, Emulsion
- [2] Brei, Pudding, Mus, Schlagrahm, Schlagsahne, Sahne
- [3] Kaffeerahm, Kaffeesahne, Kondensmilch
- [4] Crème de la Crème, Hautevolee, High Society, Oberschicht, Schickeria
Oberbegriffe:
- [1] Kosmetikartikel
- [2] Nachspeise, Süßspeise, Tortenfüllung
Unterbegriffe:
- [1] Abdeckcreme, Antifaltencreme, Babycreme, Bräunungscreme, Feuchtigkeitscreme, Frisiercreme, Fußcreme, Gesichtscreme, Gleitcreme, Handcreme, Hautcreme, Nachtcreme, Rasiercreme, Sonnencreme, Tagescreme, Zahncreme
- [1] Körpermilch
- [2] Buttercreme, Eiscreme, Erdnusscreme, Käsecreme, Macadamiacreme, Mandelcreme, Nuss-Nougat-Creme, Obstcreme, Puddingcreme, Schoko-Nusscreme, Nuss-Nougatcreme, Vanillecreme, Weincreme, Zartbittercreme
- [?] Schuhcreme
Beispiele:
- [1] Meine Hände sind voller Creme.
- [1] „Die Suche nach der perfekten Creme entspricht der Suche nach dem Heiligen Gral, beide verheißen ewige Jugend.“[11]
- [1] „Streichen Sie auf Verbrennungen keine Cremen oder Hausmittel wie etwa Mehl oder Melkfett.“[12]
- [1] „In flachen Tiegeln schimmerten bleiche Cremes, und herbe riechendes Wasser stand in breiten Schalen.“[13]
- [2] Sie liebt Süßspeisen über alles und isst öfters Cremes zum Dessert.
- [2] „Diese leichte Konversation unterhielt uns bis zum Nachtisch, einer katalanischen Creme mit Zimt; dann tranken wir einen Anisschnaps.“[14]
- [3] Er trinkt den Kaffee ohne Creme, weil er auf seine Gesundheit achtet.
- [4] Die Creme der Gesellschaft lässt Gesetze so entstehen, wie es ihr passt.
- [4] „Denn das German Investment Seminar der Dresdner Kleinwort Wasserstein, auf dem sich von A wie Adidas bis V wie Volkswagen die Creme der bundesrepublikanischen Wirtschaft präsentiert, verzeichnet in diesem Jahr einen Rekordansturm von Investoren.“[15]
- [4] „Als in den Sechzigern die Creme der Hippies und des Rock'n'Roll Marokko entdeckte, war er ihr Gastgeber.“[16]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Creme auftragen, Creme benötigen, Creme kaufen
- [2] Creme aufkochen, Creme genießen, Creme vorbereiten
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] Kosmetik, Pharmazie: meist fetthaltige Substanz zur äußerlichen Pflege der Haut
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- [1–3] Wikipedia-Artikel „Creme“
- [1–4] Duden online „Creme“
- [1, 2, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Creme“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Creme“
- [1, 2, 4] Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digital „Crème“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer & al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen in: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Creme“
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017472-4 , Stichwort: ‚Creme‘, Seite 175.
- ↑ Dieter Baer und wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 3-411-04162-5
- ↑ a) Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998) : „chrisma“ (Zeno.org)
b) Charlton T. Lewis, Charles Short: A Latin Dictionary. Clarendon Press, Oxford 1879. Stichwort „chrisma“. (perseus.tufts.edu) - ↑ Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „χρῖσμα“.
- ↑ Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „χρῖμα“.
- ↑ Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „χρίω“.
- ↑ a) Henry George Liddell, Robert Scott, revised and augmented throughout by Sir Henry Stuart Jones with assistance of Roderick McKenzie: A Greek-English Lexicon. Clarendon Press, Oxford 1940. Stichwort „χρῖσμα“.
b) Henry George Liddell, Robert Scott, revised and augmented throughout by Sir Henry Stuart Jones with assistance of Roderick McKenzie: A Greek-English Lexicon. Clarendon Press, Oxford 1940. Stichwort „χρῖμα“.
c) Henry George Liddell, Robert Scott, revised and augmented throughout by Sir Henry Stuart Jones with assistance of Roderick McKenzie: A Greek-English Lexicon. Clarendon Press, Oxford 1940. Stichwort „χρίω“. - ↑ Hjalmar Frisk, Griechisches Etymologisches Wörterbuch χρίω
- ↑ ausführlicher hier: Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digital „Crème“
- ↑ Helge Jepsen: Frauenspielzeug. Eine beinahe vollständige Sammlung lebensnotwendiger Dinge. Hoffmann und Campe, Hamburg 2010, ISBN 978-3-455-38079-8, Seite 19.
- ↑ beobachter.ch: Medgate zu Verbrennungen: Wasser ja, Eis nein. 20. Dezember 2006, abgerufen am 8. Januar 2016.
- ↑ Erich Maria Remarque: Gam. Roman. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-05469-9, Seite 136. Manuskript 1923/24, Erstveröffentlichung 1998.
- ↑ Michel Houellebecq: Lanzarote. 2. Auflage. DuMont Buchverlag, Köln 2017 (übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel), ISBN 978-3-8321-6354-9, Seite 55. Französisches Original 2000.
- ↑ Quelle: [welt.de], 2005-01-12
- ↑ Helge Timmerberg: Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-40582-9 , Zitat Seite 156.