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Die Burg Kynast

Die Burg Kynast (pol. Zamek Chojnik) liegt auf einem 657 m hohen, nach drei Seiten steil abfallenden Granitberg. 

 

Vom Turm genießt man eine großartige Aussicht zum Gebirgskamm und ins Hirschberger Tal. In der Tiefe die berühmte Mauer, auf der nach der Sage Ross und Reiter die Burg umreiten mussten, und von der sich die Burgherrin nach verschmähter Liebe hinabstürzte. Theodor Körner und Friedrich Rückert haben dies in einer ihrer Balladen besungen. Die Burg war ursprünglich im Besitz der Bolkonen und seit dem hohen Mittelalter Stammsitz der Familie Schaffgotsch. Baubeginn angeblich 1292. 

 

Im 14. Jahrhundert Umbau der Burg. Seit 1635, nach der Hinrichtung des Hans Ulrich von Schaffgotsch und Enteignung der Familie, von dieser nicht mehr bewohnt. 1675 schlug der Blitz in die Gebäude ein. Die Trümmer der Burg gehören zum kleinen Teil in 15., zum größten Teil ins 16. Jahrhundert. Als wertvoller Bauteil blieb eine spätgotische Erkerkapelle erhalten. Die Burg ist auch heute noch ein beliebtes Wanderziel für Touristen. Im ersten Hof die Stallungen, im zweiten die Staupsäule, ferner Zeughaus, Küche, Backhaus und Magazin. 

 

Auf Stufen hinaus gelangt man in einen engen Mittelhof (oben spätgotische Kapelle, erbaut 1403), links die Pulverkammer, rechts der Zwinger, geradeaus der dritte Hof, der den "Palas", das eigentliche Wohnhaus, von dem Turm (Bergfried) trennt. Im Hof tiefer Brunnen. Vom Turm herrlicher Rundblick. 

 

Man erreicht die Burgruine am besten von Hermsdorf (Sobieszow) in etwa einer Stunde auf dem Kynastweg. besonders schön ist hier der in seiner ursprünglichen Form erhaltene Bergwald. Es ist dies einer der wenigen Plätze, wo im 19. Jahrhundert nicht durch Monokultur eine Umstrukturierung des Wlades vorgenommen wurde. Sehr zu empfehlen ist auch ein nicht sehr steiler Weg, der in etwa 30 Minuten von Saalberg (Zachelmie) durch den Höllengrund auf den Kynast führt. 

 

Sie geigen wohl um den alten Berg, 

Der liegt so totenstille, 

Zerbrochen Brück` und Mauerwerk 

In seiner Waldeshülle. 

 

Ein Fahrender, heb ich mich hinan, 

Zu Hof hin will ich reiten. 

Walther, der liederreiche Mann, 

Wandert an meiner Seiten." 

 

(Gerhart Hauptmann, 1899 auf Burg Kynast)