Wodan
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Wodan (jingares Fuþark: ᚢᚦᛁᚾ[1], nordgerm.: Odin, oidhochd.: Wuotan, , oidboarisch: Wûtan[2]) is da Haptgod in da germanischn Religion und Mithologie.[3]
Wodan in da germanischn Mithologie
Wodan is in da germanischen Mithologie a ganz bsondas komplexe Gstoit mit vui Facetten. De markantn Wesnsziag san:
- da Bezug zur Ekstase
- da Bezug zu de Dodn beziehungsweis zum Dodnkult
- de Verwandlungsfähigkeit
- kriagerische, vegetative und dämonische Wesnsziag
Wodan in da Edda
Aus de soizign Stoana hod de Kuah Audhumbla an Riesn Bure aussagleggd. Da Bua vom Bure wor da Bör. Dea hod de Riesndochta Bestla gheirad und mit ia Wodan, Vili und Vé zeigt. De easchte Groußtat vo de drei Briada wor nacha, dass an Joten Ymir daschlogn ham und aus seim Leichnam de Wejd aufbaut ham. De Wejd wead vom Bluad vom Ymir iwaschwemmd. Nur a Riesnboa iwalebt; da Riese Bergelmir und sei Weib. De Erdn hot aus zwoa Tein bestondn: Müsbühlheim (Feia) und Jötunheim (Eis); dazwischn wor a Schlucht, as Grob vom Ymir. Do hot da Wodan as Menschnboa Ask und Embla easchoffa. De Menschn hom se vamehrt und de Riesn hom se vamehrt, so wor vo Ofong o a Streit zwischn Guad und Bäs oglegt. Dea Streit hot schliaßli aa zan Untagong vom Wodan gfiad.
Da Wodan is unglabli weise. Sei Wissn vadankda zwoa Robm, Hugin und Munin, de wo af seine Schuitan hogga und eam ois vazejn, wos af dera Wejd gschiat, deshoib hoaßt man eam aa Robmgod. Sei Wissn beziagt ea aa aus am Schluggal vom Brunnen vom Mimir, wosa mit oan Aug bezoid hoid, deshoib weada aa da Einaigige gnennd. An leggan Skaldenmet hoda si durch List und Charme vo da Gunlöda vaschoffd, deshoib isa aa a Dichdakini und hoaßt a da Liadamocha.
De Weiba vom Wodan sand: Jörd (Muada vom Donar), Rinda (Muada vom Vali), Frigga de Asenkenigin (Muada vom Baldr, Bragi, Hermode und Ziu), Grydur (Muada vom Vidar), nein reine Riesnjungfraun vo unendlicha Schenheit (gleichzeitg Miada vom Heimdall); Skade, friaha as Weib vom Njörd (vom Wodan de Muada vom Semming und vo vui weidan Buama), Gritha (Muada vom Skiolds); a Gspusi hoda aa mit da Riesendochta Gunlöda ghobt und mit da Gettin Laga (Gettin vo de Gwässa).
Wodan wohnt in Asgard. Do hoida si vor oim in drei Raimlichkeitn auf: Walaskialf und Gladsheim mit Walhall. Vo Walaskialf aus kona de ganze Wejd iwaschaugn. In Gladsheim hoidn de Getta eanare Vasammlunga ob und do drin befindse aa de Halle vo de todn Hejdn, de Einherjer, de mit eam gegan drohendn Wejduntagang kämpfn. Dapfere Kämpfa, de am Schlochtfejd (Walstatt) gfoin san, wean vo de Walküren duach an Kuss zum Festmoi mitn Wodan einglodn und wean so zu Einherjern. Nacha mocha se nix andas wie Feste feian und kämpfn bis zua Gettadämmerung (Ragnarök).
Ois a Freind vom Saufa und Kämpfn, wead da Wodan imma vo zwoa Walkürn begleitet, Rista und Mista, de wo eam mit goidenen Pokaln bediena. Mit dena Einherjern kämpfd a af seim achtfiaßigm Pferdl und mit seim Speer Gungnir, dea wo nia sei Zui vafejd. Owa des ois huift eam ned, da Wejduntagang bringt eam den Tod.[4]
Sejbstopfarung
Wodan is dauand auf da Suach nach Weisheit. Fian Schluck ausm Brunnen vom Mimir opfada a Aug, damit a zum Hejseha wead. Ois Opfa fia de Menschn hängda si in da Wejdesche Yggdrasil auf, vo seim eiganen Speer vawundet. Dabei dengda si de Runen aus (Runenliad vom Wodan in da Hávamál vo da Edda).
Magische Medien
Da Wodan hot a Pferdl mit ocht Haxn Sleipnir und zwo treie Robm Hugin und Munin („Gedankn“ und „Erinnerung“). Des san seine ständign Begleita, wenn a iban Himme reid und schaugt, wos in da Wejd so passiad. Seine Wejfe Geri und Freki („Gierig“ und „Gfräßig“) hejfa eam ba da Jagd.
Brauchtum
Da Voiksglaam an Wodan hot si bis in de Neizeit dahoidn, zum Beispui in de Gschichtn vo da Wuidn Jogd (dänisch-schwedisch Odensjakt). Da Jacob Grimm hot zoagt, dass vui Ernte- und Segnssprich iban Wodan gibt. Zum Beispui:
„Wode, Wode, hole deinem Rosse nur Futter, |
„Wode, Wode, hoi fia dei Pferdl nur Fuada, |
Schau aa
Beleg
- ↑ Ribe cranium Ritzung [1]
- ↑ Ernst Anton Quitzmann, Die heidnische Religion der Baiwaren, ISBN 78-5877606241, 1901
- ↑ De Vries: Altnordisches Etymologisches Wörterbuch, S. 416
- ↑ Vollmer: Inhaltliche Zusammenfassung zum Stichwort „Odin“
Literatur
- Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (Kölner anglistische Arbeiten Bd.4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929.
- Hermann Schneider (Hrsg.): Edda, Skalden, Saga. Festschrift Felix Genzmer. Carl Winter, Heidelberg 1952.
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. Kröner Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-520-36802-1.
- Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-16910-7.
- Rudolf Simek: Götter und Kulte der Germanen. Beck Verlag, München 2006, ISBN 3-406-50835-9.
- Ake V. Ström, Haralds Biezais: Germanische und Baltische Religion. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-17-001157-X..
- Wilhelm Vollmer: Wörterbuch der Mythologie aller Völker. Reprint-Verlag-Leipzig, Holzminden 2002, ISBN 978-3-8262-2200-9.