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  Baukunst in Baden
  Neckargemünd
 


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ein Bild

Neckargemünd, zehn Kilometer östlich von Heidelberg am Zusammenfluss von Elsenz und Neckar, ein idyllischer Ort im Neckartal — genannt auch "die Pforte zu Kraichgau und Odenwald", was alleine schon kaum romantischer klingen könnte.
     Zu Füßen der heute nur noch in unscheinbaren Resten erhaltenen Burg Reichenstein wurde der Ort im Jahre 988 erstmals urkundlich erwähnt. Als wichtiger mittelalterlicher Verkehrsknotenpunkt der Heerstraßen gelangte Neckargemünd zu einiger Bedeutung, gar zum Status einer freien Reichsstadt (1241). Den Zeichen der Zeit folgend, geriet sie aber zunehmend unter Kontrolle der Landesfürsten: 1330 verpfändete Kaiser Ludwig der Bayer an die Pfalzgrafen bei Rhein, den späteren Kurfürsten der Pfalz. In jenen kurpfälzischen Tagen gingen die größten Drangsäle über die Stadt. Wie die benachbarte kurpfälzische Hauptstadt Heidelberg wurde sie im vierten Jahr des 30jährigen Krieges 1622 durch General Tilly erobert, und zu Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges 1688 durch des Sonnenkönigs General Melac. Die entscheidende Schicksalsstunde Heidelbergs in jenem letzterem Krieg blieb Neckargemünd dagegen glücklich aufgespart: die völlige Niederbrennung 1693 im zweiten Anlauf und Eroberungszug des Sonnenkönigs. Die arme Stadt ward im 17. Jahrhundert zwar sehr geplagt, zusammen mit den anderen Städten des Neckartales entging sie aber der totalen Zerstörung des Pfälzischen Erbfolgekrieges — und das gar als eine merkwürdige Scheidemarke: oberhalb von ihr, also Richtung Rhein, wurde angefangen mit Heidelberg alles dem Erdboden gleich gemacht; unterhalb dagegen blieben die Städte verschont! Es waren taktische Erwägungen der Invasoren, die das Neckartal verschonten — im nachhinein blankes Glück also.
     In der Enge des Neckartales musste die Stadt zwangsläufig bergauf gedacht werden, was den Bürgern zwar seit jeher einige Mühen, dem Besucher aber umso gefälligere Ansichten erwirkt. Noch reizvoller der beinahe stete Blick auf die Talwände — glücklichster Hintergrund und die Verschmelzung von Stadt und Landschaft.


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