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— Lokales Wasser 37 —

Frisches Quellwasser aus der Umgebung geniessen — «Dänk global, trink lokal»

Mitten in der Zürcher Altstadt füllt ein kleines Team seit 2016 frisches Quellwasser aus dem Uetliberg in Flaschen ab. Hinter dem Projekt «Lokales Wasser 37» steht der Unternehmer Urs Grütter mit einer guten Idee dank einer zufälligen Entdeckung.


Am Zürcher Uetliberg entspringen über 100 Quellen mit frischem Quellwasser, das der Stadt Zürich als Notwasserreservoireversorgung dient und Brunnen bedient. Eine der zahlreichen Leitungen aus diesen Quellen führt in einer Abzweigung an den Rennweg 35 und von dort in einen Hausanbau (Rennweg 37), der bis vor wenigen Jahren als Garage diente. Dieser Hausanbau gehört der Max Ditting AG, wo Urs Grütter Geschäftsführer ist. Vor ein paar Jahren entdeckte er zufällig im Grundbuchauszug des Gebäudes, dass seit 1559 ein Wasserbezugsrecht für das Haus besteht. Kurzerhand entschied sich der Unternehmer, den Hausanbau in eine Produktionsstätte umzufunktionieren, um vor Ort Quellwasser abzufüllen und unter dem Namen «Lokales Wasser 37» zu verkaufen.

Verkauft wird das Wasser nur an Abnehmer in einem Umkreis von zehn Kilometern, denn «Lokales Wasser 37» will nicht einfach möglichst viel Wasser verkaufen, sondern mit seinem Projekt auch eine Botschaft vermitteln. «Über 42 Prozent des konsumierten Mineralwassers wird in der Schweiz aus dem Ausland importiert — das sind 415 Millionen Liter im Jahr 2017», erklärt Urs Grütter, «unser Trinkwasser kommt auf natürlichem Weg aus der Quelle an den Abfüllort und wird nur im Umkreis von 10 km distribuiert, deshalb weist es eine viel bessere Ökobilanz auf als importiertes Wasser. So kann durch den Konsum von lokalem Wasser ein aktiver Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstosses geleistet werden.»

Was vor wenigen Jahren als Geheimtipp begann, ist heute bereits ein beliebtes Produkt in Shops und Restaurants in Zürich. Schon nach kurzer Zeit mussten das Personal aufgestockt und die Abfüllanlage erweitert werden. Zudem denkt Grütter bereits über einen weiteren Ausbau nach und möchte künftig auch in anderen Schweizer Städten Quellwasser abfüllen und lokal verkaufen.

Der Erlös aus dem verkauften Wasser fliesst vollumfänglich in Entwicklungsprojekte im Zusammenhang mit Wasser. Mit dem Motto «Dänk global, trink lokal» fordert «Lokales Wasser 37» die Bevölkerung auf, sich mit dem Kauf von lokalem Wasser einerseits für Klimaschutz und andererseits für einen besseren Trinkwasserzugang weltweit einzusetzen.

avec setzt unter dem Label «Von Hier» auf regionale Produkte und verkauft in Zürcher Verkaufsstellen «Lokales Wasser 37». Damit begegnet avec dem Bedürfnis der Kunden nach frischen, handgemachten und lokalen Produkten. «avec ist für uns der ideale Partner, da wir in den Verkaufsstellen auf unsere Vision aufmerksam machen können, und weil dort weitere Produkte sind, die lokal hergestellt werden», erklärt Grütter.

Seit 1559 besteht ein Wasserbezugsrecht für den Besitzer des Vorgängerhauses am Rennweg 35. Dieses Recht gilt auch für nachfolgende Besitzer und ist so an die Max Ditting AG und deren Inhaber Urs Grütter weitergegangen. «Lokales Wasser 37» darf somit pro Jahr 5.5 Millionen Liter frisches Quellwasser aus der Leitung, die durch den Rennweg führt und aus dem Uetliberggebiet kommt, beziehen. Dies ist noch heute so im Grundbuchauszug des Rennweges 35/37 festgeschrieben. Vor fünf Jahren (2013) hat Urs Grütter dies per Zufall entdeckt und das Projekt «Lokales Wasser 37» lanciert.

Die Schweiz ist das Wasserschloss von Europa und importiert jährlich über 400 Mio. Liter Mineralwasser, dabei haben wir hier in der Schweiz eigenes Wasser von ausserordentlich guter Qualität.

Nach 2.5 Jahren Planung und Vorbereitung ging «Lokales Wasser 37» im März 2016 in Produktion. 2016 wurden 25'000 Schweizer Franken an ein Projekt in Rajasthan gegeben, das Wasser reinigt und in ärmeren Gebieten zu einem vertretbaren Preis vertreibt. 2017 und 2018 wird ein Projekt in Bolivien mit demselben Betrag pro Jahr unterstützt, wo Filter aus Ton hergestellt werden, um Wasser für ärmere Kinder und Familien trinkbar zu machen. Sobald der Gewinn des Projektes pro Jahr die CHF 25'000.- übersteigt wird, wird der ganze Gewinn in Wasserprojekte in Südländern investiert.