[go: up one dir, main page]

Zum Inhalt springen

Banat

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
S Banat und d Schdaatsgränze vo hüte

S Banat isch a Provinz in Südungarn gsi. Sie hätt da Südweschta fa Rumänie (unter andrem die Gegat um Demeschwar/Temesvár/Timişoara), an Toal far hüttiga Voyvodina und an Toal vom hüttiga Südungarn umfaßt.

Dur die Türgakriag isch des Gebiet im 16. Jahrhundert fascht entvölkrat woara. In da folgenda zwoa Jahrhundert händ si dött in dem früanar rein ungarischa Gebiet o unter andrem uf Iniative vo de Habsburger an Hufa verschiidene Völker niederlo.

Drunter sin an Hufa Serba gsi wo vor da Türga gflüchtat sinn, d'i Donauschwoba, Rutenen, Slowaka und no a paar andre.

Nachdem Österriech-Ungarn da Ersta Weltkriag verlora hätt, hat ma des Gebiet zwüsche Jugoslawie, Ungarn und Rumänie uftoalt.

Di natürlige Gränze vum Banat sin im Süde d'Donau, im Weste d'Theiß, im Norde d'Maros un im Oste d'Däler vum Temes un de Cerna am Füeß vu de Südkarpate.

De Großdeil vum Banat isch flach un ghört zu de Große Ungarische Diefebeni, während im Südoste s Banater Gebirg litt. De höchst Punkt vu de Region isch de Piatra Goznei mit 1447 Meter.

S Banat ghört zu dräi Staate: de gröscht Deil (18.945 km²) litt im Oste un ghört zu Rumänie, de Weste (9.307 km²) zu de Vojvodina (Serbie) un e chleis Stuck im Norde (217 km²) zu Csongrád (Ungarn).

Ethnisch isch s Banat e viilfarbigi Region. D'Mehrheit stelle Serbe bzw. Rumäne, abber in chleinerer Zahl findet mer au Ungare, Dütschi, Roma, Slowake, Ukraiiner, Kroate, Tscheche un Bulgare. Di Dütsche, wo früener e großi Minderheit gsy sinn, sinn nach dr Wendi 1989 fascht all uf Dütschland uusgwanderet.

Nochdem s Banat als Deil vum Chönigriich Ungarn unter de Türkeherrschaft entvölchert wore isch, hänn d'Habsburger noch de Verdriibig vu de Türke im 18. Johrhundert Iiwanderer do aagsidelt. Di meiste vu ihne sin Dütschi gsi; si sin in zwei Wälle iigwandert. Zwüsche 1720 un 1740 sin au wenigi Franzose, Italiäner un Spanier aagsidelt wore, si sin allerdings schnäll in de Dütsche uffgange. Scho vorhär, während de Türkeherrschaft, hänn Serbe un Rumäne s Banat bewohnt, 1737 sin Bulgare dezüechuu, wu vu Oltenie gflüchtet sin. In de dörtmolige Komitat Torontál un Temes hät's ab em 18. Johrhundert au tschechischi un slowakischi Dörfer gee. Au Ungare hänn sich aagsidelt, si sin abber nit lang blibe, hänn sich zerstreut odder sin abgwandert.

Dr Wortschatz vo de Dütsche, de Banater Schwobe, dokumentiert s Wörterbuech vo de Banater dütsche Mundarte, wo syt 2013 usechunt.

Verwaltigsgliderig

[ändere | Quälltäxt bearbeite]
Serbischs (gäl), rumänischs (blau) un ungarischs Banat (rot)
Unterdeilig vum rumänische Banat (orange)

De rumänisch Deil isch in dräi Chreis (Județ) iideilt: Arad, Timiș un Caraș-Severin. De Mittelpunkt vum rumänische Banat isch Timișoara. S serbisch Banat isch in e nördlige, e mittlere un e südlige Deil glidert, e chleins Gebiet isch Deil vu Belgrad wore. Di gröschte Stedt sin Zrenjanin un Pančevo.

Im Mittelalter isch s Banat Deil vum Chönigriich Ungarn gsi. Noch de Niderlag bi de Schlacht vu Mohács (1526) sin zwei Drittel vum Banat vu de Türke bsetzt un entvölchert wore, de Räst isch zum Fürstetum Sibebürge chuu un Deil vum Partium wore. Noch de Verdriibig vu de Türke un em Fride vu Pozsarevác im Johr 1718 isch s Banat nit widder Deil vu Ungarn wore, sundern isch als eigeständigi Region innerhalb vu de Monarchii diräkt de Wiener Regierig unterstellt gsi. An de Gränze sin serbischi, dütschi un rumänischi Gränzwächter uffgstellt wore; im Banat sin dütschi Iiwanderer aagsidelt wore. Andere Völcher isch es bis 1778 sogar verbotte gsi, des Gebiet z bewohne.

Vu de ölf Bezirk vum Banat hät d'Maria Theresia dräi züe-n-ere Militärgränze gmacht, in de andere acht hät sì absoluut regiert. Uff Dräng vum ungarische Parlamänt sin sälli acht im Johr 1741 widder Ungarn aagschlose wore. Während de Ungarische Revolution sin im Weste vum Banat Chämpf zwüsche Dütsche, Ungare un Serbe usdrage wore, noch de Kapitulation hänn d'Habsburger Ungarn de Deil vum Banat aberkännt, erst noch em Östriichisch-Ungarische Usgliich (1873) isch es zruck unter ungarischi Herrschaft chuu.

De Verdrag vu Trianon noch em Erste Wältchrieg hät s Banat uff dräi Länder uffdeilt, obwohl vor allem di dütschi Bevölcherig sich degege versüecht hät z wehre. Im Zweite Wältchrieg isch de Weste vum Banat vu Dütschland bsetzt gsi, sällewäg hänn di aasässige Dütsche noch em Chrieg mieße flüchte odder sin verdribe odder ermordet wore.

  • J. M. Bak: Banat. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, Münche/Züri 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 1405–1406.
  • Remus Crețan: Etnie, confesiune și opțiune electorală în Banat. Structuri teritoriale, tradiție, actualitate, ed. a 2-a, rev. și adăugită, Ed. Univ. de Vest, Timișoara 2006
  • Walter Engel (Hrsg.): Das Banat – ein europäischer Kulturraum, Klartext, Essen 2007, ISBN 3-89861-722-X
  • Thomas Krause: "Die Fremde rast durchs Gehirn, das Nichts …" Deutschlandbilder in den Texten der Banater Autorengruppe (1969–1991), (= Studien zur Reiseliteratur- und Imagologieforschung; 3), Peter Lang, Frankfurt am Main – Berlin [u. a.] 1998, ISBN 3-631-33399-4
  • Roxana Nubert; Ileana Pintilie-Teleagă: Mitteleuropäische Paradigmen in Südosteuropa. Ein Beitrag zur Kultur der Deutschen im Banat, Praesens, Wien 2006, ISBN 3-7069-0340-7
  • Hans-Heinrich Rieser: Das rumänische Banat. Eine multikulturelle Region im Umbruch. Geographische Transformationsforschungen am Beispiel der jüngeren Kulturlandschaftsentwicklung in Südwestrumänien, (= Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde; 10), Thorbecke, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-2510-6
  • Andrea Schmidt-Rösler: Rumänien nach dem Ersten Weltkrieg. Die Grenzziehung in der Dobrudscha und im Banat und die Folgeprobleme, (= Europäische Hochschulschriften: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften; 622), Peter Lang, Frankfurt am Main – Berlin [u. a.] 1994, ISBN 3-631-47612-4
  • Diana Schuster: Die Banater Autorengruppe. Selbstdarstellung und Rezeption in Rumänien und Deutschland, Hartung-Gorre, Konstanz 2004, ISBN 3-89649-942-4
  • Ingomar Senz: Die Donauschwaben, Langen/Müller, München ²1994, ISBN 3-7844-2522-4
  • Akiko Shimizu: Die deutsche Okkupation des serbischen Banats 1941–1944 unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien, (= Regensburger Schriften aus Philosophie, Politik, Gesellschaft und Geschichte; 5), Lit, Münster 2003, ISBN 3-8258-5975-4
  • Rodica Vârtaciu-Medelet: Barock im Banat. Eine europäische Kulturlandschaft. Schnell & Steiner, Regensburg 2012. ISBN 978-3-7954-2607-1.
  • Josef Wolf (Hrsg.): Quellen zur Wirtschafts-, Sozial- und Verwaltungsgeschichte des Banats im 18. Jahrhundert, Tübingen 1995
  • Josef Wolf: Entwicklung der ethnischen Struktur des Banats 1890–1992 (Atlas Ost- und Südosteuropa / Hrsg.: Österreichisches Ost- und Südosteuropa-Institut; 2: Bevölkerung; 8 = H/R/YU 1, Ungarn/Rumänien/Jugoslawien), Gebr. Borntraeger Verlagsbuchhandlung, Berlin – Stuttgart 2004, ISBN 3-443-28519-8
  • uni-freiburg.de, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Literaturauswahl: Banat. Eine multi-ethnische Großregion in Südosteuropa, Stand 13. Oktober 2006
 Commons: Banat – Sammlig vo Multimediadateie