Was waren für Sie die Vorteile und Herausforderungen eines Online-Studiums?
LH:
Wenn man bereits voll im Berufsleben steht und damit
den Luxus eines festen Gehalts hat und währenddessen noch eine eigene Familie
aufbaut, ist es sehr schwierig aus diesen Verpflichtungen noch einmal
herauszukommen. Ich bin eher durch Zufall auf VAWi gestoßen und habe schnell
erkannt, dass dieser Online-Studiengang genau die Bedingungen bietet, die ich
für ein Studium neben Job und Familie benötigt habe.
Dabei ist besonders das Thema Flexibilität hervorzuheben. Weil es, mit Ausnahme der Klausuren, keine
örtlich und zeitlich gebundenen Präsenzveranstaltungen gibt, konnte ich lernen,
wann und wo ich wollte. Da ich zu dieser Zeit als Berater viel unterwegs war,
konnte ich die Zeit in der Bahn nutzen, um mich z. B. auf Prüfungen
vorzubereiten. Gleichzeitig sorgt das Fehlen von Präsenzveranstaltungen für ein
kostengünstiges Studium, da z. B. Reisekosten wegfallen.
Diese Flexibilität ist allerdings auch eine große
Herausforderung, denn das Online-Studium erfordert, noch mehr als ein reguläres
Studium, ein hohes Maß an Disziplin und eigenverantwortlichem Lernen. Dies
führt jedoch auch dazu, dass man sich mehr mit den Themen auseinandersetzt und
so viel tiefer in die Materie einsteigen kann.
Was sind für Sie die größten Vorteile bei VAWi?
LH:
Was man bei VAWi herausheben muss, ist der große
Umfang von angebotenen Kursen, aus denen man weitestgehend frei wählen und
somit genau die Kurse belegen kann, die einen persönlich weiterbringen. Weil
VAWi ein nicht-konsekutiver Studiengang ist, kommen hier viele Studierende mit
sehr unterschiedlichen Vorbedingungen zusammen.
Je nach Wissenstand und
persönlicher Interessenslage können sich Studierende bei VAWi also genau den
Studienplan zurechtlegen, der für sie am meisten Sinn ergibt.
Ein weiterer Punkt ist das unvergleichliche
Organisationstalent und die Energie, die Thomas Weichelt zutage legt. Ich habe
mich selten so gut betreut gefühlt wie von ihm. Dabei ist besonders auch die
Möglichkeit der persönlichen Erreichbarkeit, auch vor Klausuren, hervorzuheben.
Außerdem ist VAWi im Vergleich zu anderen Angeboten
schlicht sehr kostengünstig.
In welchem Bereich haben Sie vor bzw. während des VAWi-Studiums gearbeitet?
LH:
Ich habe zunächst ein Diplom in
Technologie-Management und Marketing mit dem Schwerpunkt elektrische
Energiewirtschaft gemacht und bei einem Unternehmen im Bereich der statischen
Umrichter, also tiefste Elektrotechnik, gearbeitet. Allerdings habe ich dann festgestellt,
dass dies nicht der Beruf ist, mit dem ich glücklich werde. Durch eine
Verkettung von Zufällen bin ich dann bei einer Firma gelandet, die Unternehmen
in Sachen IT energiewirtschaftlich berät. Bei dieser Firma arbeite ich noch
heute als IT-Berater.
In welchem Bereich sind Sie jetzt berufstätig?
LH: Ich
habe mich Anfang vorletzten Jahres etwas umorientiert, als ich mich ein wenig
in das Thema Microsoft Office 356 verliebt habe, welches ich von vielen Kunden
kannte. Ich bin damit von einer eher generischen Beraterfunktion zu einer Spezialistenlaufbahn übergegangen.
Inwieweit hat Sie das VAWi-Studium beruflich weitergebracht bzw. Einfluss auf Ihren beruflichen Werdegang gehabt?
LH:
Ich denke es gibt Berufsfelder, bei
denen der eigene Abschluss direkten Einfluss auf den Job hat, wie z. B. Lehrer
oder andere Angestellte im öffentlichen Dienst. Dies war bei mir in diesem Maße
nicht der Fall. Aber ich habe jede Menge neue Methoden, Allgemeinwissen und,
gerade für mich als Quereinsteiger, das nötige Rüstzeug gelernt, um beruflich
weiterkommen zu können. Außerdem war es für mich auch noch eine persönliche
Herausforderung, die ich, neben Hausbau, Familie und Job, bewältigen wollte.
Was fanden Sie an VAWi besonders spannend?
LH: Zunächst
waren einfach die Kurse für mich interessant, welche ich beruflich benötigt
habe. Was ich aber, aus emotionaler Perspektive, als sehr spannend empfunden
habe, waren die Gruppenarbeiten, weil man dort, in kleinen Einheiten, auf sehr
unterschiedliche Menschen getroffen ist, die alle ihre eigenen fachlichen
Stärken mitgebracht haben. Durch die unterschiedlichen Erfahrungen entstand so
ein sehr reger Austausch untereinander.
Was von
dem, was Sie bei VAWi gelernt haben, ist für Sie in Ihrem Beruf besonders
hilfreich?
LH:
Aus der fachlichen Sicht war besonders das Thema
Prozessmodellierung hilfreich, weil ich in meiner damaligen Tätigkeit als
Business-Analyst häufig mit den internen Prozessen verschiedener Kunden
konfrontiert wurde und diese abstrahieren und zu Papier bringen musste.
Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch die gesamte
Allgemeinbildung im Themenkomplex IT.
Außerdem war VAWi für meine persönliche Entwicklung
sehr hilfreich. Wenn man 7 Jahre lang studiert und dabei noch Verpflichtungen
im Job und Familie hat, dann eignet man sich eine Disziplin und Strategien an,
sich auch von Stolpersteinen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Diese
Fähigkeiten helfen mir nun auch in meinem Beruf.
Wie haben Sie das Studium finanziert? Hat sich Ihr Arbeitgeber an den Kosten beteiligt? Haben Sie öffentliche oder private Förderungsprogramme wahrgenommen?
LH:
Ich habe das gesamte Studium selbst
bezahlt.
Wem würden Sie VAWi empfehlen?
LH:
Also zunächst sollte man Interesse an IT mitbringen.
Aber egal ob man sich tiefergehend mit bestimmten Themen, z. B. im Rahmen von
Projekten, beschäftigen, oder, so wie ich, ein breites Allgemeinwissen aufbauen
möchte, kann ich VAWi eigentlich jedem empfehlen. Man muss natürlich ein
gewisses Maß an Disziplin mitbringen. Wer eher den schulischen Ansatz bevorzugt,
für den ist VAWi vielleicht nicht das richtige.
Gibt es etwas, das Sie Studienanfängern/innen als Tipp mit auf den Weg geben würden?
LH:
Besonders das Thema Netzwerken innerhalb
der Studierendenschaft ist wichtig, da hier einfach viele verschiedene Menschen mit
unterschiedlichen beruflichen Hintergründen zusammenkommen. Weil man sich im
Leben ja immer zweimal sieht, kann einen dies auch beruflich weit nach vorne
bringen. In dieser Hinsicht ist es auch sehr empfehlenswert die Veranstaltungen
zu Beginn des Semesters in Fulda zu besuchen, um nicht nur Kommilitonen/innen,
sondern auch Dozenten/innen kennenzulernen.
Ein weiterer Ratschlag, den ich jedem ans
Herz legen möchte, ist: seid aktiv! VAWi bietet ja zu jedem Modul ein Forum an,
in dem man sich austauschen kann. Dabei sollte es aber nicht nur darum gehen,
sich von anderen berieseln zu lassen, sondern viel mehr darum, ganz im Sinne von Web
2.0, selbst aktiv zu werden und eigene Beiträge für die Diskussion zu liefern. Dazu
gehört nicht nur Fragen zu stellen, sondern auch zu versuchen, Fragen von anderen
selbst zu beantworten.
Herr Höfer, wir bedanken uns für das Interview.