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Weltumspannende Forschungsaktivitäten

Das internationale Engagement der Universität Stuttgart spiegelt sich in einer Vielzahl länderübergreifender Projekte und Kooperationen verschiedenster Art. Manche davon werden zum Impulsgeber für dauerhafte Netzwerke. Einige dieser Projekte stellen wir Ihnen auf dieser Seite vor.

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Delegationsreise im Rahmen des DAAD-Netzwerks Geodäsie nach Wuhan.

Wissenschaft und Forschung entwickeln sich unabhängig von Grenzen im Austausch von Ideen, Argumenten und Anregungen, in Kooperationen und im Wettbewerb. Die Universität Stuttgart nutzt intensiv die Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit im Rahmen des europäischen Forschungsrahmenprogramms HORIZON 2020. Aber auch über die Grenzen Europas hinaus ist die Universität Stuttgart Partner in internationalen Netzwerken, die in der weltweiten Forschungslandschaft Impulse setzen.

Internationale Forschung gibt es in allen Fachbereichen der Universität Stuttgart und auf allen Stufen der wissenschaftlichen Leiter. Die hier vorgestellten Projekte zeigen einige Beispiele.

Ausgewählte internationale Forschungsaktivitäten

Geodäsie, die Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche, ist in besonderem Maße auf internationale Zusammenarbeit angewiesen. Ihre Daten geben Hinweise auf den globalen Klimawandel, auf Dürren oder Naturkatastrophen. Mit Hilfe des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes DAAD startete die Universität Stuttgart 2015 ein Projekt, das die weltweite Vernetzung der Forschergemeinde auf dem Gebiet der Geodäsie vorantreibt. Mit den DAAD-Geldern sollen nicht nur Stellen geschaffen und Geräte gekauft, sondern vor allem auch der Austausch von Personal und Wissen gefördert werden, zum Beispiel bei der komplizierten Auswertung von Satellitendaten.

Beteiligt sind fünf Institute der Universität sowie deren internationalen Partner. Wichtige Partnerhochschulen sitzen in China, darunter die im Bereich Vermessungswesen renommierte Wuhan University sowie die Tonji Universität in Shanghai. http://themnet.gis.uni-stuttgart.de/

Um Innovationen und insbesondere das Thema Industrie 4.0 voranzutreiben, errichten die Universität Stuttgart und Shanghai Institute of Smart Manufacturing (SISM)/China ein internationales Forschungszentrum. Teil der Kooperation sind so genannte Joint-Research Labs am SISM, in denen jeweils ein/e Professor/in jedes Partnerlandes und deren Teams gemeinsam ein Forschungsthema bearbeiten sowie Geräte gemeinsam nutzen. Mit beteiligt an den Labs ist auch das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), gestartet wird 2017.

Die konkreten Fragestellungen werden derzeit erarbeitet und fokussieren insbesondere die Bereiche Maschinenbau und Produktionstechnologien. Aus dem Regierungsprogramm „China 2025“ wurde bereits die Infrastruktur im Volumen von mehreren Millionen Euro errichtet, und auch die Mittel für das Equipment und die Mitarbeiter/innen werden von chinesischer Seite erbracht. Zudem umfasst die Kooperation die Förderungen von Doktoranden in Stuttgart und in Shanghai.

Zwischen dem Indian Institute of Technology in Mandi/Indien und den TU9-Universitäten besteht seit 2011 ein Forschungsaustauschprogramm, für das die Universität Stuttgart die Koordination übernommen hat. Im Fokus der Zusammenarbeit stehen Fragen des Bauingenieurwesens. Wichtige Punkte hierbei sind zum Beispiel innovatives Bauen mit traditionellen Materialien, Leichtbau und recycelbare Baustoffe, Erdbeben-Forschung und Bauen in Erdbebengebieten, Energieversorgung und Wassermanagement sowie Abfallwirtschaft. 2016 wurde die Zusammenarbeit auf das Structural Engineering Research Centre (SERC) in Chennai (Madras) ausgedehnt. Bereits 2015 wurde zudem ein Bachelor- und Masterstudiengang eingerichtet, dessen Curriculum sich an den Bedingungen in der Himalaja-Region orientiert. www.iitmandi.ac.in

Forschung bewegt sich mehr denn je an den Schnittstellen der Disziplinen, denn die Komplexitäten unbekannter Phänomene lassen sich durch die unterschiedliche Herangehensweise einzelner Fachrichtungen besser erklären. Beispiele dafür sind an der Universität Stuttgart die Computerlinguistik (Linguistik und Informatik), die Digital Humanities (Literaturwissenschaft und Informatik), die Infrastrukturplanung (Architektur, Ingenieurwesen und Sozialwissenschaften) oder die Technologiefolgenabschätzung beziehungsweise das Risikomanagement (Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Sozialwissenschaften.) Weitere Themen wie Gesundheit und Technik in einer alternden Gesellschaft, der Klimawandel, die Energiewende oder das Wassermanagement bei wachsender Erdbevölkerung und –erwärmung werden künftig verstärkt hinzukommen.

Auf Schnittstellen wie diese fokussiert auch die Zusammenarbeit der Universität Stuttgart mit der Università degli Studi di Bergamo in der Lombardei/Italien. Ein solches strategisches Netzwerk ermöglicht intensive Forschungs- und Lehrkooperationen in unterschiedlichen Bereichen. So startete im Oktober 2016 das von der DFG geförderte deutsch-italienische Graduiertenkolleg „DROPIT“. Weitere Bereiche der Kooperation betreffen das Internationale Zentrum für Kultur und Technikforschung (IZKT), das Betriebswirtschaftliche Institut (Lehrstuhl Prof. Oesterle) sowie das Sprachenzentrum der Universität Stuttgart.

 

Die Stuttgart Research Partnership (SRP) "iNterdisciplinary Union of Porous media research" (NUPUS) ging 2015 aus dem Graduiertenkolleg “Nichtlinearitäten und Hochskalierung in porösen Medien hervor”, in dem sich Nachwuchswisenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Studierende über die verschiedenen Ansätze zur Erforschung poröser Medien austauschen. Im Fokus steht insbesondere die Frage, wie sich Flüssigkeiten, Gase und Partikel in porösen Medien ausbreiten. Die Anwendungen reichen von der Wasserforschung bis zu Batterien. Mit der Gründung des SRP traten zahlreiche weitere Universitäten und Forschungseinrichtungen dem Verbund bei, so aus Deutschland, Italien, Großbritannien, Norwegen, Polen, Belgien, Niederlande, Schweiz und den USA.

Ob bei der Sprühkühlung von Nahrungsmitteln, bei Verdunstungsvorgängen oder Verbrennungsprozessen im Motor: wie sich Tröpfchen untereinander und zu ihrer Umgebung verhalten, spielt bei vielen industriellen Anwendungen eine wichtige Rolle. Der technische Fortschritt auf diesem Gebiet erfordert es, hierfür adäquate Berechnungsansätze zu entwickeln. Möglich ist das jedoch nur, wenn man schwer erkennbare Detailprozesse an der Phasengrenze sowie die Mikrostruktur der Oberflächen analysiert. Dies ist das Ziel eines italienisch-deutschen Graduiertenkollegs an der Universität Stuttgart, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG mit 3,5 Millionen Euro gefördert wird.

Ein Forschungsaufenthalt an der Universität Stuttgart steht nicht nur etablierten Forscherinnen und Forschern offen, sondern auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs. Den Einstieg dazu bietet das Stuttgart University Program for Experiencing Research (SUPER), das sich vorrangig an Undergraduates nordamerikanischer Spitzenuniversitäten wie MIT, Purdue oder University of Toronto richtet. Während des zwei bis drei Monate dauernden Gastaufenthalts sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ein Forschungsprojekt an einem Gastinstitut eingebunden und erfahren, wie man in Deutschland forscht und lebt. Zur Webseite.

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