Quake II [Nintendo Switch – Review]

Boomer-Shooter

Seit einigen Jahren hat sich ein kleiner Trend zurück zu den einfachen Firstperson-Shooter der 90er Jahre etabliert. Die sogenannten Boomer-Shooter wie „Ultrakill“ oder „Prodeus“ verzichten dabei auf die modernen Annehmlichkeiten eines „Call of Duty“ und spielen sich eher so schnörkellos wie einst ein „DOOM“ oder eben „Quake“. Schnelle Ballereien also mit einfacher Missionsstruktur und einer einprägsamen Level-Architektur. Und im besten Fall mit einem hohen Splatter-Fakor!

Doch auch die just genannten Kult-Titel von id Software feiern seit einigen Jahren ihr Revival. Daher kann man mittlerweile alle „DOOM“-Teile für aktuelle Plattformen kaufen und auch „Quake“ schaffte es im Jahr 2021 in einer Wunschlos glücklich-Edition auf Switch, PlayStation & Co. So konnte man nicht nur das Hauptspiel in einer modernisierten Grafik erleben, es gab auch unzählige Erweiterungen zu bestaunen, die N64-Fassung des Shooters und obendrein natürlich Multiplayer-Modi.

Umso größer war die Freude als Bethesda Anfang August auch „Quake II“ in solch einer Edition veröffentlicht hat. Ob der Shooter auf der Switch wieder genau so überzeugen kann wie auch schon dessen Erstling, erfahrt ihr in unserem Review.

Ballern für den Weltfrieden

In der Rolle eines Marines namens Bitterman seid ihr an der Operation Alien Overlord beteiligt, die die Erde vor außerirdischen Invasoren retten will. Mehr Story braucht es für „Quake II“ auch nicht als Grund für wilde Baller-Orgien und die Rechtfertigung auf dem Alien-Planten Stroggos ein wahres Gemetzel zu begehen.

Doch neben der eigentlichen Kampagne bringt die Remaster-Edition des Shooters noch einiges an Inhalt mit sich. Denn wie auch schon beim Erstling und den beiden „DOOM“-Ablegern bietet schon das Start-Menü eine große Auswahl an Möglichkeiten für den geneigten Shooter-Freund. Neben dem eigentlichen „Quake II“ sind nämlich auch drei Erweiterungen an Bord, so könnt ihr auch „Call of the Machine“, „The Reckoning“ und „Ground Zero“ genießen. Natürlich darf da auch die N64-Version nicht fehlen und somit bekommt man hier ein Rundum-sorglos-Paket geschnürt.

Im id-Vault findet ihr allerlei Infos und Grafiken zu Waffen und den Feinden oder ihr genießt einfach die Konzeptgrafiken zum Spiel und schaut euch diese – dank Zoom-Funktion- ganz genau an.

Zu guter Letzt könnt ihr „Quake II“ natürlich auch im Multiplayer-Modus spielen, was entweder direkt an der Konsole mit bis zu sieben anderen Spieler*innen oder eben über den Online-Modus funktioniert.

Allerlei Effekte für die Schönheit

Die Remaster-Version von „Quake II“ bringt zahlreiche optische Neuerungen mit sich, die man aber nicht unbedingt nutzen muss. Wer das Spiel so zocken will wie früher am PC, der kann sämtliche Verbesserungen wie Lichteffekte, dynamische Schatten, Mündungsfeuer oder aufgehübschte Modelle auch ausschalten und sich an dem alten Pixelbrei ergötzen. So oder so…das Spiel läuft immer absolut flüssig und ruckelfrei.

Generell sind die Optionen des Spiels unglaublich umfangreich und können somit auf wirklich jedes Bedürfnis der Spieler*innen angepasst werden. Das beginnt bei Einstellungen für die Barrierefreiheit, geht über die oben erwähnten Effekte und Filter und endet bei der optionalen Bewegungssteuerung mit dem Gyro-Sensor der Switch.

Auch im Spiel selbst, hat man ein paar nützliche Besserungen vorgenommen. Die Auswahl der Waffen erfolgt über ein Waffenrad, das ihr mit R anzeigen lassen könnt. Mit der linken Schultertaste hingegen wird das Inventarrad geöffnet. In diesem könnt ihr unter anderem einen Kompass auswählen, der euch die Navigation durch die verschachtelten Level leichter macht.

  • Inhalt
  • Grafik
  • Gameplay
  • Spielspaß
3.9

FAZIT: So macht man ein Remaster!

id Software beziehungsweise Nightdive Studios und Bethesda zeigen der Konkurrenz mal wieder, dass man für eine überarbeitete Neuauflage eines Klassikers keine 50,-€ verlangen muss. Für einen Zehner bekommt man so nämlich nicht nur das Hauptspiel inklusive Erweiterungen und der N64-Version, auch die Einstellungsmöglichkeiten sind zahlreich und an aktuelle Anforderungen angepasst. Obendrein sieht die modernisierte Fassung von „Quake II“ einfach gut aus. Klar, Texturen wiederholen sich ständig und auch die Modelle der Figuren sind rudimentär, aber das alles ergibt einen runden Grafikstil, der in Kombination mit der Musik auch heute noch für einen hohen Puls und Adrenalinschübe sorgen kann.

Dass es dann auch noch die Online-Modi in „Quake II Remaster Edition“ geschafft haben, ist die Sahne auf der Torte und sicherlich für jeden relevant, der sich auch damals schon auf den Planeten Stroggos gewagt hat. Letztlich kann man so viel positives Engagement nur loben und jedem Shooter-Fan ans Herz legen, hier die zehn Euro zu investieren. Es wäre schön, wenn sich solch qualitativ hochwertigen Remaster zu einem fairen Preis etablieren und vor allem durchsetzen würden.

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About Christian Suessmeier 3855 Articles
Nachdem ich schon in jungen Jahren Prinzessinnen aus den Klauen bösartiger Reptilien rettete und mich mit einem kleinen Raumschiff durch das Weltall ballerte, ließ mich die Faszination Videospiele nicht mehr los. Besonders japanische Spiele haben es mir angetan, außerdem war ich auch immer ein großer Fan von spezielleren Konsolen wie dem Sega Saturn. Ein Herz für Außenseiter quasi! In Sachen Spielen verehre ich die "Yakuza"-Reihe, mag filmische Abenteuer wie "The Last of Us" und absolviere gerne mal eine Partie "PES" zwischendurch. Ansonsten schlägt mein Herz aber auch für den japanischen Film, Regisseure wie Shion Sono, Shinya Tsukamoto oder Takeshi Kitano sind einfach Gold wert. Weiterhin investiere ich meine Zeit aber auch gerne in Comics und dem kreativen Arbeiten(Schreiben, Zeichnen...).

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