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2016 April – BEIGEWUM

Archiv für April 2016


Europas Multiple Krisen: Eine Agenda für einen wirtschaftlichen Wandel, Solidarität und Demokratie

26. April 2016 – 8:57 Uhr

Am  20. April luden wir gemein­sam mit der ÖFSE und der wirt­schafts­po­li­ti­schen Aka­de­mie zur Prä­sen­ta­ti­on des neu­en Euro­Me­mos . Das Euro­Me­mo beleuch­tet aktu­el­le Ent­wick­lun­gen in Euro­pa und ent­steht kol­la­bo­ra­tiv aus Dis­kus­sio­nen und Arbei­ten renom­mier­ter Öko­nom­In­nen aus ganz Euro­pa, wel­che sich für Voll­be­schäf­ti­gung mit guten Arbeits­ver­hält­nis­sen, für sozia­le Gerech­tig­keit, für Besei­ti­gung von Armut und sozia­ler Exklu­si­on, für öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit und für inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­tät einsetzen.

Euro­päi­sche Wirt­schafts­po­li­tik – nach wie vor neo­li­be­ral ausgerichtet

Seit dem Erschei­nen des  Euro­Me­mo 2015 ist es zu kei­nen nenn­ba­ren Kurs­än­de­run­gen auf gesamt­eu­ro­päi­scher Ebe­ne in der Aus­rich­tung der poli­ti­schen Maß­nah­men gekom­men. Zwar wur­de die Aus­teri­täts­po­li­tik – mit der Aus­nah­me des Troi­ka-Dik­tats in Grie­chen­land – etwas auf­ge­weicht, doch dafür der Druck zu neo­li­be­ra­len Struk­tur­re­for­men mit dem Schwer­punkt Abbau von Löh­nen und Arbeits­rech­ten ver­schärft. Ent­spre­chend ist die Arbeits­lo­sig­keit wei­ter­hin hoch, vor allem unter Jugend­li­chen, und set­zen sich Ungleich­ge­wich­te zwi­schen den ein­zel­nen Mit­glieds­län­dern ins­be­son­de­re durch die hohen Import­de­fi­zi­te von Deutsch­land und Hol­land fort.

Wäh­rend auf fis­kal­po­li­ti­scher Ebe­ne Anstren­gun­gen unter­nom­men wer­den Inves­ti­tio­nen anzu­kur­beln, ver­hin­dert die kon­sti­tu­tio­na­li­sier­te Aus­teri­täts­po­li­tik eine staat­lich koor­di­nier­te Sta­bi­li­sie­rung der Nach­fra­ge und Schaf­fung von Beschäf­ti­gungs­mög­lich­kei­ten. Gleich­zei­tig schrän­ken die tech­no­kra­ti­schen Fis­kal­re­geln auf euro­päi­scher Ebe­ne demo­kra­tisch gefor­der­te, wirt­schafts­po­li­ti­sche Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten, dras­tisch ein. Dabei ver­schärft die Aus­teri­täts­po­li­tik Gen­de­r­un­gleich­ge­wich­te: Frau­en sind struk­tu­rell stär­ker von der defla­tio­nä­ren Wir­kung der Aus­ga­ben­kür­zung betroffen.

Fort­schrei­ten­de Entdemokratisierung

Die­se Pro­blem­ana­ly­se sowie mög­li­che Lösungs­an­sät­ze stan­den im Mit­tel­punkt der Ver­an­stal­tung. Zen­tral war die Fra­ge der Ein­schrän­kung der demo­kra­ti­schen Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten auf natio­na­ler Ebe­ne, wie sie Luis Lopes am Bei­spiel Por­tu­gal eben­so auf­zeig­te wie Ste­fa­nie Wöhl in Bezug auf die Fis­kal­po­li­tik. Ver­schärft wird die Ent­de­mo­kra­ti­sie­rung dadurch, dass es kei­ne ent­spre­chen­de Aus­wei­tung demo­kra­ti­scher Aus­hand­lungs- und Gestal­tungs­pro­zes­se auf euro­päi­scher Ebe­ne gibt. Wer­ner Raza zeig­te am Bei­spiel der euro­päi­schen Han­dels­po­li­tik viel­mehr auf, wie stra­te­gisch selek­tiv die euro­päi­sche Poli­tik­kon­stel­la­ti­on wirkt und wie schwer es des­halb für natio­nal noch rela­tiv gut ver­an­ker­te Akteu­re ist auf die­sem Spiel­feld mitzumischen.

Die Unfä­hig­keit die öko­no­mi­schen und sozia­len Pro­ble­me durch eine gemein­sa­me Euro­päi­sche Poli­tik zu besei­ti­gen zeigt sich schließ­lich auch in der Migra­ti­ons­po­li­tik. Anstatt gemein­sam Lösun­gen zu suchen kommt es zu neu­en Grenz­zie­hun­gen und einer Abwäl­zung der Her­aus­for­de­run­gen auf die Peri­phe­rie Euro­pas – ins­be­son­de­re auf Griechenland.

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Class Trouble – Zur Aktualität der Klassenfrage

25. April 2016 – 14:57 Uhr

In Koope­ra­ti­on mit dem Refe­rat für Arbeiter_​innenkinder der ÖH Uni Wien

Am Mon­tag den 9. Mai um 19:00 Uhr im Afro-Asia­ti­schen Insti­tut Wien (Tür­ken­stra­ße 3, 1090)

Podi­ums­dis­kus­si­on mit den Autor_innen:

  • Tan­ja Abou (Social-Jus­ti­ce-Trai­ne­rin, Autorin)
  • Mar­tin Bir­kner (Akti­vist, Autor)
  • María Do Mar Cas­tro Vare­la (Poli­tik­wis­sen­schaft­le­rin)
  • Andre­as Kem­per (Sozio­lo­ge)
  • Mode­ra­ti­on: Bri­git­te Theißl (Jour­na­lis­tin, Bloggerin)

Nowa­days it is fashion­ab­le to talk about race or gen­der; the uncool sub­ject is class. It’s the sub­ject that makes us all ten­se, ner­vous, uncer­tain about whe­re we stand“, schrieb einst bell hooks. Lan­ge Zeit ist der Klas­sen­be­griff ange­sichts neo­li­be­ra­ler Ver­hei­ßun­gen und meri­to­kra­ti­scher Ver­spre­chen ver­nach­läs­sigt wor­den. Gegen­wär­tig lässt sich jedoch ein gestei­ger­tes Inter­es­se an der „Klas­sen­fra­ge“ und an „Klas­sis­mus“ fest­stel­len. Vor­an­ge­trie­ben wer­den die aktu­el­len Debat­ten rund um „Klas­se“ von der Gewiss­heit, dass erst das Zusam­men­wir­ken von Klas­sen­kämp­fen mit femi­nis­ti­schen und antirassistischen/​dekolonialen Wider­stän­den sozia­le Ver­hält­nis­se ver­än­dern kann. Die Podi­ums­dis­kus­si­on „Class Trou­ble – Zur Aktua­li­tät der Klas­sen­fra­ge“ knüpft an das Kurs­wech­sel-Schwer­punkt­heft „Klas­se – Klas­sis­mus – Klas­sen­kampf?“ an. Die gela­de­nen Autor_​innen dis­ku­tie­ren die aktu­el­le Bedeu­tung von „Klas­se“ für eine eman­zi­pa­ti­ve poli­ti­sche Pra­xis und dar­über, auf wel­che Wei­se das „Klassismus“-Konzept dazu bei­zu­tra­gen kann.

Wei­te­re Informationen

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Der Kurswechsel 1/2016 ist da!

22. April 2016 – 16:00 Uhr

The­ma: Die Zukunft der Volks­wirt­schafts­leh­re: Kann die öko­no­mi­sche Wis­sen­schaft plu­ral werden?

Aktu­el­le Debat­te: Ter­rain­ver­lus­te der latein­ame­ri­ka­ni­schen Linksregierungen

Im Mai 2014 gin­gen Stu­die­ren­den-Initia­ti­ven aus 19 Län­dern mit einem Brief an die Öffent­lich­keit, der für Auf­re­gung sorg­te. Sie for­der­ten eine Neu­aus­rich­tung der Dis­zi­plin Volks­wirt­schafts­leh­re, der sie Eng­stir­nig­keit und Ein­sei­tig­keit attes­tier­ten. Die For­de­run­gen erhiel­ten brei­te öffent­li­che Auf­merk­sam­keit, auch da Kri­tik an der Öko­no­mik schon seit 2008 laut wur­de, als meh­re­re Kri­sen auch die meis­ten Öko­nom­In­nen rela­tiv unvor­be­rei­tet trafen.

Der Kurs­wech­sel geht ers­tens der Fra­ge nach, wie es um die Initia­ti­ven für mehr Plu­ra­lis­mus in der Öko­no­mik heu­te steht – sowohl in Öster­reich als auch inter­na­tio­nal. Zwei­tens wird zur Dis­kus­si­on gestellt, was gang­ba­re Wege sind, um Raum für pro­gres­si­ve Ansät­ze und Denk­schu­len zu schaf­fen – sowohl auf Hoch­schu­len, als auch im öffent­li­chen Dis­kurs und der Wirtschaftspolitik.

Zum Inhalts­ver­zeich­nis inklu­si­ve Arti­keln zum Down­load geht es hier.

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Terrainverluste der lateinamerikanischen Linksregierungen

22. April 2016 – 13:12 Uhr

Aus dem neu­en Kurs­wech­sel:

Aktu­el­le Debat­te: Ter­rain­ver­lus­te der latein­ame­ri­ka­ni­schen Linksregierungen

Joa­chim Becker

Edi­to­ri­al (Debat­te Edi­to­ri­al Kurs­wech­sel)

Die­ter Boris

Links­re­gie­run­gen Latein­ame­ri­kas in der Defen­si­ve (PDF)

Bern­hard Leu­bolt, Vic­tor Strazzeri

Kri­se und Pro­tes­te in Bra­si­li­en (PDF)

Edu­ard Gudynas

Pro­gres­si­men in Süd­ame­ri­ka. Auf­stieg und Erschöp­fung (PDF)

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