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Neuenstadt

[814] Neuenstadt, 1) (N. an der Linde), Stadt am Kocher u. an der Brettach, im Oberamte Neckarsulm des württembergischen Neckarkreises; Schloß, ehemals Sitz einer Nebenlinie des württembergischen Hauses, der Herzöge von Württemberg-N. (s. Württemberg); römische Alterthümer; 1500 Ew. Die Stadt gehörte ehedem den Herren von Weinsberg, von welchen sie (1485) an die Pfalz kam, der sie in dem Pfälzischen Kriege (1504) vom Herzog Ulrich abgenommen wurde. Hier sonst eine große, seit 1504 auf 67 Steinpfeilern ruhende, uralte, 1819 vom Sturm gebrochene Linde, die im Wappen der Abte von Schönthal stand; 2) (Neuveville), seit 1846 Amtsbezirk im Schweizercanton Bern, grenzt westlich an das Amt Freibergen u. den Canton Neuenburg, nördlich an das Amt Niedau, östlich an den Bielersee u. südlich an den Canton Neuenburg, erhebt sich vom See nach dem Plateau des Chasseral hinauf, hat in den niederen Gegenden Wein- u. Getreidebau, in den höheren Waldungen, Viehzucht u. Alpenwirthschaft; 3830 Ew.; es wurde 1846 von dem Amtsbezirk Erlach getrennt; 3) Stadt u. Hauptort darin, westlich am Bielersee, am Fuße des Chasseral; eidgenössisches Postbureau, Privaterziehungsanstalten, Gewerbe, Wein- u. Obstbau; 1720 Ew. Dabei Burg Schloßberg. Die Stadt wurde 1309 vom Bischof Gerhart von Wippingen für die aus derzerstörten Stadt Bonneville (1301) Geflohenen gegründet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 814.
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