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Denfert-Rochereau

[637] Denfert-Rochereau (spr. dangfǟr-rosch'rō), Pierre Marie Philippe Aristide, franz. Offizier, geb. 11. Jan. 1823 in St.-Maixent, gest. 11. Mai 1878 in Versailles, trat 1845 als Leutnant in das Geniekorps, machte den Krimkrieg mit und wurde beim Beginn des Krieges von 1870 zum Kommandanten von Belfort und zum Oberst ernannt. Mit Geschick und Tatkraft verteidigte er die Festung, die er rasch verproviantierte und durch Befestigung der Perches verstärkte, gegen die deutsche Armee vom Oktober 1870 bis zum Februar 1871. Er kapitulierte erst, als die Pariser Regierung ihn ausdrücklich dazu ermächtigte, und zog 18. Febr. 1871 mit seinen 12,000 Mann aus der Festung mit allen kriegerischen Ehren ab. Bei den Wahlen 1871 wurde er von drei Departements in die Nationalversammlung gewählt, schloß sich der republikanischen Partei an und gab freiheitliche Ansichten kund. Auch als Mitglied der reformierten Generalsynode vertrat er gegen Guizots starre Orthodoxie freisinnige Grundsätze. Wegen dieser Gesinnung ward er im aktiven Dienst nicht wieder angestellt. Seit 1876 war er Mitglied der Deputiertenkammer. Er ward auf Staatskosten begraben und 1880 ihm in Belfort eine Statue errichtet. Vgl. Marais, Le colonel 1). (neue Ausg., Par. 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 637.
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