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Latona

Fig. 198: Latona
Fig. 198: Latona
Fig. 199: Latona
Fig. 199: Latona

[309] Latona, (Gr. M.), Tochter des Cölus und der Phöbe, also eine Titanide. Von Jupiter geliebt, musste sie diese Liebe durch den grimmigsten Hass der Juno bezahlen, welche, da jene sich in Hoffnung fühlte, der Erde den Schwur abnahm, sie nirgends gebären zu lassen, und sie durch den Python, einen furchtbaren Drachen, verfolgen liess; auch nach erfolgter Geburt ihrer Kinder scheint diese Verfolgung sich wiederholt zu haben, wie wir auf nebenstehender ersten Abbildung nach einem alten Vasengemälde sehen. - Umherirrend auf der überall ihr den Aufenthalt verweigernden Erde, ward sie durch Bauern selbst von einem Quell verjagt, an dem sie trinken wollte, und verwandelte daher die Hartherzigen in Frösche. Endlich stieg die Insel Delos aus dem Meere empor, und da diese noch nicht existirt hatte, als die Erde der Juno den verderblichen Schwur geleistet, so konnte L. dort gebären, und Diana, kaum dem Mutterschoosse entsprungen, half der Armen bei der Geburt ihres Zwillingsbruders Apollo. - Eine der ältesten Gottheiten, ward sie in Griechenland sowohl als Titanide und Geliebte Jupiters hoch geehrt, wie sie auch als Mutter von Apollo und Diana in grossem Ansehen stand, die auch die kleinste Beleidigung der Mutter nicht verziehen, wie das Schicksal der unglücklichen Niobe beweist, mit der sie noch dazu zuvor in genauer Freundschaft gestanden hatte, wie unser zweites Bild nach einem herculanischen Gemälde (von Alexander, einem Athener) zeigt. - Herodot erzählt, dass auch in Aegypten L. als Göttin verehrt wurde.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 309.
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