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Thätigkeit

[444] Thätigkeit, im Allgemeinen das Verhältniß der Ursachen zu ihren Wirkungen; in diesem Sinne schreibt man allen Kräften, insofern sie gewisse Wirkungen hervorbringen, auch den unbewußten Naturkräften, T. zu. Im Gebiete des geistigen Lebens bezeichnet T. speciell das Gegentheil der Ruhe, der Trägheit, Faulheit, Nachlässigkeit etc. Darnach bestimmt sich die Bedeutung des Beiwortes thätig von selbst. Im Besondern heißt thätiger Gehorsam der, welcher sich durch thätige Befolgung eines Gebotes zu erkennen gibt, im Gegensatze zum leidenden, welcher nur im Unterlassen des Verbotenen besteht; thätige od. Thatsünden (Peccata commissionis) sind positive Übertretungen eines sittlichen Gebotes, im Gegensatze zu Unterlassungssünden (Peccata omissionis). Ein Pserd thätig machen heißt ein rohes Pferd zuerst an Menschen gewöhnen u. es dadurch arbeitsfähig machen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 444.
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