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Teubner

[422] Teubner, Benedictus Gotthelf, geb. 1784 zu Großkraußnigk in der Niederlausitz, Sohn des dasigen Predigers, erlernte in Dresden die Buchdruckerkunst, arbeitete als Schriftsetzer in Leipzig u. eine Zeit lang in Presburg, übernahm 1806 die Leitung der Weinedelschen Buchdruckerei in Leipzig u. brachte dieselbe 1811 käuflich an sich u. erweiterte sie beträchtlich, verlegte sie, längere Zeit zugleich die Direction der von ihm gegründeten Buchdruckerei für F. A. Brockhaus führend, 1821 in sein eigenes dazu errichtetes Haus u. vervollkommnete sie dergestalt, daß sie bereits 1845 vier Schnellpressen (unter welchen sich eine vierfache [die einzige damals in Sachsen] befand), 20 meist eiserne Pressen, eine Graviranstalt, Schriftgießerei, Stereotypie u. die nöthigen Anstalten zu Gold-, Silber-, Bunt- u. Hochdruck, eine Guillochir- u. zwei Satinirmaschinen umfaßte; er druckte nicht nur die wichtigsten, bes. philologischen, lexicalen u. Prachtwerke für Deutschland, sondern selbst für England mit englischer Eleganz u. errichtete auch 1832 in Dresden eine Druckerei. Die Leipziger Officin arbeitet gegenwärtig mit 14 Schnellpressen u. gehört zu den bedeutendsten u. angesehensten Deutschlands. Bereits 1824 begründete er eine Verlagsbuchhandlung in Leipzig, welche neben andern wissenschaftlichen u. illustrirten Werken auch eine Sammlung griechischer u. lateinischer Klassiker zu veröffentlichen begann, welche, in neuerer Zeit umgestaltet u. fort gesetzt, die Grundlage zu zahlreichen bedeutenden Unternehmungen auf dem Gebiete der klassischen Philologie u. Alterthumswissenschaft bildete. Er ft. 21. Jan. 1856 in Leipzig. Das Geschäft wird seit seinem Tod von seinen beiden Schwiegersöhnen Adolph Roßbach (seit 1853 Miteigenthümer) u. Albin Ackermann fortgesetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 422.
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