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Speicheldrüsen

[520] Speicheldrüsen (Glandulae salivales), deren befinden sich drei auf jeder Seite der Mundhöhle u. eine in der Unterleibshöhle, s. Pankreas. Die S. gehören zu den zusammengehäuften Drüsen (s.d.), kommen in Hinsicht der länglich rundlichen Gestalt, der blaß röthlichen Farbe u. der auf ihrer Oberfläche schon sichtlichen Bildung aus mehren Körnern mit einander überein, doch zeigen sie in ihrer äußern Bildung verschiedene Modificationen u. liegen von der hintern Fläche des Unterkieferkörpers bis zu dem hintern Rande des Unterkieferastes in drei Hauptpartien, als Zungendrüse, Unterkieferdrüse u. Ohrspeicheldrüse, so hinter einander, daß der in ihnen abgesonderte Speichel von der Zungenspitze an bis zu den Backzähnen hin ergossen u. den Speisen beigemischt werden kann: a) die Zungendrüse od. Unterzungendrüse (Glandula lingualis s. sublingualis), liegt unmittelbar unter der Haut, welche von der Zungenhaut aus zu dem Zahnfleisch sich fortsetzt; zu beiden Seiten des Zungenbändchens gehen diese Drüsen bis zum zweiten Drittheile der Zunge; sie sind länglich rund, von beiden Seiten platt gedrückt, ihre Körner sind kleiner, als bei den übrigen S., ihre Farbe vorzüglich blaß roth. Der Speichel ergießt sich aus ihr durch mehre Ausführungsgänge, deren Mündung man unter der Zunge aus beiden Drüsen auffinden kann. In manchen Körpern besitzt sie einen eigenen größeren Ausführungsgang, den Bartholinischen Gang, welcher sich bisweilen mit dem Ausführungsgang der Unterkieferdrüse verbindet. b) Die Unterkieferdrüse (Gl. submaxillaris, Gl. maxillaris), hat vor allen die größten Körner; ihre Gestalt ist länglich, rundlich,[520] fast prismatisch, sie ist kleiner als die Ohrspeicheldrüse, kürzer, aber dicker als die Zungendrüse. Sie liegt von der innern Fläche des Unterkieferastes an, unter der Zunge nach vorwärts, bis zu der Zungendrüse, mit welcher der obere Theil ihres vorderen Endes durch lockeren Zellstoff vereinigt ist. Das hintere Ende grenzt an die Ohrspeicheldrüse u. wird nur von einigen Saugaderdrüsen u. der Haut bedeckt. Die kleineren, aus den einzelnen Körnern entspringenden Ausführungsgänge vereinigen sich zu immer größeren Ästen u. endlich zu einem einzigen, dem Warthonschen Gang, welcher aus dem vordern u. obern Theil dieser Drüse herausgeht, kürzer, aber weiter ist, als der Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse; er mündet sich mit einer kleinen warzenähnlichen Erhabenheit da, wo das Zungenbändchen anfängt. c) Die Ohrspeicheldrüse (Gl. parotis), s. Parotis.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 520-521.
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